Glasfaser zwischen zwei Häusern (12m) - ADSS-Kabel, Montage & Konverter gesucht

PaintX

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Hallo zusammen,

ich stehe vor folgender Herausforderung: Ich möchte zwei Häuser, die etwa 12 Meter voneinander entfernt sind, mit Glasfaser verbinden. Leider ist es aus verschiedenen Gründen nicht möglich, das Kabel im Erdreich zu verlegen.

Deshalb muss ich das Kabel oberirdisch zwischen den Gebäuden spannen. Bei meiner Recherche bin ich auf selbsttragende ADSS-Kabel (All-Dielectric Self-Supporting) gestoßen, die dafür ja ideal sein müssten, da sie keinen metallischen Träger benötigen und wetterfest sind.

Mein Problem ist nun, dass ich keinen Anbieter finde, der solche ADSS-Kabel fertig konfektioniert (also mit Steckern an beiden Enden, z.B. LC/APC oder was hier sinnvoll ist?) in der passenden Länge anbietet.

Frage 1: Kennt jemand von euch einen Shop oder Lieferanten in Österreich/Deutschland, der vorkonfektionierte ADSS-Singlemode-Kabel (ca. 15-20m Länge zur Sicherheit) verkauft? Oder besser Multimode?

Frage 2: Wie montiert man so ein Kabel am besten zwischen den Häusern? Reicht die Befestigung an den Hauswänden (mit passenden Halterungen/Abspannungen) oder sollte man kleine Masten setzen? Worauf muss man bei der Montage achten (Zugentlastung, Durchhang, Wetterschutz der Einführung ins Haus etc.)?

Frage 3: Könnt ihr mir zuverlässige Glasfaser-zu-Ethernet Medienkonverter empfehlen? Wichtig wäre, dass diese idealerweise auch PoE (Power over Ethernet) unterstützen

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe und Tipps!
 
PoE über Glasfaser kannst du schonmal streichen. Ich glaube aber du hast du einen Denkfehler. PoE wird dann über den Switch realisiert.

Wenn's nur 12m sind und du um Verrecken kein Kabel verbuddeln kannst, dann via WLAN und Richtantennen.
Meine Hauswand würde ich mir mit so einer "Wäscheleine" nicht verhunzen wollen.
 
Ich muss sagen ich habe Null Erfahrung mit ADSS Kabel und würde daher den klassischen Weg gehen.
Einen Haken in jede Hauswand. Nachspannbares Stahlseil einspannen, UV beständiges Rohr am Stahlseil befestigen, das gerade so das durchziehen eines LC Steckers erlaubt (wenn LC mit der Lasche durch passt, passt auch SC).

SpiII schrieb:
PoE über Glasfaser kannst du schonmal streichen.
Ich denke jeder Medienkonverter soll vom jeweils eigenen Haus-PoE gespeist werden
 
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h00bi schrieb:
das gerade so das durchziehen eines LC Steckers erlaubt (wenn LC durch passt, passt auch SC).
Umgedreht. LC ist kleiner als SC.
 
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SpiII schrieb:
PoE über Glasfaser kannst du schonmal streichen. Ich glaube aber du hast du einen Denkfehler. PoE wird dann über den Switch realisiert.

Wenn's nur 12m sind und du um Verrecken kein Kabel verbuddeln kannst, dann via WLAN und Richtantennen.
Meine Hauswand würde ich mir mit so einer "Wäscheleine" nicht verhunzen wollen.
Richtfunk habe ich jetzt schon und bekomme nicht die volle bandbreite darüber leider
Ergänzung ()

SpiII schrieb:
PoE über Glasfaser kannst du schonmal streichen. Ich glaube aber du hast du einen Denkfehler. PoE wird dann über den Switch realisiert.

