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News Dokumentation über die Rolle der Frau in Videospielen

Wenn es denn eine Interpretation wäre, könnte man darüber ja noch streiten, aber diese Vorwürfe sind meiner Meinung nach vollkommen aus der Luft gegriffen. Diese Beispiele, die sie nennt stammen aus der Frühzeit der Computerspiele und damals waren die Spiele einfach "einfacher" gestrickt. Aber damals wurden ja auch simple 'Flugzeug schießt Flugzeug ab'-Spiele wegen gewaltfördernden Inhalt indiziert.

Wie gesagt, finde ich in meiner rund 100 Spiele umfassenden Sammlung der letzten 15 Jahre kein einziges, was dieses Frauenbild verwirklicht. Und wenn, müsste ich jetzt wirklich suchen.

Es reiht sich ein in die Vorwürfe, ein Kompliment wegen ihres Aussehen an eine Frau wäre schon Sexismus. Wobei dies aus Frauensicht auch nur gilt, wenn der Komplimentgeber selbst unattraktiv ist. Je nach Attraktivität unterscheidet "Frau" nämlich zwischen Kompliment und Anmache. Dazu gabs in der Vergangenheit Studien (und nein, es waren keine Studien, extras von "Machos verzapft. Aber dies würde sich dann wieder einreihen, das man Studien nur dann akzeptiert, wenn sie das eigene Weltbild widerspiegeln).

Aber in diesem Fall gibt es keine Grundlage für die Vorwürfe.
Ergänzung ()

PS: Und auch, wenn es "Überweiber" wie Lara Croft tatsächlich gibt, sind diese nicht der Regelfall und es gibt auch männliche Helden, die so dargestellt werden. Soll ich jetzt ne Kickstarter-Kampagne starten, weil ich mich wegen meiner dünnen Figur diskriminiert fühle?

Und auch den angeblichen Sexismus in Werbung kann ich nicht feststellen. Denn Produkte mit attraktiven Frauen sollen von Frauen gekauft werden. Wenn ich mir eine verpackte Unterhose kaufe, sehe ich darauf auch einen männlichen Adonis.

Wenn man tatsächlich mit unattraktiven oder zB dicken Personen werben würde, würden die Produkte einfach nicht gekauft werden. Weil sich niemand mit der Abbildung identifizieren will. Das vergessen die "Kritiker" immer.
 
Ich habe mich schon ordentlich über die harte Kritik am "Frau in Not"-Schema gewundert.

Der Grund, warum es in Spielen (und Filmen und Romanen usw.) sehr oft darum geht, einen Frau zu retten, ist doch offensichtlich.

Es geht nicht um Entmachtung oder Eigentumsansprüche oder Entmannungsängste oder sowas, sondern dass es eine möglichst starke Motivation für den Helden geben soll. Was bietet sich da mehr an, als dass die meisten geliebte Person in Gefahr ist? Das ist dann naheliegenderweise meist die Frau oder Freundin des Helden.
So gesehen ist das sogar noch ein Kompliment. Als Frau hätte man wohl einen viel größeren Grund, sich zu beschweren, wenn die Videospielhelden immer ihre Hunde retten würden. :lol:

Diese Motivation würde andersherum natürlich auch funktionieren, also dass eine Heldin ihren entführten Mann/Freund rettet. Nur sind die meisten Computerspieler halt männlich. Vor allen in den vergangeen Jahrzehnten. Die Entwickler der Spiele (meist selbst männlich) sind ja nicht doof und optimieren ihre Spiele für diese Zielgruppe.
Es ist zwar möglich (wenn auch etwas schwieriger), sich mit einem Helden des anderen Geschlechts zu identifizieren, aber z.B. die Motivation der Rettung des Ehepartners/Geliebten wird wohl sehr viel niedriger ausfallen, wenn der das falsche Geschlecht hat. ;)

Was ich auch lustig fand, war die Kritik daran, dass sich das (weibliche) Entführungsopfer, im Gegensatz zum Helden des Spiels, nie selbst befreien kann.
Man stelle sich mal vor, das wäre anders. Mario kämpft sich stundenlang mit übermenschlicher Anstrengung bis ins letzte Schloss durch, nur um festzustellen, dass die Prinzessin schon längst selbst geflohen und wieder zu Hause in Sicherheit ist... :freak:
Oder auch, dass der Held in der Mitte des Spiels in eine Zelle geworfen wird... und da bleibt er dann für immer, weil er es nicht schafft, sich wieder zu befreien...
 
Der Umstand, dass sich die vermeintlich hilflose Frau am Ende selbst befreit kommt vor, witzigerweise sogar in einem der von der guten Dame stark kritisierten Machwerke. Der Spoiler ist in einem der Antwortvideos hier im Thread versteckt. :D
 
e-Laurin schrieb:
@lemon03
Meiner Meinung interpretiert die Frau zu viel in die Spiele rein. So ein Spiel soll ja in erster Linie unterhalten. Da braucht es bei jenen Spielen, bei denen ansatzweise eine Story da ist, in dem meisten Fällen ein "Opfer" und einen "Helden". Das Opfer sind meistens eben Frauen und die Helden eben Männer.
Ja, aber genau das ist ja ihr Problem! Warum kann Kratos aus God of War keine Frau sein, dessen Eheman und Sohn getötet wurde? Mir schon klar warum, aber das ist halt der Gedankengang, der Dame.
Herdware schrieb:
Nur sind die meisten Computerspieler halt männlich.
Diese Information stammt aber aus den 90ern. Das hier ist von 2006 und demnach spielen Onlinespiele sogar sehr viel mehr Frauen, als Männer. Hier was von 2008, bei dem nur allg. nach Videospielen gefragt wird. 50-50 stehts hier.....

Einfach "50 of gamers are women" oder so in google eingeben und man findet zig Studien und Umfragen, die alle belegen, dass die meisten gamer schon lange keine Männer mehr sind.

Hat hier schon jemand ihr zweites Video gesehen?
http://www.youtube.com/watch?v=toa_vH6xGqs

Muss ehrlich sagen, dass ich mich auf halben Wege daran erinnern musste, ein Video zu sehen, das "Gewalt gegen Frauen in Videospielen" behandelt und nicht "Gewalt in Videospielen allgemein". Der Focus war hier nicht gegeben, fand ich.

Der größte Knaller war, als sie tatsächlich sagte, dass die Storys in Spielen* zwar nicht zur Gewaltbereitschaft beitragen, aber dennoch eine kultivierende Wirkung auf die Ansichten oder die Weltanschauung der gamer hätten! Das heißt also, dass ich selber zwar keine Gewalt gegen Frauen ausüben würde, aber dennoch tolerieren werde, wenn ich Andere bei der Ausübung sehen sollte.
Welche Studie belegt das? Ohja: Keine!
(*Sie selbst verwendet den Begriff "Media Narratives", was eine Verallgemeinerung ausdrückt, da sie nicht explizit das Wort "Videogames" verwendet. Jedoch heißt sogar der Titel ihrer Videos ".....in Videogames". Insofern ist das bloß ein Versuch ihrerseits, sich eben auf nichts festnageln zu lassen)

Außerdem war auch toll, dass sie oftmals eine einzige Gewaltszene oder eine Handvoll davon, gerichtet gegen die "Damsel in Distress" höher, wichtiger oder schwerwiegender wertet, als das komplette Gewaltprogramm, welches man als tatsächlicher Spieler in zB God of War abruft oder auch in Prey zumindest passiv miterlebt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nova eXelon schrieb:
eine kultivierende Wirkung auf die Ansichten oder die Weltanschauung der gamer hätten!

Egal was man mach, ob man Fern sieht, Spiele spielt, ein Buch ließt, mit rechts/linksradikalen abhängt etc.
Alles was man macht, hat das Potenzial einen zu beeinflussen - auch ihre Videos.
Die Amokläufer, die sich von Gewaltspielen und (Gewaltspiele sind eher Nebensache) ihren "Aussenseiter da sein" beeinflussen lassen haben, haben für etwas Schlechtes gesorgt. Die Spender, die sich von dieser Frauenrechtlerin beeinflussen lassen haben, haben ihr Geld sinnlos verschwendet.
Beeinflussung kann gut oder schlecht sein. In diesem Fall ist sie mMn einfach Abzocke!
 
@Nova eXelon
Mit ihren uninformierten und falschen Behauptungen schießt diese Frau wieder einmal den Vogel ab.
Ich habe gerade erst 5 Minuten des Videos gesehen, und schon platzt das Teil vor Lächerlichkeit wieder aus allen Nähten.

Sie reduziert den Inhalt der gezeigten Spiele (begleitet von aus dem Kontext gerissenen Szenen-Schnipseln) auf "krude, primitive männliche Macht-Fantasien", wobei die meisten dieser Spiele damit nicht mal im Entferntesten etwas zu tun haben.
Zum Teil tauchen in ihrer Liste der Spiele auch wieder Titel auf, in denen man mitunter weibliche Charaktere steuert, die weder schwach noch unwichtig sind, und absolut nicht in ihr "Damsel in Distress" Schema passen.

Dann schlägt sie diverse, absolut lächerliche Haken, um sich aus der Kritik an ihrem letzten Video heraus zu reden.
Wahrscheinlich hat es deshalb auch so lange gedauert, bis das zweite Video erschien. Sie musste erst lange überlegen, wie sie sich aus dem Wust von Widersprüchen, nicht kausalen Schlussfolgerungen/Behauptungen und Fehl-Recherche heraus windet.

Insbesondere ist es paradox, daß sie bemängelt, die emanzipierten Handlungen von Frauen in solchen Spielen seien nur symbolischer Natur, während ihr gesamtes Konzept darauf aufbaut, gegen angebliche negativ-Symbolisierung von Frauen in Spielen zu wettern.
Einerseits ist es also unheimlich schlimm, wenn eine Frau angeblich als schwach und hilflos dargestellt wird (dadurch, daß man sie retten muss), andererseits ist die Darstellung solcher Frauen als emanzipierte und starke Persönlichkeiten nur symbolisch und deshalb unwichtig. :confused_alt:

Die Videos dieser Frau bewegen sich damit auf dem Niveau von Esoterik und Pseudo-Wissenschaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
In den ersten drei Minuten kommt ihre Meinung sehr klar herüber. Sie mag das "Jungfrau in Nöten"-Schema nicht. Deshalb wettert sie vermutlich dagegen. Das hat nichts mit wissenschaftlicher Betrachtung zu tun, wie sie es laufend erzählt.
Den Rest habe ich mir dann nicht mehr angesehen, weil ich dadurch schon geahnt habe, was dann noch kommt.
 
