Gen-Tech Konzern verwechselt eigene Saatgut-Varianten

pinglord

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http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19836/1.html

heise.de schrieb:
"Uns ist da eine Verwechslung passiert", gesteht der Syngenta-Sprecher Markus Payer ein. Vier Jahre lang hat der Biotech-Konzern mit Sitz in der Schweiz Saatgut der nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Mais-Sorte Bt10 angeblich "versehentlich" produziert und dann als Saatgut der – zugelassenen – Sorte Bt11 verkauft.[...]
Der Unterschied zwischen Bt10 und Bt11: Bt10 ist mit einem Marker-Gen ausgestattet, das gegen das Antibiotikum Ampicillin resistent ist. Ampicillin aber ist ein häufig verwendetes Antibiotikum in der Humanmedizin – weshalb die Experten-Kommission der EU, die European Food Safety Authority dringend empfohlen hat, dass Sorten mit diesem Marker-Gen ab sofort nicht mehr in Nahrungsmitteln Verwendung finden dürfen: Die Risiken für die menschliche Gesundheit, die dieses Marker-Gen auslösen könnten, seien beim jetzigen Stand der Forschung nicht abzusehen.[...]
Das von Syngenta in den Jahren 2001 bis 2004 produzierte Bt10-Saatgut reicht nach Konzernangaben aus, um 15 000 Hektar Land damit zu bestellen – angesichts einer Gen-Anbaufläche von Syngenta in den USA von mehr als drei Millionen Hektar sei das eine äußerst geringe Fläche, sagt der Konzern-Sprecher. "Eine Gefährdung für Mensch oder Natur war und ist durch die fälschliche Auslieferung von Bt10-Saatgut nicht gegeben", so Payer. Das sei auch die Auffassung der US-Behörden – weshalb diese es erst drei Monate nach der Selbstanzeige von Syngenta für nötig erachtet haben, ihre Counterparts in der EU über die Falsch-Deklaration zu informieren.

150 Quadratkilometer Maisanbau erzeugen aber immerhin so viel an Output, dass die EU-Kommission zu dem Schluss kommt, dass mehr als eintausend Tonnen Bt10-Maises auf den europäischen Markt gelangt sind – und hier sowohl als Tierfutter als auch in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt wurden. "Ein bedauerlicher Vorfall", wiegelt Brüssel eilfertig ab. Weder seien deshalb strengere Kontrollen von Getreide-Einfuhren aus den USA nötig, noch bedürfe es Untersuchungen, wo der Mais denn schlussendlich gelandet sei – womit auch eventuell noch mögliche Rückrufaktionen ausgeschlossen werden. [...]

Das ist doch nur noch krass. Sogar schon die öffentlich Behörden warnen vor den möglichen Risiken, aber die verantwortlichen Stellen tun trotzdem nichts. Im kompletten Artikel geht's noch weiter. Da steht, dass der meiste Export-Mais aus USA, ob deklariert oder nicht, bereits gentechnische Veränderungen enthält.
 
Ein wirklich bedauerlicher Vorfall.... :rolleyes:

Naja dann hoffen wir doch alle mal das die Folgen wirklich nicht so hoch sind, schon toll was uns die Gentechnik da wieder einbrockt....aber ein schöner Artikel den ich den "Gen-Technik"-Fans in meinem Freundeskreis zeigen kann.
Mal schauen was da noch auf uns zu kommt...bzw. in uns reinkommt!
 
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