Die Ukrainekrise – Ein Versuch der Faktensammlung und Analyse

Quadrex was halten die Ukrainer davon dass drei Ausländer im Eilverfahren eingebürgert und zu Ministern ernannt wurden? Ich hab so etwas noch nicht mal über die afrikanischen Kolonien anno damals gelesen/gehört.
 
Eine Abstimmung ist unnötig und generell kompletter Schwachsinn.

Nope, dem möchte ich vehement widersprechen.
Eine Abstimmung schafft Klarheit, man hat dann ein solides Ergebnis, egal in welche Richtung es sich am Ende entwickelt. Entsprechend dem Endergebis kann man dann auch besser eine entsprechende Lösung finden, denn diese würde dann auf dem Volkswillen basieren.
 
Man sollte die Ukraine bei Odessa aufteilen in einen Ost und Westteil. Dann kann jeder glücklich werden.
 
Obama gesteht den Putsch in Kiew?
http://cnnpressroom.blogs.cnn.com/2015/02/01/pres-obama-on-fareed-zakaria-gps-cnn-exclusive/

"Mr. Putin made this decision around Crimea and Ukraine - not because of some grand strategy, but essentially because he was caught off-balance by the protests in the Maidan and Yanukovych then fleeing after we had brokered a deal to transition power in Ukraine …"

Zu deutsch: "Putin traf die Entscheidung in Bezug auf die Krim, nicht etwa aus einer großen Strategie heraus, sondern einfach, weil er von den Protesten des Maidan und der Flucht von Janukowytsch überrascht wurde, nachdem wir einen Deal zur Machtübergabe ausgehandelt hatten."
 
Obama sagte auch dass es darum geht Russland auf jede erdenkliche Weise zu Schaden. Aber das war von vornherein jedem klar, ausser den Ideologen.
 
Mir schon.
Nun hat man es Offiziell :freaky:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Fullquote des direkten Vorposter entfernt)
[ChAoZ] schrieb:
Nun hat man es Offiziell :freaky:

Obama spricht hier offensichtlich von dem Abkommen vom 20.02.14 und meint hier mit "Wir" den Westen, auch wenn bei den unmittelbaren Verhandlungen kein Ami dabei war. Um hier das Geständnis eines Putsches rauszulesen, braucht es schon viel Fantasie. Das ist doch kindisch!

Wieso kann man die Politik des Westens nicht sachlich und fundiert kritisieren ohne auf ein solches Niveau abzugleiten? Zu Kritisieren gibt es genug, dafür braucht man nicht solche reißerischen Interpretationen.
 
also bitte nicht mit offensichtlich operieren, wenn man anderen ein geringes diskussionsniveau anhängen möchte. jeder kleine kriminelle ist offensichtlich unschuldig, bis ein ordentliches gericht seine schuld bewiesen hat. ebenso hier.

ob Obama offensichtlich was gemeint hat, ist eher geraten als nah an der Diskussion.
 
@Woods
Das berichten einige Seiten, kommt also nicht direkt von mir.
Aber schön dass wenigstens einer weiß was Obama gemeint hat :rolleyes:
 
Man nehme an, der ganze Maidan sei einzig und allein von den USA inszeniert worden und Obama wollte, aus welchen Gründen auch immer, diesen Putsch nun publik machen, warum würde er das dann in einem solchen Nebensatz tun?

Ist die Erklärung mit dem Abkommen vom Februar 2014 dem Anschein nach* nicht doch die näher liegende?

Was ich mit Niveau meinte: Der deutschen Presse wird im Rahmen des Ukraine Konflikts einseitige Berichterstattung zu Lasten Russlands vorgeworfen. Diesen Vorwurf finde ich nicht ganz abwegig. Aber warum muss man dann selbst im Gegenzug ähnlich vorgehen? Der US-Präsident gibt ein Interview, aus diesem wird ein einzelner Satz hervorgehoben, einseitig übersetzt und interpretiert, um ihn dann als offizielle Bestätigung eines Putsches zu verkaufen. So macht man sich und seine Kritik in meinen Augen unglaubwürdig und es dem medialen Mainstream leicht, kritsche Stimmen als wirre Putin-Versteher abzukanzeln.
 
weil sich der rest des interviews um andere Themen dreht? Iran hat nichts mit ukraine zu tun. jedenfalls nicht direkt. ein kaugummikauender Obama in Indien auch nicht. nur ein recht kleiner teil dieses interviews ging um ukraine & krim. wo ist das Problem?

und selbst die vielgescholdene "lügenpresse" berichtet: http://www.spiegel.de/politik/ausla...ow-wirft-dem-westen-betrug-vor-a-1016735.html sowie ein beitrag beim freitag: https://www.freitag.de/autoren/hans-springstein/obama-bestaetigt-us-gefuehrten-putsch-in-kiew

oder http://www.state.gov/r/pa/prs/dpb/2015/02/237049.htm :