AMDisbesser schrieb:
Egal was man mach, ob man Fern sieht, Spiele spielt, ein Buch ließt, mit rechts/linksradikalen abhängt etc.
Der Punkt ist ja aber der, dass sie in einem 25 Minuten Video über Gewalt gegen Frauen in Videospielen redet. Ich finde es daher inakzeptabel, eine so allgemeine Aussage zu bringen bzw. sie allgemein klingen zu lassen, losgelöst von ihrem Kernthema.
Insofern bin ich nicht bereit die Aussage als was anderes anzusehen, als eben "Gewalt gegen Frauen in Videospielen fördert die Ansicht, dass das auch in der Realität OK wäre".

Und solch ein statement ist finde ich, ne ganze Ecke "härter", als all' die Meinungen, die sie sonst von sich gibt.

@ Konti:
Ja der Widerspruch kam auch in ihrem ersten Video durch. Es scheint eh sowieso ihrer Ansicht nach, keine richtige Darstellung einer Frau in Videospielen zu geben. Wird sie schwach dargestellt, ist sie halt wieder einmal das Opfer und wenn sie stark dargstellt wird, eifert sie eigentlich nur den Männern nach.
Also egal wie, es ist verkehrt.

Wahrscheinlich präsentiert Anita auch deshalb nie einen Lösungvorschlag.
 
Das Ding ist auch folgendes:

Sie kritisiert, daß in Spielen oft ein männlicher Held eine Frau in irgendeiner Weise retten muss, und daß es so selten mal Frauen gibt, die Männer retten müssen.

Ja warum ist das wohl so?
1. Klar ... weil's für Männer eher ein Ansporn ist, seine Geliebte zu retten, als eine Frau zu spielen, die ihren Geliebten rettet.
2. Weil es selbst für Frauen das beliebtere Bild ist!

Frauen stehen nun mal in aller Regel auf starke Männer. Frauen sehen auch lieber Filme, in denen ein Mann eine Frau rettet als umgekehrt. Denn ein Mann, der gerettet werden muss, ist für eine Frau nicht attraktiv. Der Mann, der seine Frau rettet, ist attraktiv.

In Videospielen ist es natürlich noch mal ein bisschen etwas anderes als in Filmen, da man ja selbst in die Rolle des Protagonisten (bzw. der Protagonistin) schlüpft. Doch wer Frauen kennt, die gerne und viel zocken, wird wahrscheinlich feststellen, daß es den Frauen durchaus Spaß macht, in die Rolle eines männlichen Helden zu schlüpfen.
Ich weiß nicht, ob es zu diesem Thema schon Studien gibt, aber ich behaupte, daß das "Damsel in Distress" Muster auch Frauen eher anspricht, als wenn man die Rollen dabei vertauschen würde.

Eine solche Behauptung mag eine "Feministin" wie Anita als Sexismus ansehen.
Ich persönlich finde es jedoch eher sexistisch, solche Dinge zu verleugnen. Denn durch solch eine Verleugnung entsteht eher ein Schaden.
 
Was noch dazu kommt ist ja, dass - selbst wenn sie Recht mit ihren Aussagen hätte - kein bisschen schlimm ist, dass eine Frau gerettet wird.
Es sollte doch nichts Schlechtes sein, Jemanden aus der Not zu retten, oder denke ich da verkehrt? Meint diese Frauenrechtlerin etwa, dass nur Männer das recht auf eine Rettung haben? Wie Frauenfeindlich ist das denn?
Oder wenn sie sich beklagt, dass - wenn man eine Frau spielt - diese nur auf ihr Äußeres reduziert wird. PC Spiele sind ja nie vollkommen realistisch, aber wenn bspw. in Tomb Raider eine runde Kugel durch die Gegend kullern würde, wäre noch weniger Realismus im Spiel.
Und überhaupt: Was soll daran schlimm sein gut auszusehen? Ist das irgendwie unoralisch? Also ich finde einen sportlichen Körper erstrebenswert. Aber wenn sie fettige Rundungen lieber mag, bitte! Jeder wie er will.:freak:
 
Das Geld was für die Finanzierung dieser Doku zum sprichwörtlichen Fenster hinaus geworfen wird, hätte ich besser angelegt. Krebshilfe, Notleidende Kinder, Welthungerhilfe. Auf der anderen Seite zeigt es mir das unsere Welt garnicht so schlecht sein kann wenn über so etwas 'gebrütet' wird. OMG
 
Es geht nicht darum, dass Frauen oder Männer in Spielen, Büchern oder Filmen immer wieder das gleiche darstellen müssen. Es geht darum, dass der Großteil des Konsumviehs das für vollkommen normal - also absolut unbedenklich hält. Ich muss etwas weiter ausholen (leider, denn ich weiß dass es die die es brauchen könnten ohnehin nicht lesen werden).

Wofür brauchen wir in Spielen, Büchern oder Filmen so etwas wie Helden oder zumindest einen Hauptcharakter?
Genau, diese Figuren dienen der Identifikation. Ein Held, dem es gelingt den Leser oder Spieler zu fesseln, sorgt dafür, dass wir das Buch auch durchlesen, oder jeden neuen Part einer Spieleserie unbedingt sofort kaufen müssen. Und hier ist die Frage berechtigt, warum es weibliche Hauptfiguren nur als seltene Ausnahmen oder als Wichsvorlagen (Tomb Rauder verdankt Laras Körperbau einen guten Teil seiner Popularität ) gibt.
Wer sagt, er hielte Gleichberechtigung für wichtig, und dieses Ungleichgewicht NICHT kritisiert, hat offensichtlich übersehen, dass Gleichberechtigung auch bedeuten würde, dass ca. 50% der Gamer weiblichen Geschlechts sind. Sollen die sich mit Max Paine oder irgendeinem namenlosen Schwanzträger identifizieren?
Wer Biologie oder Genetik ins Feld führt, bekommt jetzt auch gleich mal einen Dämpfer. Lägen die diesbezüglichen Theorien tatsächlich richtig, so hätten weibliche Gamer nicht die Möglichkeit, sich mit Helden des anderen Geschlechts zu identifizieren - und was da bleibt ist eben die geile Schnitte mit Mega-Titten, im Flitterdress - die leider gerade gekidnapped, -killt - fickt oder sonst in irgendeiner unterlegenen Position dargestellt wird. Die Folge müsste eigentlich sein, dass Mädchen keine Videogames spielen würden, weil es ja keine Identifikationspersonen in ihnen gibt, die mein Ego irgendwie stützen könnten.
Die Tatsache dass es weibliche Gamer gibt, zeigt, dass auch die Identifikationstheorie nicht der Weisheit letzter Schluss ist.

Was mich persönlich besonders stört, ist dieser ewige Abgesang des "Jäger und Krieger" Mythos. Es ist zwar euer Ding, wenn ihr glaubt, dass schon vor 3Millionen Jahren Die Männer die Keule hatten und sich gegenseitig die Köpfe einschlugen, wenn grade kein Tier zur Hand war, aber seid ihr euch da ganz sicher? Wart ihr damals dabei? Wohl kaum! War irgendein Archäologe oder Historiker damals dabei? Auch nicht! Was bleibt da noch?
Es ist schier unmöglich ein sicheres Bild des sozialen Steinzeitlebens zu zeichnen, also sollte man mit Vermutungen zu damaligen Geschlechterverhältnissen EXTREM vorsichtig sein. Was sich hier niederschlägt, ist wohl doch eher der Traum des Alleinernährers, der übersieht, dass damalige Gesellschaften sich nur sehr selten von Fleisch ernährt haben (was man z.B. daran sehen kann, wie Steinzeitliche Zähne bei Männern und Frauen abgenutzt wurden) - Die Frau als Ernährer der Sippe. Toll: Sie schafft das Essen ran, Sie bekommt und erzieht die Kinder und das einzige was der Mann zum Fortbestand der Sippe beiträgt ist seine Wichse, und ab und zu mal ein Tier zu erlegen, das nicht klug genug war, sich vom Menschen fernzuhalten. Natürlich haben auch Männer gesammelt - die Jagd war scheinbar eher eine Ausnahme.
Und dennoch sind wir (und nicht nur Männer) fest davon überzeugt, dass uns ein kleines Stück Fleisch und zwei Drüsenknollen zum stärkeren Geschlecht machen, dass wir schon vor Jahrtausenden mit eben dieser Stärke ganze Völkerscharen ernährt hätten. That's rubbish.

Man kann das ganze auuch historisch betrachten und zunächst fragen, wer denn die ganzen schlauen Bücher geschrieben hat, in denen steht, dass Frauen sanftmütig, emotional, fürsorglich, liebevoll und vor allem gaaaaaaaanz schwach und Schutzbedürftig sind. Die Antwort findet man sehr schnell (und sie wird einem nicht nur von Feministinnen so gegeben): Männer haben diese Bücher geschrieben und sie schrieben diese Bücher in einer Zeit, in der das funktionieren der Gesellschaft ihnen von einer geschlechtlich geprägten Arbeitsteilung abhängig schien. Ein Beispiel: Bis ins 19. Jahrhundert hinein gab es NICHT mehr Männer als Frauen unter Tage, in Gießereien oder in ähnlich heftig "männlich" konnotierten Berufen. Die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung ist (entgegen der Annahmen fast aller Biologen und Historiker) eine Schöpfung der Neuzeit. Und das Beste daran, das hat ein Mann herausgefunden - Michel Foucault - und er musste dazu nur ein bisschen in alten Büchern lesen, die Art des in diesen Büchern repräsentierten Wissens untereinander vergleichen, e voila - er entdeckte einen männlich dominierten Diskurs mit einer einzigen wahrscheinlich nichtmal bewusst verfolgten Agenda - männliche Dominanz zu schaffen und zu erhalten.
Das heutige "wissenschaftliche" Wissen vom schwächeren Geschlecht ist eine männliche Konstruktion der Neuzeit, die sich allerdings durch alle Bereiche durchzieht, und dabei das tatsächliche Verhalten von Mannern und Frauen beeinflusst. Und es ist die selbe Figur, der gleiche Diskurs, der Agamemnon nach Troja zwang, die Hexenverbrennung zum Volkssport machte oder Queen Viktoria zu ihrer Tochter vor ihrer Hochzeitsnacht sagen ließ, es werde etwas geschehen in dieser Nacht, sie werde es nicht mögen, aber es sei die einzige Möglichkeit für sie als Frau, ein wenig Macht auszuüben.

Was passiert, wenn eine ganze Gesellschaft seit Jahrhunderten an etwas glaubt, und ihr Verhalten danach ausrichtet? Genau, noch viel einfacher als Stereotype Bilder zu kritisieren, findet man "Beweise" für die Natürlichkeit dieses Verhaltens, das nicht-konstruiert-sein der weiblichen Schwächen und männlichen Stärken in unserer Kulturindustrie (Games, Filme, Literatur). Dann gibt es Psychologen und biologen en mas, die behaupten Rambo wäre eben grundlegend, chemisch, genetisch anders als Barbie. Und eine Gesellschaft, die sich nicht gegen diesen Unsinn wehrt, weil es ja nunmal so ist (wissenschaftliche Begründungen), oder weil es ja ganz ganeu dem eigenen Traum entspricht (ich habe diesen Krieg nicht gewollt, mache euch aber trotzdem alle äußerst maskulin platt, Grrrr).

