GroKo 2.0 - ist das überhaupt möglich und was wäre davon zu erwarten?

Noxiel schrieb:
Wer soll deiner Meinung nach über die Höhe der Abgeordneten Diäten bestimmen? Und was würde diese Gruppe zu einem gerechteren Urteil befähigen?

Das Volk, weil es die Leute wählt und den Laden finanziert.

Noxiel schrieb:
Was verdient denn deiner Meinung nach ein Mitglied des Bundestages?

Meiner Meinung nach könnten sie durchaus etwas überdurchschnittlich verdienen, es sollte sich bloß im Rahmen dessen bewegen, was auch für die Mehrheit, sagen wir mal 90% der Bürger, zutrifft. Dabei sollten sie auch endlich mal selbst in die Rentenkasse einzahlen, das muss der normale Arbeitnehmer nämlich auch.
Wichtiger als der Betrag ist aber die Praxis, dass die Diäten direkt vom Volk legitimiert sein sollten sind und nicht einfach so von den Abgeordneten selbst erhöht werden können, das kann der normale Arbeitnehmer übrigens nicht.

Noxiel schrieb:
Übrigens gibt es einige Indizien dafür, dass die derzeitige Regelung zu den Abgeordneten Diäten vor dem Bundesverfassungsgericht kaum Bestand haben dürfte. Bisher hört man jedoch nichts davon, dass die AfD den Gang nach Karlsruhe erwägt. Ganz schön bigott, oder?

Und wenn man sich die großartige Rede von Frau Britta Haßelmann dazu anhört und realisiert, wie dilettantisch sich die AfD verhält und seit Oktober letzten Jahres den Mund nicht aufbekommen hat, dafür aber jetzt Monat für Monat diese "völlig ungerechtfertigte" Erhöhung mitträgt und gerne davon profitiert, dann weiß man schon wer die wahren Heuchler im Parlament sind. Denn das die Erhöhung kommt und wie sie zusammensetzt ist seit 2014 bekannt.

Also du kannst es nun drehen und wenden wie du willst. Es gibt Abgeordnete die haben der eigenen Diätenerhöhung zugestimmt und andere haben es nicht getan. Kann sich ja jeder sein Urteil darüber selbst bilden. Neben der AfD hat sich auch die Linksfraktion dem wiedersetzt, wieso ist das bei denen denn kein Problem?
Muss sagen, dass ich es wirklich höchstgradig skurril finde, wie man nun schon Abgeordnete dafür verteidigen muss, dass sie der wirklich frechen Praxis sich selbst das Gehalt zu erhöhen eben nicht zustimmen. Das man der AfD selbst daraus noch einen Strick dreht ist wirklich bemerkenswert.
 
Meine Güte, die Opposition hat im Bundestag nun mal die Aufgabe die Regierung zu kontrollieren. Dazu gibt es noch weitere Werkzeuge außer einer Gegenstimme in der Abstimmung. Diese hat noch dazu eher einer symbolischen Charakter, da die Opposition in der Regel in der Minderheit ist.

Effektive Möglichkeiten stehen mit der Verfassungsklage, etc. der Opposition zur Verfügung.

Gerade bei diesem Thema muss man sich die Frage stellen ob die AfD mit Nein gestimmt hat, weil sie tatsächlich dagegen ist und aus politischer Ahnungslosigkeit weitere Möglichkeiten ausgelassen hat oder weil sie die Kohle gerne mitnimmt aber öffentlich natürlich dagegen sein müssen um Stimmung gegen die etablierten Parteien zu machen.

Nun besteht die AfD nicht nur aus Politikanfängern. Mit Gauland befindet sich an der Parteispitze sogar ein Mann mit langjähriger Bundestagserfahrung. Dazu soll sich jeder seine eigene Meinung bilden.

Meiner Meinung nach passt hier das Sprichwort "Wasser predigen und Wein saufen" wie die Faust aufs Auge.

