News EU-Vergleich: In Deutschland zahlt man die höchsten Internetpreise

Ich frage mal in die Kabelanschluß- und Glasfaser-Expertenrunde.
Welcher Privatanwender/-Haushalt braucht realistisch betrachtet, mehr als 100 Mbit/s?
Für was braucht ihr im privaten Umfeld denn eine 1 oder 8 Gbit/s Internetanbindung?
Würde mich wirklich mal interessieren, danke vorab.
 
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rezzler schrieb:
Wenn die Gf-TAL schweineteuer ist ändert das an der Situation auch wenig. Siehe die Gebiete (ja, in Deutschland), wo es sowas gibt.
Liegt auch vielleicht daran, dass die meisten LWL Netze bei unseren Nachbarn schon seit über einer Dekade existieren und sich schon amortisiert haben. Dass die Rahmenbedingungen für den LWL Ausbau bei uns in Deutschland bescheiden sind, sind wir uns glaub ich alle einig. Auch das wir den Schuss lange nicht gehört und viel zu spät damit angefangen haben, FTTx Netze zu bauen. Ich sehe angleichende Preise bei uns in spätestens 10-15 Jahren auch kommen, der Markt muss sich aber erst konsolidieren und eine kritische Ausbauschwelle erreichen. Nächster Punkt wäre die enge Regulierung der Internetbandbreitenzusagen durch die PIBs zu streichen, dann wäre man auch in der Lage, grossflächig 10 Gigabits + Geschwindigkeiten anzubieten, ohne in die Gefahr zu laufen, mit massenweisen Sonderkündigungen wegen entgangener x % an Mindestgeschwindigkeit konfrontiert zu werden.
 
blende11 schrieb:
Ich frage mal in die Kabelanschluss- und Glasfaser-Expertenrunde.
Welcher Privatanwender/-Haushalt braucht realistisch betrachtet, mehr als 100 Mbit/s?
Für was braucht ihr im privaten Umfeld denn eine 1 oder 8 Gbit/s Internetanbindung?
Würde mich wirklich mal interessieren, danke vorab.
Wenn der Haushalt auf 125 Mbps kalkuliert ist und bei XGS-PON in Splitting 1:64 angeschlossen wird kann man vertraglich Gigabit dem Kunden zusagen, die Gleichzeitigkeit 10% im Strang wird hier nie überschritten werden.
Für 2 Gigabit reicht ab 150-170 Mbps, für 8 Gbps Privatkunden etwa 250-400 Mbps kalkuliert.
Also die Frage 'Wer brauch einen 5 bis 8-Gigabit-Anschluss ist eigentlich 'Wer brauch (im nächsten Jahrzehnt) einen 250 Mbps-Anschluss' ... Niemand?)

Bei DSL hat man heute meist 24 Teilnehmer an Gigabit hängen, also etwa 40 Mbps jeweils kalkuliert.
Da kann man nur Wenigen dann 250 vertraglich zusagen.

Im Marketing macht sich 'Gigabit' toll, aber technisch ist die Umsetzung eben anders und nur für Spitzenwerte ausgelegt. Würde man nur 250er Verträge anbieten bliebe der Faserstrang eben unbezahlt weniger genutzt.
Bei Glasfaser gegen die Techniker und Betriebswirtschaftler die Daten für technisch günstiges Internet vor,

DSL und Kabelinternet werden via Glasfaser beliefern und konvertieren dann kurz vor dem Kunden auf die alte Kupferinfrastruktur. Die Welt hat sich aber entschieden diese unnötigen Konvertierungen aufzugeben.

Im Combo XGS-PON / GPON kann man bei 1/2 bis 1/3 GPON Kunden locker 300-600 Mbps anbieten,
es wäre aber auch ein Sozialtarif um 30-50 Mbps ohne Peakwerte denkbar.
Dafür müssten sich 1/2 der Kunden wahnsinnig hoher Geschwindigkeiten um 150-200 Mbps bei 2 Gigabit-Verträgen gönnen. Im Rest der Welt kein Problem, bei uns greift auch der Millionär lieber auf 30-50 Mbps - oder?
 
Gigabit hat ja den Sinn den Download großer Dateien oder Synchronisation mit Cloud massiv zu beschleunigen.
VDSL war dafür konstruiert möglichst Alle die 250/40 Mbps zu geben, aber die Tarife der Telekom haben das bis heute ausgebremst.

Die Techniker und Marketingleute sind aber global aufgestellt und Niemand will brutales Drosseln vermarkte.
Wäre wie Sportschuhe mit jeweils 5 kg Bleieinlagen - in magenta gefärbt.

