Easybell 1&1 vs DTAG

J

jiogjhi

Gast
Hallo, ich habe neuerdings bemerkt das bei mir 1&1 nun L2-BSA bei der Telekom hat laut Easybell API. Da hab ich mich gefragt was eigentlich der unterschied der beiden ist, falls es einen gibt.
Ich weiß das L3-BSA erst zu einem Übergabepunkt "Routed" z.b. von Easybell, und bei L2-BSA geschieht dies direkt am BNG. Aber ich verstehe nicht ganz warum Easybell auch L2 hat wenn 1&1 das hat, gibt es da eine art abkommen das dann 1&1 sozusagen die Leitungen auf L3 an einen übergabepunkt von Easybell weiterträgt? Warum nicht einfach für jeden fall L3-BSA von der Telekom buchen?
 
jiogjhi schrieb:
Warum nicht einfach für jeden fall L3-BSA von der Telekom buchen?
Mehr L2 macht es für die Anbieter einfacher - also was den Netzaufbau/-auslastung angeht.
Zudem können sie ihre Produkte leichter zusammenbauen und sind nicht auf Peering und so nen Kram vom Vorleister angewiesen.

Gerade bei der Telekom kann L2 schon ein großer Vorteil sein, wenn du lieber bei einem Anbieter bist, der eine offenere Peering-Politik umsetzt.
 
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Blutomen schrieb:
Mehr L2 macht es für die Anbieter einfacher - also was den Netzaufbau/-auslastung angeht.
Zudem können sie ihre Produkte leichter zusammenbauen und sind nicht auf Peering und so nen Kram vom Vorleister angewiesen.
Bei Easybell landet man ja soweit ich weiß immer in deren Netz, egal ob L3 oder L2. L2-BSA machen sie aber anscheinend nicht direkt sondern über 1&1 soweit ich das verstehe. Macht es sachen wirklich so viel einfacher, das es sich lohnt einen weiteren "Mittelmann" ranzuholen? Und was heißt es, vom Peering vom Vorleister angewiesen zu sein? Soweit ich weiß gibt ja bei L3-BSA die Telekom nur die Leitungen an den Übergabepunkt vom Kunden weiter.
 
jiogjhi schrieb:
Ich weiß das L3-BSA erst zu einem Übergabepunkt "Routed" z.b. von Easybell, und bei L2-BSA geschieht dies direkt am BNG. ...
Warum nicht einfach für jeden fall L3-BSA von der Telekom buchen?
Für den fremden Netzbetreiber ist L3-BSA bei wenigen Kunden im BNG-Bereich billiger als L2-BSA. Wenn es mehr Kunden im BNG-Bereich werden, dann wird L2-BSA irgendwann billiger.
(Bei L3-BSA sind die "Transportkosten" im Telekom-Netz höher - weitere Strecke - aber dafür sind die L3-BSA-Grundkosten geringer, weil es weniger Übergabepunkte sind. Bei L2-BSA sind die "Transportkosten" geringer, dafür müssen mehr Übergabepunkte bezahlt werden.)
Ergänzung ()

jiogjhi schrieb:
Macht es sachen wirklich so viel einfacher, das es sich lohnt einen weiteren "Mittelmann" ranzuholen?

Nicht einfacher sondern billiger: L3-BSA von der Telekom wird teurer sein, als das, was man bei 1&1 Versatel einkauft (das ist ja quasi eine Art L2-auf-L3-BSA-"Adapter", wo sie den Transport von der L2-BSA-Übergabe bis zur zentralen Übergabe ins eigene Netz buchen).

jiogjhi schrieb:
Und was heißt es, vom Peering vom Vorleister angewiesen zu sein? Soweit ich weiß gibt ja bei L3-BSA die Telekom nur die Leitungen an den Übergabepunkt vom Kunden weiter.
Exakt, sowohl bei L2-BSA also auch bei L3-BSA ist Easybell für das Peering verantwortlich, nicht die Telekom, nicht 1&1 Versatel.
 
