Der langsame Niedergang der Musikbranche

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@Natan
Ich schrieb lediglich: „Es ist völliger Unsinn anzunehmen, dass jede raubkopierte CD normalerweise gekauft werden würde. Im Leben nicht. Und ich würde nicht einmal so weit gehen, hier einen Prozentsatz anzugeben.“

Der Satz, den Du daraus gemacht hast, lautet: „Du gehst davon aus, daß Raubkopien der Industrie nicht schaden würden, weil sowieso niemand die Musik kaufen würde.“

Das sind zwei paar Schuhe. Ich betrachte beide Seiten zu einem Teil getrennt. Jemand kann sich seine Lieblingsmusik kaufen und nebenbei trotzdem andere Songs raubkopieren, die er zwar hört, die er aber nicht kaufen würde.

Vielmehr ist es so, wie ich es bei den Spielen beschrieben habe: Es gibt einen Substitutionseffekt, wenn man gerade die Raubkopie in die Hände bekommt, die man sich sonst gekauft hätte. Das führt nicht zwangsläufig zum Verzicht auf den Kauf, kann und wird aber passieren.

Deshalb sagte ich auch nur, dass längst nicht jede raubkopierte CD auch gekauft werden würde. Es gibt Leute, die haben 50 GB mit MP3 auf ihren Rechnern. Die hätten sie schon deswegen nicht kaufen können, weil ihnen das Geld dazu fehlt. – Aber der Punkt ist ein anderer. Sie kämen ebenso gut mit den 50 CDs aus, die sie im Schrank haben. Das reicht den Nicht-Raubkopierern schließlich auch. Die weichen vielleicht auf das Radio aus, wo sie ebenfalls nichts bezahlen (außer GEZ).
 
Danke für deinen Beoitrag, keshkau.

Das hier ist der springende Punkt:

keshkau schrieb:
@Natan
Deshalb sagte ich auch nur, dass längst nicht jede raubkopierte CD auch gekauft werden würde. Es gibt Leute, die haben 50 GB mit MP3 auf ihren Rechnern. Die hätten sie schon deswegen nicht kaufen können, weil ihnen das Geld dazu fehlt.

Genau das ist des Pudels Kern. Man kann (normalerweise) nicht alles im Leben haben und muß priorisieren.

In unserer momentanen Situation muß nicht priorisiert werden. Man will die schöne neue Anlage, den schölnen neuen Fernseher, Klamotten, Auto, Kino, Freundin. Und Musik gibts es eben Gratis dazu obendrauf.

Das kann aber nicht der Normal-Zustand bleiben. Denn ich muß ja auch abwägen:

- willst du ins Kino? Oder
- willst du neue (Luxus-) Schuhe? Oder
- willst du das neue Album von XYZ legal erstehen?

Und der letzte Punkt fällt eben weg, man nimmt es sich umsonst, denn es ist ja der Meinung vieler nach "frei verfügbar". Das geht zu Lasten der Programmierer und Musiker und auch das sind Existenzen, die von ihrer Arbeit leben wollen und müssen wie jeder andere auch.

Dann müssen eben mal die neuesten Schuhe oder die neue Super-Highend-Grafikkarte hinter der Musik zurückstecken - ausnahmsweise.
 
Immer das selbe mit der Musikindustrie!
Die sollen sich damit abfinden!
Die "Fernsehindustrie" geht auch den Bach runter, weil sich des langsam jeder online ansieht! Laut einer Fernsehzeitschrift (Gong) ging die Zahl der Zuschauer auf 60-70% seit 1996 runter und zwar expotentiell... immer mehr Menschen besitzen schnelles DSL und sehen sich die Sendung Online an...
Und mir Musik wird es nicht anders sein... Jeder der ein PC besitzt, weiss, das er sich Musik auch Online anhören kann und bei bedarf mitschneiden... früher war es genauso mit Radio und Casette

Wofür zahlen wir GEMA-Gebüren? Genau, damit wir Radio-Aufnahmen mitschneiden können...
Naja die Arbeit mache ich mir gar nicht mehr, ich höre einfach Online-Radio weil es aktuell ist und jede Woche neues drinne ist und viel unterhaltsamer ist, als wie wenn ich mir ne CD kaufe...
Eine CD, die kopiergeschützt ist, ich den Kopierschutz nicht knacken darf und für meinen MP3 Player die selben songs kostenpflichtig runterladen muss....

