DHCP über Router oder PiHole - Pro und Contra

acidarchangel

Lt. Commander
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Hallo zusammen,
ich bräuchte etwas Input von euch. Ich weiß, bei meiner Frage ist es meist nach dem Motto "Wenn du fragen musst, brauchst du es nicht", aber evtl. gibt ja ein paar Dinge auf die ich bisher nicht gekommen bin, egal ob auf der Pro und Contra Seite.

Aktuelle Situation: Es läuft ein Ubuntu Server mit ein paar Diensten inkl. PiHole. DHCP wird via Fritzbox bereitgestellt, hier wird der Server als DNS entsprechen mitverteilt.
Überlegung: PiHole als DHCP nutzen.

Pro:
  • Überisichtlichere Verwaltung des DHCP über die Weboberfläche. Ich finde die Weboberfläche der FritzBox unpraktisch, vor allem wenn man bestimmten Geräten feste Adressen geben möchte muss dort jedes Gerät einzeln anklicken und dies festlegen. Zudem hab ich ein Gerät (FritzPowerLine 546E), welches diese Einstellung rigoros ignoriert. Wenn ich die IP dort fest vergebe und dies auch in der FritzBox einstelle, ist das Gerät nicht mehr erreichbar. Ebenso wenn ich die IP in der FritzBox festlege und den 546E auf DHCP stelle ist er über die festgelegte Adresse nicht erreichbar, sondern über die vorher dynamisch zugewiesene Adresse. Keine Ahnung warum. War mit dem 546E bei meiner 6490 schon so, und ist auch bei der aktuellen 6591 so. :confused_alt:
  • Ich kann Geräten schon vor Inbetriebnahme eine feste IP zuweisen. (Gerade für Infrastrukturgeräte wie Switche, Repeater usw. interessant)
  • Wenn die FritzBox mal ausfällt, läuft der Rest zumindest noch. Bestellung neuer FritzBox dauert einige Tage.
  • Server kann bei einem Ausfall durch Backup und bereitstehende Reserverhardware schnell wiederhergestellt werden.
Contra:
  • Wenn der Server ausfällt geht erstmal nichts mehr und es muss mehr "Arbeitszeit" investiert werden, dafür entfällt das Warten auf den neuen Router.
Im Endeffekt läuft es auf eine wohl besser und übersichtlichere Verwaltung des DHCP hinaus. Fallen euch noch ein paar Dinge ein?

Viele Grüße
acid
 
Pro:
fällt der Router aus kann sofern ein Switch vorhanden, das interne Netzwerk noch weiter laufen
und zu deinem Contra:
Da kann man dann temporär auch den DHCP im router wieder einschalten.
Wichtige Sachen wie Server etc, sollten meiner Meinung nach je mit fester IP laufen.

edit:
Bei mir sind bisher mehr Router (2) als Server (0) abgeraucht.
 
Ich hab ihn nur als DNS laufen. In der Fritzbox dann einen zweiten öffentlichen dns.
 
DivesMori schrieb:
Bei mir sind bisher mehr Router (2) als Server (0) abgeraucht.
Oh, das hab ich vergessen zu erwähnen: Der Server läuft nicht auf Serverhardware sondern auf einem "einfachen" Rechner in einem lautlosen Passivgehäuse. Ist ein Intel 4590 mit 8GB RAM und der hat recht wenig zu tun. Aber dennoch keine Serverhardware.

Ansonsten hast du natürlich recht: DHCP im Router ist schnell eingeschaltet und sonst sind nur Switche im Einsatz.
Danke dir.


@shuikun Die FritzBox würde ich dann ja als Gateway nutzen. Auch da muss dann weiterhin der öffentliche DNS rein.
 
Vor demselben Gedanken stand ich auch. Da (zumindest ich) an meinem Server (Unraid) besonders zu Beginn viel herumprobiert habe, ist er auch mal das eine oder andere Mal nicht erreichbar gewesen, der Router bleibt aber meistens nach der kurzen Ersteinrichtung unberührt. Deshalb Pihole nur als Primärer DNS (Router ist sekundär), für die Stabilität aus meiner Sicht (und für mein Netz) die stabilste Lösung.
 
acidarchangel schrieb:
Wenn der Server ausfällt geht erstmal nichts mehr und es muss mehr "Arbeitszeit" investiert werden, dafür entfällt das Warten auf den neuen Router.

Dann machst du den DHCP der Fritte einfach wieder an.
 
