sunset_rider
Lt. Commander
- Registriert
- Apr. 2005
- Beiträge
- 1.868
Bei mir ist es inzwischen so, dass ich mich ärgere bei einigen Dingen so wenig zu bezahlen. Wie ist das bei euch?
Gestern flatterte mal wieder eines der Lebensmitteldisocunter Blättchen in den Briefkasten. Dort gibts dann so Angebote wie 20 Eier für 2 Euro oder Nackensteak zu 3,50 Euro das Kilogramm. Alles natürlich aus deutscher Produktion und bester Qualität.
Man muss wohl nicht Gott sein, um zu vermuten, dass zur Refinanzierung dieser Preise bei aktuellen Futterkosten der Produzent nicht viel bekommt.
Versteht mich nicht falsch: Jeder sollte gut satt werden, aber kein Mensch braucht 20 Eier für 2 Euro und wenn doch, ist auf der Einnahmenseite etwas nicht koscher.
Im Prinzip ist es ja eine Abwärtsspirale: Irgendwann ist die Produktionskette derart ausgequetscht, dass man nicht mehr rausholen kann. Also muss die Rendite der Produktionskette inkl. Verkäufern beschnitten werden. Gekauft wird dennoch, da die beschnittenen Leute ja dankbar sind, dass das alles so billig ist.
Redete kürzlich mal mit altem Bekannten darüber. Er ist noch im Studium und somit knapp bei Kasse. Arbeitet nebenher nicht, spielt sich aber gerne mal als Gutmensch auf. Sein Kommentar: "Pech gehabt." Das Theater als der Arbeitsplatz seiner Mutter wegrationalisiert wurde und plötzlich sein Lebensunterhalt in Gefahr war, wollte ich lieber nicht ansprechen.
Ich finds teilweise erschreckend.
Ein Teufelskreis: immer mehr Leute bekommen immer weniger, damit sie für immer weniger Geld immer mehr konsumieren. Woanders einkaufen können die nicht mehr. Also hat man eine Art bereitwilligem Kundensklaven.
Ich gehe natürlich auch zu den Lebensmittel-Discountern. Einige Produkte sind ja wirklich nicht übel und es ist nicht einzusehen für manches Pfennigsprodukt mehr zu zahlen. Bei Sachen wie Fleisch hörts aber auf. Wie kann man eine Sau füttern, dass sie für 3,50 Euro nach Steuern 1kg Fleisch gibt?
Damit man den Startpost nicht fehlinterpretiert: Mir gehts als Stammkunde seit Geburt bei Feinkost Albrecht, sprich Aldi, gar nicht darum die sozial an sich tolle Entwicklung der Discountidee zu verteufeln, sondern nur den durch Kundenmentalität verursachten Preiskampf zu hinterfragen. Hier Zitat von mir:
Als Königssatz: Discounter ja, aber bitte kein derartiger Preiskampf. Darunter leiden am Ende beide Seiten: Kunde und auch Händler. Die Preise sind tief genug für jedermann.
Gestern flatterte mal wieder eines der Lebensmitteldisocunter Blättchen in den Briefkasten. Dort gibts dann so Angebote wie 20 Eier für 2 Euro oder Nackensteak zu 3,50 Euro das Kilogramm. Alles natürlich aus deutscher Produktion und bester Qualität.
Man muss wohl nicht Gott sein, um zu vermuten, dass zur Refinanzierung dieser Preise bei aktuellen Futterkosten der Produzent nicht viel bekommt.
Versteht mich nicht falsch: Jeder sollte gut satt werden, aber kein Mensch braucht 20 Eier für 2 Euro und wenn doch, ist auf der Einnahmenseite etwas nicht koscher.
Im Prinzip ist es ja eine Abwärtsspirale: Irgendwann ist die Produktionskette derart ausgequetscht, dass man nicht mehr rausholen kann. Also muss die Rendite der Produktionskette inkl. Verkäufern beschnitten werden. Gekauft wird dennoch, da die beschnittenen Leute ja dankbar sind, dass das alles so billig ist.
Redete kürzlich mal mit altem Bekannten darüber. Er ist noch im Studium und somit knapp bei Kasse. Arbeitet nebenher nicht, spielt sich aber gerne mal als Gutmensch auf. Sein Kommentar: "Pech gehabt." Das Theater als der Arbeitsplatz seiner Mutter wegrationalisiert wurde und plötzlich sein Lebensunterhalt in Gefahr war, wollte ich lieber nicht ansprechen.
Ich finds teilweise erschreckend.
Ein Teufelskreis: immer mehr Leute bekommen immer weniger, damit sie für immer weniger Geld immer mehr konsumieren. Woanders einkaufen können die nicht mehr. Also hat man eine Art bereitwilligem Kundensklaven.
Ich gehe natürlich auch zu den Lebensmittel-Discountern. Einige Produkte sind ja wirklich nicht übel und es ist nicht einzusehen für manches Pfennigsprodukt mehr zu zahlen. Bei Sachen wie Fleisch hörts aber auf. Wie kann man eine Sau füttern, dass sie für 3,50 Euro nach Steuern 1kg Fleisch gibt?
Damit man den Startpost nicht fehlinterpretiert: Mir gehts als Stammkunde seit Geburt bei Feinkost Albrecht, sprich Aldi, gar nicht darum die sozial an sich tolle Entwicklung der Discountidee zu verteufeln, sondern nur den durch Kundenmentalität verursachten Preiskampf zu hinterfragen. Hier Zitat von mir:
sunset_rider schrieb:Es ist ja völlig klar, dass man als einzelner gar nichts ausrichten kann. Es geht auch gar nicht darum völlig auf Linie mit irgendwas zu agieren. Bei uns gibts ja immer diese blöden Überreaktionen, wo Flaschenpfand quasi das Abendland retten sollte, plötzlich jede Packung Chips Diätprodukt ist und man sich bei manchen Artikeln wundert, dass so etwas überhaupt "BIO" sein kann.
Sprich: Keine Produkte kaufen, die im Verhältnis zu Konurrenzware unrealistisch billig sind. Fleisch, das billiger als Brot ist.
Boykott und Selbstversorgung bzw. Reformhaus zu machen, ist ja witzlos. Die Discounter sind ja an sich wie gesagt eine tolle Sache. Der Albrecht hätte das Bundesverdienstkreuz verdient (oder hat er es sogar?). Das Problem ist einfach, dass die Preise immer weiter sinken müssen, weil die Kunden am liebsten gar nichts zahlen wollen. Das kann mittelfristig nicht mehr gut gehen.
Als Königssatz: Discounter ja, aber bitte kein derartiger Preiskampf. Darunter leiden am Ende beide Seiten: Kunde und auch Händler. Die Preise sind tief genug für jedermann.
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