GroKo 2.0 - ist das überhaupt möglich und was wäre davon zu erwarten?

Hey, bei sowas könnt mir die Hutschnur platzen. Ist das Arroganz? Dummheit? Naivität? Erklär mir mal bitte, wer mit einem leicht überdurchschnittlichen Gehalt sowas wie einen Politikerposten auf Bundesebene finanziell betreiben soll? Bzw, wenn es den grad so ginge, sich den Stress und die Verantwortung antun sollte, wenn er für vll 2/3 der Arbeit entspannt irgendwo in nem Büro die Eier schaukeln lassen könnte? Dein ganzer Post schreit danach, das du wirklich null Ahnung von der Arbeit, Struktur und Kosten unserer Politiker hast.

Und dein Post deutet darauf, dass du keine Ahnung von irgendeiner normalen Arbeit hast. In der Regel kannst du dir da nicht die Eier schaukeln, solche Jobs fallen in einem markwirtschaftlichen System übrigens auf natürliche Weise weg.

Du bist das Paradebeispiel, warum die Diäten nicht vom Volk bestimmt werden dürfen und direkte Demokratie ne Katastrophe wäre. Unwissenheit, davon aber reichlich, Neid und Missgunst sowie Vorurteile würden entscheiden und nicht Vernunft und Notwendigkeit.

Typisches "das dumme Volk" und die "sakrosankten Politiker" Argument von Gegnern echter (also direkter) Demokratie. Gehe ich nicht weiter drauf ein.

Laut statista lag das durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen in Deutschland bei ca. 33400 Euro.

Sind wir großzügig und geben Bundestagsabgeordneten etwas überdurchschnittlich mehr Geld, also 45000 Euro Jahresbruttoeinkommen.

Kurruption wäre bei dem Einkommen Tür und Tor geöffnet. Und im Hinblick auf die Verantwortung, da man permanent durch die Presse beobachtet wird, jede Äußerung auf die Goldwaage gelegt wird hätte ich keine Lust für das Geld aufzustehen.

Du weißt schon, dass Millionen Arbeitnehmer für deutlich weniger aufstehen und arbeiten. Und bei so einem Gehalt muss sich niemand durch Bestechungsgelder über Wasser halten.

Das wäre der erste Teil meiner Frage. Beantwortest du jetzt noch den Rest?
- Und was würde diese Gruppe zu einem gerechteren Urteil befähigen?
- Was verdient denn deiner Meinung nach ein Mitglied des Bundestages?

"Diese Gruppe" - das ist das Volk.
Die Volksvertreter arbeiten FÜR das Volk nicht umgekehrt, und das Volk finanziert die Leute auch über die Abgaben auf die geleistete Wertschöpfung. Da erübrigt sich doch die Frage wer das Recht hat über die Bezüge zu entscheiden.
Ein Bundestagsmitglied verdient meiner Meinung nach, dass was vom Volk abgesegnet wird und nicht das was er sich via eigenem Diätengesetz bewilligt.

Oder anders gefragt. Findest du, dass die Richter am Bundesverfassungsgericht zu viel verdienen?

Verdienen meiner Meinung nach viel zu wenig. Der Job ist für den Erhalt unserer FDGO so wichtig, dass er sich nicht in Geld beziffern lässt. Würde aber die Einstellungspraxis der BVG-Richter um einen plebiszitären Mechanismus ergänzen. 2/3 Parlamentsmehrheit ist doch etwas dürftig und könnte durch die Politik ausgenutzt werden.

Der Arbeitnehmer hat, wie du richtig erkannt hast, einen Arbeitgeber der ihn für die erbrachte Leistung entsprechend entlohnt. Zwischen ihnen besteht ein Abhängigkeitsverhältnis. Das ist beim Abgeordneten jedoch völlig anders. Hier gibt es ausschließlich ein abstraktes Rechenschaftsverhältnis zwischen "dem Volk" und "den Abgeordneten".
Ich bin mal so frei
Artikel 38 Grundgesetz
(1) Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.

Was willst du damit sagen? Das die Abgeordneten "Narrenfreiheit" haben? Und den Artikel würde ich mal lieber auf die Praxis des "Fraktionszwanges" anwenden...

