FISI IG-METALL Bezahlung nach Tarif? Gehaltsvorstellung? Was kriege ich?

Longtech

Lieutenant
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Guten Tag,

ich sehe mich aktuell nach einer anderen Firma um und hatte eben ein nettes Vorstellungsgespräch von gut 1 1/2h.
Mir geht es nicht unbedingt um eine neue Stelle, jedoch möchte ich meinen Marktwert testen.

Die Firma sucht einen Mitarbeiter für Helpdesk/Operating. Eigentlich spricht mich die Stelle nicht direkt an, weil ich aktuell als Systemadmin eingestellt bin und bereits in der Ausbildung viel HelpDesk machen musste.

Zum Schluss der Vorstellungsrunde kam jedoch die Frage, wie meine Gehaltsvorstellung ist und wie viel ich aktuell verdienen würde. Über mein jetziges Gehalt habe ich kein Wort verloren, jedoch aber über Einmalzahlungen, welche ich regelmäßig erhalte.

Nun ist die Firma mit gut 5000 Mitarbeitern nicht klein. Ich würde nach Tarif bezahlt werden.
Die Frage für mich ist, wie sieht es denn gehaltsmäßig aus? Ich habe in der IG Metall Tariftabelle nachgesehen, aber daraus werde ich nicht schlau.
Und gib es auch regelmäßig Sonderzahlungen außerhalb von Urlaub/Weihnachtsgeld?

Zu meiner Person:
3 Jahre Ausbildung FISI
5 Jahre Einstellung als Systemadministrator
ledig, keine Kinder

Wie würdet ihr die Chance sehen, wenn der Personaler sagt, Sie werden höchstwahrscheinlich zum nächsten Vorstellungsgespräch eingeladen? Für mich tendenziell positiv?

Viele Grüße
 
Bundesland?
Helpdesk kann auch alles sein.
Würde mal spontan je nach anerkannter BE und ob 35 oder 40h 50.000 in den Raum werfen.
Maximal möglich wären hier in Bayern so um die 62000-68000, je nach Aufgaben bzw Eingruppierung (EG7/8)
 
NRW
HelpDesk ist nicht genau definiert und leider waren die Angaben im Vorstellungsgespräch etwas unpräzise.
Angegeben habe ich Vollzeit 40h, denn das ist für mich mindestens normal.
Danke für deine Details, ich bin jedenfalls gespannt.
 
Nunja, in der Stellenbeschreibung wird doch ein Anforderungsprofil gewesen sein...?

Operating/ Helpdesk bekommst Du bei uns mit Schicht definitiv unter 50k. IG Metall kann natürlich mehr zahlen.

Generell sehe ich da auch nciht den Vergleich zu deiner bisherigen Tätigkeit - bei uns wechseln die Leute höchstens vom Operating weg in den SysAdmin Bereich - und nciht umgekehrt ;-)
Da solltest Du ja nun vom Gehalt schon über 60k angesiedelt sein.

Gruß JPsy
 
Hallo

Longtech schrieb:
HelpDesk ist nicht genau definiert und leider waren die Angaben im Vorstellungsgespräch etwas unpräzise.
Wieso hast du im Vorstellungsgespräch nicht genauer nachgefragt ? Dafür ist ein Vorstellungsgespräch unter anderem da, wenn du Pech hast melden die sich wegen deinem Desinteresse nicht mehr.

Grüße Tomi
 
Ich würde das mal als tpyische EG7/EG8 (Bayern)-Tätigkeit ansehen, wenn es denn nach IGM bezahlt wird.

EG9 fangen dann eher die Positionen mit Höherer Ausbildung an (Studiert, Meister, Techniker, Fachwirt usw.)
Geschweige denn EG11 oder höher. Da sind wir dann schon langsam im Bereich leitende Angestellte mit Personalverantwortung.
Aber beachte: IGM ist standard 35h. Gibt aber meines Wissens nach auch einen gewissen Prozentsatz an Verträgen mit 40h.
So wäre EG8 bei ~3500€ brutto zzgl. Sonderzahlungen.

Abseits der „regulären Sonderzahlungen“ gibt es eher selten etwas. Ggf. mal Gewinnbeteiligung, Sonderzahlungen aus Tarifverhandlungen (Bei uns gabs z.B. letzten Monat knapp 30% Bruttolohn extra)

Im Tarifvergleich kann dir nichts besseres als IGM-Betrieb passieren. 13,5 Monatsgehälter im Jahr. Macht so zum Berufseinstieg mit EG9 auf 40h skaliert ein Jahresbrutto von 67k€.
Mit EG8 wären das auch noch ca. 57k€. Wiegesagt…. Mit allen Zuschlägen.

Schöne Grüße
 
Ich habe die besagte Stelle für den Helpdesk/Operating übrigens abgelehnt.

So verdiene ich in einer viel kleineren Firma als Sysadmin wahrscheinlich weniger als in der besagten IGM Stelle, aber die Vorteile überwiegen und ich bin nicht der Depp am Telefon, welcher den ganzen Tag Tickets abarbeiten darf.
 
Ein IG Metall unternehmen abzulehnen sollte man nur aus einen Grund:
Arbeitsweg zur Alternative ist deutlich kleiner.

Eine 35h Woche ist Gold wert, habe ich selbst nicht geglaubt ist aber so.
Tariferhöhungen sind auch nett
Und die Bezahlung natürlich nicht das beste aber immer auf einen sehr guten niveau.
Von aktienanteilen und anderen Vorteilen mal abgesehen (die ich nicht nennen darf).