Meiner Meinung nach geht es in der Doku viel eher um die Wirkung einseitiger Frauen und Männerdarstellung auf die Gamer - Frauen sind schwach, im leben wie im Spiel, und weil viele Leute das tatsächlich glauben wird sich daran in näherer Zukunft nichts ändern. Es ist nicht schlimm, wenn eine Frau in Not gerettet wird, was allerdings schlimm ist - und das kritisiert die Doku - ist das massige Auftreten Schutzbedürftiger und absolut machtloser Frauen, die von heldenhaften Männern gerettet werden MÜSSEN. Die Frau, das schwache Geschlecht dient hier ausschließlich als Objekt, das gerettet, getötet, gefickt (sogar gleichzeitig) werden kann, wie es dem Spieler oder Spieldesigner richtig erscheint.
Frauen werden weiterhin unter mir unbegreiflichen Schmerzen Kinder gebähren und sich wundern warum ihr Göttergatte sich bei einem kleinen Schnupfen schon fast im Grabe wähnt (oder sich zumindest so benimmt) obwohl das doch so gar nicht zum Stereotyp passen mag. Schwaches Geschlecht? dass ich nicht lache.

Normalität?
Veränderungen fangen immer erst da an, wo etwas nicht mehr als "normal", "natürlich" oder "gottgegeben" anerkannt wird. Erst wenn uns etwas nicht mehr normal erscheint, beginnen wir über Alternativen nachzudenken und wo wir nicht über Alternativen nachdenken, wird sich nichts ändern - und das ist der Kern von Kritik.

Alice Schwarzer hat es einmal gesagt, und ich muss ihr in diesem Punkt (leider, eigentlich finde ich die Frau unmöglich) noch immer Recht geben, denn die Revolution in den Köpfen, die es für echte Gleichberechtigung bräuchte, hat es bisher ganz offensichtlich nicht gegeben.

Noch einer für die Biologie-Fetischisten: Innerhalb einer Geschlechtshomogenen Gruppe (nur Frauen oder Männer) gibt es um einiges mehr an Variation, als allgemeine Unterschiede zwischen Männern und Frauen, und auch im Verhalten sind einige Frauen "männlicher" als Rambo, und einige Männer "weiblicher" als Barbie.
Der Variationsreichtum innerhalb einer geschlechtshomogenen Gruppe ist NICHT kleiner als der der Gesamtpopulation. Verhaltensweisen, die sich nur einem einzigen Geschlecht eindeutig zuordnen lassen, kann man nur zeigen, wenn man das andere Geschlecht nicht beobachtet.


Nova eXelon schrieb:
(*Sie selbst verwendet den Begriff "Media Narratives", was eine Verallgemeinerung ausdrückt, da sie nicht explizit das Wort "Videogames" verwendet. Jedoch heißt sogar der Titel ihrer Videos ".....in Videogames". Insofern ist das bloß ein Versuch ihrerseits, sich eben auf nichts festnageln zu lassen)

Eine Verallgemeinerung zu wählen ist in diesem Fall mehr als angebracht, denn es zieht sich nicht nur durch Games, sondern eben durch die gesamte Kulturindustrie. Sie zeigt es am Beispiel Videogames, aber die gleiche Doku könnte man auch zu klassischer Literatur zur Gastronomie oder zu Hollywoodfilmen machen - nur wäre die Gewalt da nicht so massiv wie in Ego-Shootern oder beat-em-ups.

Es ist klar, ich lasse mir mein Bier auch gerne von einer sportlichen jungen Frau an den Tisch bringen - ich fände es aber positiv, wenn der weiblichen Kundschaft Vergleichbares (sportliche junge Männer) geboten würde, aber das ist in der Gastronomie eher die Ausnahme. Anderes Thema? irgendwie schon, aber dann eben auch wieder genau der gleiche Kram - Rollenzwänge und der Mythos der Natürlichkeit - Frauen bedienen wohl gerne, das muss irgendwie in den Genen liegen. Mumpitz, die meisten Frauenberufe sind deswegen Frauenberufe, weil man mit ihnen (demn Geld für sie) keine Familie ernähren kann, weil ihr Ansehen kein tolles ist, und vor allem, weil sie eben Freuenberufe sind - wir wollen ja schließlich alle echte Männer sein, und das Image kann man als Friseur nur schwer aufrechterhalten.

PS:
Wenn ihr die Kritik nicht verstehen wollt, dann schaut euch solche Videos nicht an, dann bleiben mir auch 12 Seiten größtenteils dummer Kommentare erspart.
 
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@DerOlf
Du scheinst uns misszuverstehen. Ich habe nichts gegen die Meinung von Annita, ich habe etwas gegen ihre Argumentation und die Weise, wie sie es vorbringt: Sie stellt es so dar, als würden alle Spielemacher die ganze Zeit nix anderes machen, als extra frauenfeindliche Spiele herzustellen. Und die (männlichen) Spieler jubeln darüber.

DAS ist der Knackpunkt, weil das schlicht nicht war ist. Und deshalb sind die Leute hier auch so aufgebracht. Vor allem, weil Annita das auch noch als "wissenschaftliche" Arbeit verkaufen will.


Ich bezweifle nicht, dass es hier und da frauenfeindliche Spiele gibt. Ebenso gibt es sicher auch männerfeindliche Spiele. Es gibt sogar schwule Spiele. Nichts ist unmöglich.
Die Mehrheit der Hersteller aber hat nichts anderes als Zaster im Sinn. Also werden Stereotypen bedient, bei denen nachweislich Geld zu holen ist:
Genau deshalb werden zB massenweise Egoshooter rausgebracht, bei dem der Spieler ein US Army Soldat ist und im Alleingang die Welt retten soll (Crysis, COD, usw.) Und auch genau deshalb gibt es Spiele, in denen Männer "typisch männliche" Dinge tun und Frauen "typisch weibliche" Dinge tun. Massenweise. Bis zum Exzess.

Den Herstellern ist es so ziemlich egal, ob irgendwelche Feministinnen oder Maskulisten die Spiele gut oder schlecht finden. Solange die Kasse stimmt, wird einfach weiter gemacht.

Wer sagt, er hielte Gleichberechtigung für wichtig, und dieses Ungleichgewicht NICHT kritisiert, hat offensichtlich übersehen, dass Gleichberechtigung auch bedeuten würde, dass ca. 50% der Gamer weiblichen Geschlechts sind. Sollen die sich mit Max Paine oder irgendeinem namenlosen Schwanzträger identifizieren?
Gleichberechtigung ist eine Utopie. Einfach weil Männer und Frauen psychologisch und physiologisch verschieden sind, wird es niemals eine Gleichberechtigung geben. Man kann eine Annäherung erreichen, aber echte und vollendete Gleichberechtigung ist einfach nicht drin.
Btw., ich habe bis jetzt noch keine Frau getroffen, die ein Problem mit der Charakteridentifizierung in Spielen hatte. Die gibt es zwar sicher (Annita scheint eine von ihnen zu sein), aber die Mehrheit hat offenbar genügend Fantasie, sich in Männerrollen hineinzuversetzen. Wenn Männer es schaffen, eine Lara Croft zu spielen, dann sind sicher auch Frauen in der Lage einen Max Payne zu spielen.

Wenn ihr die Kritik nicht verstehen wollt, dann schaut euch solche Videos nicht an, dann bleiben mir auch 12 Seiten größtenteils dummer Kommentare erspart.
Totschlag- bzw. Scheinargumente sind keine Argumente.
 
@ DerOlf:

toller Vortrag, naja zumindest was Fleiß anbelangt, aber inhaltlich? Du lebst in einer rosaroten Wunschwelt, und machst einen auf Dornröschen, wartend auf den Prinzen der dich wachküsst. Für dich sind Menschen vernunftbegabte Wesen die über anderen Dingen stehen, einer Moral unterworfen sind, und deren Handeln auf Prinzipien der Vernunft, des logischen Denkens und vor allem selbst auferlegten Moralvorstellungen beruhen.

Wach auf Dornröschen, wach auf.

Deine Traumwelt beruht auf theologischer Basis, der Mensch stehe über der Natur und muß sich diese Untertan machen. Nun so lasse Dir sagen, dem ist nicht so, auch wenn Du es gerne so hättest. Nur ein Bruchteil des menschlichen Handelns beruht auf Denken, Wissen oder gar logischer Schlussfolgerung. Da nimmt Erziehung schon ein weit größeren Teil ein, aber selbst wenn Du diese dazuzählst, ist das emotionale Handeln, oder gar das instinkthafte, weit aus größer, nimmt zusammen mit genetischer Veranlagung 80% des menschlichen Handels ein.

Ich hatte meine erste Erektion mit fünf, noch auf dem Töpfchen sitzend. Ich stand schon mit 8 auf große Titten, lange bevor ich aufgeklärt war. Da strenggläubig erzogen, einen Fernseher hatte man damals auch nicht, wußte ich von Sex damals rein Null Komma Nix. Ich war noch lange nicht geschlechtsreif doch meine sexuelle Prägung war schon komplett vollzogen. Das hatte aber sowas von gar nichts mit Erziehung, Gesellschaft oder aufgezwungenen moralischen Werten zu tun.

Wieso sollte man einen blöden Geschichtsforscher bemühen, der paar hundert oder ein paar tausend Jahre in der menschlichen Entwicklung zurückschaut um menschliches Handeln zu erklären? Ist doch gar nicht nötig. Schaut Dir an wie eine Schimpansen-Horde funktioniert, dann kennst du auch die Beweggründe menschlichen Handelns. Nur weil Du glaubst, daß da mehr sein müsste, ist da nicht mehr.

Wach auf Dornröschen, wach auf, denn Du bist auch nur ein Affe.

Der Unterschied zwischen einem Affen und Dir ist der, daß der Affe schlauer und glücklicher ist als Du. Er weiß gar nichts von Moral und Ethik, er braucht kein Gott um die Endlichkeit seines Seins verkraften zu können, er hat kein Problem damit sich selbst und seine biologische Bestimmung zu akzeptieren und versucht erst gar nicht Dinge ändern zu wollen, die außerhalb seiner Macht liegen.

Frauen wollen/fordern Gleichberechtigung? Warum sollte ich ein Wesen als Gleich akzeptieren, das nicht mal in der Lage ist den Widerspruch dieser Forderung zu erkennen? Wenn ein Weib gleich wäre, dann wäre es in der Lage zu erkennen daß Mann Gleichheit oder Freiheit nicht von anderen fordern kann. Nur Mann selbst ist in der Lage sich für Frei und Gleich zu erklären und sich so zu verhalten. Freiheit ist kein teilbares Gut, man kann es auch nicht kriegen, Mann muß sie sich nehmen. Das gleiche gilt gleichermaßen für Gleichheit.

