Zitat von der_fugger:
[..] €dit: Gerade mal die von xmarsx gelobte Synology DS411slim gegooglet; da komme ich mit meinem Budget wohl nicht sehr weit. Aber wie gesagt, der Kauf steht erst Ende des Jahres an, bis dahin lege ich auch noch etwas mehr Geld zur Seite.
Grüße,
der_fugger
Auch wenn es schon ein paar Tage her ist, möchte ich hier noch einmal Details ergänzen.
Meine Synology DS411slim ist schon etwas über 3 Jahre alt. Der aktuelle Nachfolger wäre die DS414slim.
Ich fasse im Folgenden mal einiges Zusammen das hoffentlich für mehr Klarheit sorgt. Nach der Namenschema-Beschreibung gibt es einen Modellvergleich und dazu dann eine Empfehlung angelehnt an die Aussage "Preislimit 250 EUR".
Ich arbeite übrigens im Gesundheitswesen (IT/Softwareentwicklung mit einem Schuss Administration) und nicht für Synology. Bei QNAP wird man sicher vergleichbares finden.
Hier mal eine Erläuterung des Namensschemas bei Synology (reduziert auf die "kleinen" DS-Modelle mit 3-stelliger Nummerierung):
- Die erste Ziffer kennzeichnet bei den 3-stelligen Nummern die Anzahl der Festplatten, die maximal im Gerät verbaut werden können.
DS2xx=max. 2 Festplatten
DS4xx=max. 4 Festplatten
- Die zweite + dritte Ziffer kennzeichnen bei den 3-stelligen Nummern das Modelljahr:
x11=2011, x12=2012, x13=2013, x14=2014). Dabei kann es durchaus sein, das ein DSx14 schon Ende 2013 angekündigt wurde. Synology haut nicht alle neuen Modelle zeitgleich raus, sondern immer in mehreren Etappen über das Jahr verteilt und beginnt damit in der Regel in Q4 des Jahres (daher gibt es jetzt schon die "DS415+" die das Modelljahr 2015 einläutet).
- Die Buchstaben bzw. der Name am Ende der 3-stelligen Ziffer geben teilweise Hinweise auf die Performance:
- "se": Seit Modelljahr 2014 (? - ggf. schon 2013) sind das die neuen schwächste Modelle. Ich würde darum einen Bogen machen, auch wenn es vermutlich schon die meisten Wünsche erfüllt. Die Dinger sind halt nur relativ "langsam" (reduzierter CPU Takt, halber so großer RAM, etc.).
Es können Festplatten mit 3,5 und 2,5 Zoll verbaut werden!
- "air": Das aktuelle "air" gehört noch zur letztjährigen Modellgeneration und ist noch mit dem alten ARM-Prozessor (Kirkwood) ausgestattet. Diese CPU hat keine Gleitkommaeinheit! Eingebaut ist aber ein WLAN-Modul. WLAN kann bei einigen der anderen Modelle per WLAN-Stick "nachgerüstet" werden.
Insgesamt ist die Ausstattung ähnlich schlecht wie bei dem "se" Modell. Daher keine Empfehlung.
- "j": Bisher <2014 waren das die schwächsten Diskstation Modelle, die mit den neuen Armada 370 CPUs aber deutlich performanter daherkommen als ihre ARM-basierten Vorgänger.
Es können Festplatten mit 3,5 und 2,5 Zoll verbaut werden!
- "slim": Vergleichbar mit den "j" Modellen, nur das diese kleiner und daher ausschließlich für 2,5 Zoll "notebook" Festplatten (oder SSDs - macht aber keinen Sinn) ausgelegt sind.
- "play": Diese Modelle sind mit einem relativ leistungsfähigen Intel Atom Prozessor ausgestattet (der auch entsprechend viel Strom schluckt), weil diese Modelle für das Transkodieren von Videos ausgelegt sind.
- keine Buchstabenkennung: Die Standardmodelle haben am Ende keine Buchstabenkennung! Es können Festplatten mit 3,5 und 2,5 Zoll verbaut werden!