Blutomen schrieb:
Mehr L2 macht es für die Anbieter einfacher - also was den Netzaufbau/-auslastung angeht.
Zudem können sie ihre Produkte leichter zusammenbauen und sind nicht auf Peering und so nen Kram vom Vorleister angewiesen.
Das gleiche kannst du aber auch mit L3-BSA hinbekommen, siehe o2.
 
dw4817 schrieb:
Exakt, sowohl bei L2-BSA also auch bei L3-BSA ist Easybell für das Peering verantwortlich, nicht die Telekom, nicht 1&1 Versatel.
Ja da war ich kurz verwirrt.


dw4817 schrieb:
(das ist ja quasi eine Art L2-auf-L3-BSA-"Adapter", wo sie den Transport von der L2-BSA-Übergabe bis zur zentralen Übergabe ins eigene Netz buchen).
Also bei L2-BSA von 1&1 nutzt man sozusagen vom BNG <-> Easybells Übergabepunkt das Versatel backbone, bei L3-BSA von Telekom das der DTAG. Also solange das Versatel Netz gut ausgebaut ist (was es ja wahrscheinlich ist bei L2-BSA) sollte man sogut wie identische Pingzeiten etc. bekommen da ja wohl kaum die paar km die DTAG oder Versatel mehr nach Easybell hat in ihrem Netz einen unterschied machen wenn ich richtig liege, oder?
 
jiogjhi schrieb:
Also solange das Versatel Netz gut ausgebaut ist
Der Knackpunkt ist hier, ob 1&1 Versatel überhaupt eine Glasfaseranbindung am BNG hat, also entweder es ist vorhanden, oder nicht.

Da es nur etwa 10 L3-Übergabepunkte bei der DTAG gibt, kann es als L3-Kunde halt sein, dass du sehr weit vom Übergabepunkt entfernt wohnst. Deinem Netzbereich ist nämlich einer der L3-Übergabepunkte fest zugeordnet.

Vielleicht hilft dir das Schema. Lila sind die Backbones der Telekom und 1&1, die in großen Teilen parallel verlaufen. Nimm mal die Gemeinde "Grün" und die benachbarte Kleinstadt "Blau". Blau hat Versatel-Anbindung, Grün noch nicht.

Du möchtest den Server am roten Internetknoten erreichen. Bist du jetzt easybell-Kunde in Grün, läuft deine Verbindung "links herum" über L3-Stadt ins orangene ecotel-Netz und von dort weiter zum Server. Als Kunde in Blau läuft die Verbindung dank L2 über Versatel direkt nach unten, Übergabe zum ecotel-Netz und der Zielserver sind also sehr eng beieinander.

Nun kann es sein, dass du so städtisch wohnst, dass L2- und L3-Variante sich in der Distanz kaum unterscheiden, es können aber auch 100 km oder mehr Unterschied vorhanden sein.
 

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DLMttH schrieb:
ob 1&1 Versatel überhaupt eine Glasfaseranbindung am BNG hat, also entweder es ist vorhanden, oder nicht.
Also Telekom & DG baut hier Glasfaser aus, deshalb denke ich, um 1&1 kunden direkt Glasfaser anzubieten, das 1&1 schon eine Glasfaseranbindung hat. Was wäre dann die "alternative"? Ich wohne zur info etwa 150km von Frankfurt, 7ms mit DSL aktuell, ~5-6ms in der Innenstadt näher am BNG.

Und soweit ich das Bild verstehe, heißt das, das ping Zeiten kürzer sein könnten (oder auch höher). Da 1&1 andere L3 Übergabepunkte für Easybell anbieten kann durch ihre DTAG L2 anbindung.
Ergänzung ()

DLMttH schrieb:
Da es nur etwa 10 L3-Übergabepunkte bei der DTAG gibt
1755347424183.png

Also laut einem Dokument sind das 72, wobei ich evtl. etwas falsch verstehe.
Gibts es eine bessere Liste, oder ist das eher geheim?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
jiogjhi schrieb:
Und soweit ich das Bild verstehe, heißt das, das ping Zeiten kürzer sein könnten (oder auch höher). Da 1&1 andere L3 Übergabepunkte für Easybell anbieten kann durch ihre DTAG L2 anbindung.
Das kommt vor allem auf die Ziele an, deren Netzanbindung sich aber auch jederzeit ändern kann, daher würde ich den Focus auf einen Anbieter mit ordentlichem (=offenem) Peering setzen, statt den weg zwischen BNG und BSA-Übergabepunkt optimieren zu wollen.

Du schreibst, dass Du 150 km von Frankfurt entfernt lebst. Wenn Frankfurt eh Deine nächstgelegene Metropole ist, dann dürfte es von den Paketlaufzeiten her egal sein, ob Du einen Anschluss per L2-BSA oder L3-BSA nimmst.