Wenn's nur 12m sind und du um Verrecken kein Kabel verbuddeln kannst, dann via WLAN und Richtantennen.
Meine Hauswand würde ich mir mit so einer "Wäscheleine" nicht verhunzen wollen.
PoE sollten ja nur die Konverter versorgt werden ;-)
Ergänzung ()

h00bi schrieb:
Ich muss sagen ich habe Null Erfahrung mit ADSS Kabel und würde daher den klassischen Weg gehen.
Einen Haken in jede Hauswand. Nachspannbares Stahlseil einspannen, UV beständiges Rohr am Stahlseil befestigen, das gerade so das durchziehen eines LC Steckers erlaubt (wenn LC mit der Lasche durch passt, passt auch SC).


Ich denke jeder Medienkonverter soll vom jeweils eigenen Haus-PoE gespeist werden
Kannst du mir so ein nachspannbares Stahlseil empfehlen oder wo ich so etwas finde?
Aber mit so einem Stahlseil habe ich ja wieder das Problem mit dem potentialausgleich zwischen beiden gebäuden oder?
und auch welches rohr und wie dort befestigen? steh da gerade komplett an danke
 
Zuletzt bearbeitet:
PaintX schrieb:
Aber mit so einem Stahlseil habe ich ja wieder das Problem mit dem potentialausgleich zwischen beiden gebäuden oder?
Wenn du das Stahlseil an den Dachbalken befestigst sollte da garnix passieren.
 
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Vergiss Kupfer. Ein Blitzeinschlag und beide Häuser haben Spaß.
Galvanische Trennung, jo. Der Blitz lacht sich schlapp.

Bitte an die entstehende Last denken. Egal ob Stahlseil oder ADSS.
Gewicht, Durchhang, Wind, ...
Da kommen schnell paar 100kg an Last zusammen.
 
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Arboster hat Recht mit den Blitzen :) Auch Potentialausgleich ist da Irrelevant, ist ja keine Stromleitung und auch nicht mit der Erde verbunden.

Zum LWL-Kabel:
Man kann die Stecker auch selber aufbringen, man braucht nur geeignetes Schneidewerkzeug. Das LWL Kabel muss an den Enden möglichst glatt abgeschnitten werden, dafür das Tool. Manche Feldstecker muss man noch verkleben, andere nicht.

Diese besagten ADSS Kabel scheinen mir eher etwas für den professionellen Bereich für Überland, haben viele Fasern und können nicht so ohne weiteres mit Medienkonvertern verbunden werden.

Der Vorteil ist halt die geringe Größe der LWL-Kabel. Es gibt Leute, die haben sogar welche durch das Fallrohr der Dachrinne verlegt :) Zwischen zwei Häusern würde ich sagen ist eine spezielle Zugentlastung wichtig, damit das Kabel nicht schwingen kann.
 
SpiII schrieb:
Wenn's nur 12m sind und du um Verrecken kein Kabel verbuddeln kannst, dann via WLAN und Richtantennen.
Meine Hauswand würde ich mir mit so einer "Wäscheleine" nicht verhunzen wollen.
Und ich mir nicht den guten Ping mit Richtfunk. Beides ist suboptimal.

PaintX schrieb:
Richtfunk habe ich jetzt schon und bekomme nicht die volle bandbreite darüber leider
Dann hast du aber nicht die richtige Technik verbaut. Wie immer gilt aber auch hier: you get what you pay for. Im professionellen (öffentlicher Schulträger) Umfeld nutzen wir Geräte, die weit im Gigabit-Bereich arbeiten, sogar über Kilometer hinweg. Das kostet dann aber auch schnell mal vierstellig pro Antenne.

Das Problem dabei ist, dass du auch auf kurze Distanz nicht wirklich sehr viel günstiger wirst, da nicht die Signalstärke, sondern die Kanalbreite für die hohe Übertragungsrate zuständig ist und das lassen sich die Hersteller leider alle fürstlich entlohnen.

Arboster schrieb:
Vergiss Kupfer. Ein Blitzeinschlag und beide Häuser haben Spaß.
Galvanische Trennung, jo. Der Blitz lacht sich schlapp.
Korrekt. Deshalb werden freistehende Gebäude untereinander ausschließlich mittels LWL verbunden.

