News Cynora: Samsung Display kauft OLED-Technik aus Deutschland

Ein Pixel eines solchen RGB-OLED-Displays setzt sich aus je einem blauen, grünen und roten Subpixel zusammen. LG setzt hingegen auf WOLED mit weißen OLEDs und Farbfilter. Bei Samsungs neuer QD-OLED-Technik werden wiederum ausschließlich blaue OLEDs als Backlight genutzt; Quantum Dots dienen hier als Farbfilter, um auch grünes und rotes Licht zu generieren.
@MichaG
Und in Samsungs PENTILE-OLEDs werden grüne blaue und rote subpixel verwendet. Würde ich noch ergänzen. Die Technik/der Aufbau ist Samsung somit nicht fremd.
 
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Unnu schrieb:
Kannste schon wegen der Wettbewerbsregeln der EU vergessen. Das müsste auch EU-Weit beschlossen werden. Und dann gibt‘s da noch die WTO … und … !
Mal davon ab das es dem Grundgedanken wiederspricht das ein Eigentümer mit seinem Eigentum erst mal machen kann was er will. (Gut von dem Grundsatz gibt es viele Ausnahmen - Waldbesitzer z.B. werden per Gesetz zur Pflege verpflichtet - er muss öffentlich zugänglich sein etc.) Und bitte noch einmal - die alte Geschäftsleitung hat entlassen. Nicht der neue Besitzer Samsung (das haben die im Vorfeld eventuell so abgesprochen) aber rechtlich ist also die alte Führung für die Entlassungen verantwortlich.
Aber hier wird schnell geurteilt. Was würdet ihr denn in so einer Situation machen? Nehmen wir mal an das Unternehmen war noch Eigentümer geführt. Sprich ihr habt es aufgebaut. Ihr seid mit eurem Geld investiert. Laut Bericht hat euch aber finanziell irgendwas in der Corona Zeit das Genick gebrochen.... Glaubt ihr der wickelt jetzt sein "Baby" mit nen lächeln ab?
Die 300Mio decken vielleicht gerade mal die Schulden ab.... Dann hat er zum Schluss noch Charakter bewiesen und wenigstens das Beste aus der Situation gemacht.. (in finanzieller Hinsicht).. OK gibt auch Schweine die so was abziehen und mit ein paar Millionen Handgeld danach Privtier sind...
 
pvcf schrieb:
Stimmt, wie bei der Privatisierung der Bahn [...]
Donnidonis schrieb:
Es gibt für mich aber auch Unterschiede in der (Kritischen) Infrastruktur und einem Unternehmen mit 120 Mitarbeitern.
Die Privatisierung der Bahn und anderen Bereichen war nötig wegen der EU. Wenn es weiter Staatssache gewesen wäre, wären die Zuge sicher pünktlicher, denn dann zählt nur: die Fahrt muss erledigt werden, egal wie viel es kostet. Ob sich das aber auf 20 Jahre rechnet? Man kann halt nicht mit jedem Projekt auf 0:0 bleiben, Gewinne MÜSSEN erzielt werden, um die Infrastruktur ausbauen zu können. Wenn das alles noch der Steuerzahler zahlen soll, dann wieder Fehlplanungen gemacht werden und alles doppelt und dreifach teuer ist, dann gute Nacht.
Die Bahn ist ein denkbar schlechtes Beispiel für Privatisierung, weil sie weiterhin zu 100% dem Bund gehört, ob nun als AG organisiert oder nicht. Insofern ist der Bahnverkehr durchaus weiter Staatssache und Steuergeld wird auch regelmäßig in recht großem (wenngleich dennoch nicht ausreichendem) Umfang zugeschossen.

