Glasfaser - Genossenschaft überzeugen

budni

Lieutenant
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März 2008
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Hallo zusammen,

ich lebe in einer Wohnung eines genossenschaftlichen Wohnungsunternehmens. Die Häuser sind in Quartiere eingeteilt und über das ganze Stadtgebiet verteilt. Vor einigen Jahren hat ein lokaler Internetprovider in vielen dieser Häuser Glasfaser bis in den Keller verlegt. Leider sind die letzten paar Meter in meinem Haus über Kupfer realisiert, ein Glasfaser-Anschluss bis in die Wohnung wurde nicht installiert.

Nun möchte ich einen Versuch starten, die Genossenschaft von einem Ausbau auf den letzten Metern (Keller -> Wohnung) zu überzeugen, zumindest in meinem Quartier/Haus.

Vielleicht hat jemand von euch Erfahrungen mit solchen "Anfragen"? Welche Argumente könnten gut greifen? Für die Genossenschaft scheint es im ersten Moment ja nur Kosten und Aufwand zu sein - und der "Wunsch" nach schnellem Internet könnte durch die Verfügbarkeit von VDSL100 auch schwierig werden.

Vielen Dank!
 
Ein Argument das immer zieht nennt sich Kostenübernahme :D Außerdem wo ist den dein Problem? Wenn du doch schon Glasfaser im Keller liegen hast ... oder hast du deine LANkarte auch schon auf Glasfaser umgestellt?
 
Was erhoffst du dir durch die Glasfaser bis in die Wohnung zu haben?
Was wäre denn Mbit/s möglich, wenn die Glasfaser im Keller bleibt im Vergleich zur Verlegung bis in die Wohnung?
 
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Ich dachte immer, innerhalb des Hauses kann man auch Kupfer nehmen, ohne Geschwindigkeitsverluste?
 
Wird schwer werden. Da Glas bis ins Haus liegt, meistens verwendet man dort die Technik gfast um mit Kupfer in die Wohnung zu kommen.


Aber ich verstehe nicht wo dein Problem ist. Wenn doch schon Glas im Haus liegt. Muss du doch schon darüber ins Internet kommen oder?
 
Also selbst mit einem Cat7 Kabel, welches maximal 100m lang ist, lassen sich 10 Gigabit realisieren. Wüsste jetzt nicht wozu man Glasfaser vom Keller bis in die Wohnung braucht.
 
@owned_you Das Problem ist ja grundsätzlich, dass die letzten Meter mit Kupfer gemacht sind und der ISP nur ein 100er Profil schaltet.

@meph!sto Wenn die Glasfaser im Keller bleibt, sind es weiterhin nur VDSL100. Der Glasfaser-Anschluss ermöglicht dann folgende Profile: 250, 500 und 1000. Allein der 250er Tarif gibt es dann zum Preis vom 100er Profil.

@konkretor Der ISP wird kein gfast bauen, schon nachgefragt. Die würden nur ein "Multimedia"-Kabel legen (so wie ich es verstanden habe ist das dann ein CAT7-Kabel)

@-->fReAkShOw<-- Mir egal ob CAT7 oder Glas ;-)
 
In der Regel wird doch sowieso einen Glasfaser zu Kupfer Wandler verwendet. Ob der jetzt unten im Keller ist und du von dort aus bis zur Wohnung und schließlich Router gehst, oder ob das Dingen in der Wohnung steht und du 2m von dem Wandler bis zum Router brauchst.... ist doch peng.
 
Was für ein Anwendungsfall hast du das 100Mbit bzw Super-Vectoring nicht reicht?
 
Stell dir die Frage doch mal andersherum: Du bist Gebäudeinhaber, plötzlich kommt ein Mieter an und bittet dich, Glasfaser von einem vorhandenen Konzentrator in die einzelnen Wohnungen zu legen. Bzw. konkret bittet er dich, den frisch angeschafften Konzentrator gegen ein anderes, teureres Modell auszutauschen, die Kupferkabel in der Wand gegen Glasfaser zu tauschen und einen Glasfaser-Endpunkt in jede Wohnung zu bauen. Dazu gilt, dass ein Umbau für eine Wohnung nicht machbar ist, es müsste für alle Wohnungen unternommen werden. Und du müsstest natürlich den Umbau organisieren.