Arboster schrieb:
Da kommen schnell paar 100kg an Last zusammen.
Bei LWL auf 12 Meter Distanz nicht unbedingt (den Wind möchte ich sehen ^^), aber grundsätzlich hast du auch da Recht.

So oder so, ich würde hier keine Leitungen freiluft verspannen. Auf 12 Meter könnte man, sofern kein öffentlicher Bereich gekreuzt wird (wäre auch bei freiluft problematisch), über eine rohrgeschützte Verlegung nachdenken, welche auch überirdisch realisierbar ist. Auch hier ist wieder auf die nicht elektrische Leitfähigkeit zu achten. PVC-Rohre müssen sonnenbeständig und idealerweise zwischen beiden Gebäudeteilen wasserdicht verbaut sein.

Auf privatem Grund sollte es aber weiterhin überhaupt kein Problem sein, auf 12 Meter Distanz einen Spatenstich nach dem anderen zu setzen, um dort ein LWL zu verlegen. Es sagt ja keiner, dass das auf Frostgrenze runter muss, allerdings muss man sich dann auch dem Verlegeweg bewusst sein, wenn mal was im Garten umgegraben werden soll.

Ansonsten sollte die Anbindung zwischen den Gebäuden technisch ebenfalls einleuchtend sein: Switch mit SFP(+) auf der einen Seite, noch einer mit SFP(+) auf der anderen Seite, dazwischen die LWL-Strecke mit den jeweiligen GBIC-Modulen (vermutlich reicht 1Gbit?) und die Switche beidseitig jeweils mit dem im Gebäude vorhandenen Stromkreis betreiben - Ende. Von dort aus kann man dann auch wieder mit PoE treiben, was man möchte. Medienkonverter sind nach Möglichkeit zu meiden. Sofern es um Stromverbrauch geht: ein kleiner (sogar Managed) Switch im Endkundenbereich frisst kein Brot. Außerdem könnte man auch über Abschaltung im anderen Gebäudeteil nachdenken, wenn dieses längere Zeit gar nicht betreten/benutzt wird.
 
PaintX schrieb:
Mein Problem ist nun, dass ich keinen Anbieter finde, der solche ADSS-Kabel fertig konfektioniert (also mit Steckern an beiden Enden, z.B. LC/APC oder was hier sinnvoll ist?) in der passenden Länge anbietet.
Wäre es denkbar, das Kabel selbst einfach zu verlegen mit genug Überlänge, so das ein Spleißer da was dranbauen kann?
PaintX schrieb:
Frage 1: Kennt jemand von euch einen Shop oder Lieferanten in Österreich/Deutschland, der vorkonfektionierte ADSS-Singlemode-Kabel (ca. 15-20m Länge zur Sicherheit) verkauft? Oder besser Multimode?
Wenn schon der Aufwand dann Singlemode.
PaintX schrieb:
Frage 2: Wie montiert man so ein Kabel am besten zwischen den Häusern? Reicht die Befestigung an den Hauswänden (mit passenden Halterungen/Abspannungen) oder sollte man kleine Masten setzen? Worauf muss man bei der Montage achten (Zugentlastung, Durchhang, Wetterschutz der Einführung ins Haus etc.)?
Die Deutsche Telekom verwendet solches Kabel auch an oberirdischen Leitungen, von daher würd ich bei 12m noch keinen Masten setzen, außer du hast nen günstigen Standort dafür.

Die Kabeleinführung, wie bei oberirdisch üblich, von außen nach innen schräg nach unten bohren und am Kabel eine Abtropfschlaufe lassen.