Und um ganz genau zu sein, erhöhen sich die Abgeordneten eben NICHT ihre eigene Diätenerhöhung. Sie lösen zu Beginn jeder Legislaturperiode eben nur einen Automatismus aus, der letztlich zu einer Diätenerhöhung führt. Die Höhe legen jedoch nicht die Parlamentarier selbst fest, sondern diese werden jeweils zur Mitte des Jahres auf der Basis der vom Statistischen Bundesamt errechneten Lohnentwicklung angepasst. Diese Differenzierung ist WICHTIG, denn in der Debatte - hauptsächlich von der AfD voran getrieben, wird der Fokus ausschließlich auf die Perspektive "Neid und Gier" reduziert.

Unveränderter Klartext: Die Abgeordneten erhöhen sich selbst das Gehalt.

Geht mir übrigens gar nicht darum den Abgeordneten "möglichst wenig" zugestehen zu wollen oder ihnen pauschal irgendwas negatives zu unterstellen. Sie machen natürlich eine für das Funktionieren des Staates wichtige Arbeit. Was aber auch klar sein sollte, die Abgeordneten sind Volksvertreter und nicht irgendeine priviligierte Lenkungskaste.

Leider ist da die Praxis der eigenen Diätenerhöhung für mich schon ein Indiz dafür, dass mit dem Selbstverständnis und dem Bezug zu den normalen Menschen etwas nichtmehr ganz stimmt. Entsprechend mache ich Verbesserungsvorschläge wie man dem begegnen könnte.
 
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Nö ich hab ja nur 1 40h stunden job + 450 €
Nebenjob. Was weiß ich vom Arbeiten.

Im gegensatz zu dir bin ich aber in der lage ohne vorurteile und emotionen sachverhalte mir anzuschauen, mich darüber zu informieren und dann eine meinung zu bilden. Emotional werd ich dann, wenn mir irgendwelche leuchten konplexe probleme und sachverhalte vollkommen vereinfacht und entfremdet erklären wollen und meinen einfache lösungen gefunden zu haben.

So frei nach dem motto, was stellen die sich so an? Is doch alles easy...
 
Quetzalkoatlus schrieb:
Und dein Post deutet darauf, dass du keine Ahnung von irgendeiner normalen Arbeit hast. In der Regel kannst du dir da nicht die Eier schaukeln, solche Jobs fallen in einem markwirtschaftlichen System übrigens auf natürliche Weise weg.
Das Eier schaukeln war dann wohl doch eher im Vergleich gemeint. Natürlich gibt es gut bezahlte Jobs, die man im Vergleich zu anderen jobs als "Eierschaukelei" betrachten kann ... und wegfallen tun diese Jobs auch nicht immer.

Aber es ist schon klar, warum die AfD nach Bürgerentscheiden ruft ... in einem solchen Klima gedeiht Populismus nunmal am besten (siehe Erfolgsgeschichte der SVP).

Die Frage ist nur, ob man die Entlohnung von Menschen, die "für diesen Staat wichtige arbeit" machen, danach bemessen sollte, ob es das doppelte, dreifache oder 20fache dessen ist, was ICH bekomme. Daran bemessen nämlich viel mehr Menchen "Lohngerechtigkeit", als an den Leistungsanforderungen im entsprechenden Bereich.

Eventuell würde die Neid-Debatte schon abflauen, wenn man den Alltag einzelner Berufsbilder mal öffentlich macht ... nur damit zur subjektiven Empfindung (der kriegt viel mehr als ich, aber wofür eigentlich) auch die ebenso subjektive Einschätzung kommen kann, was man selbst von so einem Arbeitsalltag bei niedrigerem Entgelt halten würde.

Ich hätte zum Beispiel keine Lust (für kein Geld der Welt) bei Verhandlungen mit Arschlöchern (subjektive Einschätzung) primär auf die Staatsraison achten zu müssen. Das ist bei verhandlungen in der freien Wirtschaft nichts anderes, und auch die Leute, die diesen Scheißjob da machen, werden meist fürstlich entlohnt.

Einfach frei Schnauze geht da nicht ... und in einem politischen Amt ist das eben ein Zustand, der nicht nur 10h täglich berücksichtig werden muss, sondern 24/7 bei jedem Pups den man lässt.
Das darf mMn schon ordentlich entlohnt werden ... ich hätte jedenfalls keine Lust für Jahresgehälter um 35k mit Erdogan zu verhandeln ... oder mit Trump ... oder halt mit Seehofer, Nahles oder Gauland.
Genausowenig habe ich Lust, in einem großen Unternehmen für das gleiche Gehalt wichtige Entscheidungen zu treffen UND zu verantworten.
 