Sobald aber ein Weib Freiheit/Gleichheit fordert, erklärt sie sich damit selbst für unfrei/ungleich. Damit ist so eine Forderung schlichtweg sinnlos und schwachsinnig. Mein Weib würde jetzt sagen, das ist deine Logik/Meinung/Ansicht/Geschmack/blabla. Und outet sich damit als nicht in der Lage logisch (Logik ist die mathematische Wissenschaft die es ermöglicht ein Problem auf Teilfragen zu reduzieren, die eindeutig und unzweifelhaft mit Ja oder Nein beantwortet werden können) zu denken.

Dabei ist es so typisch Weib etwas zu fordern. Nenn mir ein Weib, daß nicht versucht nicht die Welt sondern ihren Partner/Familie/Kinder/Heim tagtäglich zu verbessern. Gott sei Dank ist das keine biologische Veranlagung. Und wenn irgend etwas sich ein paar Wochen/Monate/Jahre nicht (zum besseren) geändert hat, dann fängt die Nörgelei an. Weib versucht den Mann dazu zu bringen diese "notwendigen" Änderungen herbeizuführen. Ich sag nur Klobrille (s.o.). ein Mann dagegen schluckt runter, schluckt runter, schluckt runter, schluckt runter, und irgendwann platzt ihm der Kragen und er gibt entweder nach (und verabschiedet sich von seinen Eiern) oder er "dominiert" dann über dem Weib, damit er seine Ruhe kriegt. Und wer dabei an Gewalt denkt hat schlichtweg keine Eier, egal ob Männlein oder Weiblein.;)

Ach ja kommen wir doch mal auf dein "schwächeres Geschlecht" Argument. Wieso bitte glaubst Du daß ein bekennender Macho/Chauvinist/erklärter Todfeind jeder Gleichmachereiversuche wie ich:cool_alt: z.B., Frauen für schwächer oder dümmer halten muß? Also ich persönlich hatte mit 12 die letzte körperliche Auseinandersetzung. Mein Weib dagegen hat jahrelang Kampfsport betrieben, gar unterichtet, könnte mich (und ein paar meiner Kumpels) in einem Kampf in der Pfeife rauchen. Ich war schon mit einer Frau zusammen die mir geistig weit überlegen war. Das gleiche könnte man über Besitz / Schönheit / Humor / schlag-mich-tot sagen.

Edit:
Eine Frau die besser kochen könnte als ich, kenne ich allerdings nicht, einschließlich meiner Mutter!

Aber nur ein Mann, der sich all dieser Dinge bewußt ist, und kein Problem hat diese offen zuzugeben, ist trotzdem in der Lage sich überlegen zu wissen (bitte nicht mit fühlen verwechseln). Dazu braucht Mann Eier, möglichst dicke Eier (auch wenn diese physikalisch gesehen mehr bessere Oliven, denn Wallnüsse sind:evillol:).

Daher wird solange es auf dieser Welt Männer mit Eier gibt, sei es auch nur einen, kein "gleichberechtigtes" Weib geben. Aber Weiber wollen ja auch keine Gleichberechtigung, sonst würden sie diese gar nicht von anderen fordern.

Ich für meinen Teil, kann mich ganz allein, ganz ohne die Hilfe eines anderen (egal ob Männlein oder Weiblein) / eines Gesetztes / einer Quote / einer Religion / einer gesellschaftlichen Akzeptanz / den Segen Gottes / und-schlag-mich-tot jedem Weib auf diesem Planeten überlegen wissen.:king:
 
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Ich verstehe das momentan so, dass ein paar frauenfeindliche Spiele (oder einfach nicht "gendersensible" Spiele) kein Problem wären.
Leider stellt Annita das als "Regel" dar (was zugegebenermaßen nicht stimmt, es gibt wahrlich genügend Spiele, die das Thema geschickter behandeln oder sogar umgehen). Leider verschwindet diese Menge fast wenn es um die Verkaufsschlager der letzten Jahre geht.
Titel wie Duke Nukem 4ever werden nicht haufenweise gekauft und gespielt, obwohl sie ganz nebenbei frauenfeindlich sind, sondern gerade weil der Typ so ein Super-Macho ist. Er ist in seiner Frauenfeindlichkeit eben "fast schon niedlich", weil er es eben so kompromißlos und stumpf durchzieht. Ausserdem ist Frauenfeindlichkeit ja nicht der Kern irgendeines Spiels (vielleicht abgesehen von Duke Nukem), es ist nur etwas, das dem geübten Auge immer wieder auffällt, wenn es denn drauf achtet.
Aber es ist ebenfalls ein trauriger Fakt, dass Ego-Shooter-Helden ausschließlich männlich sind, obwohl es seit fast 20 Jahren auch weibliche Marines gibt. Dennoch sieht man in CoD niemals eine Frau in Uniform, dabei sollten die zumindest in den Spieleteilen, die angeblich in der Zukunft spielen, zum USMC gehören. Die eine Frau bei Crysis (ich kenne da bisher nur den 1. Teil) entspricht haargenau der entführten, wehrlosen kleinen Titten-Maus, die Annita beschreibt. Ego-Shooter geben in den meisten Fällen ein ziemlich historisches Bild von "Armee" ab: Ein reiner Männerclub, der Männersachen macht, und Frauen höchstens braucht, damit wer gerettet werden kann.

Viele der Titel, die Annita anführt gehören allerdings echt zur "alten Riege". Aber sie findet eben auch aktuellere Beispiele.
Die einzige Kritik, die ich an der Doku tatsächlich nachvollziehen kann: Die "Damsel in distress" ist eine Absolute Randerscheinung, die lediglich Teil der Rahmenhandlung, für das Siel an sich aber denkbar unwichtig ist. Das Spiel beginnt mit einer Scene, in der eine Frau auftritt, es gibt immer mal wieder eine Schlüsselscene, in der Sie wieder auftaucht und am Ende ist sie auch mal wieder dabei.
Stereotype funktionieren, damit habe ich kein Problem (eigentlich schon, aber das würde zu philosophischen Diskussionen führen). Womit ich allerdings ein Problem habe, ist die Tatsa che, dass das liebe Konsumvieh (ich kann es einfach nicht mehr anders nennen, sry) seit Jahrzehnten (oder Jahrtausenden) auf diese Produkte nach "Schema F" abfliegt, und beim 20 Aufguß der "Gut gegen Böse/Romeo und Julia/Rambo gegen den Rest der Welt"-Thematik wieder denkt, es wäre diesmal eine irgendwie "neue Idee" dabei.
Dabei gabs das alles schon lange vor Homer.
Aber was willste machen, die Masse kaufts, die Industrie produziert's und zwar immer und immer wieder, mit x² Aufgüssen des immer gleichen Themas, und sabotiert dabei ganz nebenbei das, was in den 1990ern sogar im Kanton Uri zur Einführung des Frauenwahlrechts geführt hat.

Es geht mir nicht um Gleichbehandlung (die ist in einer heterogenen Gesellschaft sogar extrem ungerecht), sondern um Gleichberechtigung - ein kleiner aber feiner Unterschied der es in sich hat. Gleichberechtigung leitet sich her von "gleiche Rechte". Das würde z.B. bedeuten, dass ein Mann bei gleicher Arbeit nicht weniger verdienen darf als eine Frau und diese Gleichberechtigung im Extremnfall auch einklagen könnte - umgekehrt ist das leider noch in sehr vielen Berufen der Fall, nur das die Frauen den gleichen Lohn nicht einklagen können.
Das wäre z.B. ein Punkt, an dem Gleichberechtigung für mich greifen MÜSSTE - vor allem weil der Slogan "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" schon so verdammt alt ist.

Der Kernpunkt an der ganzen Geschichte ist für mich jedch wieder ein ganz anderer. Wie soll eine gerade heranwachsende Generation checken, dass das jeweils andere Geschlecht evtl. nicht stärker oder schwächer ist als das eigene, wenn die Medien (deswegen hat Annita auf Medien verallgemeinert) ihr diese angeblich offensichtlichen Unterschiede tagtäglich als unumstößlich, weil natürlich oder von Gott gegeben präsentieren?
Nur mal als kleine Anregung: Der Rassismus hinter den Sklavenhaltergesellschaften des Kolonialzeitalters wurde ebenfalls durch "offensichtliche" Unterschiede gerechtfertigt, und ihr ende begann erst, als einige Menschen darüber nachdachten, ob diese offensichtlichen Unterschiede tatsächlich mehr beinhalten als eine dunklere Hautpigmentierung oder andere Nasenformen. Die Vorurteile gegen Neger wurden alle "wissenschaftlich" untermauert - bis eines Tages jemand auf die Idee kam, Negern das Lesen beizubringen und ein paar wenigen damit die Möglichkeit eröffnete, sich zu bilden. Plötzlich war klar, dass auch Neger intelligent sein können, mehr noch, dass einige der ehemaligen Sklaven sogar um einiges mehr in der Rübe haben konnten, als ihre weißen Herren.
So etwas ähnliches ist auch mit den Frauen in unserer Gesellschaft geschehen, und mittlerweile hat sich etwas geändert. In den 1960ern haben Pädagogen noch im Kopf gehabt, dass die krasseste "Risikogruppe" (bei denen ein Bildungsversagen für am wahrscheinlichsten gehalten wurde) eine Gruppe sei, die man als "katholische Mädchen vom Land" umschreiben kann. Mittlerweile hat die gleiche Rolle der "Stadtjunge mit Migrationshintergrund". Weit über 50% der Absolventen deutscher Hochschulen sind Frauen (aber es gibt weniger als 20% Akademikerinnen in DE). Die Geschichte hat mMn gezeigt, dass Frauen lang nicht so "dumm" sind, wie es die Pädagogen, Biologen und Psychologen noch vor 100 Jahren dachten.
Bisher ist ein Beweis für die Natürlichkeit der angeblichen Verhaltensunterschiede von Mann und Frau mMn noch nicht erbracht worden, denn dazu müssten Jungen und Mädchen komplett unterschiedslos aufwachsen - gleiche Erziehung, gleiches Spielzeug, gleicher Tonfall und gleiche Erwartungen der Eltern, geschlechtsneutrale Meden usw.. Gerade von Naturwissenschaftlern würde ich erwarten, dass sie den Störfaktor "Erziehung" in ihren Erklärungen berücksichtigen, zu kontrollieren versuchen, statt ihn einfach zu ignorieren, weil das alles so unendlich kompliziert zu formalisieren ist.
I'm so sorry, aber ich kann nicht daran glauben, dass das natürlich ist, solange es niemand versucht hat. Die Unterschiede zwischen Mann und Frau sind mMn zu mindestens 50% ein Produkt des sozialen Miteinander - eine soziale Konstruktion. Es gibt biologische Unterschiede, die niemand bezweifeln kann, aber es gibt unendlich viel mehr Verhaltensunterschiede, und die können nicht alle durch die Kombinationen von 4 verschiedenen Aminosäuren zustande kommen, auch wenn es hunderte von quadrupeln sind, deren Kombination dann angeblich dafür verantwortlich ist, dass ein Mann auf seinen Schwanz steht, oder ihn dicke Titten an die geborgenheit seiner frühen Kindheit erinnern (egal wie flach Mama heute erscheint, als ihr kleine Babys wart hatte sie riesige Euter, aus denen ihr euer Essen bekommen habt - und das prägt sogar ganz ohne Biologie).