Also hoffe ich das du dir das sehr gut überlegt hast.
Weil totarbeiten wirst du dich dort definitiv nicht.
 
mrhanky01 schrieb:
Ein IG Metall unternehmen abzulehnen sollte man nur aus einen Grund:
Arbeitsweg zur Alternative ist deutlich kleiner.

Und was ist mit:

Karrieremöglichkeiten? I.d.R. sind in IG-Metall Unternehmen die höheren Posten solange belegt bis jemand aufsteigt weil der drüber in Rente geht/nach oben steigt weil der drüber in Rente geht. Wechsel kommen kaum vor und neue Stellen werden fast nicht geschaffen.

Selbstverwirklichung? Ich behaupte in Startups hat man wesentlich bessere Möglichkeiten seinen Interessen nachzugehen ohne direkt als Unternehmer tätig sein zu müssen. In Konzernen regieren Prozesse und viele Bremser, die bis zur Rente nur noch ihren Stuhl warmhalten aber nichts mehr bewegen wollen.
 
mrhanky01 schrieb:
Ein IG Metall unternehmen abzulehnen sollte man nur aus einen Grund:
Arbeitsweg zur Alternative ist deutlich kleiner.

Was ein Bullshit. Es ist absolut irrelevant ob ich in einem IGM Unternehmen in Lohnabhängigkeit arbeite, wenn die Tätigkeit repetitiver Müll ist.
 
parats schrieb:
Was ein Bullshit. Es ist absolut irrelevant ob ich in einem IGM Unternehmen in Lohnabhängigkeit arbeite, wenn die Tätigkeit repetitiver Müll ist.

Ich gehe einfach davon aus, dass die Stelle die man in betracht gezogen hat natürlich kein Müll ist.... aber das war wohl für jemanden zu weit gedacht.
Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dass man nur Stellen anschaut die einen interessieren (wo die Aufgabe interessant für einen selbst ist) und nicht wegen der Kohle...
Ergänzung ()

NuminousDestiny schrieb:
Und was ist mit:

Karrieremöglichkeiten? I.d.R. sind in IG-Metall Unternehmen die höheren Posten solange belegt bis jemand aufsteigt weil der drüber in Rente geht/nach oben steigt weil der drüber in Rente geht. Wechsel kommen kaum vor und neue Stellen werden fast nicht geschaffen.

Selbstverwirklichung? Ich behaupte in Startups hat man wesentlich bessere Möglichkeiten seinen Interessen nachzugehen ohne direkt als Unternehmer tätig sein zu müssen. In Konzernen regieren Prozesse und viele Bremser, die bis zur Rente nur noch ihren Stuhl warmhalten aber nichts mehr bewegen wollen.

Kenne das auch anders. Unternehmen entwickeln sich, ja ein IG-Metall Konzern ist starrer als Mittelstand oder Startup, aber er steht nicht still.
 
Deine Aussage war absolut pauschal. Es macht durchaus Sinn auch ein IGM Unternehmen abzulehnen, wenn die Alternativen mehr Vorteile bieten. Sätze wie "Weil totarbeiten wirst du dich dort definitiv nicht." zeigen aber ganz gut dein Mindset und deine Einstellungen dazu.
 
ja parats, dein Mindset ist hier auch klar.
Rumpöbeln und nichts sinnvolles beitragen.
 
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Ich kann aktuell live mit anschauen, wie das aussieht, wenn Leute eine Stelle bekleiden, die ihnen eigentlich keinen Spaß macht aber "wo man sich nicht totarbeiten braucht". Vom Burnout ins Boreout.

Und ich kann absolut jeden nachvollziehen, der in seinem Einkommen mehr als nur ein olles Schmerzensgeld sieht und ich kann jede Entscheidung nicht in den 1st Level zu gehen, auch nicht für ein paar Jahre, absolut nachvollziehen.
Es gibt kaum eine undankbarere Aufgabe als 1st Level Anwendersupport. Die rufen nur an, wenn aus ihrer Sicht etwas unklar ist und man selber soll da bei all der selbstgewählten Unmündigkeit auf diesem Planeten auch noch freundlich bleiben. "Lernt euren Beruf halt auch mal" wäre da wohl meine häufigste Antwort.
 
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mrhanky01 schrieb:
ja parats, dein Mindset ist hier auch klar.
Rumpöbeln und nichts sinnvolles beitragen.

Rumpöbeln? :rolleyes:
Ich glaube du musst nochmal deine Sinne schärfen. Man sollte versuchen einer Arbeit nachzugehen die man aus anderen Gründen als der Lohnabhängigkeit macht. Wenn man jedoch ein IGM Unternehmen als heiligen Gral der Arbeitsstelle ansieht, das Hauptargument eine 35h Woche und eine Tätigkeit bei der man sich nicht totarbeitet ist, so lässt dies leider tief blicken.
Man sollte nie vergessen, dass man je nach Startpunkt gerne mal 45 Jahre arbeiten muss, sofern man nicht auf Ersatzzahlung angewiesen sein möchte. Dann wähle ich doch lieber eine Tätigkeit die mir Spaß macht, als darauf zu achten möglichst in einem Betrieb mit verkrusteten Strukturen und tollen Tarifverträgen das Siechtum zu vollziehen.

Tl;dr die Qualität der Arbeitsinhalte schlägt in der Regel den Rahmen.
 
Bei einem IGM Unternehmen kann es die nächsten Jahre auch "eng" werden je nachdem wie das Unternehmen aufgestellt ist, un d wie es mit der Emobilty usw. weitergeht.

Aber als Informatiker hat man da vermutlich keine Probleme was zu finden.
 
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Zwangsweise was neues suchen, auch wenn es kein Problem sein sollte, ist aber auch nicht gerade toll.
 
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