Radio Rulez ^^
 
Natan schrieb:
Nix da, GEMA hat mit privaten Radio-Aufnahmen nichts zu tun. DU verwechselst GEMA, GEZ und IGV.

Stimmt.... es gibt ja noch die GEZ und Co. ^^
Ich muss noch nicht zahlen.... zum Glück...
 
Die GEMA ist die Agentur, die uns Komponisten und Musiker vertritt. Naja... kannst ja danach einmal googlen.
 
Die Frage ist ja, ob Musik nicht langsam ein Allgemeingut wie Ideen oder Text wird. Es gab ja mehrere Ansätze, dass man freiwillig etwas bezahlt und man hat sich so erhofft, dass die Erlöse gegenüber der totalen Raubkopie immerhin etwas steigen würden. Daraus ist nichts geworden, zumindest hab ich nichts davon gehört.
Fernsehen wie Radio finanziert sich in erster Linie über Werbung, nicht über GEZ. Da der Anteil von Fernseherzuschauern und Radiohörern aber immer weiter abnimmt, behaupte ich mal, dass das nicht wirklich überwiegend was mit Raubkopien zu tun haben kann.
Ich persönlich hab seit 8 Jahren nicht mehr regelmäßig fernsehen geguckt, habe kein Radio und seit 4 Jahren auch kein TV mehr. Glücklicher als je zuvor. Internet scheint einfach besser zu sein. Es beinhaltet ja alle drei Dinge: Passivität der Bilder (TV), Passivität beim zuhören (Musik) und Aktivität in beiden (interaktive Spiele). UND man kann sich aussuchen, wann man es tut, muss nich auf 20.15 Uhr warten oder die Kinovorstellung.

Da die Musikbranche darauf gar nicht eingeht sondern weiterhin ihr Programm wie vor 20 Jahren durchzieht ist für mich eine verächtliche Arroganz. Kein elektronisches Business überlebt lange ohne Innovationen, Yahoo und Netscape können ein Liedchen davon trällern.
Wenn die Labels weiterhin Miese machen, wird die Vielfalt abnehmen, aber da alles sowieso schon irgendwie mal da war, wär das wohl kein großes Ding.
 
Zuletzt bearbeitet:
Odium schrieb:
Die Frage ist ja, ob Musik nicht langsam ein Allgemeingut wie Ideen oder Text wird.

"Ideen" und "Texte" sind kein Allgemeingut, das mußt du leider akzeptieren. Jeder Roman-Autror, Komponist, Interpret lebt von seinen Werken und seiner Arbeit.
Warum sollte man noch literarisch oder musisch tätig werden, wenn man damit nicht mehr seinen Lebensunterhalt verdienen kann? Won irgendetwas müssen auch wir Künstler unsere Rechnungen bezahlen. Und einen ROman schreibt man nicht einmal so "nebenbei".

Fernsehen wie Radio finanziert sich in erster Linie über Werbung, nicht über GEZ.

Was ist denn mit den öffentlich-rechtlichen? (ZDF, ARD, 3SAT, ARTE, Theaterkanal und die dritten Programme)? Das sind die Sendern, die ich hauptsächlich schaue, wenn ich mal schaue.

Ich persönlich hab seit 8 Jahren nicht mehr regelmäßig fernsehen geguckt, habe kein Radio und seit 4 Jahren auch kein TV mehr. Glücklicher als je zuvor. Internet scheint einfach besser zu sein. Es beinhaltet ja alle drei Dinge: Passivität der Bilder (TV), Passivität beim zuhören (Musik) und Aktivität in beiden (interaktive Spiele). UND man kann sich aussuchen, wann man es tut, muss nich auf 20.15 Uhr warten oder die Kinovorstellung.

Nunja, ich liebe es einfach Mozart Don Giovanni in der 1978er INzenierung der Met auf dem theaterkanal zu sehen. Oder die Übertragung ausgewählter Salzuburger Festspiel-Inszenierungen.

Da die Musikbranche darauf gar nicht eingeht sondern weiterhin ihr Programm wie vor 20 Jahren durchzieht ist für mich eine verächtliche Arroganz. Kein elektronisches Business überlebt lange ohne Innovationen, Yahoo und Netscape können ein Liedchen davon trällern.