Ich bin vor gut 5 Jahren von der Telekom zu o2 (L3-BSA) gewechselt und habe den Wechsel keinen Tag bereut. Endlich richtiges Internet ohne künstliche Peering-Engpässe.
 
jiogjhi schrieb:
Also Telekom & DG baut hier Glasfaser aus, deshalb denke ich, um 1&1 kunden direkt Glasfaser anzubieten, das 1&1 schon eine Glasfaseranbindung hat.
Leider nein. Wer wie wo Zugangsnetze baut, sagt nichts darüber aus, wo 1&1 schon BNG angebunden hat. Faustregel für die 1&1-Versatel-Anbindung ist, dass es da gemacht wird, wo es sich lohnt, da viele Einwohner und somit potentielle Kunden im Umkreis des BNG sind. Vergleiche mal die Grafiken des Versatel-Backbones mit der hier da sind schon deutliche Muster zu erkennen, dass in bevölkerungsarmen Gemeinden auch BNG nicht angebunden sind, obwohl ein Versatel Backbone durchs Land schneidet.

jiogjhi schrieb:
Was wäre dann die "alternative"?
Was meinst du genau mit der Frage? Alternative zu L2 ist bei easybell L3, als 1&1 Kunde bekommst du außerhalb der L2-Gebiete einen reinen Telekom-Anschluss, wenn du 1&1-Kunde bist. Nennt sich WIA.

jiogjhi schrieb:
Da 1&1 andere L3 Übergabepunkte für Easybell anbieten kann durch ihre DTAG L2 anbindung.
Nein, da vermischst du was. Es gibt nach aktuellem Stand halt für 1&1-Privatkunden nur die L2-Anbindung vom Telekom-Netz an 1&1 Versatel. Ist die nicht vorhanden, kriegt man auch kein (richtiges) 1&1 Internet.

jiogjhi schrieb:
Also laut einem Dokument sind das 72,
Ok, dann sind es etwa 10, die o2 nutzt. Easybell wird aber wahrscheinlich weniger nutzen, da sie ja sowieso nur in Düsseldorf und FFM ans Internet angebunden sind. Genauere Details gibt's da glaub ich nicht.
 
DLMttH schrieb:
Ok, dann sind es etwa 10, die o2 nutzt.
Bei L3-BSA muss o2 auch alle 72 auf Telekom-Seite nutzen, kann diese aber auf seiner Seite auf ca. 10 Standorte zusammenführen (dann sieht es für den Nutzer nach 10 aus).
Wenn man nicht die 72 Übergabestandorte für L3-BSA anbinden möchte, dann gibt es ein weiteres Produkt: ISP-Gate (kenne ich bislang nur bei Anbietern, die nur 1 oder 2 zentrale Übergaben nutzen).
 
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Easybell war gut, keine Ahnung was da heute los ist. Easybell hat mal zu ecotel gehört. Da war der Anschluss selbst über qsc realisiert.

Man hatte trotz DSL ping Zeiten gut unter 10ms. Irgendwann es fing es mit Packetloss und hohen Ping Zeiten im Bereich von 30 bis 40ms an. Der Anschluss wurde zu diesem Zeitpunkt zu O2 migriert worden. Aufgefallen war das unter anderem durch Firewall Regeln auf anderen System wo qsc erlaubt war, aber dieser DSL Anschluss gar nicht mehr in dem Netzbereich lag.
Der Ping war so hoch weil man offenbar das Routing/Peering über Berlin laufen ließ. Ich dachte erst an eine Fehler. Aber da ich selbst noch Packetloss innerhalb des Easybell Netzwerkes aber nicht außerhalb hatte, habe ich mehrere Tickets an Anrufe gemacht bzgl. Probleme innerhalb des AS von Easybell. O-Ton war "Wir sind nur für den Anschluss zuständig und haben keine Kontrolle über den Rest der Welt. Und dieses komische AS-xxx sagt uns nichts. Tschüss!".

40ms dauerte es weil von Frankfurt nach Berlin und dann zurück nach Frankfurt im Routing lief. Man konnte im Monitoring auch gut sehen, das da ständig was geändert wurde, weil es teilweise mehrfach täglich verschiedene Plateaus für die ping Zeiten gab. Irgendwann hat sich der schnellste ping auf unter 30ms eingependelt, ich konnte kein schnelleres Ziel mehr finden.
 
