Erfahrung mit gebrauchten Switches

sushy

Cadet 2nd Year
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Okt. 2013
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Hallo Zusammen,

Demnächst möchte mein Heimnetzwerk einrichten und dazu bräuchte ich noch einen passenden 24+ Port Gigabit-Switch.
Managed Switches mit POE sind ja relativ teuer und da stellt sich mir die Frage, ob ein alter gebrauchter Switch nicht genügen würde. Z.B. bekommt man nen Cisco Catalyst 3750G für um die 50€ nachgeworfen.

Das ganze ist für Privat daher sehe ich das nicht als sonderlich Problematisch an, wenn die Hardware EOL ist.
Hat jemand Erfahrungen mit alter Hardware in diesem Kontext oder möchte mir das ganze ausreden?

Vielen Dank und viele Grüße
 
Der Cisco düfte IOS drauf haben ist die Frage ob man das möchte - da ist nix mit Webinterface.
 
Ist zwar schon 20 Jahre her, aber mein letzter Switch/Router ohne Webinterface ist leider letztendlich auf den Müll gegangen. Wenn man die Kommandosprache nicht vorab kennt, ist man da ziemlich aufgeschmissen. Die sind nicht umsonst so billig.
 
Ich hab schon mit diesem Switch-Typ gearbeitet. Prinzipiell würde mich die Konfiguration per terminal nicht stören, da das (hoffentlich) nur einmalig eingerichtet wird.
Dennoch danke für den Hinweis, hatte diesen Umstand gar nicht auf dem Radar.
 
Vom Hörensagen haben viele auch wegen des Stromverbrauchs von abgeraten. Ich stelle das mal so in den Raum, ohne konkret eine Zahl zu haben.
Für was oder wie viel POE muss es denn sein? Für zwei, drei Decken-AP kann man manchmal auf Injektoren zurückgreifen oder nimmt dafür einen kleinen POE-Switch extra.
 
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Managed switch mit VLAN Packet-routing, traffic balancing und dem ganzen blabla halte ich im Privatbereich für relativ überflüssig. Wenn's unbedingt getrennte Netze sein müssen, nimm 2 switche oder 1x16er und ein 8er mit POE.

jm2c
 
Es scheint ja keine gravierenden Punkte gegen ein altes Gerät zu geben aber so wirklich entschlossen bin ich noch nicht. Vielen Dank für den Input, der wird mir sicher bei der Entscheidung helfen.
 
sushy schrieb:
Es scheint ja keine gravierenden Punkte gegen ein altes Gerät zu geben
Ansichtssache. Ich halte die Verbrauchswerte, die @Tornhoof rausgesucht hat, für ein deutliches Gegenargument. Natürlich bezieht sich das konkret auf den von dir erwähnten Cisco 3750G. Es mag andere Modelle, ggfs auch von anderen Herstellern, geben, bei denen der Verbrauch besser ist, aber um den 3750G würde ich einen großen Bogen machen. Ein Switch läuft in der Regel 24/7. Da sind 100 Watt Verbrauch gut und gerne 250€ im Jahr, also das 5-fache des von dir veranschlagten Kaufpreises. Angesichts dessen amortisiert sich die Investition in einen aktuellen Switch relativ schnell...

Hinzu kommt, dass du vermutlich auch Äpfel mit Birnen vergleichst:

sushy schrieb:
Managed Switches mit POE sind ja relativ teuer
"Managed" ist ein schwammiger Begriff, weil er von einem erweiterten Layer2-Switch mit ein bischen VLAN-Funktion bis hin zu einem vollwertigen Layer3-Switch inkl. VLAN-Routing, DHCP und dergleichen alles bedeuten kann. Das macht sich auch in der Preisspanne von "Managed Switches" bemerkbar.

Der Cisco ist ein Layer3-Switch, die naturgemäß teurer sind, da sie auch Teilfunktionen eines Routers beinhalten und vorwiegend für den professionellen Einsatz in großen Netzwerken konzipiert sind. Vergleichst du den 3750G nun also mit neuen Layer3-Switches, sind diese sehr teuer, klar.

Andererseits gehört der Zyxel GS1900-24EP zur ersten Kategorie, den erweiterten Layer2-Switches, gerne auch L2+ oder "smart managed" genannt, beides aber keine klar definierten Begriffe. Dieser Switch kostet neu 220€ und hat einen (Eigen)Verbrauch von max 36 Watt laut Datenblatt. Das sind im Jahr in etwa 90€, 130€ weniger als der Cisco. Schon nach ~14 Monaten hat sich der Zyxel amortisiert.


Die Frage, die sich also eigentlich stellt, lautet: Brauchst du einen Layer3 Switch oder reicht ein Layer2+?
Ergänzung ()


Für den Heimgebrauch sind Switches wie der Zyxel vollkommen ausreichend. Die wichtigen Funktionen eines solchen Switches sind:

802.1Q
Mit dieser Funktion kann ein Switch intern in mehrere Switches geteilt werden, VLANs. Wird beispielsweise verwendet, um neben dem Haupt-Netzwerk noch ein Gast-Netzwerk und ggfs weitere Netzwerke über ein und dieselbe Infrastruktur (Kabel, Switches, Access Points) zu verteilen.

IGMPv3
Dies ist die aktuelle Version der Unterstützung von Multicasts. Wenn man Anwendungsfälle mit Multicasts hat - zB MagentaTV - ist diese Funktion unumgänglich, da Switches ohne IGMPv3 aus einem Multicast einen Broadcast machen würden und es in der Folge zur Auslastung des Netzwerks kommen sowie einem Standbild bei MagentaTV führen kann.

Wenn man also einen fortgeschrittenen Switch für zu Hause sucht, kann man bei geizhals nach genau diesen Funktionen filtern. Trotzdem sollte man anschließend noch einen Blick in das Datenblatt des Geräts werfen, da nur diese Informationen belastbar sind. Bei geizhals kann schließlich alles möglich stehen. So entsteht beispielsweise diese Auswahl an Switches (Filter: 24 Ports, PoE+, 802.1Q, IGMPv3).

Die übrigen Funktionen eines L3-Switches sind im Heimgebrauch weitestgehend irrelevant. Inter-VLAN-Routing wird zum Beispiel erst dann wirklich interessant, wenn intensiver Traffic zwischen den VLANs erwartet wird, damit meine ich mehrere parallele Verbindungen von VLAN A zu VLAN B, was eigentlich nur im Firmenumfeld mit Dutzenden oder gar Hunderten von Clients der Fall ist.
 
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Vielen Dank nochmal.
Dann wirds wohl doch ein neues Gerät.
 
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