Das mag ja sein, abre das Zurückgreifen auf illegale Methoden kann nicht in unserer rechststaatlichen Geseelschaft die Lösung sein. Wenn BMW keine Autos mehr baut, die schneller als 10km/h fahren, dann breche ich auch nicht bei Porsche ein, oder?
 
@Natan
Das ist aber ein Unterschied. Rhythmus gibt's überall im Alltag. Der Herzschlag, atmen, gehen, Sprache, jedes Laufgeräusch eines Reifens, meine PC-Lüfter etc. Alles hat seinen eigenen Klang und Takt. Ich bin mir zwar sicher, dass ich auch ohne die Geräusche überleben würde (jedoch nicht ohne Luft) aber die Dinge haben eh nichts mit der Musikindustrie zu tun.
Nur weil alte Trommeln gefunden wurden, heißt das man könne ohne sowas nicht überleben? Ein bisschen dreist.

Und wie gesagt, keine Standalone-Musik ist absolut kein Problem. Also die von dir angesprochenen Dinge wie Kaufhaus, Fastfood, Solarium, Bad, Aufzug, Telefon, Kneipe. Da erfüllt das Geräusch der Musik ja einen bestimmten vom Betreiber gewünschten und ihm dienlichen Effekt. Z.B. andere Geräusche zu verstecken indem man sie übertönt.

Und wegen deinem Wochen-Versuch: Auf Standalone-Musik über mehrere Wochen zu verzichten hat mich noch nie gestört. Es gibt ja Film- und Spielindustrie, die ebenfalls sowas mitliefern bzw. der Alltag hat so eine enorme und vielfältige Geräuschkulisse. Wer sie hören will, muss nur eben vor die Tür gehen.
Natürlich höre ich auch hin und wieder ein paar Lieder. Es ist ja auch nichts schlechtes oder so. Aber man kann nicht ansatzweise von einem Grundbedürfnis reden geschweigedenn den Industriezweig und seine Vorgehensweisen über menschliches Taktgefühl rechtffertigen.

Und die Hausmusik ist ein ganz schlechtes Beispiel. Erstmal gibt's das immernoch, dass Leute bei sich zu Hause Lieder spielen, wenn es ihnen Spaß macht (sofern sie es können) und zudem sprichst du da glaube ich von einer Epoche vor dem medialen und industriellen Zeitalter, als es keine Alternativen dazu gab.
 
Ist doch klar dass die einzelnen Branchen immer weniger verdienen, weil die Leute auch immer mehr Möglichkeiten haben ihr Geld auszugeben. Damals gab es LPs und Videos und Spielekonsolen gab es noch nicht, heute gibt es das alles und zeigt mir doch mal einen Mensch mit normalem Einkommen der wirklich noch Geld dafür übrig hat sich 2 alben im monat zu kaufen und nebenbei dann noch nen Videogame und vielliecht noch 2 DVD´s.
Album kostet um die 15-18Euro so weit ich weiß, davon kann ich ca. ne ganze Woche lang in der Mensa essen gehen, ist doch klar dass ich sowas dann net kaufe.

Und Vieles ist doch auch Hechelei von der Musikindustrie. Kein Geld? Dass ich nicht lache und bei MTV bekomm ich dann ne Führung durch die Millionen schweren Villen der Stars gezeigt zum Schluss dann noch nen Blick in die Garage wo dann 5 dicke Sportwagen stehen. Und dann in den Nachrichten setzt wieder einer nen 200k euro wagen auf koks gegen die Wand, aber was solls, man wollte ja sowieso schon neuen Wagen. Ist es wirklich okay dass manche mit 25 schon mehr Geld im Monat verdienen als Andere in ihrem ganzen Leben? Meiner Meinung nicht und deswegen werde ich das auch bestimmt nicht unterstützen, (hab seit 10jahren keine CD mehr gekauft) obendrei gibt es wirklich auch nur nen Handvoll CDs oder DVDs wo sich ein Kauf ansatzweise lohnen würde.

Und wenn ich mir dann mal manche Texte oder Lieder anhöre und ansehe dann sieht das für mich echt so aus als ob ist da einer auf Koks, sabbelt irgendwas ins Mic, nebenbei läuft die Kamera noch und das ganze nennt sich dann "Kunst" und er verdient sich daran goldene Nase.
 
