Fragen zu VDSL / Äußerungen des Telekom-Vertreters

maxik schrieb:
herrscht in einem DSLAM ein Mischbetrieb an Linecards (17a und 35b)?

es gibt da keinen Mischbetrieb. Zwar sollten alle Ports beide Frequenszprofile können, aber es wird idR nur das größte eingesetzt. Die haben aber nichts mit den gebuchten Datenraten zu tun.
Wenn du nur 100 Mbit/s buchst, wirst du dennoch das 35b Profil bekommen, nur deine DL / Up entsprechend vom Provider direkt gedrosselt wird.

Sieht man oft auch von z.B. 1 u 1, gesynct wird mit VDSL50 etc, obwohl der Kunde nur nen 16000er gebucht hat. Das sieht dann im Log der FB wie folgt aus:

11.05.21
19:28:30
Information des Anbieters über die Geschwindigkeit des Internetzugangs (verfügbare Bitrate): 16700/2700 kbit/s
11.05.21
19:28:27
DSL ist verfügbar (DSL-Synchronisierung besteht mit 50192/10736 kbit/s).
 
Zuletzt bearbeitet:
Sebbi schrieb:
es gibt da keinen Mischbetrieb. Zwar sollten alle Ports beide Frequenszprofile können, aber es wird idR nur das größte eingesetzt. Die haben aber nichts mit den gebuchten Datenraten zu tun.
Nope. Ich habe mit meiner 35b fähigen Fritzbox das Profil 17a. Sowohl bevor ich XL bestellt hatte, als auch nun wieder nachdem XL wegen der Leitungslänge im Download (buchstäblich) nichts brachte.
Und ja, ich bin für SV auf eine andere Linecard geschaltet worden. Was leicht erkennbar ist am seitdem und nun immer noch höheren Upload (37 statt 32) und am seit der Rückstufung immer noch höheren Download (100 statt 92). Uptime übrigens aktuell >50 Tage, also keine Eintagsfliege.
 
Kurze Anschlussfrage, für die ich nicht extra einen neuen Thread eröffnen möchte:

Muss das Modem am Tag der Schaltung/Technikertermin schon vorhanden sein, damit mein Anschluss freigeschaltet werden kann? Ich warte nämlich gerade auf die 7590 AX und hab bis zum Kauf kein VDSL-fähiges Gerät. Es könnte darauf hinaus laufen, dass ich erst einige Wochen nach der Schaltung das erste Mal ein Modem anschließe.
 
Hayda Ministral schrieb:
Sowohl bevor ich XL bestellt hatte, als auch nun wieder nachdem XL wegen der Leitungslänge im Download (buchstäblich) nichts brachte.
und was hättest bekommen bei deinen XL Vertrag laut Auftragsbestätigung.

denn ggf hängst du auf einen anderen Leitungsbündel + Vectoring Karte / Ports, was für längere Leitungen gedacht ist und nur 17a verfügbar hat. Denn Profil 17a geht bis 150 Mbit/s
 
Sebbi schrieb:
und was hättest bekommen bei deinen XL Vertrag laut Auftragsbestätigung.

175. Was bei 18/20 db Dämpfung allerdings von vornherein sportlich war.

Sebbi schrieb:
denn ggf hängst du auf einen anderen Leitungsbündel + Vectoring Karte / Ports, was für längere Leitungen gedacht ist

Ist städtisch, Leitungslänge wegen SOL.

und nur 17a verfügbar hat. Denn Profil 17a geht bis 150 Mbit/s

17a geht zwar bis 150 Mbit, Telekom setzt bei 17a per Profil aber maximal 100 Mbit (+- ein paar gequetschte). Und mit 17a wären bei mir garantiert nicht mehr als die jetzigen 100 Mbit machbar gewesen, das gibt die Leitung als Kombination von SOL und Inhouseverkabelung im Mehrparteienhaus nicht her.
Das Karten/Ports "für längere Leitungen gedacht" seien wäre mir auch neu, halte ich für eine Geschichte aus'm Paulanergarten.
 
W4RO_DE schrieb:
Die Anzahl der verfügbaren Anschlüsse pro Mehrfamilienhaus (hier: 24 Parteien) sei begrenzt, er zeigte mir sein Tablet, in dem neben ADSL eine 1, neben VDSL25 eine 2 und neben VDSL100 sowie VDSL250 jeweils eine 4 stand.
Es kann durchaus sein dass es Portmangel gibt, ja.
Das ist primär dann der Fall, wenn mehr als 384 Kunden von einem zum DSLAM überbauten Kabelverzweiger versorgt sind.
Die größten DSLAMs haben Platz für 384 Ports. sind die voll dann ist halt voll. Das passiert oft in kleineren Ortschaften die vorher nur ADSL hatten. Beispiele hierfür sind/waren z.B. 79235 Vogtsburg-Achkarren oder 79283 Bollschweil
Davon abgesehen dass ich bezweifle, dass der Haustürverkäufer das einsehen kann - und vermutlich erst recht nicht in Echtzeit - wäre in diesem Fall aber die Zahl der VDSL100 Ports identisch mit den VDSL25 Ports und nicht mit den 250er Ports. Diese Fake-Info ist also nur zum Druck ausüben.

Sebbi schrieb:
es gibt da keinen Mischbetrieb.
Mischbetrieb ist absolut üblich. Oftmals sind auch alte 17a und neue abwärtskompatible Linecards gemischt verbaut. Es macht ja weder ökonomisch noch ökologisch Sinn die alten 17a Linecards auszubauen, wenn nicht mehr 35b Ports für 175/250Mbit/s Anschlüsse benötigt werden.
Sebbi schrieb:
Wenn du nur 100 Mbit/s buchst, wirst du dennoch das 35b Profil bekommen
nein, 100er wird im Telekomnetz nicht per 35b realisiert, egal ob die Linecard das könnte oder nicht.
 