Und selbst wenn sie aus Ahnungslosigkeit die anderen Möglichkeiten ausgelassen haben. Spricht das für nicht eine Oppositionspartei die vollmundig nach der Bundestagswahl angekündigt hat "wir werden sie jagen". Aber mit stumpfen Messern anfangen zu wildern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Quetzalkoatlus schrieb:
Meiner Meinung nach könnten sie durchaus etwas überdurchschnittlich verdienen, es sollte sich bloß im Rahmen dessen bewegen, was auch für die Mehrheit, sagen wir mal 90% der Bürger, zutrifft. Dabei sollten sie auch endlich mal selbst in die Rentenkasse einzahlen, das muss der normale Arbeitnehmer nämlich auch.
Wichtiger als der Betrag ist aber die Praxis, dass die Diäten direkt vom Volk legitimiert sein sollten sind und nicht einfach so von den Abgeordneten selbst erhöht werden können, das kann der normale Arbeitnehmer übrigens nicht.

Hey, bei sowas könnt mir die Hutschnur platzen. Ist das Arroganz? Dummheit? Naivität? Erklär mir mal bitte, wer mit einem leicht überdurchschnittlichen Gehalt sowas wie einen Politikerposten auf Bundesebene finanziell betreiben soll? Bzw, wenn es den grad so ginge, sich den Stress und die Verantwortung antun sollte, wenn er für vll 2/3 der Arbeit entspannt irgendwo in nem Büro die Eier schaukeln lassen könnte? Dein ganzer Post schreit danach, das du wirklich null Ahnung von der Arbeit, Struktur und Kosten unserer Politiker hast.

Du bist das Paradebeispiel, warum die Diäten nicht vom Volk bestimmt werden dürfen und direkte Demokratie ne Katastrophe wäre. Unwissenheit, davon aber reichlich, Neid und Missgunst sowie Vorurteile würden entscheiden und nicht Vernunft und Notwendigkeit.

Echt, da fällt es einem manchmal schwer, im Ton zu bleiben. :freak:
 
Daher ja mein Vorschlag des unabhängigen Gremiums, welches Anhand der Ausgaben der Abgeordneten (ja ich finde, die sollten offengelegt werden müssen) in einem Korridor über die tatsächlichen Bezüge entscheidet ... Natürlich muss bei deisen Entscheidungen berücksichtigt werden, dass der Job eben auch eine Menge Ausgaben mit sich bringt und es dabei eben NICHT (wie beim normalen Arbeitnehmer) einfach nur darum geht, Miete, Futter, Familie, Strom, Kommunikations- und Transportmittel zu bezahlen, sondern eben hinter den meisten Politikern ein ganzen Rattenschwanz an Angestellten dranhängt, die letztlich auch bezahlt werden müssen.
Um diese Ausgabenstruktur geht es mir nicht ... es ist klar, dass die Diäten das abdecken müssen ... es geht mir um das "darüber hinaus" ... wie viel "muss" es da tatsächlich sein?
Ich denke schon, dass darüber eigentlich nicht die Politiker selbst entscheiden sollten.

Ausserdem sollten Politiker ähnlich wie Richter in jedem Fall so bezahlt werden, dass auch ein Bill Gates sie nicht einfach "kaufen" kann. Ein normales Malocher-gehalt reicht dafür nicht aus ... auch "leicht überdurchschnittlich" ist definitiv etwas zu wenig.

Mir geht es dabei genau um den Umstand, sich selbst Gehaltserhöhungen zu bewilligen ... das geht in keinem anderen job (mir ist jedenfalls keiner bekannt). UND das erzeugt selbstverständlich Neid und Missgunst ... niemand würde mit "nein" Antworten, wenn man ihn fragt, ob er ab morgen bei gleicher Arbeit gerne 5% mehr Gehalt hätte.

In die Sozialsysteme sollten mMn natürlich auch Politiker einzahlen ... einfach weil es auch bei Pfeffersäcken nicht OK sein darf, wenn die sich an einem System bedienen, in welches sie nicht eingezahlt haben. Das bezieht sich allerdings auch nicht nur auf Politiker, sondern auch auf ein paar andere von Sozialbeiträgen ausgenommene Berufsgruppen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mustis schrieb:
Bzw, wenn es den grad so ginge, sich den Stress und die Verantwortung antun sollte, wenn er für vll 2/3 der Arbeit entspannt irgendwo in nem Büro die Eier schaukeln lassen könnte?