Natan schrieb:
"Ideen" und "Texte" sind kein Allgemeingut, das mußt du leider akzeptieren.

(Das ist alles OT) Ich meinte das etwas allgemeiner. Ein Großteil des Journalismus im Netz ist ja schon frei. Der Autor hat das Recht darüber, die Bereitschaft 2€ für einen Artikel zu zahlen ist gering.
Es muss doch andere Finanzierungsmöglichkeiten in Sachen Musik geben als für eine Datei zu zahlen. Ein Fernsehfilm wird schließlich auch 8 mal von Werbung unterbrochen. Jetzt löcher mich nicht, das das bei Musik nicht so einfach geht ;)

Ich hab keine Zahlen, wieviel Geld ARD, ZDF und Co. mit Werbung einnehmen. In Frankreich sind es jedenfalls 40% bei den Öffentlichen. Ein Großteil der Menschen hierzulande guckt aber nicht Öffentliche, sondern privat finanziertes TV.
Das mag ja sein, aber das Zurückgreifen auf illegale Methoden kann nicht in unserer rechststaatlichen Geseelschaft die Lösung sein.
Theoretisch schon, klar. Praktisch ist es aber heutzutage eine Ausdrucksform von kollektivem Protest gegen die (scheinbar nicht mehr zeitgemäßen) Vermarktungsformen der Labelfirmen.

Ich seh das ähnlich wie Rach78: Ich kann verstehen, dass Fussballer und Manager beide Millionen verdienen, wenn beide so seltene Talente haben und diese Gehälter verlangen können. Bei Musikern ist diese Zeit wohl vorbei.
 
Allerdings muss man auch sagen, dass die Musikbranche wirklich alles getan hat, um den ehrlichen Kunden zu vergraulen. Sämtliche erdachte Varianten von Kopierschutz und DRM haben i.d.R. den ehrlichen Käufer getroffen.

Vielleicht sollte die Musikbranche mal darüber nachdenken, ob es klug war, ihre Kunden vorsorglich alle als böse Verbrecher zu brandmarken. Frei nach dem Motto: Ehrliche Kunden gibt es nicht.

Doch was habe ich von einer gekauften CD? Nichts. Ausser viel Ärger mit dem Kopierschutz oder DRM. Im PC bzw. dem Laufwerk funktioniert sie nicht. In das mp3-Format darf ich sie auch nicht umwandeln (da ich ja den Kopierschutz umgehen müsste), um mich mobil mit Musik zu versorgen.
DRM hingegen sorgt für allerlei Gängelung: Nur einmal oder dreimal oder gar nicht kopieren? Nur auf Player X abspielbar, auf Player Y gar nicht?
Und dann wäre da noch die teilweise grottenschlechte Qualität konvertierter Musikstücke...

Und der Raubkopierer? Macht ein paar Mausklicks, hat freie Wahl des Codec's und kümmert sich nicht um DRM-Beschränkungen.

Gut, die Musikbranche will mich also nicht als Kunden. Denn sie bestimmt mit Sicherheit nicht wann, wo und wie ich meine Musik höre.
Bitteschön. Die Anzahl gekaufter Musik-CD's in den letzten 5 Jahren kann ich mühelos an einer Hand abzählen.
 
@ToXiD
Stimmt. Ich habe mir früher oft Soundtracks von Filmen gekauft. Die ich natürlich auch im Auto oder am Computer hören wollte. Ich hatte mir den Soundtrack von Star Wars Episode 1 gekauft und wollte nun auch den von Episode 2. Ich habe nicht grossartig auf die Verpackung geschaut und den DRM Hinweis nicht gesehen. Tja. Das sass ich nun, konnte die CD nur in meinem Uralt CD Player abspielen. Kopieren konnte ich die Musik nicht um sie im Auto zu hören (MP3). Das war der Punkt wo ich nie wieder eine CD gekauft habe, obwohl ich sehr gerne den Episode 3 Soundtrack gekauft hätte.

Wie auch immer, ich denke es gibt sehr viele Gründe warum die großen Labels sinkenden Absatz haben. Aber alle diese Gründe sind hauptsächlich bei ihnen selbst zu suchen, nicht bei den Raubkopierern oder Kunden. Zumindest nicht in dem Maße wie sie es sich einbilden.
 