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W4RO_DE schrieb:
Hallo in die Runde,

heute hat ein Telekom-Vertreter bei mir geklingelt und wollte mir einen VDSL-Vertrag verkaufen. Er hat hierbei Äußerungen über die Technik getätigt, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob die stimmen. Vielleicht könnt ihr mir das sagen:

1. Die Anzahl der verfügbaren Anschlüsse pro Mehrfamilienhaus (hier: 24 Parteien) sei begrenzt, er zeigte mir sein Tablet, in dem neben ADSL eine 1, neben VDSL25 eine 2 und neben VDSL100 sowie VDSL250 jeweils eine 4 stand. Stimmt das, dass die Anzahl derart begrenzt ist oder will der mich veräppeln? Falls ja, wirken die Zahlen plausibel? Und gilt die Begrenzung auch für Anbieter wie Vodafone, die Telekom-DSL-Leitungen weitervermieten? Oder haben die davon losgelöst ein eigenes Kontingent bei der Telekom?

Die Frage zu Vodafone wäre mir am wichtigsten, weil ich eigentlich dort meinen Vertrag abschließen wollte, anstatt bei der Telekom.

2. Die VDSL-Leitung bei Vodafone müsse man sich mit anderen teilen, wohingegen bei der Telekom jeder Kunde seinen eigenen Anschluss habe. Deshalb sei das VDSL der Telekom zuverlässiger als das VDSL von Vodafone. Nach meinem Verständnis verwechselt der Vertreter da was mit den Kabel-Segmenten von Vodafone, die gerne mal überbucht sind, und technisch sollte eine von Vodafone angemietete Telekom-DSL-Leitung ganz normal beschaffen sein, oder?

Ich hoffe, ich habe das verständlich wiedergegeben und bedanke mich schon mal für eure Antworten!

Noch nie so viel Mist von einem Vertreter gelesen. Ich vermute mal "Ranger Marketing" die Telekom Anschlüsse verkaufen.

1. totaler Blödsinn
2. Genauso ein Unsinn. Sharing gibt es nur bei Kabel. VDSL / SVDSL & SSVDSL sind bis zum MFG an der Straße alles einzelne Leitungen. Erst ab hier teilt man sich die Gesamtbandbreite des MFG.
 
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@Schrotti Den MFG nutzt man dann vom originalen Netzbetreiber mit, oder? Also falls ich eine Telekomleitung über Vodafone buche den MFG von der Telekom? Oder gibt es bereits an dieser Stelle eine Trennung der Provider?
 
100 und 250 Mbit gibt es bei DSL (fttb mal außen vor) nur mit Vectoring für alle VDSL-Anschlüsse (auch die mit 50 Mbit). Vectoring wiederum gibt es nur nach dem Highlander-Prinzip: Es kann nur einen (MFG) geben. Der kann auch von Vodafone sein, in der Praxis wird er fast immer von Telekom sein.
 
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Rache Klos schrieb:
Das ist nicht ganz richtig, Vodafone mietet oft nur die letzte Meile, also die Kupferleitung. Ansonsten läuft alles über deren Technik und Backbones und gerade die letzten Monate durch Corona mit viel Homeoffice und Homeschooling gab es gerade bei Vodafone viele Probleme.

Nein!
Diese Zeiten sind lange vorbei!
Seit Vectoring gibt es nur noch ein DSLAM und das müssen alle nutzten.
Es handelt sich also um einen Layer-2-Bitstrom Zugang, man nutzt auch als Vodafone Kunde, die komplette DSL Technik der Telekom, die Daten werden Bitstrom typisch an einem vereinbarten Ort, an Vodafone übergeben. Die meisten Engpässe gibt es bei der DSLAM Anbindung und da hat Vodafone keinen Einfluss darauf da dies eben die Telekom macht.
Ergänzung ()

W4RO_DE schrieb:
@Schrotti Den MFG nutzt man dann vom originalen Netzbetreiber mit, oder? Also falls ich eine Telekomleitung über Vodafone buche den MFG von der Telekom? Oder gibt es bereits an dieser Stelle eine Trennung der Provider?

Die Trennung erfolgt irgendwo in einer Vermittlungsstelle, die Telekom und Vodafone haben einige vereinbarte Bitstrom Übergabepunkte dort werden die Daten übergeben. Alles von dir Zuhause bis zu diesem Übergabepunkt gehört der Telekom.
Die Telekom selbst schreibt dazu "Der Datenverkehr kann von den Wettbewerbern nur an bundesweit rund 900 Übergabepunkten übernommen werden"
 
Zuletzt bearbeitet:
W4RO_DE schrieb:
@Schrotti Den MFG nutzt man dann vom originalen Netzbetreiber mit, oder? Also falls ich eine Telekomleitung über Vodafone buche den MFG von der Telekom? Oder gibt es bereits an dieser Stelle eine Trennung der Provider?
Kuriosität am Rande: Wenn Du in bestimmten Gebieten von Würzburg oder Heilbronn wohnst kann der letztere Fall passieren. Denn dort haben Vodafone und Telekom vor über 10 Jahren gemeinsam FTTC ausgebaut. Da gibt es zwar ein gemeinsames MFG, aber im Inneren gibt es Technik von beiden Anbietern. Diese Ausbaugebiete kann man mittlerweile gut daran erkennen, dass dort bis heute nur 50 Mbit/s verfügbar sind. Denn, wie andere schon richtig sagten: sobald (Super)Vectoring eingesetzt wird darf es nur Hardware von einem Anbieter vor Ort geben...
 
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