Was genau müsste der Mieter jetzt zu dir sagen, damit du dieses teure und zeitaufwändige Vorhaben durchziehst? Ein paar geratene Zahlen, die so vermutlich nicht ganz realitätsfremd sind: 400€ pro Wohnung und zusätzlich 1200€ für den gewechselten Konzentrator. Wenn du weißt, wie du dich in diesem Fall überzeugen ließest, dann kannst du mit dieser Einstellung an das Wohnungsunternehmen :)
 
Meiner Erfahrung nach hast du fast keine Chance hier irgendjemand in einer Gemeinschaft von solchen Tech Themen zu überzeugen, solange diese etwas kosten. 100/40 Mbit/s ist für 99% auch in 10 Jahren noch locker ausreichend und umgestellt wird hier erst, wenn man einen Zwang hat, also z.B. ein Gerichtsurteil einen Ausbau erzwingt oder man handfeste Wertsteigerungen erzielt.

Ich wohne in einer Wohnungseigentümergemeinschaft (Eigentumswohnung) mit etwa 20 Parteien und dort würde kein einziger außer mir einen Glasfaserausbau zustimmen, selbst wenn die Kosten pro Partei nur 50€ betragen würden. Für den Standard-Bürger ist ein Glasfaserausbau ungefähr das, was für uns eine Anpassung des Treppenhauses an Feng Shui wäre - ein vollkommenes Hirngespenst, für das man keine 5€ bereit ist zu bezahlen.

Die Genossenschaft müsste hier dann eine große Anzahl an Wohnungen auf eigene Kosten mit Glasfaser anbinden. Die Kosten werden dabei üblicherweise auf die Monatsmiete umgelegt, das wird auf 11 Jahre aufgeteilt, d.h. Ausbaukosten von 1000€ pro Wohnung verteuern die Monatsmiete einer solchen um etwa 8€. Üblicherweise findet hierzu eine Art Abstimmung aller Mieter fest und du kannst dir ja ausrechnen, was die Omi unter dir ankreuzen wird.

Deine Chancen gehen gegen 0. Spar dir die Arbeit.
 
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@Fujiyama Wen interessiert an der Stelle ein Anwendungsfall? Schnellere Downloads, simultane Anwendungen ohne Lag/Verzögerung und weil ich auf den Upload nicht mehr so lange warten muss? Solang du da nicht ein Argument ableiten wolltest, wäre die Diskussion für mich persönlich nicht wert erneut geführt zu werden ;-)

@SoDaTierchen Die Herangehensweise finde ich spannend. Ich weiß nicht was ein Konzentrator ist, so viel sei gesagt. Ich kann natürlich auch nicht beurteilen wie teuer dies für jede Wohnung wäre, ist sicherlich auch abhängig von Glasfaser oder CAT-Lösung. Ich sehe aber worauf du hinaus willst. Ich hätte eh schon längst Glasfaser/CAT (etc) gelegt. Meine Begründung wäre gewesen: Wohnwert wird gesteigert (der Preis der Wohnungen wird über den Wohnwert berechnet, nicht nach Mietspiegel o.ä.).

@Stunrise Ich stimme deiner Meinung nur teilweise zu. Ob 100Mbit/s in 10 Jahren noch ausreichen bezweifel ich. Eine komplette Kostenübernahme würde ich natürlich nicht machen, außer es ginge um die reine Verlegung eines Kabels von Keller in Wohnung. Aber ich denke die Genossenschaft wird keine unterschiedlichen Bauzustände haben wollen.
 
Der Konzentrator ist der Endpunkt, der die Glasfaserinfrastruktur mit einem lokalen Unternetz (z.B. Haus-Verkabelung) verbindet. In eurem Fall ist das ein Glasfaser-Endpunkt mit Kupfergegenstellen, an denen die Hausverkabelung hängt. Man müsste diesen Konzentrator austauschen, gegen einen mit Glasfaser-Gegenstellen, damit man im Haus Glasfaser verlegen kann. Leider weiß ich nicht, was solche Konzentratoren kosten, da sowas meist nur gemietet wird. Die 1200€ sind geraten.

@Stunrise: Ich möchte dir sagen, dass deine Denkweise absolut antivisionär ist. Um mal zwei Anstöße zu geben: Bill Gates falsch zugeordnetes Zitat "640KB ist genug Speicherplatz für jeden" wurde zwar von ihm nie gesagt, ist aber ikonisch für zukunftsverzerrendes Denken. Man kann die Gegenwart nur in absehbare Zukunft projezieren, also 2-3 Jahre, nicht weiter. Und ein zweiter Denkanstoß: Heute vor 15 Jahren war DSL 2k noch eine sehr schnelle Internet-Verbindung und wer so etwas hatte, wurde von vielen beneidet. Damals war man gehyped ohne Ende und der Nutzen von DSL 6k wurde, auch wegen seines Preises, sehr stark angezweifelt. Würdest du heute noch DSL 6k kaufen?
 