xmimox schrieb:
Wieder ein klassisches deutsches Beispiel. Wir haben top Unis und tolle Technologien/Erfindungen, schaffen es aber nicht es auf dem Weltmarkt zu etablieren. Wir exportieren Ideen, mit denen andere reich werden.
Dass ein Bericht über eine solche Übernahme genau diese Reaktionen hervorruft, war mehr als absehbar. Grundsätzlich ist es aber nach wie vor so, dass Deutschland sehr viele mittelständische Unternehmen dieser oder ähnlicher Art besitzt, nicht wenige davon führend in ihrer Nische. Es ist also nicht grundsätzlich war, dass wir mit unserem Potenzial nichts anfangen.
Sicherlich hat man wirtschaftspolitisch in der Vergangenheit viel falsch gemacht und damit zukunftsträchtige Branchen zuweilen nachhaltig geschwächt (Stichwort etwa Solar- und Windenergie), aber ein Unternehmen, das zu OLED-Technologien forscht, würde ich jetzt nicht unbedingt unter "Oh mein Gott, warum haben sie das zugelassen!" verbuchen. Mit LG und Samsung sind koreanische Unternehmen bereits Weltmarktführer in diesem Segment, daran ändern auch 700 Patente mehr oder weniger nichts.
 
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foo_1337 schrieb:
keiner(!) der Know-How Träger weiter beschäftigt
Die Mitarbeiter wurden schon lange vorher aufgrund von Geldmangel entlassen. Samsung hätte allerhöchstens die Führungsriege/Gründer übernehmen können - also diejenigen, die das Ganze an die Wand gefahren haben, wenn man das so sagen kann. Klar, dass Samsung dazu keine Notwendigkeit sieht...
 
Unnu schrieb:
Wenn die so innovativ waren und das so gut war, woher kam dann die Geldnot?
Innovationen und Forschung kosten viel Geld und dafür brauchst Du Geldgeber die deine Entwicklung über einen langen Zeitraum finanzieren. Dann benötigst du irgendwann auch ein fertiges Produkt um selber Geld zu verdienen. Hast Du Schwierigkeiten und brauchst mehr Zeit bist du schnell in Geldsorgen.
Ist doch wie bei der Entwicklung vieler Spiele: Viele ambitionierte Spiele wurden nie veröffentlicht weil dem Entwickler das Geld ausgegangen ist bevor das Game fertig war. Dann ist entweder der Laden dicht oder jemand kauft es günstig auf.

Draco Nobilis schrieb:
Läst sich einfach per Gesetz lösen:
Kauft ein ausländisches Unternehmen ein deutsches Unternehmen, hat es dafür zu sorgen das Anlagen nach bester Möglichkeit weiter in DE genutzt / erweitert werden, sowie das man nicht einfach alle Mitarbeiter vor die Tür setzen kann.

Ist es realistisch das sowas kommt?
Nein.
Dann würde so schnell niemand mehr ein deutschen Unternehmen aufkaufen und lieber abwarten bis der Laden von alleine in die Pleite gesegelt ist. Dann kann man die Reste schön günstig kaufen.
Wenn der Laden aber eh schon Pleite ist wird er halt abgewickelt. Warum hätte Samsung jetzt den Standort in Deutschland erhalten sollen? Mal abgesehen davon dass Deutsche Firmen ja genauso andere Unternehmen aufkaufen bzw. deren Technologien und Patente.

Rach78 schrieb:
Viele StartUP werden ja genau aus dem Grund nur gegründet auch wenn man es gern abstreitet um halt Leute zu finden die den Laden erst hochziehen. Man hofft dadrauf irgendwann aufgekauft zu werden.
Viele Startup haben auch keine andere Wahl in ihrem Marktumfeld. Egal wie innovativ du bist, es gibt fast immer große Unternehmen im gleichen Marktumfeld. Wohin willst du also mit deinen Innovationen? Irgendwer muss diese am Ende ja in Produkte umsetzen und herstellen. Eine eigene Produktion aus dem Boden zu stampfen kostet Zeit und viel Geld. Fast immer bist du deshalb auf Partner angewiesen die alles andere als selbstlos sind und bei erster Gelegenheit das StartUp aufkaufen.
Und versuch mal dein Unternehmen erfolgreich gegen die Konkurrenz der großen Player zu behaupten. Üblicherweise wirst du irgendwann einfach zerquetscht werden weil der Kunde lieber günstig als innovativ und etwas teurer haben will..
 