Odium schrieb:
(Das ist alles OT) Ich meinte das etwas allgemeiner. Ein Großteil des Journalismus im Netz ist ja schon frei. Der Autor hat das Recht darüber, die Bereitschaft 2€ für einen Artikel zu zahlen ist gering.

Ds ist Kraut und Rüben. AUch journalistische Texte sind geschützt und dürfen ohne Genehmigung des Verlegers nicht abgedruckt werde3n. Daß du dir deine FAZ als Epapre für 2,50€ auf den PC ziehen kannst ist etwas anderes.

Ich seh das ähnlich wie Rach78: Ich kann verstehen, dass Fussballer und Manager beide Millionen verdienen, wenn beide so seltene Talente haben und diese Gehälter verlangen können. Bei Musikern ist diese Zeit wohl vorbei.

Unglaublich, wie du hier mit zweierlei Maß mißt. Der dumbo "Hau-drauf" Sport wird wesentlich mehr staatlich unterstützt als die kulturellen Institutionen. Ich wage zu behaupten, daß es ungleich schwerer ist, ein Weltlklasse-Pianist zu werden als ein Welktklasse Fußballer und trotzdem möchtest du den Musiker versklaven?
Ich bitte dich.
Ich mache außerdem darauf aufmerksam, daß längst nicht jeder Musiker ein Bohlen oder Robbie Williams ist. Die meisten verdienen schlecht. DIe meisten kennst du doch gar nicht. DIe Studiomusiker, die die ganze Musik überhaupt erst möglich machen, die Arrangeure, Texter, Korrepetitoren, Dirigenten etc...

Nein, hier wird mit zweierlei Maß gemessen und ich kann mich nur beruhigen, daß es nicht nach der Meinung auf diesem Board geht. Zumal du so viel durcheinander wirfst, den Unterschied zwischen GEMA, GEZ und IGV nicht zu kennen scheinst, die öffentlich rechtlichen (die in Deutschland durch die GEZ zu 97% finanziert werden) absolut ignorierst.

Es ist ja für dich schön, daß dich Sport mehr interessiert als Kultur. Deswegen ist die Kultur aber cum generis nicht weniger wert.

Jake Grafton schrieb:
Wie auch immer, ich denke es gibt sehr viele Gründe warum die großen Labels sinkenden Absatz haben. Aber alle diese Gründe sind hauptsächlich bei ihnen selbst zu suchen, nicht bei den Raubkopierern oder Kunden. Zumindest nicht in dem Maße wie sie es sich einbilden.

Hast du Zahlen, die deine Behauptung stützen? Oder ist das nur ein Stammtisch-Spruch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann aber jetzt auch mal andersherum fragen:

Was haben die ganzen Kopierschutzmaßnahmen gebracht? Man brauch es nicht zu belegen dass ein Kopierschutz auf einer CD diese im Wert für die meisten doch deutlich mindert, da dürfte klarer Menschenverstand genügen.
Außerdem kostet ein Kopierschutz auch Lizenz Gebühren. Und dann soll man tatsächlich noch fragen warum die verkauftszahlen zurückgehen wenn man ein Produkt im Wert mindert doch gleichzeitig noch mehr Geld für verlangt?

Über de ganzen Kopierschutzmaßnahmen hat die Filesharing Szene doch eh nur gelacht, gibt es auch nur eine CD die man Aufgrund eines kopierschutzes nicht im Netz finden kann zum illegalen Download?

Und zu guter letzt rudert die MI sogar wieder zurück was DRM etc betrifft, es ist doch mehr als offensichtlich dass das nur ein Schuß in den Ofen war, sie haben es sogar selbst erkannt.


Deswegen ist die Kultur aber cum generis nicht weniger wert.

Sicher nicht und es gibt auch Künstler die kaum was verdienen an ihrer Musik, doch manche verdienen sich daran auch ne goldene Nase und genau das ist es was ich nicht unterstützen werde.
Ich sehe keinen Grund dafür manchen Künstler soviel Geld in den Arsch zu blasen wie sie allein gar nicht mehr ausgeben können.
 
Was haben die ganzen Kopierschutzmaßnahmen gebracht?
Sie haben die Käufer nachhaltig vergrault. Die Menschen habe ihre ganz eigene Auffassung von "Eigentum". Sie kaufen sich eine CD oder eine DVD und dann gehört die nach ihrem Selbstverständnis ihnen. Ob das richtig oder falsch ist, sei dahin gestellt. Aber so sieht die Mentalität der potenziellen Kunden aus.

