Gravity Goose & Spinne für Behringer XM8500

lamda schrieb:
Ich Wette das ding wird nicht in einem Werk von Marantz mit von Marantz entwickelten teilen gefertigt
sondern es kommt von einem Großen zulieferer und wird entsprechend Lizenziert.

Was ja nicht schlimm ist das machen viele aber der Marantz Name kostet dich dan halt deutlich mehr wie wen da Newwer oder eben t.bone drauf steht.
Dementsprechend beliebt halt weniger Geld übrig um noch ein ein ordentliches Mikrofon zu kochen
So ziemlich alles unterhalb der 100 Euro-Grenze ist vollständig outgesourced und wird so zu sagen "auf Bestellung" zusammengestellt und dann in entsprechenden Auflagen gefertigt. Eigenständige Designs bekommt man erst bei Marken wie Audio Technica, Rode, SE Electronics, AKG, Lewitt, etc.
Leider lassen sich zunehmend auch etablierte Marken wie etwa Mackie oder M-Audio auf billige OEM-Ableger aus Fernost ein. Das zeigt, wie lukrativ dieser Markt ist. Offenbar kann man mit White-Label-Produkten 'ne Menge Geld machen. Insbesondere dann, wenn man bereits eine gewisse Reichweite hat und einen bekannten Namen aufdrucken kann. Vor allem auf Amazon mutieren diese beliebig gelabelten Importwaren immer mehr zum Kassenschlager. Und das trotz völlig versalzener Preise wohlgemerkt!

Auffällig ist jedenfalls, dass die OEM-Designs alle sehr sehr ähnlich aussehen. Das muss aber nicht heißen, dass immer die gleiche Technik darunter steckt. Ich gehe davon aus, dass wie auch in anderen Bereichen üblich drüben viel kopiert und reproduziert wird, über viele Werke verteilt. Da sind sicherlich auch viele Abwandlungen von DIY-Schaltungen unterwegs, die man im Internet finden kann. Kaum vorzustellen, dass man hier einheitliche Qualitätsstandards erwarten darf.

Wie genau Marantz jetzt sein Süppchen zusammenbraut, kann ich natürlich nicht sagen. Im Vergleich zur Konkurrenz haben die meines Empfindens bisher immer ganz gut abgeschnitten. Aber wie gesagt, der (Billig-)Markt ist äußerst kurzlebig. Das zeigt allein die "flexible" Preisgestaltung dieser Prodkte unter Corona.

lamda schrieb:
Dementsprechend ist die Annahme der konstanten Preis Leistung (You geht what you pay for) doch etwas Veraltet?
Das würde ich nicht sagen. Aber die Fronten verschieben sich, das ist ganz deutlich zu beobachten.

Markenanbieter bemühen sich um Innovationen, unterhalten eigene Entwicklungsabteilungen, fertigen ggf. sogar im eigenen Haus und wenn doch extern, dann wenigstens unter definierten Standards. Zudem gibt es noch "hintergründigere" Faktoren wie beispielsweise ökologische Nachhaltigkeit, faire Löhne und Arbeitsbedingungen oder der Unterhalt eines internationalen Supports mit regionalen Partnern.

All das fließt mal mehr, mal weniger direkt in die "spürbare" Leisung des Produktes ein.
Bei OEM-Produkten zählt halt die knallharte Kostenoptimierung. In so fern werden viele der obigen Faktoren beschnitten, zum Teil sogar vollständig gekappt.

Einfaches Beispiel: Versuch mal technischen Support für ein günstiges OEM-Mikro zu bekommen, der sich nicht aus dem Abschreiben einer Standardantwort aus dem FAQ zusammensetzt. Ist den meisten Anbietern einfach zu teuer. Defekte Produkte werden nicht repariert, sondern verschrottet und neu rausgeschickt. Alles knallhart kalkuliert.

Solche Entwicklungen finde ich sehr besorgniserregend. Nicht nur bei Mikrofonen.
Es reicht ein Blick in Amazon's Bestsellerlisten: Mittlerweile fast nur noch seelenloser OEM-Schrott. Und die Europäer ziehen munter mit. :rolleyes:

Klar abzusehen, wo sich die Resourcen am Ende ballen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: lamda und tHe442
Der Kabelbinder schrieb:
Auffällig ist jedenfalls, dass die OEM-Designs alle sehr sehr ähnlich aussehen. Das muss aber nicht heißen, dass immer die gleiche Technik darunter steckt. Ich gehe davon aus, dass wie auch in anderen Bereichen üblich drüben viel kopiert und reproduziert wird, über viele Werke verteilt. Da sind sicherlich auch viele Abwandlungen von DIY-Schaltungen unterwegs, die man im Internet finden kann. Kaum vorzustellen, dass man hier einheitliche Qualitätsstandards erwarten darf.
Das Stimmt.
China hat ein Großen Markt für gleich aussehende Dinge/ Bauteile und funktional Äquivalente Baugruppen
Das führt halt dazu das Hersteller so ziemlich alle Bauteile von unterschiedlichsten Zulieferern beziehen können.
Und das tun sie auch... Nähmilch dem billigen...
Dieser preis druck führt Absurden Qualitätseinsparungen.

