ein "computerladen" als privat person?

Jetzt mal die ganzen Vorschriften außer Acht gelassen.
Wenn man sowas machen will, muss man mit seinem "Support" überzeugen.
d.h. immer schnell da wenn was nicht geht usw.
Wenn dann aber mal z.B. das Mainboard kaputt ist und du es ausbaust und wegschickst, musst du dem Kunden sagen, "ja, kann 3 Wochen oder länger dauern". Dann gibt es dumme Gesichter und aus ist es mit dem tollen Support.
 
davidgimbel schrieb:
...Du sagst Leuten einfach, dass du ihnen einen PC zusammenstellen sollst ...

IMO ein guter Ansatz. Berate die Leute in Sachen Computerkauf, biete an die Komponenten aufeinander abzustimmen, gehe evtl mit den Leuten zum Computerkauf und unterstütze sie dabei.
Das heißt, du kommst weg vom Werkvertrag (Herstellung eines Werkes mit all den Gewährleistungen und Garantien) hin zum Dienstvertrag, in dem du nur einen Service anbietest, der nicht abhängig vom Ergebnis ist.

Ich könnte mir vorstellen das viele Leute das gerne in Anspruch nehmen würden. Und nach dem Kauf zeigst du den Leuten wie sie die Rechner aufbauen, ins Internet kommen, Word starten und Spiele spielen.

Das Ganze natürlich nicht als Schwarzarbeit. ;)
 
Ich mache soetwas auch für Bekannte, Freunde, Bekannte von Freunden ;)

Das läuft so ab das derjenige zu mir kommt mir beispielsweise 700€ in die hand drückt und ich dann alles bestell und die ganze sache zum laufen bring. Meist verdient man dann auch noch ein wenig

Sprich : Ich würd ein wenig "werbung" machen sodass die leute dir vertrauen und vllt. hast du dann erfolg damit.
 
Ich würde auch einen anderen Aspeckt nicht ausser Acht lassen.

Nicht jeder der einen PC zusammenbauen kann ist gleich ein Fachmann.
Ich habe IT-Systemeletroniker gelernt und man lernt da nicht umsonnst 3,5 Jahre.
Danach habe ich meinen staatlich geprüften Techniker im Bereich Technische Informatik absolviert. Nochmals 4 Jahre Abendschule.

Bist du dir sicher das du dir das wirklich zutraust?

Ich bin auch immer erstaunt wie die Leute ihre Rechner in meinem Bekanntenkreis regelrecht "verbasteln". Und damit zeigen sie mir ihre regelrechte Unfähigkeit. Sie selbst sehen sich natürlich als Profis. Entweder "muss" ich dann Hand anlegen oder es wird einfach akzeptiert das sie Mist gebaut haben und neue Ware gekauft.
Es gibt viele Probleme (z.B. unerkärliche Rechner-Resets aka Abstürze) nach dem Zusammenbau, wo viele dann zwar an allen Ecken rumdoktern aber am Ende die Kiste nicht mehr stabil zum laufen bekommen.

Zweitens denke ich das du Schwierigkeiten haben wirst regelmäßig Kunden zu bekommen. Sehen wir es mal so. Familienvater will sich z.B. einen neuen Rechner kaufen. Er hat die Wahl zw. Mediamarkt und dir. Da er sich mit der Materie nicht oder nur grob auskennt, warum sollte er dann einem dahergelaufenen Studenten mit sowas beauftragen? Auch wenn du die besseren Teile für weniger geld verbauen würdest, glaube ich nicht das dies Otto-Normal-Bürger machen würde.
 
Der Familienvater, den Frader als Beispiel anführt, fährt sicher nicht zur FH, um sich dort die Aushänge anzusehen. So etwas läuft in aller Regel nur über Empfehlungen. Auch Postwurfsendungen in der Nachbarschaft können ins Leere gehen. Wie es mit Abrisszetteln im Lebensmittelmarkt um die Ecke läuft, müsste man einfach mal austesten.

Die Frage ist einfach, wie viel Seriösität man bietet. Der MediaMarkt hat sich seinen Ruf allein dadurch erworben, dass er groß ist und viel Werbung macht. Der Kunde denkt sich "Da kaufen viele Leute ein, die "müssen" ja Ahnung haben. Etwas anderes können die sich gar nicht erlauben."

Dieses Profi-Image hat man als Privatmann zunächst einmal nicht. Es sei denn, es läuft über Freunde und Bekannte, die ihrerseits persönliche Weiterempfehlungen aussprechen. Doch diese Schiene lässt sich nur begrenzt ausbauen.

