Frage zu Vergabe der Ip-Adressen im Internet

Lusche1234

Lt. Commander
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Hallo liebes Forum,

es gibt da eine Frage, die ich mir schon immer stelle:

werden die ip adressen die ich mit meinem internetzugang bekomme, irgendwann wieder neu vergeben, oder sind die dann aufgebraucht? also sprich: kann mein nachbar (theoretisch) morgen die selbe ip(v4) haben wie ich gestern? und ich dann natürlich schon eine neue!

hintergrund ist ja, das die ip adressen (ipv4) so langsam zu neige gehen, aber irgendwie noch nicht zu neige gegangen sind. bei immer mehr geräten die sich mit dem internet verbinden (okay meistens ists ja auch nur ein router/modem, der eine ip adresse verbraucht), müssten diese doch längst verbraucht sein?

danke für die antworten!
 
Die Adressen werden für Zeiträume oder einzelne Verbindungen vergeben. Daher wird schon bei der nächsten Einwahl Deines Routers oder Handys ins Netz Dir eine beliebige Adresse zugewiesen; sie kann dieselbe oder eine andere sein. Das gilt ebenso für Deinen Nachbarn. ;-)

Einige Adressbereiche sind historisch reserviert, etwa für Unternehmen. Weil damals recht große Bereiche freizügig vergeben wurden, trägt das heute schmerzlich zur Verknappung der dynamisch vergebbaren Adressen der Provider bei.
 
Lusche1234 schrieb:
also sprich: kann mein nachbar (theoretisch) morgen die selbe ip(v4) haben wie ich gestern? und ich dann natürlich schon eine neue!

Jo. Der DHCP deines Internetanbieters sorgt dafür, daß keiner zur gleichen Zeit die selbe IP hat, und merkt sich außerdem, welchem Anschluß von wann bis wann welche IP zugeteilt worden ist.

Lusche1234 schrieb:
hintergrund ist ja, das die ip adressen (ipv4) so langsam zu neige gehen, aber irgendwie noch nicht zu neige gegangen sind. bei immer mehr geräten die sich mit dem internet verbinden (okay meistens ists ja auch nur ein router/modem, der eine ip adresse verbraucht), müssten diese doch längst verbraucht sein?

Besonders die DOCSIS-Anbieter („Internet über die Dose für’s Kabelfernsehen“) haben mit dem Problem zu kämpfen, daß sie keine IPv4-Blöcke mehr bekommen, und die paar, die sie noch ergattern konnten, reichen für ihre Kunden nicht mehr aus.

Die Lösung ist IPv6, das nicht mehr nur ~ 4 Milliarden IPs bietet wie IPv4, sondern stattliche 3,4 × 1038.
 
Man muss bei IPv4 unterscheiden zwischen öffentliche Netzwerke / IP-Adressen und private Netzwerke / IP-Adressen. Diese Bereiche sind festgelegt.

In einem privaten Netzwerk wird es immer genügend IP-Adressen geben. Damit spielt es für die öffentlichen Netzwerke keine Rolle, wie viele IPv4 Adressen hinter einem Router im privaten Bereich genutzt werden.

Jeder Router bekommt bei der Einwahl eine IPv4 Adresse aus dem öffentlichen Netz zugewiesen. Diese erfolgt in den meisten Fällen per DHCP und ist für eine gewisse Zeit gültig. Danach wird die Verbindung getrennt und man erhält bei der nächsten Einwahl wieder eine neue freie IPv4 Adresse. Dieser Pool wird von mehreren Anschlüssen geteilt, dadurch werden weniger öffentliche IP-Adressen benötigt, wie es Anschlüsse gibt (es sind ja nicht alle immer zur selben Zeit eingewählt).

Es ist also theoretisch möglich, dass dein Nachbar die öffentliche IP-Adresse erhält die du mal hattest (aber eher unwahrscheinlich).
 
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super, danke schon mal für die antworten.

da ich docsis habe, und ein zeitlang auch die kabelfritte (inklusive dual-stack), würde mich jetzt echt interessieren:

was passiert wenn z.b. jemand eine straftat begeht?

also sprich (als beispiel), der nachbar und ich haben beide docsis, beide die selbe (öffentliche) "gebündelte" ipv4. der nachbar lädt z.b. (illegale) torrents. wie kommen die dann dadrauf, das es genau der nachbar war und nicht z.b. ich, oder die omma von nebenan (die auch docsis hat).

soweit ich weiß, haben ja speziell bei docsis mehrere nutzer dann die selbe öffentliche ipv4. das es "intern" keine rolle spielt weiß ich, die netze sind an sich getrennt ;)
 
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Lusche1234 schrieb:
was passiert wenn z.b. jemand eine straftat begeht?

also sprich (als beispiel), der nachbar und ich haben beide docsis, beide die selbe (öffentliche) "gebündelte" ipv4. der nachbar lädt z.b. (illegale) torrents. wie kommen die dann dadrauf, das es genau der nachbar war und nicht z.b. ich, oder die omma von nebenan (die auch docsis hat).

Ein Seitenbetreiber von außen könnte dich und den Nachbarn nicht durch die IP voneinander unterscheiden (dafür gibt es aber Methoden). Dein Internetanbieter weiß aber, wann welches Modem mit welcher MAC-Adresse eine bestimmte externe IP hatte und welche zugewiesene interne IP. Darüber kann man in einem Ermittlungsverfahren die Zuordnung zu genau einem Kunden herstellen.
 
genau. der kabelbetreiber weiss, welches modem (spezielle mac-adresse) zu welcher zeit mit welchem abo, wie schnell, auf welchen server, welche tätigkeit, mit welcher grösse und sogar mit welchem pc du was gemacht hast.
also kannst du den teil mit "ich hole mir etwas illegales und schiebe es dem nachbar in die schuhe" gleich mal abschminken. (gilt auch für den nachbar)..

ipv4 zur neige gehen.... das wird theoretisch schon seit 8 jahren proklamiert. trotzdem wird noch munter auf der ipv4 beharrt, oder wie es die kabelbetreiber mit ds-lite auf die spitze treiben, statt alles auf ipv6 umzustellen und ein paar alte kunden zu verlieren.
 
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