Ich persönlich (sowie die meisten in diesem Forum) stimme doch zu 100% zu, Glasfaser ist die alleinige Zukunft und Investitionen in den Ausbau sind notwendig und sollten besser gestern, als heute umgesetzt werden.

Aber wir IT-Nerds sind nicht in der Masse vertreten, den meisten reicht auch heute noch vollkommen 16Mbit/s aus und wenn auch mit Kupfer 100 Mbit/s möglich sind, haben die kein Verständnis dafür. Deshalb schrieb ich ja...

Stunrise schrieb:
Ich wohne in einer Wohnungseigentümergemeinschaft (Eigentumswohnung) mit etwa 20 Parteien und dort würde kein einziger außer mir einen Glasfaserausbau zustimmen
 
Es ist einfach nicht logisch, LWL bis in die Wohnung zu legen. LWLs und ihre Anschlußkupplungen sind nunmal nicht so robust und leicht zu verschmutzen. Es dauert nicht lange, und man hat die ersten Wohnungen, wo beim Renovieren der Anschluß einen Treffer abbekommen hat und schon darf man die Faser und die Kupplung neu machen. Und das kostet sehr viel mehr, als an einem Kupferkabel eine Buchse anzuschliessen.

Es ist absurd zu sagen "Für die Genossenschaft scheint es im ersten Moment ja nur Kosten und Aufwand zu sein" Es ist nicht "nur", es ist ein maßgebliches Problem. LWLs ist was für Umgebungen, wo der Privatnutzer nicht ran darf und nichts beschädigen kann. Mit dem LWL unten ins Haus rein an eine aktive Komponente und dann mit Cat7 verteilen ist deutlich robuster und wirtschaftlicher und bietet ebenfalls 10 GBbs-Fähigkeit.
 
@Atkatla Dann hast du den Satz falsch interpretiert / er ist von mir nicht genau genug formuliert. Ich wollte gerade damit aussagen, dass es für die Genossenschaft keine Gründe gibt, sondern es "nur" Aufwand und Kosten sind. Auch ist es mir vollkommen egal (sorry wenn mein Eingangspost das technische Verständnis vermissen lässt ;-) ) ob da CAT7-Kabel oder Glasfaser rauskommen. Mir geht es insbesondere um die buchbaren Geschwindigkeiten, egal ob das CAT7 oder was anderes ist. Mit dem Hinweis, dass gfast nicht eingesetzt wird, muss ja aber am Ende was neues verlegt werden.
 
Aber bzgl. den buchbaren Geschwindigkeiten musst du doch mit dem lokalen Anbieter sprechen der da Glasfaser bis ins Haus gelegt hat oder nicht? Wenn der nicht mehr als 100Mbit liefern will/kann nützt dir doch alles andere nicht....
 
@-->fReAkShOw<-- Das habe ich tatsächlich, deren Service Center ist nicht unweit von mir entfernt. Die machen mit den Genossenschaften Verträge und schließen die Häuser dann an deren Netze an (deswegen gibt es auch eigene Kupferkabel der Telekom die im Keller ankommen). Der Anbieter ist dann gleichzeitig für das TV-Signal zuständig. Da aber die Genossenschaft keine Ausbauarbeiten bis in die Wohnung beauftragt hat, kann nicht mehr angeboten werden - verlegen würden die mir sofort, wenn sie denn dürften. So mein Stand.
 
Irgendwie steige ich da nicht so ganz durch xD

Der Anbieter hat Glasfaser ins Haus gelegt und ist ansonsten ebenfalls für das TV Signal zuständig. Dennoch gibt es auch eigene Kupferkabel der Telekom die im Keller ankommen und vermutlich dann bis zu den Wohnung hoch gehen.

Für mich klingt das ganz stark danach das die Glasfaser zwar im Haus ankommt aber gar nicht genutzt wird :D
 
Glasfaser bis in die Wohnung legt auch kaum wer, viel zu anfällig und Probleme ranzukommen bei Problemen.

Am schnellsten bekommst du die dazu was zu machen, wenn du deinem Vermieter zeigst wie er mehr geld verdienen kann bzw wie er am schnellsten die Investition wieder drin hat.
So wie sich das ließt wäre wohl eine neuverkabelung vom Keller in die Wohnung notwendig oder gleich Leerrohre einziehen notwendig und das macht man auch als privater nicht Mal eben so.
 
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