Der "gleiche" Kondensator wird für das LED Netzteil zum halben preis verkauft wie für das Induktionskochfeld weil der Hersteller weiß das LED Netzteil funktioniert auch mit den halb so großen Kondensator aber der Kocher nicht.
Prinzipiell hat hier ja nur der Kondensator Hersteller das desigen von dem Netzteil Hersteller optimiert. nur eben ohne dessen wissen.
Es gibt auch 18650 akku Paks bei denen nur die Hälfte der Zellen echt sind und die andre Hälfte mit Sand gefüllt.

Das Passiert halt auch mitten in einer Charge wodurch es quasi unmöglich ist konsistente Qualität zu erhalten.
Generell kann man da aber sagen je größer die Charge desto einheitlicher die Qualität in dieses Charge.

Große Firmen wie Beiringer/Music Group zb können es sich leisten für bestimmte oft verkaufte Produkte "in house" oder mit ausgewählten Partnern zu fertigen und die Produktion zu überwachen.

Der Kabelbinder schrieb:
Markenanbieter bemühen sich um Innovationen, unterhalten eigene Entwicklungsabteilungen, fertigen ggf. sogar im eigenen Haus und wenn doch extern, dann wenigstens unter definierten Standards. Zudem gibt es noch "hintergründigere" Faktoren wie beispielsweise ökologische Nachhaltigkeit, faire Löhne und Arbeitsbedingungen oder der Unterhalt eines internationalen Supports mit regionalen Partnern.

Ja eben jemand der: Selbst einwickelt und nicht nur kopiert, Steuern und faire löhne zahlt.. usw. hat natürlich höhere kosten die in den Produktpreis mit einfließen.

Ob man das jetzt als Leistung anrechnet und bereit ist mit dem mehr pries zu Subventionieren muss man selbst entscheiden.

Der Kabelbinder schrieb:
Defekte Produkte werden nicht repariert, sondern verschrottet und neu rausgeschickt. Alles knallhart kalkuliert.
Ach die kommen erst mal zu den "Amazon warehouse deals" dem nächsten Kunden fällt der defekt ja vllt nicht auf :D

Aber ja, an sich hast du recht aus Kunden siecht bekomme ich jedoch ein neues Produkt und bin wieder glücklich.

Der Kabelbinder schrieb:
Solche Entwicklungen finde ich sehr besorgniserregend. Nicht nur bei Mikrofonen.
Ja.

EDIT:
Eigenständige Designs bekommt man erst bei Marken wie Audio Technica, Rode, SE Electronics, AKG, Lewitt, etc.
Sorry aber AKG ist raus.
Im Zuge der Ende 2016 bevorstehenden Übernahme des Mutterkonzerns Harman[4] durch den koreanischen Samsung-Konzern gab dieser bekannt, die AKG-Standorte in Österreich, insbesondere das Werk in der Laxenburgerstraße mit ca. 130 Mitarbeitern voraussichtlich bis Mitte 2017 komplett zu schließen und zu verlagern. Einigen Mitarbeitern wurde angeboten in Werke in andere Länder, etwa nach Deutschland oder Ungarn zu gehen.[5] Im Wesentlichen existiert AKG nur noch als Marke innerhalb der Harman-Division des Samsung-Konzerns. Die Weiterentwicklung der Produkte soll nun durch Harman-Standorte in Osteuropa erfolgen.
Daraus ist ja dan Lewitt und Austrian Audio entstanden

Um die liste von "echten" Herstellern die nicht ein Großteil der Entwicklung und Produktion outsourcen mal zu erweitern:
Beyerdynamic, Sennheiser, Shure?
dan wird es Teuer: Neumann, DPA, Schoeps.

In diesem Markt herrscht das gleiche Problem wie in dem Kamera Markt.
Der "China Schrott" ist gut genug geworden für die meisten consumer.
Die etwas bessern Marken heben sich nicht mehr genug ab um den mehr preis zu rechtfertigen (aus durchschritts Kunden siecht)
Dadurch sinken die Stückzahlen und die Preise steigen weiter. Der Teufelskreis zwingt so Hersteller dan zu White Label Produkten aber den preis Kampf mit China können sie halt nicht gewinnen.