Ich gehöre jedenfalls nicht zu denen, die darauf verzichten wollen, dass Leben in dieser Gesellschaft für annähernd alle etwas angenehmer zu machen, weil man mit Stereotypen so geil Kohle scheffeln kann. Alles, was dazu nötig ist, bietet eine kritische Betrachtung von alltäglichen Selbstverständlichkeiten. Nicht die Feststellung "es ist halt einfach so" sondern die Frage "Warum denke ich, dass es so ist?" kann etwas gegen falschen Naturalismus (der Annahme, dass etwas natürlich ist wie es ist und deswegen auch nicht geändert werden kann/sollte) tun.
Daher die Anspielungen auf historische Betrachtungen: Wenn etwas ewig, unveränderlich ist (das schwingt in der Bezeichnung als "natürlich" immer mit), wie ist es dann möglich zu zeigen, dass es einmal ganz anders war?
Wenn es Gesellschaften gegeben hat, in denen Frauen die mächtigen Positionen innehatten, wenn es in nahezu allen antiken Mythologien Hinweise auf "Amazonen" gibt, auf weibliche Krieger (ein Hinweis auf eine gewisse Angst der männlichen Autoren/Erzähler vor diesen Weibern), dann kann das weibliche Geschlecht nicht per se schwächer sein als das männliche. Denn Angst vor dem Schwächeren ist den antiken Mittelmeerkulturen eines ganz bestimmt nicht gewesen - männlich.

Ein Totschlagargument, das ich mittlerweile nicht mehr hören kann, ist das Ding mit der Wirtschaftlichkeit. Wozu leisten wir uns eigentlich so etwas wie Werte, Moral, Ethik und unternehmen echte Anstrengungen um unseren Kindern diese zu vermitteln, wenn man das alles über Bord werfen kann, solange man wirtschaftlich arbeiten möchte? Hinter dem Absatz- und Gewinn-Argument gegen alle Moral steckt dch immer auch "der Zweck heiligt die Mittel" - mMn exakt der Grund, weswegen sich die Menschheit überhaupt sowas wie Moral ausgedacht hat. Ich kann es echt mittlerweile nicht mehr hören, wenn Wichser auf diese Weise jede Verantwortung von sich schieben.
Fast so schlimm wie die Nazi-Keule.

@BlackWidowmaker
Toller Beitrag. Du hast eines erreicht: Nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe, fühlte ich mich dir so dermaßen überlegen, dass ich diesen gleich mal editieren musste. Nice one, thx.
Aber mal im ernst: Ich argumentiere gerade gegen die Verrnunft, die nämlich dir diktiert, du seiest ein Sklave deiner Gene, der 4 Säfte oder schlag-mich-tot. Rationalisieren nenne ich genau das, was Biologie und Psychologie, Medizin oder neuerdings Genetik und Neurobiologie seit Langem machen. Etwas, das so ist (also beobachtbar, offensichtlich, evident) vernünftig zu erklären, am besten in seiner unveränderlichen absluten Ursache (genau wie damals die Religion mit Gott als Ursache). Ich glaube nicht an die Unveränderlichkeit gesellschaftlicher Gegebenheiten, solange in den entsprechenden ratoionalen Erklärungen die Enwicklung von z.B. Handlungsweisen oder Stereotypen keine Rolle spielt.
Wenn ich mir die Geschichte unserer Wissenschaften so anschaue, geht es bei rationalen Erklärungen im Bezug auf Gesellschaft nur recht selten NICHT um die Erhaltung des Status quo.
Daher finde ich es notwendig, rationale Erklärungen zu hinterfragen, um zu evtl. einer besseren Erklärung zu finden, an der sich dann wiederum Menschen orientieren können - freiwillig, niemand zwingt dich, Mir oder irgendjemand anderem mit einer anderen Meinung zu glauben, geschweige denn dein Verhalten oder Denken anzupassen. Ich bin mir nichtmal sicher, ob eine "kritische Kultur" zu einer Gesellschaft führen kann, die ich für irgendwie "besser" erachte, als die Jetzige. Ich habe keine Ahnung, denn ich kenne die Wahrheit nicht - und selbst wenn, woran sollte ich's erkennen?
Vernünftige Kritik kann man nur an rationalen Erklärungen üben, Glaubensbekenntnisse sind über jede Kritik erhaben, denn sie sind alle deie richtigsten, die es überhaupt geben kann.
Und ja, ich denke ratioonal, und da ich das weiß, bedeutet mir Kritik und Zweifel die ganze Welt, denn es sind die einzigen möglichkeiten, meine Vernunft-Erklärungen an eine ihr widersprechende Umwelt anzupassen - immer und immer wieder, ohne jede Aussicht auf ein Ende vor meinem Tod.

Du kannst dich weiterhin der ganzen Welt überlegen wissen - tue ich manchmal auch - aber ich zweifle nicht daran, dass mein Wissen unter Umständen nicht zutrifft. Und da liegt der große Unterschied zwischen mir und Dir, ich glaube, dass Wissen auch einfach mal falsch sein kann, und trotzdem "funktioniert".
Wenn es etwas gibt, das Rationalität NICHT braucht, dann ist das gesicherte Wahrheit. Das ist ein Spiel, das seit Jahrhunderten auch ganz gut ohne funktioniert. Wahrheiten holt man in der Wissenschaft genau wie in der Religion aus Büchern, und das bedeutet: Eine an diesen Wahrheiten verankerte Erklärung, die falsch ist, wird einem eher geglaubt, als eine plötzliche, aber nicht an Büchern gesicherte Erleuchtung, die wahr ist. Auch Genetiker verfahren nicht anders, und geben immer wieder zu, dass sie noch sehr weit davon entfernt sind, sichere Schlüsse von Gensequenzen auf Verhaltensweisen präsentieren zu können. Also hör auf mit solchen Märchen, sonst muss ich noch mit der Nazi-Keule kommen - die passt dazu nämlich gaaanz toll.

Aber das wichtigste, was ich gegen biologistische Erklärungen für Verhalten anführen kann, ist die Fähigkeit, sich anders zu verhalten. Menschen können sich gegen ihre Instinkte wehren. Wäre der Fluchtinstinkt übermächtig, hätte es kein Frühmensch in seinem Versteck ausgehalten, während ein Raubtier um es herumschleicht, manchmal ist es klüger, nicht zu fliehen - und DAS ist Ratio.
Wenn ich von Gendetermination (der absoluten Herrschaft des Körpers über den Geist) ausgehe, muss ich das eigentlich für logisch unmöglich halten. Andersrum (absolute Herrschaft des Geistes über den Körper) ist das natürlich genauso unsinnig - Die Wahrheit sollte eigenlich irgendwo zwischen diesen Extrempolen liegen - oder doch ganz wo anders?

BTT:
Ich fand die Doku einfach gut, denn sie spricht etwas an, dass zumindest in der Gamer-Welt bisher keine Rolle gespielt hat. Mir sind die Stereotypen in Games auch schon öfter mal aufgefallen, allerdings meist die männlichen. Ich habe es meist einfach hingenommen - ist halt so, wenn keiner es anders macht, und damit auch noch erfolgreich ist. Ich habe genauso für "normal" gehalten, dass meine Mutter ihren Job für die Kindererziehung an den Nagel gehängt hat (Bürokauffrau - mittlerweile weiß ich, dass es andersrum in den 70ern finanzieller Selbstmord gewesen wäre). Und ich hielt es für zweifelhaft oder mindestens nicht normal, dass sie ein Jura-Studium angefangen hat, als ich gerade 12 war. Mir ist im Traum nicht eingefallen, dass evtl. auch mein Herr Papa Hausarbeiten übernehmen könnte - tja. 80er halt. Heute bin ich einfach nur Stolz auf meine Mama, weil sie in einer Zeit, wo die ganze Nachbarschaft über sie getratscht und ihr die Verwandschaft mehr als einmal mit Kontaktabbruch gedroht hat, ihr Studium durchgezogen hat und nebenbei 3 Kinder erzog. Taffe Lady - leider mittlerweile tot.
Ich hielt das alles für normal, genau wie wahrscheinlich 20Millionen andere Kinder in den 70ern und 80ern. Heute halten die Kinder es für normal, dass Mama UND Papa arbeiten (wenn schon nicht die eigenen, dann vielleicht die von Klassenkamaraden), und dass zu einer Familie nicht unbedingt beide leiblichen Eltern gehören müssen - auch das hielt ich damals noch für normal, bzw. für bedenklich, wenn es bei den "Hippies in der Kommune" eben anders lief.
Allerdings fällt mitr heute immer wieder auf, wie sehr die Argumente gegen Gleichberechtigung (sei es der Frauen, Homosexuellen, Alten, Kinder, Ausländer oder Nazis) dem Rattern von Gebetsmühlen gleichen. Seit zwanzig Jahren annähernd der gleiche Sermon - Natur, Genetik, Biologie "normalität", Gesellschaftsfrieden und so weiter - das einzige was heute fehlt, sind die "der Herrgott hat das so niocht gewollt"-Stimmen.
Da ich dieses Rattern auch in einigen eurer Beiträge zu hören glaubte (Asche auf mein Haupt, wenn ich damit falsch liege), gibt es hier nun zwei "walls of text". Und es fühlt sich momentan so an, als könnten es noch mehr werden.

Meanwhile:
Ich kann Michel Foucault nur wärmstens empfehlen: z.B. "Sexualität und Wahrheit", da geht es zwar nicht um Gender-Kram oder Video-Games, aber dennoch kann man an seiner Geschichte der Sexualität (bzw. der Pathologisierung der Homosexualität) recht gut sehen, was ich gegen Rationalisierungen, biologistische Erklärungen und Naturalismus habe. Das sind nämlich scheinbar alles nur Macht-Instrumente.
Ähnlich gut kann man das auch an Gayle S. Rubin's "Thinking Sex" erahnen, denn sie bleibt doch recht nahe an Foucault, hat aber eine explizit feministische Perspektive. Allerdings ist "Thinking Sex" nur knapp 50 Seiten stark, "Sexualität und Wahrheit" hat insgesamt knapp 900.
Hmm ... Ich bin gewohnt viel zu lesen, vielleicht schreibe ich deswegen so viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ DerOlf:

finde ich lustig daß Du dich mir überlegen fühlst, und ich natürlich umgekehrt.

aber ich zweifle nicht daran, dass mein Wissen unter Umständen nicht zutrifft.