MS. PSAKI: Well, let’s all refresh ourselves on the facts here. President – former President Yanukovych abdicated his responsibilities by fleeing Kyiv during a political crisis. He was then voted out of power by a near-unanimous vote of the Rada, including virtually all members of his own party. He lost legitimacy and Ukraine’s lawmakers in the Rada fulfilled their obligation to the people by maintaining unity and preserving a democratic government until President Poroshenko was elected on May 25th in elections that were largely in line with Ukraine’s international commitments and done with a respect of fundamental freedoms in the vast majority of the country. It is no secret that we worked with the Government of Ukraine, the opposition, with other stakeholders, to reach an agreement to put Ukraine back on track toward fulfilling the aspirations of the people of Ukraine for democracy, respect for human rights, European integration, and long-term economic growth. This effort included not just the United States but Russian and European government representatives as well. We were very vocal about our support for their transition and our support for economic assistance they needed, and assistance they needed to get through that transition period after those decisions were made by individuals who were formerly leading Ukraine.


It is no secret that we worked with the Government of Ukraine, the opposition, with other stakeholders, to reach an agreement to put Ukraine back on track toward fulfilling the aspirations of the people of Ukraine for democracy, respect for human rights, European integration, and long-term economic growth.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich mit Niveau meinte: Der deutschen Presse wird im Rahmen des Ukraine Konflikts einseitige Berichterstattung zu Lasten Russlands vorgeworfen. Diesen Vorwurf finde ich nicht ganz abwegig. Aber warum muss man dann selbst im Gegenzug ähnlich vorgehen? Der US-Präsident gibt ein Interview, aus diesem wird ein einzelner Satz hervorgehoben, einseitig übersetzt und interpretiert, um ihn dann als offizielle Bestätigung eines Putsches zu verkaufen. So macht man sich und seine Kritik in meinen Augen unglaubwürdig und es dem medialen Mainstream leicht, kritsche Stimmen als wirre Putin-Versteher abzukanzeln.

Dem möchte ich beipflichten.

Kritik an moralisch verfehltem Verhalten ist angreifbar, wenn sie aus ebenfalls moralisch fragwürdiger Position heraus bzw. in ebensolcher Methodik erfolgt. Dabei geht dann die eigentliche, inhaltlich womögich berechtigte Kritik unter, weil sich alle Diskussionsgegner auf das vorhin genannte "formale" Unzulänglichkeit stürzen.
 
@hal9000
Siehst du keinen Unterschied zwischen der Aussage, dass die Äußerung des US-Präsidenten die offizielle Bestätigung eines Putsches ist und der Aussage, dass der ehemalige Ministerpräsident unter Janukowytsch in der Ukraine-Krise nichts anders als eine verdeckte US-Intervention sieht?

Zu deinem Auszug aus der PK: Dem dort gesagten würde doch niemand widersprechen, zumal im Folgesatz des von dir markierten Absatzes ja auch Europäer UND Russen erwähnt werden. Dass die Ukraine-Krise keine rein inner-ukrainische Angelegenheit ist, ist glaub ich Allgemeingut. Über dir Rolle der einzelnen Parteien kann und sollte man sicherlich ausführlich diskutieren. :)
 
Woods schrieb:
Aber warum muss man dann selbst im Gegenzug ähnlich vorgehen?

Weil es noch nicht einmal ein Einzelfall, den man sich herausgepickt hat, ist. Die CIA ist seit Anfang 2014 in Kiew tätig, offiziell, das stand damals auch in der Presse, geht u.a. auch auf eine Meldung aus dem Weißen Haus zurück.
Was die "deutsche Presse" betrifft sehe ich eine bestimmte Tendenz, auf der einen Seite melden sie fast alles (!) aber sie räumen der Putin/Russlandkritik immer oberste Priorität (Schlagzeilen, Leitartikel) ein, während alles was die USA/die Nato veranstaltet, kritiklos gemeldet wird. Das führt dazu, den Eindruck zu haben, die Berichterstattung wäre einseitig. In Wahrheit ist es Voreingenommenheit seitens der Medien, die dem Konsumenten übel aufstößt. Pazifist zu sein reicht noch immer, um als Putinversteher zu gelten..

Im Fall der Tätigkeiten der USA seit 9/11 gab es diesen Gegenspieler nur in Form der Terroristen, ein unklares Feindbild. Guantanamo, Cia-Foltergefängnisse und tote Zivilisten bestimmten dabei die Meinung, die auch seitens der Medien noch völlig anders aussah. Bis heute wird der Drohnenkrieg der USA gerne kritisiert.
 
Ist doch normal, es soll einen Weltweiten Atomholocaust geben, um die Anzahl der Bevölkerung zu reduzieren.
Anders kann ich mir diese sinnlosen Aufrüstungen und Geldausgaben für nichts aber auch gar nichts, nicht erkläre.
Oder die Leute sind einfach grotesk dumm, haben einen IQ von unter 80 und spielen wie damals im Kinderzimmer Krieg mit Soldaten.
 