Beim Mobilfunk haben die Provider heute 300/100 oder 300/50 Mbps für ihre eigenen Tarife, Reseller etwas gedrosselt.
Wer 3 Handys zu Hause hat bringt es also auf fast Gigabit, nur das Festnetz soll maximal 100 Mbps umfassen?
Genau wie bei Glasfaser Gigabit koste es die Provider null die 300 Mbps bereit zu stellen, null.
 
RKCPU schrieb:
Bei DSL hat man heute meist 24 Teilnehmer an Gigabit hängen, also etwa 40 Mbps jeweils kalkuliert.
Durch Wiederholung wird das nicht wahrer. Am Gigabit hängen auch mal 100 DSL-Kunden, inkl. den 250er-Tarifen.
 
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blende11 schrieb:
Welcher Privatanwender/-Haushalt braucht realistisch betrachtet, mehr als 100 Mbit/s?
Niemand. Wie niemand Autos braucht die 400km/h fahren. Oder warum hast du eigentlich eine Haustür? Schieb' doch einfach einen Stein vor den Eingang. Hat sich jahrhundertelang bewährt. :)
Die Technologie ist verfügbar. Und wenn ich sie mir leisten kann, will ich sie haben. Wenn ich dann mal 100GByte+ saugen muss, freue ich mich, dass das in drei Minuten erledigt ist.
 
Die Linecard35b hat 2x 24 Teilnehmer an 2x 1 Gbps LAN oder 48 Teilnehmer an 10 Gbps LAN.
Und schon 2012 waren für die Ingenieure 200 Mbps anteilig ein Zielwert für die letzte Generation VDSL.

Via Combo XGS-PON / GPON und z.B. 40 an 8 Gbps plus 20 an 1,5 Gbps hätten wir 200 Mbps bzw. 75 Mbps je Kunde.
Damit sind Regeltarife 2.000 sym. Mbps plus 300/150 Mbps sicher leistbar.

Das Marketing benötigt Technik, die man auf flexibel ohne Umbaukosten in Tarife umsetzen kann.
VDSL de Luxe vom Kombinat Beamter Magenta ist dazu nicht in der Lage.
 
RKCPU schrieb:
Die Linecard35b hat 2x 24 Teilnehmer an 2x 1 Gbps LAN oder 48 Teilnehmer an 10 Gbps LAN.
Einfach Nein. Wie gesagt, das wird dadurch nicht wahrer. Eine Linecard allein hat zudem gar kein LAN oder eine eigene Anbindung nach draußen.
 
kingpin42 schrieb:
Liegt auch vielleicht daran, dass die meisten LWL Netze bei unseren Nachbarn schon seit über einer Dekade existieren und sich schon amortisiert haben.
Ob das jetzt gerade bei den anderen Ländern im Preisvergleich soviel ausmacht... Frankreich und Italien lagen vor 10 Jahren bei FTTB/H z.B. bei 15 und 20% Abdeckung. Klar, immer noch mehr als Deutschland. Aber der Großteil des Ausbaus erfolgte auch dort in den letzten 10 Jahren.

Die Schweiz als drittes Land im Preisvergleich war mit gut 25% Abdeckung damals schon etwas besser aufgestellt.

Bildschirmfoto 2025-09-10 um 21.01.20.png

(Quelle)
 
RKCPU schrieb:
Dort werden unboxing und die zwei LAN für Telekom Kartentausch klar im Video gezeigt.
Dort wird gezeigt, wie die zwei QSFP-Kabel der SV-Linecard zur Vectoring-Recheneinheit des MSAN verkabelt werden :D :D :D
 
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Leider konnte ich nicht in Erfahrung bringen, welche QSFPs unterstützt werden, aber der Einsatz von QSFPs lässt vermutlich auf mindestens 25 Gbps pro Port vermuten, sonst hätte es auch ein SFP+ gereicht.
Ergänzung ()

kingpin42 schrieb:
Ich sehe angleichende Preise bei uns in spätestens 10-15 Jahren auch kommen,
Läuft doch schon, zwar lang noch nicht dort wo es sein soll, aber

2017 -2020: 120€ für 1 Gbps GF bei Teuerkom
2020-2022: 90€ für 1 Gbps GF bei Tkom
2023- 70€ für 1 Gbps GG bei Tkom
Ist also um 50€ oder 41,6% gefallen.

Und das sind ndie Preise nach den ersten 6 Monaten. Wir werden sicher die irgendwann auch die weniger für 1 Gbps sehen.
 
