snaxilian schrieb:
OGOTT nein auf gar keinen Fall.
@snaxilian: Ja, früher hätte ich auch gesagt, ohne Testrecovery macht Backup keine Sinn. Und das gilt sicher im professionellen Umfeld oder z. B. für die Wiederherstellung einzelner Dateien.
Im privaten oder Home-Office-Umfeld komme ich, bezogen auf ein Imagebackup, inzwischen aber zu einem anderen Schluss. Das es hier um nicht geringe Aufwände geht, will ich den kurz erläutern:
snaxilian schrieb:
In dem Moment wo ich mich für eine (neue/andere) Backuplösung entscheide mache ich eine Sicherung und teste anschließend die Wiederherstellung auf ein anderes Speichermedium oder eine VM oder sonst wie.
Überleg mal: Ein Imagebackup (also keine Kopie) dient nicht dazu, einzelne Dateien zu retten, sondern ein System z. B. nach einem Virenbefall wieder herzustellen. Das ist hilfreich, weil man danach nicht alle installierten Programme und Einstellungen wieder manuell herstellen muss. Ein Testlauf einer entsprechenden Widerherstellung verringert die Ausfallwahrscheinlichkeit des Image-Backups von vielleicht 10% auf 5% (denn nicht alles lässt sich mit einem Test ausschließen). Ich gehe also davon aus, dass ein ungeprüftes Image-Backup in jedem 10ten Fall misslingt, während ein geprüftes nur in jedem 20ten Fall misslingt.
Nun kommt noch die Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer Recoverysituation hinzu, und zwar für jede Backupprogramm-Betriebssystem-Hardware-Kombination separat (denn genau da sollte man ja auch das Recovery mindestens einmal testen). Ich bin wahrscheinlich nicht repräsentativ, aber ich hatte bisher nur einmal eine Recovery-Situation (über 15 Jahre) und habe im gleichen Zeitraum drei Systeme mit unterschiedlichen Backupansätzen genutzt.
Wenn ich das nun zusammenrechne (und mich dabei nicht verrechne) komme ich darauf, dass ein Recovery beim Neuaufsetzen etwa das 50fache an Zeit sparen muss, als mit der Durchführung eines Tests verbunden ist.
D. h. die Aufwände zur Beschaffung und zum Einbau einer neuen Festplatte bzw. ein Installation einer virtuellen Recovery-Umgebung (Wie aussagekräftig ist die eigentlich hinsichtlich eines direkten physischen Recoverys?) müssten 50 mal unteren denen liegen, die eine Systemneueinrichtung verursachen würde.
Ich weiß, ist alles nur Statistik. Und es geht auch um das gute Gefühl. Aber auf vielen PCs ist eben auch nicht so viel los, dass eine Neueinrichtung ein so großes Problem darstellen würde, zumal mit dieser geringen Wahrscheinlichkeit.