Ja genau da ist der Unterschied. Es gibt keine objektive Wahrheit nur subjektive. Da es aber keine Wahrheit gibt, steht man lediglich vor der Wahl eine zu schaffen oder sich der Lüge/Ungewissheit hinzugeben. Das Weib zweifelt, der Mann befreit die Wahrheit von der Notwendigkeit zur Objektivität. In dem Du zweifelst entmannst Du dich selbst. Wenn es keine Wahrheit gibt ist die einzige Wahrheit diejenige die ich selbst definiere. Genau das macht mich zum Mann. Meine Wahrheit kannst Du nur töten in dem Du mich tötest. Deine Wahrheit wird von deinen eigenen Zweifeln besiegt, da muß ich gar nicht erst was tun.

In Sachen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung:

ist doch völlig wurscht wie Du das Kind nennst. Was soll das heißen gleiche Rechte? Gibt es das vielleicht unter Männern? In der Welt in der ich lebe (nennt sich gelegentlich auch Realität ;)) gibt es das nicht. Ich behaupte mal, daß (fast) jede Frau in DE besser behandelt wird, wie (fast) jeder Mann in einer afrikanischen Bananenrepublik, der der falschen (nicht gerade in der Regierung sitzenden) Stammesgruppe angehört. Es gibt natürlich tausende andere Beispiele, wo keine deutsche Frau so behandelt werden möchte wie ein Mann in China/Bolivien/Somalia... die Liste wäre endlos.

Wenn es um Gleichberechtigung/Quote geht, geht es auch nicht um jeden Job, sprich auch die schlechten, sondern lediglich um "Traumjobs" zu denen 99% der Männer ebenfalls keinen Zugang haben. Außerdem geht es auch nicht um Gleichbehandlung, sondern um Besserbehandlung. Ein Mann muß seinen Platz erkämpfen, er kriegt auch nichts geschenkt, nur weil er Eier hat.

Ich denke da gerne an die Fischermanns Friend Werbung. Sind die zu stark bist Du zu schwach. Es gibt genug Frauen die es zu etwas bringen. In dem sie Intelligenz, Charme, überlegene soziale Kompetenz oder ihre Titten einsetzen. (Fast) alles Fähigkeiten mit denen Männer nicht mithalten können (bis auf die Titten bei steigendem Alter und Körpergewicht). Warum sollte es dann Gesetze geben die die Geschlechter unterschiedlich behandelt, indem sie das eine vor dem anderen schützt?

Nochmal, gleiche Rechte? Geht's noch?

In DE leben mehr Frauen als Männer, aber was viel schlimmer ist...

... sie dürfen auch noch wählen, ja sogar eigene Parteien gründen. Ich verstehe absolut nicht warum, es ist mit Vernunft einfach nicht erklärbar, aber dem ist wirklich so, glaube mir.

Wenn also Frauen in der Mehrheit sind, eine (eigene) Partei gründen dürfen, und diese auch noch wählen dürfen, ja warum bitte um Himmels Willen gibt es keine Frauenpartei in DE, die nur Frauen als Mitglieder hat, und von der die gesamten Macht im Staate ausgeht? Frei nach dem Motto: DE goes Amazonien.

Warum Dornröschen? Wach doch mal endlich auf.

Vielleicht weil es auch Frauen gibt, die Männer für geeigneter halten? Nein daran liegt es sicher nicht. Es liegt wohl eher an so arrogante, selbstgerechte, anmaßende, frauenfeindliche, chauvinistische Arschlöcher wie mich. Solche widerliche Kerle, für die jede Frau mit auch nur ein bißchen Verstand und Selbstachtung nur Verachtung und abgrundtiefen Hass übrig hat. Ich frage mich nur, warum ist dann mein Bett nie leer?

Gib wenigstens zu, daß die Sache mit den Amazonen nur eine unterdrückte erotische Phantasievorstellung von Dir ist. Gib es doch zu, Du sehnst Dich nach so einer Amozonen-Domina die dich bösen, bösen Mann bestraft.:evillol: Anders ist deine weinerliche Selbstgeißelung doch nicht zu erklären.

OK genug unfaire Seitenhiebe, kommen wir doch zurück zu der Rolle der Frau und blala...

es gilt mittlerweile als erwiesen, daß Erziehung oder Umwelteinflüsse für das Verhalten eines Menschen eine wirklich untergeordnete Rolle spielen. Den Standpunkt "Die Wissenschaft kann sich irren", OK kann ich stehen lassen. Daß Du Sachen die andere behaupten, nicht einfach kritiklos annimmst und in Frage stellst... super, Menschen mit Charakter kann diese Welt nicht genug haben, aber...

es ist OK zu zweifeln, zu hinterfragen, in Frage zu stellen, oder gar abzulehnen. Nur sollte man dann etwas mehr in die Waagschale werfen als Selbstgerechtigkeit (ich besitze hierbei alleiniges Urheberrecht). Nur weil sich die Wissenschaft früher mal in einem Punkt geirrt hat, heißt es nicht daß sich die Wissenschaft immer und in jedem Punkt irrt. Nur berechtigten Zweifel anzumelden, wie geistesgestörte (verharmlosend auch als religiöse Fanatiker bezeichnet) US-Bürger die von der Politik verlangen Intelligent Design in den Schulen zu lehren, ist einfach nicht genug.

Ja da Vernunft keine Antwort auf jede Frage sein kann, werfen wir sie einfach über Bord. Widmen wir uns stattdessen dem Glauben zu und tuen einfach so als ob geschlechtstypisches Verhalten ein Frage der Erziehung ist. Ja lasst uns allen kleinen Buben nur noch Barbies schenken, kleinen Mädchen nur noch Plastikgewehren, um der geschlechtlichen Ungleichbehandlung endlich ein Ende zu setzten. Hey und weißt Du was? Du könntest beobachten wie plötzlich Mädchen und Buben Spielzeug tauschen. Kein Scheiß, es gab solche Versuche schon in den Sechzigern. Mit einem klaren eindeutigen Ergebnis: Schon 1-2 Jährige griffen aus einem Berg von wahllos verteiltem Spielzeug, stereotypische Entsprechungen heraus. Die Bubben lieber Bälle, Mädchen lieber Puppen. Wohlgemerkt waren beide Gruppen nie mit Spielzeug irgend einer Art in Verbindung gekommen, Puppen sowie Bälle (und anderes Spielzeug) waren bislang gänzlich unbekannt. Trotzdem ließen sich gewohnte stereotypische Verhaltensmuster auffällig oft, je nach Geschlecht beobachten.

Aber das waren natürlich nur Wissenschaftler, was wissen die denn schon. Ist genau so wie die Homosexualität. Alles eine böse Verleumdungskampagne des Satans. So etwas gibt es natürlich nicht, und wenn doch, dann kann man der betreffenden Person in einem fundamentalistischem katholischen Bootkamp das Schwul sein wieder austreiben, ist auch bloß eine Sache der Erziehung.

Weißt Du was? Wenn Du so negativ von deinem eigenen Geschlecht denkst, ja daran glaubst das dein Verhalten nur eine Folge deiner Erziehung ist, dann gib es doch einfach an der Ausgangstür ab. Moderne Chirurgie machts möglich.

Schlaf gut Dornröschen.
 
Ganz ehrlich, ich habe mir deinen (DerOlf) ganzen Text durchgelesen, gehe aber nicht darauf ein, weil ich mir nicht einbilde/zutraue, über das Thema ansich soviel schreiben zu können und bleibe bei gaming-bezogenen Dingen.
Beim nächsten mal würde ich es aber toll finden, wenn du
Wenn ihr die Kritik nicht verstehen wollt, dann schaut euch solche Videos nicht an, dann bleiben mir auch 12 Seiten größtenteils dummer Kommentare erspart.
an den Anfang deines Post klemmst, denn dann hätte ich mir deinen Text ersparen können. Ich glaube, ich muss nicht erklären, wo mein Problem hier liegt.

Davon mal abgesehen:
DerOlf schrieb:
Eine Verallgemeinerung zu wählen ist in diesem Fall mehr als angebracht, denn es zieht sich nicht nur durch Games, sondern eben durch die gesamte Kulturindustrie. Sie zeigt es am Beispiel Videogames, aber die gleiche Doku könnte man auch zu klassischer Literatur zur Gastronomie oder zu Hollywoodfilmen machen - nur wäre die Gewalt da nicht so massiv wie in Ego-Shootern oder beat-em-ups.
Gibt es eine andere Doku, die einen Schwerpunkt hat, diesen mit etlichen Beispielen schürt, nur um dann eine total allgemeine Aussage zu treffen und anschließend sofort wieder auf den Schwerpunkt eingeht?

Das Gleiche könnte man auch mit den Amokläufern machen, an denen angeblich ja nur Videospiele schuld sind. FOX News und der HALO Killer lassen grüßen.
Abgesehen davon, dass ich das für kompletten Schwachsinn halte:
Wenn FOX News nun eine Doku sponsern würde, die Videospiele gleichermaßen auseinander nimmt, wie Anita das macht und am Ende dann sagt, dass doch nicht nur Videospiele an allem Schuld sind, sondern die gesamte Industrie, würdest du das nicht als "out-of-place" oder Selbstschutz ansehen? (mal davon abgesehen, dass FOX keine Probleme damit hätte, Videospiele sogar für Altersschwäche verantwortlich zu machen).

Vielleicht gibt es ne Analogie, mit der du mir diesen Standpunkt klarmachen kannst. So schnall ich das jedenfalls nicht.........

In ihrem ersten Video sah ich das Problem und entschied, dass es keine so heftigen Auswirkungen hat, wie sie einem klar machen will. Ich sehe ein, dass es sich Entwickler einfach machen und dass das ein Problem ist.
Ich fand es aus technischer Sicht allerdings unfär, soweit in die Vergangenheit zu reisen, nur um die alten Spiele gleichermaßen an den Pranger zu stellen, wie neuere Titel, die weitaus weniger technischen Limitierungen unterlagen.

In ihrem zweiten Video jedoch sehe ich einfach nur trolling. Warum hat sie den gleichen Satz zu mehreren Spieletiteln immer wiederholt (Mother dies.......rescue daughter)? Natürlich nur um den Eindruck zu stärken, dass es in praktisch jedem Spiel genauso abläuft.
OK, wollen wir mal zählen, wieviele Spiele auf der Welt je programmiert wurden, die anders ablaufen und dabei nichtmal Sportspiele sind?