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OpenWRT für Fritzbox - insofern dir zutraust das auf die FB zu flashen und zu konfigurieren. Prestigefunktionen gehen dabei leider verloren wie grafische Auslastungsanzeigen und Helpmenü usw.
Wenn die 6490 noch rumliegen hast, verwende die doch mal zum testen/flashen ;)
 
shuikun schrieb:
Ich hab ihn nur als DNS laufen. In der Fritzbox dann einen zweiten öffentlichen dns.
Was ja totaler unfug ist, weil nicht immer der primäre dns gefragt wird, sondern der der zuerst antwortet. bedeutet mal hast du werbeblocker über pihole, mal nicht.

korrekte einstellung wäre:
dhcp verteilt pihole als dns -> pihole benennt den router (fritzbox) als dns -> fritzbox richtung öffentliche dns (cloudflare, opendns etc.)

ob der dhcp auf dem pihole mitläuft oder nicht ist egal. vorteil ist vor allem das man mit dem dnsmasq dhcp deutlich mehr anstellen kann als mit der fritzbox (dhcp options etc.)

ich würde primär auf pihole/dnsmasq setzen und als fallback kann man dhcp auf der fritze wieder aktivieren.
davon ab schmeißen die clients ihre IP nicht weg nur weil der dhcp nicht antwortet. es gibt ne lease time und nach 50% der zeit wird der dhcp gefragt ob die ip noch gültig ist. und dann wieder nach 50% etc.
 
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@cosmik83 Laut der OpenWRT Liste läuft es auf der 6591 (Kabelanschluss) nicht. Außerdem stelle ich mir das noch komplizierter vor dem ISP bei Leitungsproblemen mitzuteilen, dass es auf seiner Seite liegt als es so schon ist. Zudem nutze ich auch die DVB-C Tuner der Box, die OpenWRT dann wahrscheinlich auch nicht unterstützt, oder?
Bisumaruku schrieb:
korrekte einstellung wäre:
dhcp verteilt pihole als dns -> pihole benennt den router (fritzbox) als dns -> fritzbox richtung öffentliche dns (cloudflare, opendns etc.)
Genau so läuft es bei mir aktuell. Vor allem die übersichtlichere Verwaltung der Clients reizt mich, da ich mich jedes Mal wenn ich in der FritzBox was ändern muss ärger.
 
@acidarchangel Bei ISP problemem kannst ja zurückflashen. DVB-C is abhängig vom Routermodell und da die 6591 noch nicht gelistet is fällts ja eh erstmal aus.

DHCP übern piHole sollte aber wunderbar klappen. Die Fritte muss aber sauber konfiguriert sein dafür. Ich sichere erst alle Einstellungen. Editiere das im Editor und lade es dann aufs WebGUI wieder rauf. Kannst die WebGUI dann nurnoch über die statisch zugewiese IP erreichen. Bissle gefrickel aber ist möglich. Und lass die Fritte niemals sich eine IP über DHCP ziehen. kommt immer was mit 169...* blödsinn raus.
Beispiel:
Pihole - 192.168.0.1 DHCP-range (192.168.0.3 - 254) DNSmasq
FB6591 - 192.168.0.2 statisch vergeben!

DNS over TLS kann ich wärmstens noch empfehlen. Ist immer standortabhängig welcher Server die beste Latenz hat, einfach mal anpingen und den schnellsten nehmen. Nutze da selber grad blah-DNS und quad9 momentan.
 
Je mehr Fritzbox Funktionen* man nutzt, umso eher sollte man den DHCP in der Fritzbox lassen.
Die Pi-Hole DHCP Funktion ist meiner Meinung primär für Netzwerke gedacht, in denen der Router keine Änderung des per DHCP zu verteilenden DNS Servers zulassen.
Daher handhabe ich das auch so: Wenn der Router einen anderen DNS verteilen kann bleibts so, ansonsten geht der DHCP auf den Pi-Hole.

*insbesonders bei Nutzung des Fritzbox Gastzugangs sollte man den DHCP in der FB lassen. Gibt sicher noch andere Funktionen in denen es ratsam wäre.
 
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h00bi schrieb:
*insbesonders bei Nutzung des Fritzbox Gastzugangs sollte man den DHCP in der FB lassen. Gibt sicher noch andere Funktionen in denen es ratsam wäre.

Die DHCP-Server Einstellungen für Haupt und Gastnetz sind in der Fritzbox unabhängig voneinander. Es ist durchaus möglich den DHCP Server fürs Hauptnetz zu deaktivieren während im Gastnetz weiterhin die Fritzbox DHCP Server spielt.
 
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