Zuletzt bearbeitet:
... ich hätte jedenfalls keine Lust für Jahresgehälter um 35k mit Erdogan zu verhandeln ... oder mit Trump ... oder halt mit Seehofer, Nahles oder Gauland. (Zitat Ende)

Achgottchen, es gibt viele, die geniessen so eine Situation (zB mein Exchef)! Ich hätte auch kein Problem damit, mit denen zu vehandeln; du siehst das einfach viel zu dramatisch. Nimm dir ein Beispiel an Merkel: Das ist ihre Stärke, die erledigt so etwas anstrengungslos mit links, im vorbeigehen. Man braucht nur die richtige Einstellung dazu, dann ist das wie eine Kaffeepause (nur fader).
 
Ich habe es ja auch (mehrmals) als subjektive Einschätzung gekennzeichnet, dass ich das eben nicht so gerne machen würde ... aber auch ich habe meinen Preis, für den ich sogar täglich in Pisse baden würde.

Ich weiß, dass es Leute gibt, die sowas gerne machen ... oder darin einfach keine Belastung sehen.
Aber versuch mal mit denen über eine Gehaltsminderung zu diskutieren ... ich denke die sagen lange vor 35k "vergiss es" oder "komm mal klar", zumindest die, die an das fünf- bis zehnfache gewöhnt sind.
Und wenn du dann weiter verhandeln willst, dann sind die auch mal schwuppdiwupp bei der Konkurrenz.
Auch dein Ex-Chef würde das nicht für ein Gehalt tun, was er einem seiner normalen Angestellten zahlt ;)

Auch dafür habe ich Verständnis, ohne es "toll" zu finden, dass es eben so ist.

Ist das eigentlich zu glauben ... ausgerechnet ich verteidige hohe Gehälter?
LOL.
 
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Diese Typen haben nur das Glück, das es von ihnen relativ wenige gibt. Die würden betteln, genau diesen Job machen zu dürfen; haben es aber nicht notwendig.

Politiker sind dafür ein gutes Beispiel. Die wollen entscheiden und kommandieren; das Gehalt ist ihnen gar nicht so wichtig. Ein Schuhmacher Michael wollte unbedingt Autorennen fahren- er hätte dies sicherlich auch um 30k gemacht. Sein Glück war aber, das es niemand so gut wie er konnte, daher konnte er fast alles von den Rennställen verlangen. Mit Erdo, Trump oder Maduro verhandeln... da kann sowieso nichts kluges heraus kommen, also was solls. Aber wählerisch/empfindlich bist da schon! lol.
 
Vielleicht bin ich empfindlich ... auf jeden Fall möchte ich Dinge gerne so machen können, wie ich sie für richtig halte ... in meinem Ausbildungsberuf natürlich noch mehr, als in einem Scheißegal-Job.

Trump, Erdogan oder Leuten ähnlichen Kalibers würde ich wohl nur an den Kopf knallen, dass die BRD nicht mit Erpressern verhandelt und sie doch bitte die Souveränität meines Staates genauso achten sollen, wie sie das von mir bei jeder Gelegenheit verlangen.
Tit for Tat ... Auf Kooperation wird mit Kooperation reagiert, auf Blocken mit einem Block.
 
Ich sehe schon, du wirst kein Diplomat...lol. Nur wegen ein bisschen Gefühl gleich aufgeben?

Gott, mit den richtigen Verhandlern kannst das Thema 30 Jahre lang ohne jeden Erfolg verhandeln und dabei richtig, richtig abkassieren und "kluge" Interviews geben! Dafür würden sich 1000te alle zehn Finger abschlecken!
 
Ja genau ... und wenn man beiden Parteien Waffen liefert, kann man von einem Krieg viel besser und vor allem ewig profitieren.

Findest du das etwa OK? Oder resignierst du einfach vor der Realität, die sich diese Arschlöcher geschaffen haben?
 
bitte schöne Sprache :)

Du kannst mit diesen Typen nicht ernsthaft verhandeln- glaub bloss nicht, die lassen sich durch Wörter oder Argumente beeindrucken!

Wenn du sie nicht erpressen kannst, wird sich gar nichts bewegen. Das "Verhandeln" ist in Wirklichkeit für beide Seiten nur ein Vorwand, um weiter in Kontakt zu bleiben und für die Öffentlichkeit "willig" auszusehen. Selbst wenn wirklich etwas "ausverhandelt" würde, hätte es ohne Erpressung keinen Bestand.