Genauso ein derartiges hervorheben der (sterbenden) Frau, gegenüber dem scheinbar belanglosen Opfern, die im Rest des Spiels ins Grass beißen - durch den Spieler wohlgemekrt! Was kultiviert mehr? Drei Minuten zuzusehen, wie meine virtuelle Frau auf brutalle Weise geschlachtet wird oder zehn Stunden selber als Massenmörder rumzurenenn?
Wie soll eine gerade heranwachsende Generation checken, dass das jeweils andere Geschlecht evtl. nicht stärker oder schwächer ist als das eigene, wenn die Medien (deswegen hat Annita auf Medien verallgemeinert) ihr diese angeblich offensichtlichen Unterschiede tagtäglich als unumstößlich.....
Wenn ich nicht ihre ganzen anderen Videos kennen würde, würde ich das gutgläubig wohl zumindest nachvollziehen können, dass du es so verstehst. Jedoch geht sie gegen Videospiele an, weil es nun mal grade im Trend ist. Und der einzige Grund, warum sie genau an dieser Stelle eine allgemeine Aussage trifft ist einfach, dass es keine Studie gibt, die eine gezielte Aussage stützen würde.
Alles andere was sie sagt, bietet ne Menge Spielraum für Interpretationen. Jedoch zu sagen, dass Videospiele eine kultivierende Auswirkung auf die Ansicht der Männer gegenüber Frauen hätte, bedarf entweder einer Studie oder extrem viel Schneid. Beides hat sie nicht.
Besonders Schneid nicht, warum sonst gibt es keine kritischen Kommentare zu irgendeinem ihrer Youtube Videos? Sind die Videos alle so perfekt?
Ich fand die Doku einfach gut, denn sie spricht etwas an, dass zumindest in der Gamer-Welt bisher keine Rolle gespielt hat.
Du spielst selber entweder extrem wenig oder beschäftigst dich nicht mit dem "Drumherum". Sind wir Gamer nicht ständig die Zielscheibe für alle Amokläufer, Arbeitslose oder introvertierte "Kellerkinder"? Oh, keine Frauen dabei...........such nach "Rapelay incident" in google, was dich btw an ein Spielegenre ranführt, bei dem sogar du dann Anita sagen müsstest "du hast noch gar nichts gesehen!"

Du schreibst noch ne Menge über Literatur und wie als Erstes von mir geschrieben, habe ich davon keine Ahnung und gehe deshalb nicht darauf ein. Ich sage aber auch nicht, dass das alles Quatsch ist.
Aber ich glaube, dass du eben genau durch diese ganzen Bücher und Dokus mehr in dem Video siehst, als eigentlich da ist. Du möchtest gerne, dass das Video genau das anspricht, was du als Problem siehst. Und vielleicht ist es sogar ein Problem. Jedoch wenn, dann zeigt es das Video nicht gut. Natürlich könnte man nun mir vorwerfen, weil ich nicht so belesen bin, sehe ich das Problem grade nicht.

Du sagst es ja aber auch selber, dass man in Call of Duty immer ein Mann ist, obwohl es Frauen in der Armee gibt. Heißt das nicht aber zwangläufig, dass wenn man den Protagonisten zur Frau macht, nun aber die Männer extrem leiden, denn die Gegner werden wohl weiterhin Männer sein?
Das ist halt das, was ich so toll an deiner und Anitas Argumentation finde: Ihr gewährt dem Motivator des Spielers eine so große Bedeutung, lasst aber die Gewalt, die vom Spieler selbst ausgeht, zum größten Teil außen vor. Nur genau da nicht, wo es euch beiden in den Kram passt, nämlich Duke Nukem, da er aktiv mehrfach auch Gewalt gegen Frauen ausüben kann.

EDIT:
Wow! Zwei Leute kommen gleichzeitig mitten in der Nacht auf den Gedanken, eine Wall-of-Text zu verfassen. Na dann Gute Nacht BlackWidowmaker!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, BlackWidowmaker. You've got the biggest Balls of them all. Man könnte glatt glauben, du magst keine Frauen - naja, ausser in Bett und Küche halt. Wie hat ein Großteil des Adels in der französischen Revolution wohl ihre Entmachtung erlebt (zumindest solange der Kopf noch dran war)? Ganz genau, als ungerechte, unnatürliche und vor allem gänzlich unvernünftige Bevorzugeung der Unterlegenen. Der Verlust von Privilegien für die dann nicht mehr Priviligierten immer eine ungerechte Sache.

Natürlich gibt es falsch verstandenen und übertriebenen Feminismus, der tatsächlich nichts anderes möchte, als "den Spieß umzudrehen". Der größte Teil der Gender-Bewegungen hat aber eher im Sinn, die Herrschaft stereotyper Muster über BEIDE Geschlechter zu lockern, nicht nur über das eine, das bisher drunter "gelitten" hat. Nicht nur Frauen sind gegen dieses System oft machtlos, auch Männer haben damit unter Umständen Probleme. Z.B. weil sie es nicht ertragen, dass ihre Frau mehr verdient als er (was nicht wundert, wenn sie eben Prof.Dr. ist und er nur KfZ-Mechaniker), die zu einem Psychotherappeuten rennen, weil das Umfeld sein Leben als Hausmann regelmäßig für "unmännlich" erklärt usw. Über all das gibt es Studien, die oft genug zeigen, dass ein Mann der den Erwartungen an einen "echten Kerl" in unserer Gesellschaft nicht genügt, damit echte Probleme haben kann. Genau wie eine Frau, die lieber an Autos schraubt, als an ihrem Mann, oder wohlmöglich keinen Mann will. beide Geschlechter bekommen dieses Gender-System zu spüren, und für beide Geschlechter hat es Vorteile und Nachteile. Und es geht lediglich darum, die Vorteile die ein Geschlecht auf Kosten des anderen genießt zu verringern, bzw. andersrum, die Nachteile zu verkleinern, die beide Geschlechter dadurch hinnehmen müssen. Das kann auch einen Ausgleiich in Bereichen bedeuten, in denen momentan Frauen bevorzugt werden, z.B. freier Eintritt und Freigetränke in der Disco, natürlich nur für Frauen - das Geld bringen ja schließlich die Männer mit ;).

Und ja, manche wollen es nicht, und das ist dann eben ihr Ding. Ich muss nur jedesmal an die Frauen aus den 50ern denken, die nichts schlimmes daran fanden, dass ihr Mann die Macht drüber hatte, ob sie ein Kind von ihm bekommen darf oder nicht, dass dieser Mann das verbriefte Recht hatte, sie zu "züchtigen" wie es ihm passt, dass sie seine Erlaubnis brauchten, wenn sie zum Unterhalt der Familie beitragen wollten usw.. Ab und zu sollte man auch mal sehen, was die Gender-Debatte schon erreicht hat. Die Generation "double income, no kids" hätte es in den 50ern schon aus rein rechtlichen Gründen nciht geben können - nicht das ich diesen Lebensentwurf für toll halte, aber er wäre schlicht nicht möglich, wenn eine Heirat noch den Kaufvertrag-Charakter hätte, die sie in dem 1950er Jahren noch per Gesetz besaß.
Niemand zwingt eine Frau dazu, Kind und Karriere zu vereinen (abgesehen von sinkenden Reallöhnen vielleicht), aber die Möglichkeit, selbst darüber zu entscheiden, statt den gnädigen Göttergatten um Erlaubnis fragen zu müssen, ist schon einiges Wert. Es geht um die Möglichkeit der eigenverantwortlichen Entscheidung, denn das ist Freiheit. Es kann mMn nicht das Ziel sein, den Lebenspartner von diesen Entscheidungen auszuschließen, aber man sollte ihm auch nicht völlig machtlos ausgeliefert sein, egal welches Geschlecht man hat.

Ich finde es nicht scheiße ein Mann zu sein (als Frau würd's mir wahrscheinlich nicht besser gefallen), das ist einfach eine Tatsache, und da ich nicht als Hermaphrodit zur Welt gekommen bin, kann ich dafür auch niemanden verantwortlich machen. Wozu auch, es würde ja nichts ändern (das tut auch die Chirurgie nicht wirklich).
Ein Beispiel: Die Unterscheidung zwischen "Sex" (biologisches Geschlecht) und "Gender" (soziales Geschlecht) stammt von einem Psychologen, der in der Nachsorge für Menschen nach einer Geschlechtsvereindeutlichung (Hermaphroditen, bei denen eindeutig männlich oder weibliche Geschlechtsorgane chirurgisch modeliert wurden) gearbeitet hat. Der Begriff stand zuerst in einer Abhandlung darüber, dass für ein Leben als Mann oder Frau in dieser Gesellschaft die Geschlechtsteile (die man ja verbergen kann) nicht so wichtig sind, wie stereotype Verhaltensmuster. Der Begriff Gender, bzw. die Unterscheidung in biologisches und soziales Geschlecht diente in dieser Abhandlung als Rechtfertigung für willkürliche postnatale Mediziner-Entscheidungen für Phallus oder Vulva bei einem Hermaphroditen. Dieser Psychologe hat in seiner Praxis (könnte man auch als Langzeitversuch auffassen) festgestellt, dass es "gemachten" Männern und gemachten "Frauen" nicht einfach nur psychisch schlecht ging, weil sie als Babys das "falsche" Geschlechtsteil modelliet bekamen, sondern dass es möglich ist, ihre psychische Verfassung zu verbessern, in dem man ihnen beibringt, wie ein Mann/eine Frau zu laufen, zu reden.
Kurz, das gezeigte Verhalten definiert das Geschlecht in unserer Gesellschaft - und nicht nur die Titten oder die Eier, die sind nur das äußere Merkmal für etwas, das notfalls auch ohne geht. Mensch ist eben ein soziales Tier, und definiert sich als solches immer auch durch sein direktes Umfeld. Und wenn das von ihm eben verlangt ein Macho zu sein, damit das Individuum etwas Anerkennung bekommt, dann wird das Individuum sich in dieser Richtung verhalten - ganz egal was die Gene sagen - der gleiche Mensch würde sich in anderer Umgebung vielleicht zu einem Frauenversteher mausern. Das beste daran, bei Frauen läuft es scheinbar nicht anders, auch die entwickeln Machismo, wenn ihr Umfeld das von ihnen erwartet.
Es gibt auch gute Gründe für Sozial-Determinismus, aber ich glaube nicht daran, dass das soziale allein für alles Verantwortung trägt, die Rolle von Genen, der Körperchemie usw. wird gerne unterschätzt - aber eben auch sehr gerne überschätzt. Zeig mir Beweise für deine Behauptung, es würden 80% des Verhaltens durch Instinkte und Erbanlagen gesteuert, denn ich kenne keine Studie über BILD-Niveau die das zeigen könnte. Wenn ich dazu ein paar Quellen sehe, kann ich dir ein paar Tage später vielleicht auch sagen, warum diese Studien zu genau den Ergebnissen kommen mussten.