Am Ende gibts nur noch 3-4 super high end hersteller die sich irgend wie durch minimal bessere Leistung am leben halten konnten aber Sich das auch entsprechend bezahlen lassen.
Und auf der andern Seite eben den "gut geunug für die meisten" Kram
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Der Kabelbinder
lamda schrieb:
Große Firmen wie Beiringer/Music Group zb können es sich leisten für bestimmte oft verkaufte Produkte "in house" oder mit ausgewählten Partnern zu fertigen und die Produktion zu überwachen.
Ist das so?
https://www.hifi-selbstbau.de/grund...0-1000-mikrofonkalibrierungen-eine-uebersicht

lamda schrieb:
Daraus ist ja dan Lewitt und Austrian Audio entstanden
Korrekt.

lamda schrieb:
Beyerdynamic, Sennheiser, Shure?
dan wird es Teuer: Neumann, DPA, Schoeps.
Ich bin mal von den üblichen Verdächtigen im 100-200 Euro Bereich ausgegangen. Wenn man das SM57/58 hinzunimmt, von mir aus auch noch Shure.

Sennheiser ist da schon etwas spezifischer. Wobei man natürlich auch deren Handmikros oder Kleinmembraner für VoIP, Streaming, Vlogging etc. verwenden kann.

Schöner Vergleich an der Stelle:


Finde Kleinmembrankondensatoren generell recht praktisch am Desktop. Habe immer mal wieder mit dem AT3035 und dem NT1 gespielt. Hinsichtlich des Größe ist so ein schmales Stäbchen auf Dauer aber deutlich angenehmer neben der Birne.

Auch noch ganz interessant bezüglich Geräuschunterdrückung:

 
Der Kabelbinder schrieb:
Da habe ich mich schlecht ausgedrückt.
Ich meine sie kontrollieren ihren Prozess/Fertigung/Zulieferer teilweise besser wie andere no name white label in der Preisklasse.
Was nicht heißt das das Ergebniss dadurch besser wird. (im sinne von reproduzierbarer)

Beispiel: C1 kapsle, die besteht eben aus Stahlblech stanzteilen.
Das werden schon immer die gleichen teile von dem gleichen Zulieferer sein.
Aber konstruktionsbedingt sind mit diesen eben keine guten Toleranzen zu erreichen und damit gibt es große Streuung.
Aber das passiert eben Kalkuliert und wird in kauf genommen weil es dafür schön billig ist.

Beim T.bone ist vllt die Präziser CNC gefertigte Kapsel verbaut Aber wen der Hersteller für die Gold beschichtete Membran Grade nicht liefern kann wird halt mal eine Charge mit Rettungsdecke bespannt...
Oder Kondensatoren,Opamps,Widerstände. usw. die verbaut wurden sind "gefälscht" oder einfach mal andere weil sie grade billiger waren.

(Das ist natürlich eine Übertreibung)
Und ich weiß nicht wie gut T.bone das macht mit der Qualitätskontrolle.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: CMDCake und Der Kabelbinder
lamda schrieb:
Aber das passiert eben Kalkuliert und wird in kauf genommen weil es dafür schön billig ist.
Eben, das ist es. Enge Qualitätstoleranzen haben ihren Preis. Und je weiter man runtergeht, desto höher die Wahrscheinlichkeit für gelegentliche Totalausfälle.
Über die angesetze QC kann man bei solchen Anbietern nur spekulieren. Interessant wären die Zahlen aus der RMA bei den Händlern.. Aber die wird man sicher nie zu sehen bekommen ... aus gutem Grund. :D

Auch bei YouTube Reviews (die ja nicht selten gesponsored sind) muss man immer infragestellen, wie repräsentativ das gezeigte Sample für die ganze, fortlaufende Serie ist.

Umso wichtiger wird eigentlich der Grundsatz: Versuch macht klug.
 
Wir sind Jetzt langsam weit OT aber da eigentlich bereits alles relevante und mehr zu der frage des TE gesagt wurde ist das vermutlich ok.

