Euros verdienen - Pesos ausgeben? Deutscher Homeoffice Job aus Mexiko

risingSilence

Lt. Commander
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1.220
Hi Leute,

ich möchte eine Zeit lang in Mexiko bei meiner Freundin verbringen und bin gerade in einem beruflichen Umbruch. Meine Karriere im Lebensmitteleinzelhandel hänge ich endlich an den Nagel und starte mit etwas, für das ich mich wirklich begeistern kann - IT-Studium!

Gleichzeitig will ich mir den Traum erfüllen, sie nicht nur im Zuge von mehrwöchigen Besuchen zu sehen, sondern mit ihr erst mal eine Zeit lang zusammen wohnen - bei ihr.

Ein Sabbatical kommt dabei nicht in Frage - ich brauch Gehalt. Drüben was zu finden und die Gehälter das wäre alles überhaupt nicht denkbar.

Mein Plan unabhängig von Mexiko ist ein Fernstudium an der IU anzufangen (die ist komplett virtuell, ohne Präsenz, selbst Klausuren) und eine Tätigkeit im Homeoffice zu finden, die mich finanziell über Wasser hält, so zumindest 1.000 netto. Das würde für Deutschland für mich gerade so reichen und in Mexiko sowieso.

Mein Wohnsitz wäre in Deutschland, mein Aufenthalt dort wäre als Tourist. Wäre halt bei ihr mit in der Bude und würde von dort aus studieren und im Homeoffice arbeiten. Habe dort einen großen, ruhigen Raum für nur mich selbst. Die Internetleitung dort ist 50 up 10 down und bombenstabil, das haben wir im letzten Urlaub schon ausgiebig getestet. Moderne Hardware stelle ich selbst. Im schlimmsten Falle bei Internetverlust könnte ich auch zum Arbeiten in ihr Elternhaus ausweichen.

Die Frage ist - denkt ihr, es gibt Arbeitnehmer, die sagen "jo mei is mir wuscht wo du sitzt, solange die Arbeit passt...", oder denkt ihr das ist ein universeller Stolperstein? Ich glaube rein rechtlich dürfte es nicht so das Problem sein, solange der Arbeitgeber zustimmt. Google meint, solange der zustimmt, ist alles gut, ansonsten droht Jobverlust (gut ist ja nur logisch, wenn man das verschweigt, verstößt man gegen den Arbeitsvertrag). Aber ich kenn mich natürlich auch null aus auf dem Gebiet... Aber solange ich dort nur als Urlauber bin, und keinen Wohnsitz anmelde, sollte das passen.

Habt ihr da Erfahrungen zum rechtlichen Background und mit Arbeitgebern? Was ist eure Einschätzung?

Nachtrag:
Ohne spezielles Visum müsste ich alle 6 Monate Mexiko verlassen für mind. 72 Std. Dies würde ich für Heimatbesuch und Arzttermine nutzen.
 
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Ich an deiner Stelle würde deine Fragen bei der Deutschen Botschaft in Mexiko stellen. Die sollten sich mit den lokalen Gesetzen auskennen.
 
Vor allem sollte man sich auch mit den steuerlichen Aspekten in beiden Ländern befassen. Je nach Aufenthaltsdauer und persönlicher Situation kann das schon relativ kompliziert werden. Habe das schon mehrmals hinter mir. Bei mir hat mein Arbeitgeber (bin auf dessen Veranlassung ins Ausland) sowohl Steuerberater in Deutschland als auch im entsprechenden Ausland zur Verfügung gestellt. Beim Thema Steuerhinterziehung drückt kein Land ein Auge zu.
 
risingSilence schrieb:
Die Frage ist - denkt ihr, es gibt Arbeitnehmer, die sagen "jo mei is mir wuscht wo du sitzt, solange die Arbeit passt...", oder denkt ihr das ist ein universeller Stolperstein?
Der Knackpunkt wird der steuerliche Aspekt sein und ob der Arbeitgeber den Mehraufwand tragen möchte. Bei meinem Arbeitgeber finden Mobiles Arbeiten/Homeoffice nur von Deutschland aus statt, begründet mit dem Aufwand. Ich denke das hängt aber auch davon ab wie international eine Firma ist, die sollten dafür offener und erfahrener sein. Gerade in der IT ist es ja nicht mehr so unüblich Teams in anderen Ländern zu haben.