Ich seh aber schon, du bist dafür zu unerfahren und vor allem zu emotional- so wird das nichts mit dir.

Kaufe dir diesen Film (falls du ihn noch nicht kennst); für alle politisch Interessierten einer der wenigen Filme, die gefallen und ihr Geld wert sind. Es geht dabei nicht um eine gute Seite, sondern wie das ungefähr läuft. https://de.wikipedia.org/wiki/Thirteen_Days_(2000)
 
Zuletzt bearbeitet: (Filmbeispiel hinzugefügt)
DerOlf schrieb:
Aber es ist schon klar, warum die AfD nach Bürgerentscheiden ruft ... in einem solchen Klima gedeiht Populismus nunmal am besten (siehe Erfolgsgeschichte der SVP).

Im Koalitionsvertrag steht ja auch etwas von Bürgerbeteiligung stärken drin (Wers glaubt wird selig). Die Schweiz ist doch Paradebeispiel, nach "Logik" der Gegner von Plebisziten müsste das Land ja schon längst im Chaos versunken sein. Ist es aber nicht. Wenn eins die Lehre aus den dubiosen Entscheidungen der Herrschaft Merkels sein muss, dann das es ohne Volksentscheide einfach nicht geht.
Keine Volksentscheide bedeutet ja nichts anderes als den Eliten einen Blankoscheck zu geben. Es müsste also jedes Vorhaben was von da oben kommt vom Volk angefochten werden können.
Und das man solche eigentlichen Selbstverständlichkeiten für eine Demokratie ("Herrschaft des Volkes") ständig als "Populismus" herabsetzt finde ich schon bedenklich.
 
@surfinghorse:
Mit Unerfahrenheit hat das nichts zu tun ... ich kann das selber (das ist nämlich nicht nur dort Kulturtechnik, wo es um Geld geht) ... da es aber eine Eigenschaft ist, die ich an anderen nicht mag, möchte ich sie an mir selbst nicht beobachten wollen ... denn dann müsste ich mir selbst Doppelmoral vorwerfen.
Man muss sich für eine Einigung nicht gegenseitig erpressen, wenn man nicht von vornherein davon ausginge, dass der andere einen genauso übervorteilen möchte, wie man das selbst versucht.

@Quetzalkoatlus:
Die Schweiz ist nicht nur das Paradebeispiel für Volksentscheide, sondern mit der SVP eben auch für Rechtspopulismus.

Das bedeutet nicht, dass ich plump Volksentscheide mit Populismus gleichsetze, sondern nur, dass ich denke, man könne an der Schweiz eben recht gut die Folgen der Kombination von Populismus und Volksentscheiden sehen.
"Politik" muss in der Schwiez aufgrund der Volksentscheide um einiges manipulativer vorgehen, als in DE.

Wenn die "Volksmeinung" nicht so verdammt einfach zu lenken wäre, dann wären Volksentscheide genau das, als das du sie darstellst .... in Kombination mit Populismus macht sie die Vertrauensseeligkeit und Manipulationsoffenheit der Menschen jedoch etwas gefährlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir zwei könnten untereinander verhandeln, da bin ich mir sicher!

Aber du kannst nicht mit Egomannen wie Trump, Erdogan, Maduro, etc verhandeln ohne Druckmittel. Warum sollten sie irgendwas zustimmen, was ihren Plan, ihre Macht einschränkt? Die wollen keinen Kompromiss!

Ohne Druckmittel gibt es mit denen kein gutes Ergebnis. Diese Typen fühlen sich als Sieger- aus ihrer Sicht ist die Unterwerfung des "Partners" die einzig richtig Antwort auf alle Probleme.
 
genau mit solchen Menschen möchte ich eben nicht verhandeln, und deswegen finde ich es OK, wenn die, die auch in meinem Interesse (oder an meiner statt) mit denen verhandeln, dafür etwas besser entlohnt werden.
So läuft es halt, wenn du keine Lust hast, deinen Rasen selber zu mähen, dann musst du dafür eben jemanden bezahlen ... und zwar besser, als du dich selbst dafür bezahlen würdest.

Ich sehe das als Dienstleistung (zumindest ein Stück weit) ... und ja, bei verhandlungen mit Egomanen ist es auch nicht schlecht, wenn die eigenen Verhandler wenigstens die gleich Sprache sprechen.
 
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