Durchhang würd ich im Sommer eher etwas mehr lassen, damit das Kabel im Winter nicht zu sehr spannt. Das ist jetzt aber nur "ein Gefühl" von mir, ich hänge die nicht beruflich auf, sehe aber die Unterschiede Sommer/Winter.
PaintX schrieb:
Frage 3: Könnt ihr mir zuverlässige Glasfaser-zu-Ethernet Medienkonverter empfehlen? Wichtig wäre, dass diese idealerweise auch PoE (Power over Ethernet) unterstützen
Bei den Medienkonvertern kannst du eigentlich Standard-Ware nehmen, das ist nichts besonderes mehr. PoE würd ich hier via PoE-Splitter davor realisieren, Medienkonverter mit PoE direkt sind mir grad nicht bekannt.

Alternativ halt die Glasfaser im Gebäude gleich bis zum Switch verlegen/verlängern, muss ja nicht das ADSS-Kabel sein ;)
 
Schau mal bei fs.com vorbei. Die haben die verschiedensten LWL-Kabel. Ich habe dort auch meine LWL-Kabel vorkonfektioniert gekauft um beide Häuser miteinander zu verbinden.
 
Ich würde wo immer möglich einfache Medienkonverter wie diese von Allied Telesis vermeiden. Grundsätzlich funktionieren sie relativ anstandslos, sind aber unverwaltet und stellen eine potenzielle Fehlerquelle dar, die aber einen "blinden Fleck" bildet.

Zum Glas:
Wir haben hier in der Stadt eine Freileitung mit Single Mode Kabel über mehrere Kilometer. Solche Kabel sind aber vermutlich wohl eher nicht dafür gedacht direkt einen Stecker darauf zu setzen. Stelle ich mir auch schwierig vor, da das Kabel mehr als nur zwei Fasern führt. Das Kabel endet in einem MFG oder direkt in einem Spleißgehäuse für den Außenbereich, werden dort abgesetzt in einer Spleißkasette oder auf ein Patchfeld und dann und weitergeführt.

Richtfunk:
Bei einer so kurzen Distanz sollte selbst WLAN gut funktionieren. Bei Richtfunk dürfte es gar kein Problem geben. Frage ist nur, was du unter "volle Bandbreite" verstehst. 1G, 10G oder mehr? - Wenn du 10G fahren willst wird's sicherlich schwierig weil teuer.
In einem simplen Testaufbau kamen wir über ca. 50 m auf nahezu die volle Bandbreite bei ~50 m. Da waren die Antennen nicht einmal sonderlich gut aufeinander ausgerichtet (Mimosa B24)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das Kabel für eine private Anwendung installiert werden soll, sprich wenn für die Installation keine Gewährleistung übernommen werden muss, würde ich bei 12m (was ja eigentlich keine wirkliche Strecke ist) ein normales Universalkabel nehmen und das beidseitig mit Kabelklemmhalterungen befestigen.
Also so etwas:
https://shop.fiber24.net/FOIC-F2-S9-4LO-LCA-LCA-0025/de
https://autosen.com/de/Montage-Zube...Eclv_-HiBJ-dxtufjCDJ6WzsCOKrY1hjIkg5-MBxX2lMA
Die laut Datenblatt maximal zulässige Zuglast von 100kg wird damit bei lockerer, nicht zu stark gespannter Leitung selbst bei Sturm bei weitem nicht erreicht werden.
 
Fiber schrieb:
Die laut Datenblatt maximal zulässige Zuglast von 100kg wird damit bei lockerer, nicht zu stark gespannter Leitung selbst bei Sturm bei weitem nicht erreicht werden.
Wo siehst du da was von 100kg?

Einfach Universalkabel aufhängen würd ich so aus dem Bauch heraus bei der Distanz nicht als lange haltbare Lösung empfinden.
 
rezzler schrieb:
Wo siehst du da was von 100kg?
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Ergänzung ()

Ich würde für eine professionelle Installation auch kein Universalkabel verlegen, aber die meisten Alternativen erfordern ein Spleissgerät oder zumindest das Werkzeug und know how für feldkonfektionierbare Stecker.
Alternativ könnte man noch an Spanndrahtschellen ein PE Leerrohr befestigen und da drin ein normales LWL Kabel verlegen.
Dazu ist unklar welches Budget für das Vorhaben vorhanden ist.
 
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