Der Kabelbinder schrieb:
Interessant wären die Zahlen aus der RMA bei den Händlern.. Aber die wird man sicher nie zu sehen bekommen ... aus gutem Grund.
Amazon sieht die ja. Wen das gut aussieht gibts ein neues Amazonbasic Produkt. :D

Der Kabelbinder schrieb:
Auch bei YouTube Reviews (die ja nicht selten gesponsored sind) muss man immer infragestellen, wie repräsentativ das gezeigte Sample für die ganze, fortlaufende Serie ist.
Eine Gelbe Marke hat sich ja zb. dabei erweichen lassen an die Review Mikrofone mit komplett anderen kapseln zu senden.
"Pre Production samples" heiß es dan und die Reviews sind verschwunden.
Deswegen finde ich es halt auch wichtig kleine Youtuber/streamer zu sehen die das einfach gekauft haben und selbst nutzen.

Andererseits ist der klang beim Normal User auch interessanter wie bei Jemandem der zb. professioneller Sprecher ist und ein Akkustich optimiertes Studio zum testen hat

Der "Podcastage" typ hat auch kein einziges wirklich schlechtes Review... (Also ich kenne keins aber ich kenne nicht alle seine videos)

Der Sound Speed typ hat das SC400 zwar auch zu gesendet bekommen deswegen ist nicht auszuschließen das er ein "Golden Sample" bekommen hat... Aber da ich das auch habe und betätige, weiß ich das es mindestens zwei gut funktionierende aus der Serie gibt.

Der Kabelbinder schrieb:
Umso wichtiger wird eigentlich der Grundsatz: Versuch macht klug.
Meins habe ich gebraucht für 20€ gekauft
Eigentlich wollte ich das SC600 weil das ein Kollege von mir hat und es bei ihm gut funktioniert... aber für den preis dachte ich...

An sich würde ich bei einem neu kauf auch nicht davor zurückschrecken von meine Rückgaberecht gebrauch zu machen wen es mir nicht gefällt. Grade bei großen Händlern und Marken.
 
Podcastage hat auch viele kritische Reviews. Er hebt in der Regel genau hervor, für welche Anwendungszwecke ein Mic seiner Ansicht nach geeignet ist und für welche nicht. Aber auch da sind natürlich "Golden Samples" möglich, weil er zum Teil in direkter Verbindung mit den Herstellern steht.

So oder so. Es bleibt bei der Empfehlung, selbst zu bestellen und auszuprobieren. Ich würde dem TE raten, ggf. auch mal einen Kleinmembraner (genauer: "Instrumentenmikrofon") zu probieren. Die t.bone und Samson sollen für den Preis ganz ordentlich sein. Persönlich habe ich mit dem Pronomic SCM-1 recht gute Erfahrungen gemacht.

Unter den "Großmembranern" findet man mittlerweile auch vermehrt die Namen Uhuru, Sudotack und Tonor. Meine Beobachtung ist allerdings, dass die zum Teil unverschämt hoch gehandelt werden. Für ein OEM-Mikro würde ich nicht mehr als 60 Euro ausgeben.
 
Der Kabelbinder schrieb:
Die t.bone und Samson sollen für den Preis ganz ordentlich sein. Persönlich habe ich mit dem Pronomic SCM-1 recht gute Erfahrungen gemacht.
Für das Pronomic habe ist schon eine Benachrichtigung für neue Artikel bei eBay gesetzt. Welches t.bone meinst du denn?
 
Kurze Rückmeldung: Nachdem ein Behringer XM8500 in meiner Nähe auf Kleinanzeigen aufgeploppt ist, habe ich das einfach an der Haustür abgeholt und hier ausprobiert. Der Schwanenhals von Gravity trägt das Mikro locker, es sitzt jetzt über / schräg neben meinem Bildschirm und der Abstand beträgt dabei ca. 20 cm. Insgesamt sind Mikro und auch der Schwanenhals größer als gedacht, sodass ich mich erstmal an deren Anblick gewöhnen muss. Ich kann das ganze Paket aber bei Nichtgebrauch hinter dem Bildschirm drehen, sodass alles direkt aufgeräumter wirkt.

Die Sprachqualität habe ich kurz mit Audacity überprüft (alles gut verständlich, kein Rauschen). Ich habe dann direkt ausgepegelt, indem ich versucht habe mit Audacity bei normaler Sprechlautstärke auf maximal -6dB zu kommen. Der Pegel unter Windows steht damit bei 95/100, der Gainregel am Interface bei 3 Uhr (~75%?). Passt das so oder gibt es da bessere Einstellungen? Ein Pegel über 50/100 unter Windows bedeutet ja soweit ich weiß immer eine Verstärkung oder bin ich da auf dem Holzweg? :)

Wenn ich das Mikro nicht brauche, stelle ich den Gain am Interface auf 0. Passt auch so oder?

Und ansonsten noch: Danke an alle für eure schnelle Hilfe, kompetente Beratung und die kleine Diskussion hier im Thread. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Der Kabelbinder
Zurück
Oben