DLMttH schrieb:
Was meinst du genau mit der Frage
Du schreibst ja das es nicht sein muss, das Versa mit Glasfaser angebunden ist. Ich weiß nicht ob ich das falsch verstanden habe, aber das müssen sie für L2-BSA doch, oder?
JumpingCat schrieb:
keine Ahnung was da heute los ist.
Ich habe mal vor ein paar Monaten einen Nutzer in nähe Heidelberg gefragt, der hat stabilen ~8ms ping zu Frankfurt und diverse Diensten dort.
DLMttH schrieb:
Nein, da vermischst du was
Ich meinte damit, das ja Easybell so wie ich es verstehe sozusagen "L3" von 1&1 dann buchen, und 1&1 wiederum L2 von DTAG buchen.
 
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jiogjhi schrieb:
Ich habe mal vor ein paar Monaten einen Nutzer in nähe Heidelberg gefragt, der hat stabilen ~8ms ping zu Frankfurt und diverse Diensten dort.

Wie gesagt, das war vor ein paar Jahren. Es hat sich sicherlich einiges geändert, vielleicht auch durch Dstny mit Konsolidierung. Nur die Annahme "aus Frankfurt nach Frankfurt läuft ohne Umwege" hat mir Easybell nachhaltig gezeigt das das so nicht laufen muss. Man hat wahrscheinlich das andere Problem auch nicht verstanden wieso Packetloss im eigenen AS vielleicht do interessant sein könnte.
 
jiogjhi schrieb:
Ich weiß nicht ob ich das falsch verstanden habe, aber das müssen sie für L2-BSA doch, oder?
Genau, Voraussetzung für L2-BSA ist, dass der jeweilige Betreiber seine Leitung im BNG liegen hat.

jiogjhi schrieb:
Ich meinte damit, das ja Easybell so wie ich es verstehe sozusagen "L3" von 1&1 dann buchen, und 1&1 wiederum L2 von DTAG buchen.
Nein, gibt zwei Konstellationen:

Entweder, 1&1 Versatel hat den lokalen BNG erschlossen:

- Als 1&1-Kunde erhalte ich dann echtes 1&1 Internet


- Als Easybell-Kunde fließen meine Daten von der Telekom am BNG auf Layer 2 zu 1&1 Versatel und werden von dort an den Ecotel-Backbone weitergeleitet.

Oder 1&1 Versatel hat den lokalen Telekom-BNG nicht erschlossen:

- Als 1&1-Kunde erhalte ich ein "Ersatzprodukt", reines Telekom-Internet, also IP-Adressen aus dem Telekom-Netz, obwohl ich meine Rechnung an 1&1 zahle (WIA)


- Als Easybell-Kunde lande ich weiterhin im Ecotel-Netz, allerdings über eine L3-Übergabe, direkt von der Telekom an den Ecotel-Backbone. Möglicherweise ist hierdurch die Latenz höher.
 
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DLMttH schrieb:
Nein, gibt zwei Konstellationen:
Ok danke, das hat es gut zusammengefasst. Danke vielmals.
JumpingCat schrieb:
"aus Frankfurt nach Frankfurt läuft ohne Umwege"
Ich glaube ich habe darüber gelesen das manchmal eher das problem ist, dass Daten über den MegaIX in Düsseldorf anstatt DE-CIX in FFM fließen, obwohl diese auch in FFM erreichbar wären. Wenn man jetzt an den Backbone in FFM "angeschlossen" ist, ist das natürlich ungünstig da das +4ms sind (oder +4 falls sie nochmal zurück nach FFM gehen).
 
JumpingCat schrieb:
Ist das gesichert aktuell
Also die vorher erwähnten Tests von einem Easybell Kunden in Heidelberg hat gezeigt das zumindestens sein Anschluss noch AS12312 ist.
 
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Gesichert ist nix, so lange die Firmen es nicht offiziell kommunizieren.

Aber sagen wir mal so, mir ist hier im Forum mit Telekom als FTTC-Netzbetreiber noch kein Easybell-Anschluss aufgefallen, bei dem nicht über Ecotel gesurft wurde.

Die Historie mit QSC als Netzbetreiber und dass 1&1 vor der Übernahme von Versatel ein reiner Reseller war und dass die Begriffe Carrier (laut easybell API), Betreiber des Zugangsnetzes und Reseller ohnehin oft falsch verstanden werden, wirbeln natürlich auch ne Menge Staub auf.

Wenn übrigens Westconnect mein VDSL-Netzbetreiber ist und ich mich für easybell Internet entscheide, liefert mir die API "VCN" als Carrier, was sicher für Vitroconnect steht. Ob ich in dem Fall dann trotzdem über ecotel ins Netz gehe und Vitroconnect hier nur die Rolle des Transporteurs wie 1&1 einnimmt, weiß hier glaube ich auch keiner.
 
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