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DaDare schrieb:
Warum lässt man so etwas zu, anstelle solche Spitzentechnologie nicht mit deutschen Finanzmitteln zu retten? Das Wissen wird hier generiert und geht in das Ausland...
Einfach: Es war keine BANK!
Es braucht sicher viel Strom! und das ist ja wie du weißt Bäh! CO2 und so!
Lieber das Geld im Ausland verteilen.. 267Mio jährlich an China z.b
 
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jackii schrieb:
Naja hätte ja auch einer der großen deutschen OLED Monitor und TV Hersteller kaufen können und alle übernahmen.. oh wait.
Jaaa genau, Blaupunkt, Grundig oder Telefunken :evillol:

Ja gut, mal sehen was kommt. Hellere OLED Displays und geringerer Stromverbrauch fänd ich super. Wenn nicht nur LG sondern auch Samsung da jetzt voll einsteigt ist doch gut.
 
Donnidonis schrieb:
Da bin ich eher bei @Cr4y.
Projekte die der Staat in die Hand nimmt, ganz schwierige Nummer. Da werden dann erst Millionen oder Milliarden versenkt, bis man merkt, das wird nichts.
Richtig. Der Staat sollte besser für anständige Rahmenbedingungen sorgen und sich am besten komplett aus der Privatwirtschaft raushalten.
 
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sft211 schrieb:
Einfach: Es war keine BANK!
Man mag über die sogenannte Systemrelevanz mancher Unternehmen spotten, aber es macht eben einen Unterschied, ob ein 300-Mitarbeiter-Laden, der ja offenbar nicht erfolgreich gewirtschaftet hatte, oder eine der größten Banken Deutschlands, die zehntausende Menschen beschäftigt und das Geld von Millionen verwaltet, pleite geht. Das leuchtet sicher jedem ein. Auch eine Lufthansa-Pleite in der Pandemie hätte drastische Folgen gehabt, die zu verhindern sinnvoll war.
sft211 schrieb:
Es braucht sicher viel Strom! und das ist ja wie du weißt Bäh! CO2 und so!
Lieber das Geld im Ausland verteilen.. 267Mio jährlich an China z.b
Das alte Totschlagargument "Entwicklungshilfe für China" ... mal davon abgesehen, dass die Summe aus der Luft gegriffen scheint (zumindest 2017 war es noch deutlich mehr, aber du kannst gern eine aktuelle Quelle posten - bin nicht auf dem neuesten Stand, was die Gesamthöhe angeht), ist dir hoffentlich bewusst, dass der größte Teil der fließenden sogenannten Entwicklungshilfe aus Krediten der KfW besteht? Ja, die Konditionen dieser Kredite sind vergünstigt, nichtsdestoweniger wird das Geld nicht verschenkt. Ein weiterer großer Posten sind Studienplätze in Deutschland, die von chinesischen Studenten belegt werden - auch das also kein Bargeld, das zweckungebunden ins Ausland überwiesen wird ;)

TilTuesday schrieb:
Richtig. Der Staat sollte besser für anständige Rahmenbedingungen sorgen und sich am besten komplett aus der Privatwirtschaft raushalten.
Ich werde ja selbst zuweilen als wirtschaftsliberal bezeichnet und die grundsätzliche Idee unterstütze ich auch mindestens in Teilen, aber Eingriffe kategorisch auszuschließen oder für sinnlos zu erklären, halte ich für falsch.
 
Na toll! Alle Mitarbeiter entlassen und nur für die Patente bezahlen lassen. Der Insolvenzverwalter macht sich dabei dann die Taschen voll. Ich sehe Parallelen zu unserm Werk, in dem bis 2026 von knapp 1.100 auf 350 Mitarbeiter reduziert werden soll.:(
 
DaDare schrieb:
Warum lässt man so etwas zu, anstelle solche Spitzentechnologie nicht mit deutschen Finanzmitteln zu retten? Das Wissen wird hier generiert und geht in das Ausland...
Weil die größten Produzenten von OLED und damit Kunden derzeit LG und Samsung sind. LG hat keinen Bedarf, Samsung die Firma anscheinend "verhungern" lassen bis man den Laden billig übernehmen kann.

