Förderung auf Wärmepumpe & Co. - Auch ohne Energieberater möglich?

Mondgesang

Lt. Junior Grade
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An meinem Einfamilienhaus Bj. 1964, unterkellert, Bungalow, Flachdach, müssen einige wichtige energetische Dinge ausgetauscht werden.

1. Alte Zink/Stahl-Wasserleitungen raus, Kunststoff rein.
2. Alte Ölheizung von 1992 raus, Monoblock-Luft/wasser-Wärmepumpe rein.
2.1 Alle alten Heizkörper durch neue, großflächigere tauschen.
3. 15cm Luftspalz zwischen Fassadenziegel und Klinker mit Styroporkugeln befüllen (kann auch später erfolgen, nicht dringend).
4. Alle Fenster und Glasfronten durch Kunststofffenster mit Dreifachverglasung tauschen.
5. 277cm hohe Decken um 25cm abhängen und mit 25cm Dämmwolle verkleiden.
6. Auf lange Sicht PV-Anlage aufs Dach.

Natürlich kommen da noch viele andere Maßnahmen hinzu, aber das sind diejenigen, die energetische Auswirkungen haben.

Natürlich möchte ich die staatliche Förderung mitnehmen. Im Falle einer Wärmepumpe sind hier ja bis zu 70% drin. Nun bin ich aber ein absoluter Laie und man sagte mir, dass ein Antrag von einer Privatperson so nicht durchgeht. Es muss ein Energieberater her, der einen "Sanierungsfahrplan" erstellt, anhand dessen die passende Heizlast berechnet, mit der man die passende Anlage beim Sanitärfachmann bestellt, etc.

Und ebendieser Energieberater würde dann auch den bürokratischen Akt auf sich nehmen und entsprechende Anträge stellen. Jetzt sind ab dem 01.01.2024 sofort alle losgerannt, und egal welchen Energieberater ich angerufen habe, die sind maßlos ausgebucht und das Monate im Voraus.

Frage 1:
Stimmt das überhaupt, dass einem Förderantrag nur zugestimmt wird, wenn ein Energieberater den stellt und dass Privatpersonen keine Chance haben, da Gelder zurückzuerhalten?

Frage 2:
Wenn Frage 1 nein heißt, wo kann ich mich dann schlaulesen, wie genau es mit dem Prozess abläuft? Wenn ich google, dann sind die ersten tausend Treffer alles private Firmen mit eigenen Interessen "wir wickeln gerne den...". Gibt es eine neutrale Stelle, wo ich nüchtern und faktisch korrekt alles erfahren kann, was ich brauche um das zu realisieren was ich vorhabe?

Meine Handwerker stehen Gewehr bei Fuß, ich will am liebsten jetzt schon anfangen. Aber ich habe riesen Bammel jetzt schon Aufträge für fünfstellige Summen zu vergeben nur um am Ende zu lesen "tja Pech, hätten Sie mal erstmal... So ist der Zug jetzt leider abgefahren, sorry".
 
1. ja
2. entfällt
 
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Zudem vermute ich, dass Baumaßnahmen, die vor Bewilligung eines Förderantrags begonnen würden, nicht gefördert werden. Also da evtl. auch aufpassen.
Ist aber nur Spekulation meinerseits.
 
Ja, das war mein ich so. Wobei die noch nicht mal begonnen sein müssen. Es reicht in der Regel bei so Förderungen wenn beauftragt wurde, das man keine Förderung mehr bekommt.
 
