News Existenzbedrohung: Ohne den Google-Suchdeal droht Firefox das Ende

Ich wusste nicht, dass Firefox so dermaßen von Google abhängig ist. Und ich finde es erschreckend, dass "kleinere" Produkte so oft im Klammergriff der Big Player sind, egal ob in der digitalen oder physischen Welt.

Sollte Firefox wirklich verschwinden, wäre das ein echter Verlust, denn je breiter ein Markt, desto besser für den Consumer. Pseudo-Monopole sind nie gut, das sieht man z. B. sehr gut in der Mobilfunksparte. Auf rund 4,7 Milliarden Smartphone-Nutzer entfallen effektiv gerade mal zwei Anbieter von Betriebssystemen. Selbst beim Klopapier gibt es mehr Auswahl...
 
Cool Master schrieb:
6,02% Marktanteil (Weltweit) ... also defacto tot.
As of March 2025, Android, which uses the Linux kernel, is the world's most popular operating system with 46% of the global market, followed by Windows with 25%, iOS with 18%, macOS with 6%, and other operating systems with 5%. This is for all device types excluding embedded devices.
https://en.wikipedia.org/wiki/Usage_share_of_operating_systems

wann wirfst du deinen laptop weg? macos ist laut deinen worten ja "defacto tot".
6% von wieviel? das sind ja immer noch viele millionen.

firefox (gecko) muss am leben bleiben, sonst gibt es ein monopol aus blink (chromium etc) und blink lite (safari/webkit).
auch edge (edgehtml) und opera (presto) hätten eigentlich am leben gehalten werden müssen anstatt sie gegen blink zu ersetzen.
 
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Thunder-P schrieb:
Ich bin nur davon ausgegangen, dass die Goolge-Suche in dem Fall dann gar nicht mehr vorhanden ist und ich mir eine andere aussuchen müsste.
? Ich verstehe nicht. ^^ ? Du kannst ja alles hinzufügen, github, Bing, Elektronikkompendium, Duden usw. usw. oder dann auch Google wieder, solange Google halt existiert.
 
Rubyurek schrieb:
Wieso wäre das Quatsch? Das wäre jetzt die Möglichkeit, dass man Mozilla Firefox und Thunderbird unabhängig macht von anderen Firmen und in der EU frei nutzbar machen lassen könnte und sich somit ein Stück dann von Chrome und Edge abkapseln könnte und somit auch unabhängiger von US Firmen.

Weil es nicht die Aufgabe von der EU oder einem Staat ist Software zu entwickeln. Die EU und die Staaten müssen gute Rahmenbedingungen schaffen, damit es für Private interessant ist Software zu entwickeln nicht mehr und nicht weniger.
Der Staat ist kein "Tech-Unternehmen" Innovation kommt aus der Privatwirtschaft.
Zudem wäre das ein massiver Eingriff von einem Staat in den Markt, was eine massive Marktverzerrung hervorgibt.
Und auch relativ unfair ist. Warum soll Mozilla da Geld bekommen aber Vivaldi und Opera die beiden Ihren Sitz in der EU haben nicht?

Es gibt noch viele weitere Gründe, aber das dürften so die gröbsten sein.
 
Staaten sind auch Konsumenten.
Sie kaufen auch massenweise Lizenzen für MS Office bei Microsoft ein. Das hat durchaus Einfluss auf den Markt.
 
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kim88 schrieb:
Der Staat ist kein "Tech-Unternehmen" Innovation kommt aus der Privatwirtschaft.
Der Browser benötigt keine Innovationen. Es reicht, wenn die verbreiteten Standards unterstützt werden und gut ists.
Die ganzen "Innovationen" grenzen auch stark an Antifeatures, weil sie enorm verzweifelte Versuche sind irgendwie Geld aus den Nutzer*innen rauszupressen, weil niemand für den Browser an sich bezahlt, weil das Quasimonopol namens Chrome anderweitig querfinanziert wird, und so jeder einfach auf das "kostenlose" zugreift.

Ein Browser ist digitale Infrastruktur, daher eigentlich prädisziniert dafür, dass es zumindest eine staatliche FOSS Alternative gibt.
 
