DaysShadow schrieb:
Die Frage ist und bleibt dennoch erst einmal, zumindest für mich, „denkt“ die KI tatsächlich selbst oder liest sie nur die Optimierungen auf die der Mensch im Meer an Informationen nicht so findet, dass er selbst drauf kommt? ...
Um zu verstehen, wie Menschen eigentlich neue Dinge „erfinden“, lohnt ein genauerer Blick auf unseren Lebensweg: Du lernst zunächst von deinen Eltern, verbringst dann etwa 12 Jahre in der Schule, danach etwa 5 Jahre an einer Universität, und selbst dann bist du nicht fertig – du lernst in einem Unternehmen oder von anderen Forschenden stetig weiter. Trotzdem haben am Ende ihres Lebens 99,99999 % der Menschen niemals etwas wirklich „Neues“ erfunden. Vielmehr verbringen sie ihre Zeit mit sehr einfachen, wiederholenden Tätigkeiten.
Der grundlegende Fehler ist also die Annahme, dass ein Mensch – quasi gottähnlich – plötzlich aus dem Nichts eine geniale Idee hat und damit die Welt verändert.
Letztlich geht eine KI nicht anders vor als wir Menschen: Sie testet verschiedene Möglichkeiten aus und gelangt auf diesem Weg zu besseren Ergebnissen. Gerade bei komplexen Problemen scheitern Menschen heutzutage häufig, weil wir die enorme Komplexität gar nicht mehr vollständig erfassen können. Eine KI hingegen kann sehr viel mehr Faktoren berücksichtigen und einfach viel mehr Optionen systematisch testen.
Was einer KI oft fehlt, ist die Fähigkeit, Experimente direkt in der realen Umwelt durchzuführen. Doch auch das verändert sich bereits durch Roboter, die mit Augen, Händen und anderen sensorischen Fähigkeiten ausgestattet sind.
Was genau glaubst du denn, unterscheidet einen Menschen fundamental von einer KI? Und warum, glaubst du, kann nur der Mensch Dinge „erfinden“, während die KI das angeblich nicht kann? Im Grunde existiert alles bereits – wir haben es nur entweder noch nicht entdeckt oder noch nicht richtig zusammengefügt.
PS:
Bestes Beispiel ist doch "Sakana AI", da hat eine KI selbständig neue Hypothesen aufgestellt, diese dann selbstständig geprüft und das wissenschaftliche Paper wurde in einem "Peer-Review-Prozess" akzeptiert von anderen Forschern.