Nur am Rande: Ich stelle mich nicht hin und schreie "alle Macht den Frauen", denn das ist genauso falsch wie "alle Macht den Männern". Ich könnte mich eher hinstellen und rufen "keine Macht über andere freie Menschen, für niemand" und "frei geboren" sind wir alle. Gleichberechtigung ist niichts anderes als die Umsetzung der Menschenrechtserklärung, oder des GG-Artikels, der sagt, dass "kein Mensch aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, herkunft, Behinderung [...] diskriminiert werden darf". Wenn wir es nicht schaffen, diesen Artikel für uns alle umzusetzen, fände ich das ziemlich finster.


@Nova eXelon:
Denkst du, dass ein (bis vor kurzem) Student keine Zeit zum Zocken hätte? Glaub mir, wenn du meinen Mitbewohnern sagst, dass ich keine Ahnung von Games habe, würden die dich nur auslachen. Ich spiele recht viel, und recht verschiedene Titel: Mal ein paar Beispiele: CoD WaW, MW1+2, Far cry 1+2, Crisys, Gothic 2+3, Risen, Skyrim, Racedriver GRID, GT-Legends, NfS ( U1+2,MW, Carbon, Shift), Civ3+4, Super Mario World + Kart uvm (und alle bis zum Ende durchgezockt, manche sogar mehrmals) ... Kein Zocker. naja irren ist menschlich. Ich zocke seit ich ca. 10 bin (damals hießen die hits noch PAC-MAN, Snake, Tetris oder MAD-TV).

Ich halte Annita's Filme auch nicht für die Doku des Jahres und sie lässt vieles einfach unbeachtet. Allerdings ist das in dem Bereich ja auch nichts neues - Ballerspiele machen Amokläufer und die Studien die das stützen vergessen oft jene Psychologen, nach denen sie auch zum Abbau gewalttätiger Energien genutzt werden können, also Amokläufe gerade verhindern helfen. Diese Studien verschweigen ebenfalls, dass diese Verwendung wohl viel häufiger ist, als die, die sie nahelegen.
Was wäre das für eine Welt, wenn alle Shooter-Spieler irgendwann Amok laufen müssten - es wäre auf jeden Falll jeden Tag was los und zwar auf der ganzen Welt. Es ist allerdings auch nicht wirklich schlimm, denn die Studien sagen ja nicht, dass jeder Schooter-Spieler zwingend zum Amokläufer wird, sondern dass das Spielen eines Shooters unter gewissen Umständen (psychische Verfassung, evtl. Kindheitstraumata, und vor allem Zugang zu Waffen) die Wahrscheinlichkeit eines Amoklaufes erhöhen kann. Alles Konjunktiv - hätte, könnte, wäre - muss aber eben nicht. Man könnte statt von "erghöhen" auch "beeinflussen" schreiben, aber dann wäre der "Erkenntnisgewinn" ziemlich gering und die These wäre unwider- oder belegbar und damit unwissenschaftlich. Auf jeden fall kommt man mit "kann beeinflussen" nicht in die BILD, wo man mit "Killerspielen" ganz sicher landet.
Wissenschaft arbeitet nicht so, dass immer alles berücksichtigt wird, was eventuell eine Rolle spielen könnte. Es wird selektiert was das zeug hält - natürlich immer mit einer theoretischen Begründung, man lässt nicht einfach was weg, sondern zeigt, warum es nicht notwendig berücksichtigt werden muss. Und da kann man Annita tatsächlich kritisieren, denn das macht sie nicht (oder ich habe es einfach nicht mitgeschnitten).
Annita geht es glaube ich nicht darum, alle Spiele über einen Kamm zu scheeren - vielleicht wirkt es stellenweise so - aber es geht ihr nicht darum ALLE Spiele als sexistisch oder frauenfeindlich abzustempeln. Sie möchte nur ihren Stereotypen mit möglichst vielen Beispielen belegen - und damit zeigen, wie weit verbeitet die damsel in distress war und ist. Das bedeutet nicht, dass es KEINE anderen Frauenbilder gibt, sondern nur, dass es Titel gab und noch immer nicht selten gibt, in denen Frauen ausschließlich in dieser Rolle vorkommen. Daher auch die vielen Wiederholungen des "wife killed - save daughter"-Motivs. Einem Spieler fällt das meistens nicht auf, denn er sieht es nicht in der Compilation, wie bei Annita, sondern eben nur alle paar Tage oder Wochen mal, je nach Spieltempo und Zeit.
Bei Annita wirkt es durch diese Ballung stark übertrieben (ist es sicherlich auch), aber es ist eben ein Mittel, ihre These zu stützen. Genauso wie 9/11-Verschwörungsvideos uns in großer Dichte mit lügenden US-Ministern bewerfen, und uns zwischendurch immer mal wieder ein blutüberströmtes irakisches Kind zeigen. Alles Manipulation, damit sollte man als Mensch in einer medienfixierten Gesellschaft eigentlich umgehen können.
Obendrein ist es bei Annita für die Präsentation in einer Zocker-Community verdammt schlecht umgesetzt, aber ich denke auch nicht, dass das ihre primäre Zielgruppe war. Egal ob ein Video,ein Buch oder ein Posting, wenn man etwas produziert, produziert man es für jemand anderen (die Zielgruppe) und richtet sich ein bisschen darauf ein, mit welchen Erwartungen man glaubt umgehen zu müssen. Ein Zocker würde die Doku ganz anders gemacht haben, und da wäre es dann nicht das damsel in distress-Motiv sondern vielleicht der ewig metzelnde Rambo, der als Motiv interessant wäre. Aber in Annitas Doku geht es eben um die Rolle der Frau in Videogames, und die empfindfet sie als für ihren Geschmack und für den Bereich der Soziologie, der sich mittlerweile Gender-Studies nennt zu einseitig.
Das könnte man auch als Aufruf zu einem kreativeren Umgang mit Frauenrollen in Videogames verstehen. Und einen Aufruf zu mehr Kreativität im Gamedesign kann ich nur unterstützen. Die 80er waren was das angeht viel kreativer, gerade weil sie die technischen Möglichkeiten für superrealistische Ego-Shooter nicht hatten, mussten die Spieleentwickller damals noch etwas tiefer in die Trickkiste greifen, um den Spieler zu fesseln. Heute nimmt man einfach Geschehen xy, stellt es in eine grafisch möglichst realistische Spielwelt und veröffentlicht dann ein Game, dass es so oder so ähnlich schon tausend mal gab, nur eben diesmal mit noch besseren Texturen, noch besseren Effekten, DirectX11+. Wirklich neue Spielideen gab es schon eine ganze weile nicht. Ganz im Gegenteil, eine ganze Handvoll Genres sind einfach verschwunden, weil sie eben nicht realistisch waren, oder weil die Spielidee nur in einer Weise grafisch umgesetzt werden kann, die für jeden standard VGA Videochip kein Problem darstellen. Mit Spielen die nur einen 286er brauchen verkauft man keine DX11 fähige Hardware, egal wie interessant oder spassig diese Spiele auch sein mögen.

Mein Kommentar zu CoD sollte eigentlich so verstanden werden, dass sich die Spielreihe zwar Realismus auf die Fahne schreibt, dass aber eine rein männliche US-Armee schon heute nicht mehr der Realität entspricht - was zumindest mMn die Zukunfts-Teile der Reihe etwas unrealistisch erscheinen lässt.
Egal, Spaß machts ja trotzdem - und darum sollte es beim Spielen doch prinzipiell gehen.

Ich habe natürlich nicht alle Filme von Annita gesehen, von daher kann ich nicht einschätzen, ob sie eine Doku über Milchzucker gemacht hätte, wenn das gerade der Trend ist. K.A. ob sie villeicht nur ein trendy-chick ist. Bei der Videogames Doku dfachte ich nur "naja, ist zwar ein ziemlich alter Hut, wenn man sich mit der Materie etwas befasst hat, aber wenigstenshat mal wieder jemand so ein rehearsal gemacht". In den Medienwissenschaften ist diese Frauenrolle (dampsel in distress) spätestens seit den 70ern bekannt, und wird meist lediglich als "Stilmittel" bezeichnet.
 
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DerOlf schrieb:
Denkst du, dass ein (bis vor kurzem) Student keine Zeit zum Zocken hätte? Glaub mir, wenn du meinen Mitbewohnern sagst, dass ich keine Ahnung von Games habe, würden die dich nur auslachen.
Naja, mir bleibt keine große Wahl was anderes zu denken, wenn du schreibst, dass Frauen und Gaming zum ersten Mal behandelt werden.
Der einzige Unterschied ist hier nur, dass es ein Kickstarterprojekt gab, was dann sogar im oberflächlichen Teil der Gamingwelt angekommen ist.

Außerdem wird dein "überlegener Ton" langsam albern.
Du spielst selber entweder extrem wenig oder beschäftigst dich nicht mit dem "Drumherum".
Die Antwort lautet also, dass du viel spielst, dich aber nicht mit dem beschäftigst, was die Industrie sonst noch so alles ausmacht.
Viel zocken heißt nicht, viel Ahnung.

Daher auch die vielen Wiederholungen des "wife killed - save daughter"-Motivs. Einem Spieler fällt das meistens nicht auf, denn er sieht es nicht in der Compilation, wie bei Annita, sondern eben nur alle paar Tage oder Wochen mal, je nach Spieltempo und Zeit.
Ja genau dieses "meistens" stelle ich in Frage.

Und ihre Zielgruppe sind nicht Gamer? Mir fällt dazu echt nichts mehr ein............Ihr Youtubekanal hat keine 90.000 Subscriber! Warum erreichen ihre Videos dennoch mehr als 1.3Mio Klicks? Weil die Videos genauso aufgebaut sind, dass sich Gamer daran hochziehen! Gamer gehören zu den informiertesten "Hobbyisten" im Bereich der Medienunterhaltung (da gabs mal ne Studie, kann ich grade nicht mehr finden). Einer sieht das Video und postet es allen seinen Freunden über Facebook, Twitter oder oldschool übers Telefon, noch bevor das Video zu Ende ist.
Alle BILD ähnlichen Seiten wie Kotaku.com zB heizen das Ganze noch mehr an!

Warum verwendet FOX über die Jahre hinweg immer "härtere" Headlines? Weil Gamer nicht mehr großartig TV gucken und das alles schon gut genug kennen, um sich nicht mehr dran zu stören.
Was muss FOX also machen? Die uninformierten und die nicht-Gamer Menschen davon abhalten, überhaupt erst anzufangen, sich zu informieren. Also gibt es den HALO Killer, damit meine Kinder auch ja keine XBOX zu Weihnachten bekommen.

Wie du sagst, es gibt immer ne Zielgruppe. Jedoch hat in Anitas Video nur das Thema jene Zielgruppe, die die Kritik auch annehmen.
Die Aufmachen, Wortwahl und erbrachten Beispiele hingegen haben jene als Zielgruppe, die die meisten Klicks einbringen. Und das sind nunmal aufgebrachte Gamer. Ich bin einer davon :)
 
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