Discount Müdigkeit ?

Shader schrieb:
Wo steht geschrieben das der Käufer den Discounter zu solchen Niedrigpreisen zwingt?
Das Blatt ist meiner Meinung nach anders geschrieben.
Ein Discounter leistet sich den niedrigeren Preis um die Nachfrage anzukurbeln, da er große Mengen bezieht (und wohl entsprechend Rabatt und Skonto erhält) und auf ein Überangebot sitzt.


Die Frage kann man sicher diskutieren. Die Frage, ob erst das Huhn oder das Ei da war.
Du hast sicher völlig Recht, dass ein niedriger Preis aus Händlersicht erstmal dem Kundenfang dient. Wenn es mehrere Händler gibt, so können sich diese unterbieten und ein Preiskampf ist die Folge.
Den sehe ich aber als gar nicht mal negativ an. Beim hiesigen Lohnniveau sind viele drauf angewiesen, ihre Nahrung möglichst günstig zu bekommen.

Ich schreibe die Auswüchse dennoch den Kunden zu.
Ich nehme mal den Milchpreis: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/milchbauern110.html
Die normalen Preise für Milch kann sich jeder leisten. Ich schätze den Preis mal 20-30 Cent über jetzigem Niveau. Warum ist es nötig aus den Produzenten auch noch den letzten Cent rauszudrücken?
Man geht so hart vor, weil man genau weiß, dass der geizige Kunde dort die Milch kauft, wo sie 1 Cent günstiger ist. Würden die Kunden da etwas Druck nehmen, wäre zumindest die Chance zu einer Marktentspannung da. Die Vertreter der Discounter tun ja nur ihren Job und liefern dem Kunden, was er will.
 
Du sagst es richtig, ein Henne - Ei Problem.
Sicher ist das die Discounter bzw. der Markt sich diese Situation selbst geschaffen hat und heute hat man mit den Problemen zu kämpfen bzw. die Vertreter, Marketingmasche und co feuert die selbst geschaffene Situation weiter an.
Schließlich beruht darauf unser Wirtschaften, mehr Umsatz und mehr Gewinn anzustreben und Discounter sind dafür ein gutes Abbild.

Discounter funktioniert aber auch für den Produzenten, er kann große Menge sicher absetzen.
Aus diesem Grund werden Produkte der österreichischen Bio-Initiative "Zurück zum Usprung" nur beim Discounter Hofer verkauft.
Und wenn ich bei Bio bin, ca. 60% des Umsatzes der BIO-Produkte werden heute beim Discounter erreicht. Der Verbraucher ist also durchaus bereit mehr Auszugeben.

Zu dem Artikel:
Darin steht letztenendes geschrieben das nicht der Verbraucher das wahre Problem ist (ich verneine nicht das er Mitschuld hat) sondern ein weiterer Schuldige ist die EU mit Ihren dubiosen Subventionen bzw. Quoten für die Landwirtschaft. Subventionen der Landwirtschaft streichen, mehr Spielraum bei den Quoten und die Lebensmittel würden einen realeren Preis präsentieren.
 
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