Vielleicht schaust Du auch mal nach Jobs z.B. in den USA, falls es mit deutschem Job schwer werden sollte. Denke da sind die IT-Unternehmen in der Hinsicht lockerer. Ich weiß das z.B. Github und Gitlab komplett remote arbeiten und weltweit Mitarbeiter suchen. Nur mal so als Anregung…
 
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risingSilence schrieb:
Ohne spezielles Visum müsste ich alle 6 Monate Mexiko verlassen für mind. 72 Std. Dies würde ich für Heimatbesuch und Arzttermine nutzen.
Vom Hörensagen soll es in letzter Zeit (in den vergangenen Monaten) öfters so sein, dass der Grenzbeamte nicht mehr pauschal die 180 Tage draufstempelt, sondern einen mehr oder weniger willkürlich festgelegten kürzeren Zeitraum.
Soll heißen, ich würde mich nicht fix auf die 180 Tage verlassen.
 
risingSilence schrieb:
Die Frage ist - denkt ihr, es gibt Arbeitnehmer, die sagen "jo mei is mir wuscht wo du sitzt, solange die Arbeit passt..."
Was willst Du denn genau? Einen Arbeitgeber, der Dir in D einen unbefristeten Arbeitsvertrag gibt und Dir dann 100% freie Hand lässt, wo Du arbeitest?

Das wäre bei uns in der Firma selbst während der aktuellen HO-Pflicht (und einem passenden Job) nicht möglich. Irgendwelche steuerlichen/rechtlichen Dinge sprechen dagegen, weshalb bei uns sowas nur innerhalb Deutschlands zulässig ist (Pech für die Leute, die im benachbarten Ausland ein Ferienhaus haben).

Das geht schon damit los, dass der AG Dir m.W.n. bei Telearbeit (=100% im Vertrag festgeschriebenes Arbeiten von zu Hause) Dir den Arbeitsplatz ausstatten und u.U. auch entsprechend kontrollieren muss. Ob sich der AG auf dauerhaftes mobiles Arbeiten (Home Office) zu 100% über 6-12 Monate einlässt, hängt vom AG ab. Bei uns wird das vermutlich nicht der Fall sein.

Genauso gut könntest Du Dir aber auch als Selbstständiger etwas suchen, bei dem Du für die Firmen entsprechende Aufträge eingenverantwortlich abarbeitest. Falls der AG dann keine persönlichen Zwischenberichte/Treffen vor Ort fordert, kannst Du sowas aus Sicht des AGs an jeder Stelle im Weltall ableisten, an der Du die technischen Voraussetzungen dafür erfüllen kannst.

Wie das im steuerlichen Sinne, bzgl. Versicherungen oder bzgl. Arbeitserlaubnis im Aufenthaltsland (mit Touristen-Visum) aussieht, ist eine andere Sache.

risingSilence schrieb:
Habt ihr da Erfahrungen zum rechtlichen Background und mit Arbeitgebern? Was ist eure Einschätzung?
Für mich hat das mein AG bei der Entsendung alles geregelt, inkl. Verbleib im deutschen Sozialversicherungssystem, Steuerberatern im Ziel-Land (war trotzdem zehnmal soviel Aufwand wie meine eigene Steuererklärung in D) usw. Das war aber eine klassisch Entsendung mit einem festen Arbeitsvertrag in D.

Wo sich derzeit unsere ext. "Mitarbeiter" aufhalten, die wir seit zwei Jahren nur noch virtuell sehen, ist denen ihr Problem. Die haben aber keinen Arbeitsvertrag mit unserer Firma sondern entsprechend fest definierte Aufträge/Ziele, die sie zu erfüllen haben. Um die übrigen rechtlichen Dinge müssen sie sich selber kümmern (oder oft auch ihre Personaldienstleister, um am Ende nicht als Scheinselbstständige zu gelten).
 
risingSilence schrieb:
Habt ihr da Erfahrungen zum rechtlichen Background und mit Arbeitgebern? Was ist eure Einschätzung?
Das wichtigste wurde ja schon gesagt, als Angestellter dürfte es schwer werden, als Selbstständiger könnte es schon eher klappen, aber dafür dürftest Du (steuer-)rechtliche Themen haben.
Grundsätzlich dürfte die Zusammenarbeit mit DE schon wegen der Zeitverschiebung spannend werden, -7h sind kein Pappenstiel.
Ich fand es schon anstrengend bei einem unserer Partner im Ausland -4h zu koodinieren, gemeinsame Meetings waren immer ein Abstimmungsstress.
 
risingSilence schrieb:
Die Frage ist - denkt ihr, es gibt Arbeitnehmer, die sagen "jo mei is mir wuscht wo du sitzt, solange die Arbeit passt...", oder denkt ihr das ist ein universeller Stolperstein?
Die Frage wäre, warum das ganze nicht andersrum aufziehen?
Erstmal einen 100% (und nicht 99,9%) HO Job in D finden und DANN wenn das alles läuft kannst du dem AG immer noch sagen dass du mehrere Monate in Mexico verbringen wirst. Wenn deine Arbeit vorher gut war, wirds da nur wenig Grund zur Kritik geben. Du kannst ja vorher schon angeben dass du hin und wieder in Mexico warst und wieder sein wirst und das das bisher kein Problem war.