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Iron Plague schrieb:
Ich wusste nicht, dass Firefox so dermaßen von Google abhängig ist.
Naja, genau genommen ist ja nicht primär Firefox von Google und deren Gelder abhängig, sondern die Mozilla Corporation. Klar, der Laden ist derzeit für Firefox verantwortlich, aber dessen Entwicklung und auch die von Thunderbird wäre finanziell auch beim Wegfall von 80% der Einnahmen (also dem Anteil von Google) immer noch möglich. Nur die Mozilla Corp. könnte dann in ihrer jetzigen Form nicht weiter existieren, wenn sie weiter wie bisher wirtschaften.

Find auch die Aussage vom Mozilla-CFO in der Hinsicht (bewusst) irreführend und eine gewisse Panikmachen, indem er das Problem gezielt auf Firefox reduziert. Nur weil die Mozilla Corp. oder die Mozilla Foundation beim aktuellen Geschäftsmodell von Google abhängig ist, gilt das nicht unbedingt für deren einzelnen Projekte. Es würde erstmal nur bedeuten, dass das Geschäftsmodell überdacht werden und vielleicht ein paar unwichtigere Projekte oder auch sonstige Ausgaben auf den Prüfstand müssten. Bevor man überhaupt in Erwägung ziehen müsste, Thunderbird oder gar Firefox fallen zu lassen, gibt es noch genügend andere Kostenstellen, auf die man eher verzichten könnte.
 
kim88 schrieb:
Weil es nicht die Aufgabe von der EU oder einem Staat ist Software zu entwickeln. Die EU und die Staaten müssen gute Rahmenbedingungen schaffen, damit es für Private interessant ist Software zu entwickeln nicht mehr und nicht weniger.
Ich stimme Dir zu, ein Staat oder eine Staatengemeinschaft wie die EU sollte die Entwicklung auch nicht übernehmen, da kommt dann ziemlich wahrscheinlich so etwas wie die Deutschland-ePA heraus.

Ich finde aber schon, dass darüber nachgedacht werden kann, wie sich Staaten an der Förderung der Entwicklung beteiligen könnten oder eben vielleicht sogar sollten. Vielleicht über ein Konstrukt wie eine Stiftung oder was weiß ich (habe da keine wirkliche Ahnung von).

Ich sehe jedenfalls kein Geschäftsmodell mehr, welches von "null auf" die Entwicklung eines reinen Webbrowsers mit für die Nutzerschaft transparentem Bezahlmodell erlaubt. Ich würde dafür in Euro bezahlen, aber wieviele noch? Mindestens ein ausreichende Anschubfinazierung wäre dafür erforderlich.
 
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Rickmer schrieb:
Welches alternative Geschäftsmodell würdest du denn vorschlagen? Den Browser an sich kostenpflichtig machen ist keine Option weil dann die meisten User einfach gehen und mit geschalteter Werbung finanzieren ist genauso unmöglich.
Das müssen nicht wir beantworten. Sondern Mozilla.
Sorry - wenn ich als Firma zu 85% von einem Kunden (selbst einem geografischen Markt - als alternativ Beispiel) abhängig bin - dann läuft strategisch was ganz schön schief.

Aber ehrlich - das Gericht könnte die Art und Weise wie Google sich sein Monopol versucht zu sichern unterbinden und gleichzeitig um das Monopol im Browsermarkt zu begegnen für die nächsten XX Jahre Google zur Strafzahlung an Mozilla verpflichten...
Genug Zeit das Mozilla sich dan emanzipiert und auf eigenen Füßen steht.
 
krautsourced schrieb:
Ich setze grosse Hoffnung auf https://ladybird.org
Da dauert es aber noch eine Weile, ehe der wirklich produktiv einsetzbar sein wird.
Die arbeiten bisher nicht mal an einer Windows Version also schonmal für einen Großteil der Nutzer weltweit nutzlos.
 
Clever von Google. Sägst du mir den Ast ab, Sägeich dm anderen auch den Ast ab.
Wäre wirklich schade um Firefox.
An alle die meinen das das nicht schlimm wäre wenn Firefox weg ist. Doch ist es. Dann gibt es defacto nur noch WebKit / Blink von den großen.

Wäre dann ein leichtes, Browser auf ein Abo-Modell umzustellen.

Denkt an diese Worte.
 
K3ks schrieb:
Zählen Tabs und Gesten zu den Innovationen?
Allgemein: Nö. Gibt es ja in anderen Browsern schon ewig. ^^

Die Kombination aus Strict W3C only, FOSS, frei von jeglichem Monkey Business zur "unterstützenden Finanzierung" und optionaler Telemetrie (introspektive Einsicht über die tatsächliche Nutzung finde ich tatsächlich sehr hilfreich und wichtig - das geht auch datenschutzkonform) wäre mir Innovation genug.
 
