Datenverlust? Fragen zu 512 Byte / 4 KB Sektoren und USB-Adaptern

Echtzeit_

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Hallo,

ich habe folgendes Problem. Habe eine 2,5" Festplatte (WD 4TB) in einem USB-Adapter formatiert und danach Daten drauf kopiert. Das sollte nur temporär sein und ich wollte nun mit einem anderen USB-Adapter auf diese Platte zugreifen.

Nun ereilt mich das Problem der emulierten Sektorgröße, in das ich mich die letzten Stunden eingelesen habe. Ich habe drei verschiedene USB-Adapter zur Verfügung, zusätzlich habe ich die Platte an einen internen SATA-Slot gehängt.

Problem: Derzeit kann ich nicht normal auf die Daten zugreifen, die Windows Datenträgerverwaltung und andere Partitionsprogramme zeigen die Partition - je nach verwendetem Adapter - als "Nicht zugeordnet", "Unallocated" oder "GPT-Schutzpartition" an.

Ziel: Oberste Priorität: kein Datenverlust! Ich würde auch gerne - wenn möglich - wieder den normalen Zugriff auf die Platte herstellen. Es wäre auch schön, wenn ich am Ende des Tages die Problematik genau verstehe.

Meine ersten Fragen lauten:

1.) Ich habe die Platte von dem ursprünglich zur Formatierung benutzen USB-Adapter getrennt und zwischenzeitlich an einem anderen betrieben. Wenn ich nun zu dem ursprünglichen zurückkehre, wird die Platte nicht mehr richtig erkannt. Ist das normal, dass das passiert (wenn ja, wieso genau?) oder habe ich irgend einen anderen Fehler begangen?

2.) Die Festplatte wird am internen SATA mit 512 Byte Sektoren angezeigt. Soll das so sein? Kann/sollte man das beim formatieren auf 4 KB umstellen? Sie wurde mit den Standardeinstellungen formatiert, wieso wurden dann nicht automatisch die 4 KB ausgewählt (hängt das evtl. mit dem verwendeten USB-Adapter zusammen)?

Clipboard Image (1).png

Was ich bemerkenswert finde ist, dass einer der Adapter den Namen der Festplatte einfach übernimmt, die beiden anderen aber nicht.
Dazu die nächsten Fragen:

3.) Kann man hierdurch irgend welche Rückschlüsse ziehen? Etwa, dass er die Einstellungen der Festplatte einfach übernimmt, also wenn diese mit 4 KB formatiert wäre, würde er das einfach weiterleiten ohne sich einzumischen, so wie den Namen?

4.) Die Sektorengröße zu ändern nach dem erstmaligen Formatieren und ohne Datenverlust ist wahrscheinlich nicht möglich? Würde das überhaupt etwas ändern? Welche Optionen bieten sich mir denn jetzt überhaupt noch?
 
Hast du schon versucht mit Testdisk auf die Platte zuzugreifen? Vielleicht schafft es das Programm die Partition auszulesen so dass du die Daten kopieren kannst.
Zum anderen: von wichtigen Daten macht man ein Backup!
mfg
 
das früher häufig augetretene Problem bei 4k vs. 0.5k Sektorgröße ist eigentlich nicht, dass irgendwas nicht mehr lesbar ist, sondern dass das Sector-alignment nicht passt/nicht ein Vielfaches von 4k ist. Wenn das Sectoralignment falsch gemacht wurde, ist zwar weiterhin alles lesbar, aber die Platte ist dann lediglich langsamer als erwartet.
Das passiert aber nur, wenn eine 4k-Firmware-Platte mit einem sehr alten Windows oder einer sehr alten Linuxversion partitioniert wurde (d.h. ein altes OS, das die 4k Problematik noch nicht kannte)

Edit: ok, again what learned: mein Kommentar bezog sich auf Probleme bei emmulierte 512Byte Grösse bei Sektoren.

Das hier erklärt dein Problem gut:
https://kb.macrium.com/KnowledgebaseArticle50193.aspx
Du brauchst also einen USB-Adapter, der sich genau so verhält wie der, mit dem du die Platte zu anfangs partitioniert hast. Also entweder 512 Byte oder emmulierte 512Byte oder 4096 Byte Sectorgrösse.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Unterschiedlichen Namen, also das Übernehmen oder Nichtübernehmen des Festplattennamens, sind nichts Besonderes das kommt darauf an welche Optionen der Hersteller beim Flashen der Firmware aktiviert hat.