Wichtig ist es für den AG aber, weil er es bei der BG ggf. melden muss. Bei uns auch ein Problem wegen den Grenzgängern im Home Office.

risingSilence schrieb:
Ohne spezielles Visum müsste ich alle 6 Monate Mexiko verlassen für mind. 72 Std. Dies würde ich für Heimatbesuch und Arzttermine nutzen.
Oder Kurzurlaub im Nachbarland.
Wichtig wäre dass du an deinem Wohnsitz in D jemanden hast, der vertrauenswürdig und pflichtbewusst deine Post aufmacht und dir ggf. übermittelt.
I.d.R. bieten sich hier Eltern oder Geschwister oder sehr gute Freunde an.
 
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Und wer soll rausfinden, von wo aus er arbeitet? Wohnsitz in D, wie gesagt Post muss weiter gesendet werden von Familie o.ä.

Steuern werden auch in D gezahlt..so what
 
@fishraven

Wenn wir externe Entwickler genutzt haben, dann mussten diese auch immer zu unseren lokalen Zeiten arbeiten, egal in welcher Zeitzone sie selbst waren. Man muss sich immer mal kurzfristig mit einen Entwickler austauschen können, weiterhin sind Stand-Ups und Sprint-Meetings ohne die Entwickler ja auch witzlos.

Wenn es für den TE somit akzeptabel ist, in Mexico zu leben und zur "Deutschen" Zeit zu arbeiten, dann ist es dem Arbeitgeber m.E. wirklich egal wo er wohnt.

Ich würde aber an Stelle des TE lieber auf Jobs in den USA schauen, da gibt es dann weniger Probleme mit 100% Remote stellen und man hat auch überschneidene Zeitzonen.
 
Vielen Dank für eure Antworten bisher!

Habe gerade ein Jobangebot gesichtet, das folgendes besagt:

  • 100% Homeoffice (du benötigst einen PC, Laptop oder Mac und einen Internetanschluss mit dem du dich in unseren Firmenserver einloggst)
  • Weltweit möglich, da 100% remote (du loggst dich einfach in unseren Firmenserver ein)
Da Bezahlung und der Rest auch stimmig ist, werde ich mich dort heute noch bewerben!

Ich halte euch auf dem Laufenden!
Ergänzung ()

meine bisherige Recherche hat gezeigt, dass es wohl darauf ankommt, wie man sich "ausweist".

Ist man als Tourist in Mexiko und arbeitet da quasi aus dem Urlaub aus, braucht man nur das OK vom Arbeitgeber.

Ist man dort mit Wohnsitz oder in irgend einer Form gemeldet, geht ohne Rechtsspezialisten gar nichts mehr.

Da ersteres aber eh mein Plan war, sieht das doch recht umsetzbar aus, vor allem angesichts dieses Stellenangebots. Drückt mir die Daumen. Das ist echt die Traumstelle!
 
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Reaktionen: ni-sc und HisN
risingSilence schrieb:
Vielen Dank für eure Antworten bisher!

Habe gerade ein Jobangebot gesichtet, das folgendes besagt:

  • 100% Homeoffice (du benötigst einen PC, Laptop oder Mac und einen Internetanschluss mit dem du dich in unseren Firmenserver einloggst)
  • Weltweit möglich, da 100% remote (du loggst dich einfach in unseren Firmenserver ein)
Da Bezahlung und der Rest auch stimmig ist, werde ich mich dort heute noch bewerben!

Ich halte euch auf dem Laufenden!
Klingt nach Nepp ... Verdiene 5000€ nur mit deinem Handy.
 
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15€ pro Stunde Gesprächszeit - also am Ende unter Mindestlohn auf die Weise oder wie läuft sowas? Wie gut sind solche Vermittlungssoftwares? Wäre mir ja wurscht, wenn ich da tatsächlich permanent am talken bin. Wie viel Leerlauf gibts denn bei solchen Call Center Jobs?
 
Sehe gerade deinen Job-Status. Du hast mMn überhaupt keine große Wahl. Ich dachte erst, du bist in einem Berufsfeld unterwegs, dass auch Remote-Arbeit zulässt. Aber so wirst du auf so eine Arbeit ausweichen müssen.
 
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