Du kannst uns sicher darüber aufklären warum ein Politiker im Bundestag mehr Arbeit, Stress und Verantwortung hat als sagen wir mal der überdurchschnittlich verdienende Leiter der IT in einem mittelständischen Unternehmen oder der überdurchschnittlich verdienende Tiefbauingenieur bei einer großen Straßenbau-Firma...

Aber klar, die schaukeln sich sicher nur "die Eier" und können den ungeheuren Stress und die Verantwortung die ein 08/15 Politiker hat der im Bundestag herumsitzt nicht im geringsten nachempfinden.
 
Die von dir angesprochenen Berufe verdienen, wie du ja selbst zugibst, überdurchschnittlich. Und zwar deutlich mehr als 90% der restlichen Bürger. Nach Quetzal müssten Politiker ergo weniger verdienen als dein Beispiel und ich habe solche Positionen ganz sicher nicht im Vergleich gemeint....
 
Und derweil wird in Bayern der Säkularstaat aufgeweicht.
https://www.google.com/search?clien...0uNfaAhUL2KQKHSKGB-YQBQgkKAA&biw=1920&bih=901
Immer diese religiösen Fanatiker ;)

DAS ist mMn viel eher ein Arbeitsanlass für die Richter in Karlsruhe auch wenn die ja 1995 schon zu einem ziemlich klaren Urteil darüber gefunden haben, was ein Kruzifix letztlich symbolisiert.

Ich denke, in meiner Amtsstube würde ich es wohl aus reinem Protest erstmal falsch herum aufhängen, wenn ich das gefühl hätte, dass man mich für "garnicht" wohl am liebsten steinigen würde.
Oder ich würde SÄMTLICHE andere Religionssymbole drumherum gruppieren.

Wenn ich in eine Amtsstube komme, dann möchte ich da allenfalls unseren Pleitegeier sehen.
Und von der Bundesregierung wünsche ich mir in der Sache eine klare Absage an die Kruzifix-Pflicht in Bayern, denn die Bundesverfassung steht nunmal ÜBER den Landesgesetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Laut statista lag das durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen in Deutschland bei ca. 33400 Euro.

Sind wir großzügig und geben Bundestagsabgeordneten etwas überdurchschnittlich mehr Geld, also 45000 Euro Jahresbruttoeinkommen.

Kurruption wäre bei dem Einkommen Tür und Tor geöffnet. Und im Hinblick auf die Verantwortung, da man permanent durch die Presse beobachtet wird, jede Äußerung auf die Goldwaage gelegt wird hätte ich keine Lust für das Geld aufzustehen.
 
@Olf
War nur eine Frage der Zeit, bis christliche Hardliner die Diskussion um den Islam für sich nutzen. Ich hoffen es wird untersagt, einkassiert und es gibt ne ordentliche verbale Maulschelle für die Verantwortlichen.

In DE ist verdammt nochmal der Staat und Kirche getrennt und das ist leider viel zu lange schon nicht konsequent umgesetzt, es sei der Religionsunterricht in Schulen erwähnt. Standard sollte Ethik sein und Ethik nicht nur existieren, damit konfessionslose etc. was zu tun haben während der Rest im Religionsunterricht sitzt. Vom Leistungsunterschied zwischen Ethik und Religionsunterricht mal ganz abgesehen. Die einen diskutieren Kant und seinen Imperativ, die anderen über die heute ja soviel gelebten christlichen Werte und diskutieren über Gott....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schon den Begriff "christliche Werte" halte ich da für eine Anmaßung. Denn die Werte, die (auch) das Christentum angeblich vertritt, sind um einiges älter, als der Monotheismus ... der widerum ist weitaus älter, als das Christentum. Tatsächlich sind das Werte, die viel eher mit dem Übergang zur Seßhaftigkeit und der Notwendigkeit eines friedlichen Miteinanders in wachsenden Siedlungsräumen zu tun haben, als mit irgendeiner speziellen Glaubensrichtung.

Meiner Meinung nach ist die Trennung von Kirche und Staat eine der bedeutendsten Errungenschaften unserer Zivilgesellschaft ... das muss geschützt werden ... auch gegen christlichen Fanatismus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lipovitan schrieb:
Laut statista lag das durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen in Deutschland bei ca. 33400 Euro.

