Ein kleine Detektivgeschichte

Schaby

Vice Admiral
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Apr. 2008
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Hallo,
ich schreibe hier auf, was mir passiert ist. Das was die Geschichte so interessant macht, sind einerseits die ungewöhnlichen Symptone als auch die Lösung des Problems. Wer will, kann während des Lesens Raten was die Ursache sein könnte. Fangen wir an.

Als erstes mein ursprüngliches System, im Verlauf der Geschichte werden einige Dinge ausgetauscht.

Mainboard: Fatal1ty Z370 Gaming K6
CPU: Intel I7 8700K@4,8 Ghz, geköpft.
Ram: 4x4GB Corsair Vengeance DDR4 CL15
Grafikkarte. GTX 1080@2100Mhz
OS: Win10

Alles andere ist nicht so wichtig und das Ganze wird mit Wasser gekühlt, Temperaturprobleme sind also Auszuschließen.

Das System wurde im Januar 2018 so zusammen gebaut und lief ohne Tadel.

Dann vor ca. 4 Monaten hängte sich bei einem Spiel das ganze System auf und ich konnte den Rechner nur noch ausschalten. Danach ging nichts mehr, das System lies sich nicht mehr starten, das Mainboard ging zwar an, aber kein Signal mehr, nicht mal der Speaker machte einen Mux. Der Fehlercode war A7 (oder 7A?), naja, das deutete auf einen Speicherfehler hin. Hier kommt das erste mal eine Ungereimtheit vor. Ich habe alle 4 Riegel einzeln an allen 4 Slots getestet, nach jedem Versuch wurde das Bio resetet und das System vom Netz genommen, dennoch kam immer wieder der Code A7. Puh, dachte ich, Mainboard oder Speicher zerschossen. Da ich erstmal nicht weiter wusste, habe ich den Rechner ausgemacht und ein Nacht drüber geschlafen.

Am nächsten Tag, wollte ich mir nochmal Gewissheit verschaffen und setzte einen Riegel in Slot 1 ein und startete den Rechner und beobachtete den Code, es tauchte zwar immer wieder A7 auf, verschwand aber wieder und auf einmal "Piep" und der Rechner fuhr hoch. Innerlich machte ich einen Freudensprung. Nun galt es, rauszufinden, ob nun die Slots in Ordnung sind und so testete ich diesen Riegel in allen vier Slots und jedesmal startete der Rechner ohne zu mucken. Also Rambänke in Ordnung. Nun setzte ich alle vier Riegel wieder ein, um rauszufinden ob der Speicher in Ordnung ist und es kam: Code A7, also ein oder mehrere Riegel im Eimer. Daraufhin, habe ich dann die Riegel alle einzeln in Slot 2 getestet und dabei stellte sich raus das ein Riegel im Eimer war. Das hieß, neuer Speicher musste her, da ich eh vorhatte auf 2x8GB umzurüsten, bestellte ich mir entsprechenden Ram mit 3600Mhz und CL17 (sind B-Dies).

Hier kommt dann die 2. Ungereimtheit. Beim Einstetzen in Slot 2+4 und Bios-Reset kam Fehlercode A7. Verdammt, dachte ich, Ram im Eimer. Das Spielchen ging von Vorne los. Einen Riegel in Slot 1 und Rechner startete, anderen Riegel in Slot 1 und Rechner startete. Ram in Ordnung. Dann probierte ich beide Riegel in Slot 1+3 und Rechner startete nach einigen Mucken. Nun wollte ich es genau wissen und stecke die Riegel in Slot 2+4 und... der Rechner startete.

XMP-Profil geladen und Rechner startete, dann noch alle OC Einstellung vorgenommen und es gab keine Probleme. Nach intensivem Test gabs nichts mehr zu bemängeln, dachte ich zumindest. Ich habe beim Speicher noch ein bischen an den Timings geschraubt und er läuft bis heute mit 3600Mhz und CL 16/16/16.