An der Schrauberei, so viel dürfte mittlerweile klar sein, kann man nicht nennenswert verdienen. Übrig bleiben die Bereiche Installation/Wartung und Beratung im weiteren Sinne (Kauf von Hard- und Software, Rechner-Modernisierung, Datensicherung, vielleicht auch Vernetzung).

Eine seriöse Kaufberatung, wie von Fu Manchu vorgeschlagen, darf sich nicht darauf beschränken, die Kunden beim PC-Kauf zu begleiten. Damit lässt sich kein Blumentopf gewinnen, denke ich. Wenn man es richtig angehen wil, dann wird zu Beginn erst einmal eine Bestandsaufnahme gemacht:
- Wie viel Geld möchte der Kunde insgesamt in etwa ausgeben? Gibt es ein Limit?
- Hat der Kunde bisher berücksichtigt, dass es mit Hardware allein nicht getan ist?
- Wie lange soll die Maschine halten (bis zur nächsten Aufrüstung, bis zum Neukauf)?
- Wozu soll der PC jetzt und in Zukunft genutzt werden?
- Gibt es noch weitere Anwender mit abweichenden Anforderungen?
- Welche Anwendungsbereiche fallen dem Kunden spontan ein?
- Auf welche weiteren Möglichkeiten sollte man hinweisen?
- Kann oder soll bereits vorhandene Software weiterhin genutzt werden?
- Welche Kosten fallen für Software an (z. B. Betriebssystem, Virenschutz, Office, Updates)?
- Welche alternativen Konfigurationen sind für das Hardware-Budget zu bekommen?
- Mit welchem Endpreis ist in etwa zu rechnen?
- Wo wird konkret bestellt?

Je nach Art und Umfang der Vorkenntnisse, die ein Kunde mitbringt, können dabei ein paar Stunden Arbeit anfallen. Wenn man jetzt noxh die Programm-Installationen und die Software-Konfiguration begleiten will, möglicherweise mit einer kleinen Einweisung, dann sind drei Tage rum.

Welcher Kunde ist bereit, das zu bezahlen?

Seine Alternative heißt: Kauf eines vorinstallierten PCs beim Elektro-Discounter, dort den Verkäufer löchern und bei Software-Problemen ins Handbuch schauen oder den Arbeitskollegen anrufen.
 
Salut,

[Stephan] schrieb:
Wenn Du das machst, um Geld zu verdienen (also gewerbsmässig!) musst Du auch ein Gewerbe anmelden. Das wäre dann wohl eine GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts).

nein, der Coumputerladen wäre keine GbR, die verlangt mindestens 2 Personen, sondern eine ganz normale Einzelfirma. Der Firmeninhaber wiederum haftet in voller Höhe mit seinem Privatvermögen.

EX-OO schrieb:
Dann geht bis zu einer gewissen größe auch ohne Gewerbeschein...

auch das ist nicht richtig, siehe § 15 EStG: Als Gewerbebetrieb gilt in vollem Umfang die mit Einkünfteerzielungsabsicht unternommene Tätigkeit



zum Thema Trinkgeld:

Trinkgelder sind rückwirkend seit dem 01.01.2002 steuerfrei, wenn sie anlässlich einer Arbeitsleistung dem Arbeitnehmer von Dritten freiwillig und ohne dass ein Rechtsanspruch auf sie besteht, zusätzlich zu dem Betrag gegeben werden, der für diese Arbeitsleistung zu zahlen ist. Daneben sind Trinkgelder, die außerhalb eines Dienstverhältnisses als bloße Aufmerksamkeit gewährt werden, auch nicht steuerlich relevant. Im Gegensatz dazu stellen bei Gewerbetreibenden sowie selbstständig Tätigen Trinkgelder steuerpflichtige Betriebseinnahmen dar.

Den Rest zum Thema reichwerden mit PC-Zusammenbau hat keshkau hinreichend erläütert. Das Thema kommt hier regelmäßig alle paar Wochen und bisher konnte meines Erachtens noch keiner ein stimmiges Konzept oder eine wirklich bahnbrechende Idee vorbringen, deren Umsetzung wirklich eine Überlegung wert wäre. Die Macher der sich am Markt etablierten Firmen sind ja auch nicht auf der Brotsuppe dahergeschwommen und lassen sich ihre Pfründe auch nicht von Hobbyschraubern nehmen.
 
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