Sind wir großzügig und geben Bundestagsabgeordneten etwas überdurchschnittlich mehr Geld, also 45000 Euro Jahresbruttoeinkommen.

Kurruption wäre bei dem Einkommen Tür und Tor geöffnet. Und im Hinblick auf die Verantwortung, da man permanent durch die Presse beobachtet wird, jede Äußerung auf die Goldwaage gelegt wird hätte ich keine Lust für das Geld aufzustehen.

Nunja ich dachte bei Überdurchschnittlich auch eher an die oberen 25% was Einkommen angeht.
Kurruption ? Was kann denn ein 08/15 Abgeordneter schon groß machen ?
Und nicht jeder Abgeordnete (außer die der AFD) steht im medialen Fokus, deren Äußerungen interessieren in der Regel so gut wie keinen außer es wird bewusst provoziert....
Ruhiger Job für das Geld, ich würde dafür gerne aufstehen.
 
Vll solltest du den Beitrag, der Anstoß war, dazu lesen, was Quetzal da gefordert hat... :rolleyes:

Er forderte Ein Gehalt leicht über Schnitt und was so ca. 90% des Volkes widerspiegelt.

Aber auch du hast denke ich wenig Ahnung, was ein Bundestagsabgeordneter so alles machen muss. Ein ruhiger 8-17 Uhr Job sieht anders aus, kann ich dir garantieren.
 
Mustis schrieb:
Aber auch du hast denke ich wenig Ahnung, was ein Bundestagsabgeordneter so alles machen muss. Ein ruhiger 8-17 Uhr Job sieht anders aus, kann ich dir garantieren.

Kannst du mir das auch erklären/aufzeigen oder nur garantieren ?
 
Warum soll ich für dich den Lehrer spielen? Zahlst mir 20€ die Stunde? Dann suche ich die Infos raus und fasse sie für dich zusammen. Warum soll ich DEINE Arbeit machen? Sowas sollte man als halbwegs gebildeter Mensch sich mal zu gemüte geführt haben, das ist Allgemeinwissen (sollte es zumindest sein).
 
Lipovitan schrieb:
Kurruption wäre bei dem Einkommen Tür und Tor geöffnet. Und im Hinblick auf die Verantwortung, da man permanent durch die Presse beobachtet wird, jede Äußerung auf die Goldwaage gelegt wird hätte ich keine Lust für das Geld aufzustehen.

Empfinde ich übrigens als kein gutes Argument, dass einer bestimmten Menschengruppe mehr Geld zugeteilt werden muss, damit diese sich, wie alle anderen Bürger auch, an bestehende Gesetze halten soll.

Wieso nicht einfach die Strafen bei Zuwiderhandlung drakonisch anziehen? Sollte doch Motivation genug sein.

Natürlich sitzt auch nicht der Durchschnittsbürger in der Regierung und hat somit meist zumindest das Potential auf eine deutlich besser bezahlte Stelle in der freien Wirtschaft, was man bei der Festlegung der Höhe in Betracht ziehen sollte.

Außerdem müsste man sich mal darüber unterhalten, ob Abgeordnete entweder keinerlei Nebentätigkeiten bei angepasster Vergütung nachgehen dürfen oder die Nebentätigkeiten zu 100% angerechnet werden.
 
Quetzalkoatlus schrieb:
Das Volk, weil es die Leute wählt und den Laden finanziert.
Das wäre der erste Teil meiner Frage. Beantwortest du jetzt noch den Rest?
- Und was würde diese Gruppe zu einem gerechteren Urteil befähigen?
- Was verdient denn deiner Meinung nach ein Mitglied des Bundestages?

Quetzalkoatlus schrieb:
Meiner Meinung nach könnten sie durchaus etwas überdurchschnittlich verdienen, es sollte sich bloß im Rahmen dessen bewegen, was auch für die Mehrheit, sagen wir mal 90% der Bürger, zutrifft. Dabei sollten sie auch endlich mal selbst in die Rentenkasse einzahlen, das muss der normale Arbeitnehmer nämlich auch.
Hey über eine Reform der Abgeordnetendiäten hat glaube ich niemand etwas gesagt. Ich sehe es auch kritisch, wenn sich Abgeordnete nebenher mit Vorlesungen oder Vorstandsposten zusätzlich eine goldene Nase verdienen. Das müsste aber bedeuten, dass die Abgeordneten Diät auch auskömmlich ist, was sich wiederum mit deinem Anspruch beißt, soviel zu verdienen wie die besagten 90% der Bevölkerung.