Die Geschichte ist aber noch nicht zu Ende. Ich fahre den Rechner immer in den Ruhemodus. Neu starten mach ich so 1x in der Woche. Dabei gabs nie Probleme, also Ruhemodus an, Rechner geht aus. Anschalten, 3 Sek. warten und der Rechner ist wieder einsatzfähig.

Nun fing das System an genau da rumzuspinnen. Ruhemodus an, Rechner fährt runter (in den Ruhemodus), aber der blieb auf einmal an. Nun musste ich den Startknopf ein paar Sekunden drücken bis er ausgeht. das Funktionierte auch so. Nun trat aber ein weiteres unerklärliches Phänomen auf. Beim Anschalten des Rechners aus den Ruhemodus kam auf einmal das Biosauswahlmenü und es piepte einmal und dann wachte er erst aus dem Ruhemodus auf. Dann, wenn ich den Rechner Neu startete ging er einmal komplett aus und wieder an und bootete dann ganz normal. Das Ausschalten beim Neustart war auch neu. Das Ganze war schon komisch, aber das da was nicht in Ordnung ist, habe ich erstmal nicht so ernst genommen, da bei einem Umbau in der Wohnung, wo ich den Rechner an eine andere Stelle verschieben musste, alles wieder Funktionierte. Ich habs dann erstmal auf einen Wackelkontakt oder so zurück geführt.

Dann nach ein paar Tagen ging das Spielchen von Vorne los. Zudem bin ich in der Zeit noch auf eine RTX 2080 umgestiegen. Dazu kam, dass es nun auch Probleme bei einigen Programmen gab. Wenn ich z.B. Bilder anschauen wollte, konnte ich die Bilder nicht mehr durchschauen, denn das Programm verabschiedete sich einfach. Nun musste entgültig der Fehler gefunden und beseitigt werden.

Als Erstes habe ich alle Anschlüsse überprüft und die Zuleitungen an einem anderen Slot, so weit möglich, des Netzteiles angeschlossen. Das alles hat nichts bewirkt. Bevor ich Windows neu aufsetze, wollte ich noch 2 Sachen probieren. Das erste war, den Grafikkartentreiber mit DDU zu deinstallieren und dann verschiedene Ältere und zum Schluss, den Aktuellsten zu installieren. Auch das hat nichts gebracht.

Blieb nur noch eines, das aktuelle Bios drauf hauen. Ich wusste zwar, dass es schon neuere Versionen gab. Mit der Version 1.3 war zwar nicht das Aktuelle drauf, aber zumindest nicht mehr die Urversion des Bios. Solange alles funktioniert braucht man m.M.n. auch da nicht zu handeln. Die aktuellste Version ist 3.3. Also runtergeladen, auf nen Stick gepackt und gepatcht und siehe da alles Funktionierte wie am Ersten Tag. Das Kuriose dabei war aber, dass mit dem Aufspielen des 1.3er Bios, also dem "Kaputten", welches noch auf dem Stick war, auch alles Funktionierte.

Bei dem Kräsch des Rams wurde das Bios beschädigt und die Frage ist, wie kann das sein? Das man ein Bios zerschießen kann, ist klar, aber das sich am Bios was verändert, so das es solche Probleme verursacht ist Neu. Und deswegen diese Geschichte.

Der Rechner läuft jetzt seit 4 Wochen so wie vorher. Na wer hat richtig geraten?
 
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Reaktionen: PatrickS3
ne, ich hab daneben gelegen, meine idee wäre beim lesen gewesen, einfach ein neues board..das hätte das problem wohl auch iwie gelöst, wäre aber ressourcenverschwendung gewesen :/

allerdings war das immer eins der ersten sachen, die ich geprüft habe.. aktuelle uefi version und treiber (je nach absturz/problem).
 
Ich wäre auch beim Board gewesen. ;) Danke übrigens für den sehr ausführlichen Beitrag. War interessant zu lesen.
 
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