Ich muss mich revidieren:
Bei der Einzelmaßnahme Heizungsmodernisierung ist für die Antragstellung keine Energieexperte notwendig.
Daher jetzt:
1. nein
2. gibt viele Varianten

Ich hatte letztes Jahr vor Förderstopp noch 2x erfolgreich Anträge gestellt.
An den Kriterien für die Heizung hat sich nichts geändert.
Experte für Antragstellung ist nur optional.
Ich hatte mir für beide Objekte 3x Pelletheizungen mit Solarunterstützung selber herausgesucht, bin aber auch etwas kundig in der Sache. Normalerweise stellen die Heizungsbaubetriebe für ihre Kunden gegen Entgelt den Förderantrag. Dann bekommt man halt das, was die gerne verkaufen wollen.
Ansonsten Fachplaner Heizung einbinden. Wollen viele aber nicht bezahlen. Dann halt warten, bis der Energieberater mal Zeit hat.
Ach ja, letztes Jahr war es auch so, dass man nach Antragstellung sogar einfach so loslegen konnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also um die Förderung bis 70% zu erhalten, ist meines Wissens ein Energieberater notwendig. Wir hatten auch darüber nachgedacht, aber den Einbau einer Wärmepumpe erstmal verschoben, da mit Erdwärme unter 50.000 EUR nichts zu bekommen war und sich es dann auch mit KfW-Kredit nur wenig rentiert.
Allerdings haben wir auch ein Haus von vor 1800.

Es gibt noch die Einzelmaßnahmen über die BAFA (die wollen wir jetzt nutzen) da ist zumindest bei Fenstern und Dämmung ein Energieberater notwendig da bestimmte U-Werte eingehalten werden müssen - wurde mir auf Nachfrage gesagt.

Aber ich gebe dir recht, das ist alles so undurchsichtig und kompliziert, dass es echt schwer ist durchzublicken.

https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Redaktion/DE/Dossier/geg-gesetz-fuer-erneuerbares-heizen.html
 
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Ich würde definitiv ein Berater zu Rate ziehen, weil einfach Fenster gegen dreifachverglasung tauschen wird nicht funktionieren. Ob die Styroporkügelchen für die Dämmung reichen, kann ich nicht beurteilen. Vermute vermutlich nicht.
 
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simpsonsfan schrieb:
Zudem vermute ich, dass Baumaßnahmen, die vor Bewilligung eines Förderantrags begonnen würden, nicht gefördert werden. Also da evtl. auch aufpassen.
Ist aber nur Spekulation meinerseits.

Nein, seit dem 29.12.2023 kann die Maßnahme bereits umgesetzt werden und der Förderantrag kann im Nachgang erfolgen. Steht alles im neuen GEG und auf der KfW Website zur Heizungsförderung.
Ergänzung ()

Scythe1988 schrieb:
Ich würde definitiv ein Berater zu Rate ziehen, weil einfach Fenster gegen dreifachverglasung tauschen wird nicht funktionieren.

Sofern diese Maßnahmen gefördert werden sollen (15% ohne iSFP und 20% mit durch das BAFA) muss, wenn 2/3 der Fenster getauscht werden, oder ein Großteil der Fassade gedämmt wird, ein Lüftungskonzept vorliegen.
Aber das macht ja ohnehin sinn, wenn man sein Gebäude massiv dämmt bzw. den "natürlichen" Luftaustausch massiv einschränkt.




Sowohl das BAFA als auch die KfW haben aber extra Hotlines. Förderanträge für die WP können ohnehin erst frühstens ab dem 27.02 gestellt werden. Für Förderungen der BAFA muss wie gesagt ein Lüftungskonzept vorliegen, was aber dann mit einem iSFP und den zusätzlichen 5% nur noch mehr Sinn macht.
Darüberhinaus müssen deine Wände nach der Dämmung einen U-Wert von unter 0.2W/(m²K) erreichen. Das gesezliche Minimum bei Sanierungen der Fassade, denn auch beim neuen Putz ist die Dämmung (Ja ich weiß du hast eine Vorhangfassade) ja seit Jahren bereits pflicht, ist "lediglich" 0.24W/(m²K).
15cm Polystyrol Einblasdämmung würden ausreichend sein um unter 0.2W/(m²K) zu kommen, aber das sollte wie gesagt eh ein Energieberater errechnen.
 
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