Der Familienvater, den Frader als Beispiel anführt, fährt sicher nicht zur FH, um sich dort die Aushänge anzusehen. So etwas läuft in aller Regel nur über Empfehlungen. Auch Postwurfsendungen in der Nachbarschaft können ins Leere gehen. Wie es mit Abrisszetteln im Lebensmittelmarkt um die Ecke läuft, müsste man einfach mal austesten.
Die Frage ist einfach, wie viel Seriösität man bietet. Der MediaMarkt hat sich seinen Ruf allein dadurch erworben, dass er groß ist und viel Werbung macht. Der Kunde denkt sich "Da kaufen viele Leute ein, die "müssen" ja Ahnung haben. Etwas anderes können die sich gar nicht erlauben."
Dieses Profi-Image hat man als Privatmann zunächst einmal nicht. Es sei denn, es läuft über Freunde und Bekannte, die ihrerseits persönliche Weiterempfehlungen aussprechen. Doch diese Schiene lässt sich nur begrenzt ausbauen.
An der Schrauberei, so viel dürfte mittlerweile klar sein, kann man nicht nennenswert verdienen. Übrig bleiben die Bereiche Installation/Wartung und Beratung im weiteren Sinne (Kauf von Hard- und Software, Rechner-Modernisierung, Datensicherung, vielleicht auch Vernetzung).
Eine seriöse Kaufberatung, wie von Fu Manchu vorgeschlagen, darf sich nicht darauf beschränken, die Kunden beim PC-Kauf zu begleiten. Damit lässt sich kein Blumentopf gewinnen, denke ich. Wenn man es richtig angehen wil, dann wird zu Beginn erst einmal eine Bestandsaufnahme gemacht:
- Wie viel Geld möchte der Kunde insgesamt in etwa ausgeben? Gibt es ein Limit?
- Hat der Kunde bisher berücksichtigt, dass es mit Hardware allein nicht getan ist?
- Wie lange soll die Maschine halten (bis zur nächsten Aufrüstung, bis zum Neukauf)?
- Wozu soll der PC jetzt und in Zukunft genutzt werden?
- Gibt es noch weitere Anwender mit abweichenden Anforderungen?
- Welche Anwendungsbereiche fallen dem Kunden spontan ein?
- Auf welche weiteren Möglichkeiten sollte man hinweisen?
- Kann oder soll bereits vorhandene Software weiterhin genutzt werden?
- Welche Kosten fallen für Software an (z. B. Betriebssystem, Virenschutz, Office, Updates)?
- Welche alternativen Konfigurationen sind für das Hardware-Budget zu bekommen?
- Mit welchem Endpreis ist in etwa zu rechnen?
- Wo wird konkret bestellt?
Je nach Art und Umfang der Vorkenntnisse, die ein Kunde mitbringt, können dabei ein paar Stunden Arbeit anfallen. Wenn man jetzt noxh die Programm-Installationen und die Software-Konfiguration begleiten will, möglicherweise mit einer kleinen Einweisung, dann sind drei Tage rum.
Welcher Kunde ist bereit, das zu bezahlen?
Seine Alternative heißt: Kauf eines vorinstallierten PCs beim Elektro-Discounter, dort den Verkäufer löchern und bei Software-Problemen ins Handbuch schauen oder den Arbeitskollegen anrufen.