- plus: Die Plusmodelle sind die schnellsten der jeweiligen Reihe. Bei den Modelle für zwei Platten sind hier statt einer Single-Core CPU Dual-Core CPUs verbaut (z.B. die DS214+ mit Dual-Core Marvell Armada XP ARM-basierter CPU...die sich dann auch in der DS414 ohne Zusatz für 4-Platten findet).
Bei den Modellen für vier Platten gibt es auch Quad-Core CPUs (z.B. die DS415+ die über eine Quad-Core Atom CPU verfügt). Es können Festplatten mit 3,5 und 2,5 Zoll verbaut werden!
Anmerkung zur "play" Variante: Ich persönlich sehe den Vorteil nicht. Zum einen kann ich mit meinem Fernseher per DLNA (upnp) die relevanten Formate auch in Full HD abspielen und zum anderen könnte man auch eine kleine Raspberry Pi (Modell B) mit XBMC dafür verwenden. Ansonsten sind selbst Tablets und Smartphones leistungsfähig genug die Inhalte wiederzugeben ohne das man etwas transkodiert. Ich vermute wer eine PS3, die sich ja teilweise ziemlich bei den Videoformaten anstellt, für die Wiedergabe nutzt könnte zur "play" Zielgruppe gehören. Diesen würde ich aber zu einem Raspberry Pi raten...der braucht deutlich weniger Strom als eine PS3.
Hier mal ein Vergleich der aus meiner Sicht relevanten Synology-Modelle:
https://www.synology.com/de-de/products/compare/DS414/DS214/DS414j/DS414slim/DS213j
Ich denke ein NAS ab zwei Platten sollte reichen, so dass ich alles ab der DS214j empfehlen würde (kein "se", kein "play", kein "air"). Hier kann man - wie auch bei den Modellen für 4-Platten - erst einmal nur eine Festplatte verbauen und später noch weitere einbauen.
Die "DS213j" startet bei rund 170 EUR ohne Festplatte. Mit einer 3TB großen Platte (WD red 3 TB ~ 100 EUR) liegt man bei rund 270 EUR für das NAS mit einer 3 TB Festplatte.
Bei dem nächstgrößeren Modell der "DS214", das ich statt dem "j" Modell empfehlen würde, liegt man nur für das NAS ohne Festplatten bei rund 240 EUR. Kommt auch hier noch eine 3 TB (WD red) zum Einsatz landet man bei rund 340 EUR für das NAS inkl. einer 3 TB Festplatte.
Die "DS214" hat eine neuere Dual-Core CPU statt einer älteren Single-Core CPU bei der "DS213j". Man hat bei der "DS214" als etwas mehr Luft für andere Spielereien (wie die vorherigen Beitrag von mir erwähnten Softwarepakete).
Festplattenwahl:
Man kann natürlich auch Festplatten einbauen, die nicht für den "Dauerbetrieb" in einem NAS ausgelegt sind, aber dies würde ich nicht empfehlen. Kaputt gehen können natürlich alle (meistens in den ersten Tagen/Wochen), aber bei dem Preisaufschlag und der verlängerten Garantiezeit sollte man erwarten können das die Platten für den Dauerbetrieb auch wirklich länger halten.
Damit sind wir dann auch beim Thema Backup/Datensicherung:
Wenn auf dem NAS auch wichtigen Daten liegen ist es zu empfehlen zwei Platten zu verbauen, die dann gespiegelt werden. Zusätzlich ist es
trotzdem nötig, also unabhängig davon ob die Daten gespiegelt werden oder nicht, die Daten regelmäßig auf einer externen Platte oder auf einem zweiten NAS zu sichern.
Ein NAS - auch mit gespiegelten Festplatten - ist kein Ersatz für ein Backup!!!
Synology bietet über die Diskstation Oberfläche verschiedene Möglichkeiten an "regelmäßig" Backups durchzuführen (eben externe Platte, externer Server, zweites NAS, etc.).