Ich würde lieber mal die SMART Werte der Festplatte prüfen. Ich werde das Gefühl nicht los die Platte ist einfach kaputt. Eventuell gab es aber auch Probleme beim sicheren Auswerfen der Platte, das kann dann zu solchen Fehlern führen. Eigentlich gibt es jetzt nur eins das man tun kann:

Mit ddrescue eine komplette 1 zu 1 Kopie auf eine mindestens gleich große Festplatte machen und versuchen mit Testdisk die Partitionen dieser Kopie wiederherzustellen. Ich würde niemals schreiben auf die bereits angeschlagene Festplatte zugreifen.
 
https://superuser.com/questions/679725/how-to-correct-512-byte-sector-mbr-on-a-4096-byte-sector-disk
Wegen deiner Fragen 1+2 passt das evtl.: ich vermute, du hast aktuell MBR-Partitionsdaten, die von 512byte Sektorgrösse ausgehen aber die USB Hardware reported 4k auf Protokollebene.
Evtl. hat das zu Beginn wg. der damals noch leeren Disk mit deinem USB Adapter noch funktioniert.

Oder evtl. hat ein Aufruf vom Windows Disktool, als die Platte später am SATA Anschluss hing (der wahrsch 512byte emuliert) die MBR Daten einmalig korrigiert. Und jetzt wo die Platte wieder im 4k Adapter hängt, passt das nicht mehr.

Ich würd mal schauen, dass du die Platte per SATA Anschluss sicherst und dann auf emmulierte 512byte Sektorgrösse umänderst, ich würd sie dazu neu partitionieren und formatieren und nicht mit fdisk oder Hexeditoren manuell rumfummeln. Wenn es danach im fraglichen USB Gehäuse weiterhin nicht klappt, würd ich diesen 4k-USB Adapter gegen einen tauschen der mit 512 klarkommt
Ergänzung ()

mehr Hintergrundinfo als Lösung: https://www.computerbase.de/forum/threads/wd-black-4tb-was-macht-diese-4k-emulation.1446012/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
alxa schrieb:
Du brauchst also einen USB-Adapter, der sich genau so verhält wie der, mit dem du die Platte zu anfangs partitioniert hast. Also entweder 512 Byte oder emmulierte 512Byte oder 4096 Byte Sectorgrösse.

Na, ich habe doch geschrieben, dass ich genau den gleichen USB-Adapter nochmal benutzt habe, aber die Platte nicht mehr richtig erkannt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
asd7001 schrieb:
Ich würde lieber mal die SMART Werte der Festplatte prüfen. Ich werde das Gefühl nicht los die Platte ist einfach kaputt.

Die hab ich schon mehrfach überprüft, aber alle Programme bestehen darauf, dass alles okay sein soll. Oder fällt dir was auf?

Clipboard Image (1).png
 
Echtzeit_ schrieb:
Die hab ich schon mehrfach überprüft, aber alle Programme bestehen darauf, dass alles okay sein soll. Oder fällt dir was auf?

Anhang anzeigen 698498

Nein ich würde behaupten die Platte ist in Ordnung :D Dann bleibt eigentlich wirklich nur das Kopieren der Platte. Letztlich ist es auch egal was passiert ist. Die Frage ist ja wie bekommt man das Kind wieder aus dem Brunnen. Ich meine auch mal gelesen zu haben das es USB Adapter gibt die nicht mit mehr als 2TB klar kommen. Also zum retten am besten per SATA anschließen und auf eine andere Festplatte klonen alles andere ist extrem riskant! Man könnte höchstens versuchen Recuva die Platte lesen zu lassen ob er Daten runter kopieren kann. Ist halt super langsam.
 
Echtzeit_ schrieb:
2.) Die Festplatte wird am internen SATA mit 512 Byte Sektoren angezeigt. Soll das so sein?
Ja, außer wenn es eine 4kn Platte wäre, also eine mit nativen 4k Sektoren, aber die sind selten und meistens werden von den Platte nach außen 512 Byte Sektoren verwendet, egal ob die physikalischen Sektor 512 Byte oder 4096 Byte groß sind.
Echtzeit_ schrieb:
Kann/sollte man das beim formatieren auf 4 KB umstellen?
Nein, mit der Formatierung die man unter Windows macht, hat dies nichts zu tun, diese 4k Sektoremulation erfolgt im USB-SATA Bridgechip und entweder für alle Platte an dem USB Adapter oder auch nur für Platten ab einer bestimmten Größe, also z.B. macht er dies dann bei einer 1TB nicht, bei einer 3TB aber schon. Dies kann man ggf. über ein FW Update ändern. Die Formatierung muss dann jedesmal neu erfolgen, wenn sie vorher nicht der nun passenden Sektorgröße erfolgt ist, da dann schon in der Partitionstabelle alle LBAs nicht mehr stimmen.
Echtzeit_ schrieb:
dass er die Einstellungen der Festplatte einfach übernimmt, also wenn diese mit 4 KB formatiert wäre,
Unmöglich, da der USB-SATA Bridgechip nicht weiß wie die Daten auf der Platte aussehen.
Echtzeit_ schrieb:
4.) Die Sektorengröße zu ändern nach dem erstmaligen Formatieren und ohne Datenverlust ist wahrscheinlich nicht möglich?
Nein, dies ist nicht möglich und ich kenne auch kein Recoverytool welches dies ermöglicht.