Man muss auch beachten dass Samsung recht früh mit ich glaube 25Mio$ dort eingestiegen ist. Als Risikokapitalgeber haben sie eventuell genügend Anteile um gegenüber gewissen Entscheidungen eine Sperrminorität zu haben. Insofern kann Samsung als Teilhaber die Weiterentwicklung der Firma so lange blockiert haben bis diese eben zu Samsungs Diktat verkaufen musste.
 
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Sowas sollte man mit öffentichem Geld fördern um Deutsche Firmen entstehen zu lassen. Viel zu billig verkauft... Deswegen wird uns China bald überrunden. Unsere top Leute in der Politik wissen nicht mal was OLED ist.
 
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Cr4y schrieb:
Der Staat soll insolvente Unternehmen aufkaufen/stützen? Lieber nicht.

Bei anderen Bereichen wie Banken, Fluggesellschaften, Bergbau als Beispiel wird sehr wohl unterstützt und gerettet.
 
@Rulf möglich aber sehr unwahrscheinlich zumindest in den USA war der Anteil der Elektroautos bereits um 1910 wesentlich höher als der der Benziner, diesen Vorsprung konnten die Hersteller allerdings nicht halten weil z.B. Ford mit seiner Fließbandfertigung zusätzlich zu den günstigen Kraftstoffpreisen und der günstiger realisierbaren Infrastruktur (bei Tankstellen) einfach das billigere massentuagliche Gegenkonzept war. Solange man sich im klaren ist das es am Ende immer nur ums Geld geht, kann man irgendwann gut einschätzen welches "Angebot" sich am Ende durchsetzen wird. JEtzt wo E-Mobilität dank Fortschritt günstiger in der Herstellung wird die Reichweiten steigen die Ladezeiten fallen, hat das Konzept durchaus wieder gute Chancen. Das es für die Umwelt vermutlich genau so falsch ist wie das alte sei mal dahingestellt^^
 
DaDare schrieb:
Warum lässt man so etwas zu, anstelle solche Spitzentechnologie nicht mit deutschen Finanzmitteln zu retten?

Ohne Produktion verdient man halt kein Geld. Und anscheinend haben die es auch nicht geschafft, ihre Patente an andere zur Nutzung zu vermieten / verkaufen.

Es rächt sich halt irgendwann, wenn man alles nach China & Co. auslagert.

Mich wunderte sowieso, dass es ein solches Know-How bei uns noch gibt.
 
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daivdon schrieb:
Die Mitarbeiter wurden schon lange vorher aufgrund von Geldmangel entlassen.
Zitat aus dem Golem Artikel:
"Das in Bruchsal in Baden-Württemberg ansässige Unternehmen habe in den vergangenen Wochen im Rahmen der Transaktion bereits seinen Beschäftigten gekündigt, hieß es weiter."
 
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flappes schrieb:
Ohne Produktion verdient man halt kein Geld. Und anscheinend haben die es auch nicht geschafft, ihre Patente an andere zur Nutzung zu vermieten / verkaufen.

Es rächt sich halt irgendwann, wenn man alles nach China & Co. auslagert.

Mich wunderte sowieso, dass es ein solches Know-How bei uns noch gibt.
War ja auch nur Forschung und Entwicklung, keine Massenfertigung. Allein durch Investoren wurde das Startup aufgebaut, und die wollen ja auch wiederum was zurück. Ist ja auch nicht so dass man die Emittermaterialien Fäßerweise braucht, allein mit Lizenzierungsmodellen hätte man auch nicht überlebt.
Cynora auch stark von Samsungs (größter Investor) Forschungs-Simulations Rechenzentrum für Materialforschung profitiert.
Es wurde nur an Emittermaterialien geforscht, entwickelt, machen viele andere auch, keine exklusive Schlüsseltechnologie.
 
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