Nun kommt die Musikindustrie und bietet mir für 99 Cent einen Song an, den ich auf genau einem Gerät abspielen kann, z. B. auf einem iPod. Am besten verliere ich gleich noch alle Songe, wenn das Gerät seinen Geist aufgibt.

Der Kunde möchte etwas völlig anderes. Wenn man sich früher eine Langspielplatte kaufte, dann hörte man sie zu Hause. Aber die Zeiten haben sich geändert durch Walkman, Diskman, MP3-Player und die Abspielgeräte im Auto. Kaum jemand ist bereit, z. B. 99 Cent für einen Song auszugeben, wenn er quais gezwungen wird, den Titel für jedes Gerät neu zu erwerben.

Und es macht auch keinen Spaß, wenn man sich eine DVD aus der Videothek ausleiht (oder die DVD kauft) und dann feststellt, dass sie im DVD-Laufwerk des PCs nicht als DVD erkannt wird. Dann lasse ich als Kunde doch lieber gleich die Finger davon, bevor ich 20 Euro in den Sand setze.

Das entspricht übrigens auch meiner Sichtweise. Ich habe in den letzten zwei Jahren vielleicht zwei Musik-DVDs und zwei normale CDs gekauft. Und das wird in Zukunft auch nicht mehr werden, eher weniger. Die Musikindustrie bietet mir Produkte an, die ich in dieser Form nicht haben möchte. Also bin ich nicht länger ihr Kunde.

Sie sollen sich daher nicht über sinkende Umsätze beschweren, sondern dafür sorgen, dass sie mit ihrem Angebot die Wünsche ihrer Kunden befriedigen.
 
Rach78 schrieb:
Und wenn ich mir dann mal manche Texte oder Lieder anhöre und ansehe dann sieht das für mich echt so aus als ob ist da einer auf Koks, sabbelt irgendwas ins Mic, nebenbei läuft die Kamera noch und das ganze nennt sich dann "Kunst" und er verdient sich daran goldene Nase.

ne goldene nase verdienen im kontext mit koks konsum... :lol: :daumen:

aber ich sehs ähnlich wie keshkau.
die MI versuchts mit den falschen mitteln - man geht nicht mehr auf kundenwünsche ein, sondern ist so sehr der pirateriejagd verschrieben, das man scheinbar lieber in kauf nimmt alle andern zu vergraulen, als darauf zu schauen was die leute wollen.
dazu passend fällt mir spruch ein den ich auf einer der letzten gekauften cds laß, da stand in so nem kleinen rechteckigen kasten auf der rückseite etwa sinngemäß:"keep music alive - copy-protection free".
und das ist auch meiner meinung nach ein guter weg, aus sicht des kunden, ich kann damit dann machen was ich will. seis auf den rechner ziehen, mp3player, fürs auto, was auch immer.
mit solchen dingen wie mp4 von itunes mit digitaler signatur und nur einmal auf diesem gerät abspielbar und was die sich sonst noch einfallen lassen haben, ist doch mal auf deutsch gesagt für den po.
mag sein, das sowas n mehr oder minder effektiver weg gegen raubkopien ist (was ich auch noch für fraglich halte), aber damit vergrault man kundschaft (nachweisbar), denn wortwörtlich niemand will sich mit so einer scheisse rumplagen müssen.
 
Was ich als Kunde ebenfalls nicht mehr lustig finde: Da kauft man sich einen Film auf DVD, wirft die Scheibe ein und sieht zu Beginn erst einmal das Knast-Video ("Noch fünfmal singen") und die Aufforderung, gefälligst für seinen Film zu zahlen.

Geht's denen zu gut? Eine Frechheit ist das.
 
@keshkau:

Nein, denen geht es nicht gut, deswegen machen sie das ja. :rolleyes:
Und angesichts der florierenden P2P Börsen und der dort gehandelten illegalen Exemplare ist das auch gegeben. Oder willst du mir weißmachen, daß auf den P2P Börsen nur die Biene Maja gehandelt wird?
Und ich kenne keinen, der sich daran derartig hochzieht wie gewisse Leute hier. Wenn ich mich über jeden SChiß immer so aufregen würde...
 
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