Wurde die Platte an einem Adapter mit 4k Sektoremulation beschrieben, dann muss sie auch an einem mit ausgelesen werden. Beachte das bei den WD USB Platten oft auch noch eine Datenverschlüsselung vorhanden ist, selbst wenn man sie nie aktiviert hat und auch keinen Key eingeben muss um an die Daten zu kommen, stehen dies dann dennoch verschlüsselt auf der Platte. Der Default Key wurde auch noch bei jedem Vertigungslos geändert, an die Daten kommt man also nur mit dem originalen WD Gehäuse der Platte.
 
Holt schrieb:
Ja, außer wenn es eine 4kn Platte wäre, also eine mit nativen 4k Sektoren, aber die sind selten und meistens werden von den Platte nach außen 512 Byte Sektoren verwendet, egal ob die physikalischen Sektor 512 Byte oder 4096 Byte groß sind.
Nein, mit der Formatierung die man unter Windows macht, hat dies nichts zu tun, diese 4k Sektoremulation erfolgt im USB-SATA Bridgechip und entweder für alle Platte an dem USB Adapter oder auch nur für Platten ab einer bestimmten Größe, also z.B. macht er dies dann bei einer 1TB nicht, bei einer 3TB aber schon. Dies kann man ggf. über ein FW Update ändern. Die Formatierung muss dann jedesmal neu erfolgen, wenn sie vorher nicht der nun passenden Sektorgröße erfolgt ist, da dann schon in der Partitionstabelle alle LBAs nicht mehr stimmen.
Unmöglich, da der USB-SATA Bridgechip nicht weiß wie die Daten auf der Platte aussehen.
Nein, dies ist nicht möglich und ich kenne auch kein Recoverytool welches dies ermöglicht.

Wurde die Platte an einem Adapter mit 4k Sektoremulation beschrieben, dann muss sie auch an einem mit ausgelesen werden. Beachte das bei den WD USB Platten oft auch noch eine Datenverschlüsselung vorhanden ist, selbst wenn man sie nie aktiviert hat und auch keinen Key eingeben muss um an die Daten zu kommen, stehen dies dann dennoch verschlüsselt auf der Platte. Der Default Key wurde auch noch bei jedem Vertigungslos geändert, an die Daten kommt man also nur mit dem originalen WD Gehäuse der Platte.

Danke für die Antworten. Allerdings weiß ich jetzt leider immer noch nicht, wieso er die Daten plötzlich nicht mehr anzeigt, obwohl ich nur den USB-Adapter mal kurz gewechselt habe.

Das wäre wichtig für's Verständnis, damit ich das in Zukunft vermeiden/besser machen kann. Darf bzw. wie kann so etwas überhaupt passieren? Ich raffs einfach nicht...

Kann ich die Partition nochmal lesbar machen oder eher nicht?
 
Wenn man Adapter hat die eine 4k Sektoremulation haben und solche die keine haben, dann sollte man die Platten nicht einfach zwischen diesen Wechseln, denn da kann es reichen das irgendwas geschrieben wird wenn die Platte am falschen Adapter hängt, um irgendwelche wichtigen Daten wie die Partitionstabelle zu beschädigen. Du solltest mal beschriften welche der Adapter eine solche 4k Sektoremulation macht und dann musst Du die betreffende Platte mit den wichtigen Daten an den Adapter hängen mit dem sie beschrieben wurde. Auch wenn die Daten nicht gleich lesbar sind, solltest Du es mit einem Recoverytool wie Testdisk probieren.
 
Scan die Platte mal mit R-Studio, zum Testen ob man damit an die Daten ran kommt reicht erstmal die Demoversion.
 
Ich konnte die Daten ohne Probleme mit GetDataBack auslesen (Recuva hat nicht funktioniert, weil die Festplatte nicht richtig erkannt wurde). Aber jedes Mal (lässt sich wohl nicht verhindern, dass es irgendwann wieder passiert) wegen eines unbekannten Fehlers 2TB hin- und her zuschieben sehe ich nicht als optimale Lösung. Mich würde viel mehr interessieren, was da genau im MBR/in der Partitionstabelle passiert ist.

Hatte mir ein paar Antworten hier im Forum erhofft, aber so muss ich mich wohl irgendwie in die Materie einarbeiten. Trotzdem Danke für die mal mehr, mal weniger hilfreichen Lösungsvorschläge. :daumen:
 
In der Partitionstabelle stehen der erste LBA und die Länge in LBAs für jede Partition und wenn das Gehäuse eine 4k Sektoremulation hat, dann sind diese Werte eben um den Faktor 8 geringer als bei 512 Byte pro LBA. Was sich dann noch in den Metadaten des Filesystem unterscheidet, kann ich Dir nicht sagen, aber auch dort könnte es so einen Unterschied geben und dann ist das Filesystem auch nicht mehr brauchbar, wenn man die Partitionstabelle von Hand anpassen würde, denn sonst würde die Recoverytools ja die die Partition trotzdem finden, die Daten retten können.
 
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