Was die Programmierer hier in einen Topf werfen, das ist geschmacklich mutig: Zutaten, die getrennt voneinander ein großartiges Wirkpotenzial haben, aber zusammengepanscht ungefähr so viel Appetit anregen wie ein parniertes Schnitzel, in Kakao getunkt. Die seltsame Designer-Suppe enthält: Cowboys, Zombies, Samurai-Kämpfer, den Wilden Westen, Science-Fiction, Fantasy, High-Speed-Vehikel, Gerätschaften, typisch für die industrielle Revolution, ein Setting ähnlich dem Ersten Weltkrieg, ein riesi... - ach, Sie sind bestimmt schon entsetzt genug.
Die Verantwortlichen, Blue Omega ihr Name, haben auch schon zwei Filme produziert, der eine schlecht, der andere beinah gut, beide blutig. Auf unserer Pressemappe zu Damnation verkünden sie schriftlich: "Exhilarating daredevil action - taking the shooter vertical." Übersetzt vielleicht: "Waghalsige Action - über Shooter- Grenzen hinaus." Vielleicht was anderes; wir brauchen dringend eine Erklärung. Und Blue Omega ist in die PC-Games-Redaktion gekommen, um eine abzugeben.
Eine überzeugende, weil von Beweisen untermauert: Spielszenen haben gezeigt, wie stimmungsvoll die von orangefarbenem Licht geprägte Wildwest-Location mit ihren staubig-schmutzigen Canyons aussieht. Und dass die Kombination mit Cowboys und Zombies, die sich mit Erster-Weltkriegs-Waffen beschießen, keinen Würgreiz erzeugt. Nicht mal, wenn die Figuren mit dampfbetriebenen Fahrzeugen über die schwindelerregenden Hochhaus-Bruchbuden sausen. Und die Sache mit der Vertikalen, sie bezeichnet Szenen wie folgt: Held Rourke läuft zum Klippenrand, hinterher die Kamera, den Blick freigebend auf das, was dahinter steht: eine Festung, eingebettet in die grafische Finesse der Unreal-Engine 3...