Fallout667 schrieb:
Tja, kein Problem wenn Firefox weg ist. Ist mittlerweile eh ein Schrottbrowser. Muss eh schon dauernd andere Browser nutzen da Firefox viele Seiten nicht mehr anzeigen kann. Dauernd Probleme mit dem Ding.
Ich benutze Firefox seit über 20 Jahren und solche Probleme habe ich bisher überhaupt nicht gehabt, auf welchen dubiosen Seiten treibst du dich rum? Ansonsten check deine FF-Einstellungen bezüglich Sicherheit / HTTPS oder ob die Seite über Javascriptblocker / Adblocker nicht richtig angezeigt wird.

Und selbst wenn es dann nur noch Chromium und Blink Versionen gibt, dann ist Firefox selber schuld weil sie den Browser seit Jahren verfallen lassen und sich lieber Millionen Gehälter im Management auszahlen.
Auf so einen Verein kann man bestens verzichten. Schlechter wird der Markt dadurch auch nicht mehr, der ist schon seit Jahren kaputt. Die ganze Welt ist am Arsch und geht den Bach runter, warum sollte es bei Firefox anders sein? Und warum sollte uns das interessieren? Eine kapitalistische Firma weniger ist kein Verlust für die Gesellschaft. Sollen sie Firefox zu einer Genossenschaft umbauen, dann brauchen die auch keine Millionen mehr für korrupte Ausbeuter Manager mehr.
Browser verfallen lassen? Millionengehälter im Management? Korrupte AusbeuterManager? Endzeitgefasel?
Ziehst du dir jetzt echt Sachen aus dem Arsch nur weil Firefox dir Seiten nicht richtig anzeigt?

Geh mal an die frische Luft oder recherchier wenigstens vorher:

Das sind Zahlen von 2023 / 2022 in tsd. USD

Software development 260,678 / 220,966
Other program services 40,085 / 34,863
Branding and marketing 68,339 / 58,252
General and administrative 123,923 / 108,953
Fundraising and development 3,698 / 2,186
Total expenses 496,723 / 425,220
 
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Wenn es nach mir geht dann können Sie gern eine Bezahlmöglichkeit einführen. Aber bitte fair, ein paar Euronen im Monat dürften viele Benutzer übrig haben.

Und das könnte man dann mit einem Stimmrecht bei Feature-Priorisierung verknüpfen. Damit endlich sinnvolle Dinge eingebaut werden, wie einfachere Datensynchronisierung, besserer Datenimport aus anderen Browsern wie Vivaldi, etc.
Ergänzung ()

EKD schrieb:
Ich benutze Firefox seit über 20 Jahren und solche Probleme habe ich bisher überhaupt nicht gehabt, auf welchen dubiosen Seiten treibst du dich rum?

Ein paar blöde Seiten gibt es schon. Sponten fallen mir GMX Mail und neuerdings Jitsi (neuste Version) ein, die plärren explizit über angeblich schlechten Browser-Support.

EKD schrieb:
Ansonsten check deine FF-Einstellungen bezüglich Sicherheit / HTTPS oder ob die Seite über Javascriptblocker / Adblocker nicht richtig angezeigt wird.

I-still-dont-care-about-cookies und ähnliche Erweiterungen sind auch Kandidaten für blödes Verhalten. Andererseits: das sind Dinge mit Features, die Chromium-basierte bald aufgrund von Gängelung nicht haben werden. Dann kann man Chrome-Engine-User nicht mehr ganz ernst nehmen, also wie Blinde, die von Farben reden (nichts gegen Blinde!!).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne Firefox würde ich vom Internet abwandern, und damit wohl auch aus dem Leben. Echt bitter diese Abhängigkeiten.
Floringer schrieb:
Okay, ganz verrückte Idee: Was wenn die EU die Finanzierung übernähme?
Habe ich auch schon seit einiger Zeit überlegt. Mozilla wandert in die EU aus, ändert sich strukturell in eine non-profit Organisation (bye bye fette CEO Gehälter), und wird fortan von der EU finanziert. Man will doch ohnehin seine digitalen Kompetenzen & Alternativen in dem Bereich ausbauen, welche auch mehr auf Privatsphäre setzen. Wäre doch eigentlich der perfekte Deal.
 
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