Ich halte es für grotesk und lächerlich zu gleich, dass wir in den letzten ~15 Jahren langsam aber sicher angefangen haben, alles über Bord zu werfen, was man so zwischendurch aufgebaut hat.

Für mich persönlich spielt Europa die entscheidende Rolle in diesem gesamten Konflikt, den es da offensichtlich gibt. Es könnte natürlich sein, dass ich die Autonomie von Europe überbewerte, aber ich finde es ekelerregend, wie good ol' europe vor den USA kriecht. Das zeigt sich am meisten an der NATO. Es gibt keine, ich wiederhole, KEINE einzige NATO Entscheidung, wenn die USA es nicht so will. Im Endeffekt bedeutet es, dass alles was die NATO bisher getrieben hat, von den USA so gewollt wurde und Europa hat sich vor den Karren spannen lassen.

Was spricht dagegen als Europe mit dem Westen und Osten gleichermaßen "zu leben"? Warum müssen wir so USA fokussiert sein? Ich möchte nicht den american Way of life hier haben und ich bin nicht der einzige.
 
Seitdem von amerikanischer Seite vor 15 Jahren gegen Joguslawien das Völkerrecht über Bord geworfen wurde, haben wir seither in allen militärischen Auseinandersetzungen gesehen, welche Rolle das Völkerrecht dabei gespielt hat.

Willy Wimmer hat in einem Interview mit Telepolis die geopolitischen Entwicklungen in Europa ganz deutlich kritisiert (http://www.heise.de/tp/artikel/42/42133/1.html)

"Im Verhältnis zur Russischen Föderation ist der Westen Europas ohnehin auf einem Weg, der in weiten Teilen der westlichen Bevölkerung abgelehnt wird. "Von den Schlafwandlern zu den Traumtänzern" - anders kann man das Verhalten westlicher Regierungen und des ewig plärrenden NATO-Generalsekretärs gegenüber Russland nicht beschreiben. Krieg ist wieder drin und die Leute merken, was Berlin, Brüssel und Washington über das Assoziierungsabkommen mit der Ukraine bewirken wollten.

Der Riegel, den die USA bei der Konferenz von Bratislava im Frühjahr 2000, für das östliche Europa zwischen Riga und Odessa angekündigt haben, senkt sich zwischen Westeuropa und der Russischen Föderation. Russland soll aus Europa vertrieben werden, um den USA in Europa ein Standbein in künftigen europäischen und globalen Auseinandersetzungen zu verschaffen. -> Heartland-Theorie

Diese strategische Ausrichtung war den USA zu einer Zeit klar, als Westeuropa nach dem Ende des kalten Krieges noch von einer Friedensdividende träumte. Deshalb kam es weder zu einer Auflösung der NATO noch einer Anpassung an die tatsächlichen Gegebenheiten in Europa und eine Rückführung der Allianz hin zum NATO-Vertrag ohne militärische Integration.
"

Und zum Verhältnis USA <-> EU => Die EU/NATO ist der tributpflichtige Vasall der USA (Brzezinski). Damit ist wohl alles klar, oder?.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ehrlich gesagt ist mir dieses unselige und unreflektierte Nato / US Gebashe vor dem Hintergrund des eskalierenden Konfliktes in der Ukraine zuwider, als das ich Energie darauf verschwenden möchte, einen anderen Standpunkt auf die vorgebrachte Kritik zu erläutern. Es juckt mich zwar in den Fingern, aber da könnte ich auch mit einer Wand reden.

Konzentrieren will ich mich stattdessen auf die Entwicklungen der letzten Tage und was als gegeben feststeht.

Merkel und Hollande sind ja gestern auf einen Blitzbesuch in die Ukraine gereist und haben mit Poroschenko über die Osten des Landes gesprochen, während es heute weiter nach Moskau geht, wo Beide mit Putin sprechen werden. Eine friedliche Lösung ist die einzige Lösung für den Osten der Ukraine und wie man hört - was jedoch nicht bestätigt ist und wie ich gerade lese von der Bundesregierung dementiert wird - geht es wohl darum, den Separatisten ein größeres Gebiet zur Selbstverwaltung zu überlassen, als es derzeit laut Minsker Abkommen geplant ist.
Und vergessen wir auch nicht die Offerte Merkels, dass Europa einen gemeinsamen Wirtschaftsraum mit Russland gründet, sollte es Frieden in der Ukraine geben. Gefühlt wird Moskau seit Wochen die Hand gereicht und das auf Augenhöhe und nicht auf Gutsherrenart. Für mich sind gerade die Tauben am Drücker, aber machen wir uns nichts vor. Sollten die Verhandlungen im Sande verlaufen, kommen wieder die Falken auf die politische Tagesbühne.
 
Zurück
Oben