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DLMttH schrieb:
Möchte ich eine große Datei herunterladen, macht es schon einen Unterschied, ob es drei Minuten oder eine halbe Stunde dauert.
Selbst als Gamer lädt man relativ selten große Dateien aus dem Internet herunter.
Wenn man ein Spiel runtergeladen hat, war es das im Normalfall, weil die Daten ja dann auf der Festplatte gespeichert sind.
Wenn das bei einem datenintensiven Spiel eine halbe Stunde dauert, ist das doch keine lange Wartezeit.
Umso schneller der Internetzugang, umso teurer wird es und zwar für alle.
Man sieht doch, wo sich die Preise hinbewegen, nämlich ständig nach oben.
 
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blende11 schrieb:
Man sieht doch, wo sich die Preise hinbewegen, nämlich ständig nach oben.
Nein, wir haben früher etwa 33 Euro für 40-80 Mbit/s mit 9-17 Upload und ohne Telefonie bezahlt, heute bekomme ich dafür 260/43 Mbit/s mit Flat.

Schließe ich jetzt einen Zweijahresvertrag für Glasfaser ab, bin ich etwa 31 Euro monatlich und erhöhe meinen Upload sogar auf 160 Mbit/s.

Mag sein, dass wir im EU-Vergleich abgezockt werden, aber im Vergleich mit den anderen Notwendigkeiten des Lebens halte ich als Normalverdiener das Festnetz-Internet eigentlich nicht für einen bedeutenden Kostenfaktor.
 
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blende11 schrieb:
Umso schneller der Internetzugang, umso teurer wird es und zwar für alle.
Das muss so aber nicht sein, siehe meine Statistik
blende11 schrieb:
Man sieht doch, wo sich die Preise hinbewegen, nämlich ständig nach oben.
Durch geduldete/gebilligte Monopole der Politik.

In den genannten Ländern meines Posts muss die Faser als Passives Vorleistungsprodukt angeboten werden und dies ist der Grund das dort die Preise so vernünftig sind.

Bei uns muss das nicht sein sondern Aktive Vorleistungsprodukte genügen dank unserer Politik.
 
DIe VDSL-Technik drosselt die vorgeschlagenen Glasfaser, also wir zahlen extra Geld für sinnlose Drosseltechnik. Klar, das hat sich über Jahre geändert und erst XGS-PON und Combo mit GPON hat derart viele Aufgaben übernommen dass VDSL nur noch überflüssige Zusatztechnik wurde.

Festnetz für Wenignutzer mal so günstig wie Mobilfunk droht den Providern, was denen auch klar ist. Man wird immer mehr Zusatzfeatures integrieren in Normaltarife, wie IPTV, Cloud ...

Umsatzträger werden Firmen und Jobs mit viel Datenbedarf, was PON begünstigt, wo Weniguser wenig technischen Aufwand verursachen.
 
blende11 schrieb:
Man sieht doch, wo sich die Preise hinbewegen, nämlich ständig nach oben
Nö, ein Post obendrüber habe ich erst dargelegt, dass es seit Produkteinführung von 1 Gbps GF bereits 41% nach unten ging.
Ergänzung ()

RKCPU schrieb:
DIe VDSL-Technik drosselt die vorgeschlagenen Glasfaser,
Was willst du damit sagen. Ich verstehe den Halbsatz nicht…. Autokorrektur? Habe noch keine VDSL Linecard gesehen, die der GF Linecard den Durchsatz mindert. DSLAMs mit GF Uplink lassen sich meist relativ einfach im Durchsatz ertüchtigt. Es müssen nur beide Endpunkte Wahlweise schnellere (Q)SFPs verbaut bekommen und ggf. die jeweilige HW getauscht werden, falls sie da schon am Limit läuft, die GF kann aber einfach weiter genutzt werden, insbesondere, wenn es eine Darkfiber ist (also ohne weitere aktive ÜT)
 
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conf_t schrieb:
Leider konnte ich nicht in Erfahrung bringen, welche QSFPs unterstützt werden, aber der Einsatz von QSFPs lässt vermutlich auf mindestens 25 Gbps pro Port vermuten, sonst hätte es auch ein SFP+ gereicht.
Weil das aber nur die MSAN-interne Verbindung zur Vectoring-Einheit ist und nicht der Uplink ist das relativ egal.
 
Das weiß ich doch und war auch nicht zu erkennen an meinem Post, dass ich es nicht wüsste. Ich weiß, dass es über den QSFP zum Vectoring Controller geht. Wollte eigentlich ebenfalls damit nur ausdrücken, dass der Port kein Flaschenhals ist. Da bereits 25 Gbps (oder mehr) der Ports (nicht zwingend gleich Linespeed des QSFPs) reichen um eine Überbuchung am zumindest dieser Stelle zu vermeiden. Nicht unbedingt jeder weiß, wann SFP+ und wann QSFPs eingesetzt werden.
 
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