Oder anders gefragt. Findest du, dass die Richter am Bundesverfassungsgericht zu viel verdienen?

Quetzalkoatlus schrieb:
Wichtiger als der Betrag ist aber die Praxis, dass die Diäten direkt vom Volk legitimiert sein sollten sind und nicht einfach so von den Abgeordneten selbst erhöht werden können, das kann der normale Arbeitnehmer übrigens nicht.
Der Arbeitnehmer hat, wie du richtig erkannt hast, einen Arbeitgeber der ihn für die erbrachte Leistung entsprechend entlohnt. Zwischen ihnen besteht ein Abhängigkeitsverhältnis. Das ist beim Abgeordneten jedoch völlig anders. Hier gibt es ausschließlich ein abstraktes Rechenschaftsverhältnis zwischen "dem Volk" und "den Abgeordneten".
Ich bin mal so frei
Artikel 38 Grundgesetz
(1) Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.

Und um ganz genau zu sein, erhöhen sich die Abgeordneten eben NICHT ihre eigene Diätenerhöhung. Sie lösen zu Beginn jeder Legislaturperiode eben nur einen Automatismus aus, der letztlich zu einer Diätenerhöhung führt. Die Höhe legen jedoch nicht die Parlamentarier selbst fest, sondern diese werden jeweils zur Mitte des Jahres auf der Basis der vom Statistischen Bundesamt errechneten Lohnentwicklung angepasst. Diese Differenzierung ist WICHTIG, denn in der Debatte - hauptsächlich von der AfD voran getrieben, wird der Fokus ausschließlich auf die Perspektive "Neid und Gier" reduziert.


Quetzalkoatlus schrieb:
Also du kannst es nun drehen und wenden wie du willst. Es gibt Abgeordnete die haben der eigenen Diätenerhöhung zugestimmt und andere haben es nicht getan. Kann sich ja jeder sein Urteil darüber selbst bilden. Neben der AfD hat sich auch die Linksfraktion dem wiedersetzt, wieso ist das bei denen denn kein Problem?
Die Fraktion der Die Linke hat wohl bisher die Erhöhung jedes Mal gespendet. Da ist der Protest zumindest wahrhaftig, die AfD hingegen steckt die Erhöhung stillschweigend ein und das ist letztlich scheinheilig.

Quetzalkoatlus schrieb:
Muss sagen, dass ich es wirklich höchstgradig skurril finde, wie man nun schon Abgeordnete dafür verteidigen muss, dass sie der wirklich frechen Praxis sich selbst das Gehalt zu erhöhen eben nicht zustimmen. Das man der AfD selbst daraus noch einen Strick dreht ist wirklich bemerkenswert.
Dahinter steckt das Narrativ, Abgeordnete seien faul und würden für ihre Arbeit gegen das Volk auch noch fürstlich belohnt. Und nochmal, nicht die Parlamentarier erhöhen sich die Diäten um den Betrag X sondern sie verabschieden einen Prozess, der die Abgeordneten Diäten an die aktuelle Lohnentwicklung anpasst.
 
Morgen debatiert der Deutsche Bundestag auf Antrag der Linken und Grünen mal wieder über die Rüstungsexporte der Bundesregierung. Na da bin ich mal gespannt, wird bestimmt wieder mit vielen Emotionen ausgetragen werden.:evillol:
 
Wiggum schrieb:
Du kannst uns sicher darüber aufklären warum ein Politiker im Bundestag mehr Arbeit, Stress und Verantwortung hat als sagen wir mal der überdurchschnittlich verdienende Leiter der IT in einem mittelständischen Unternehmen oder der überdurchschnittlich verdienende Tiefbauingenieur bei einer großen Straßenbau-Firma...
Ich habe mal stellvertretend einen exemplarischen Arbeitstag während einer Sitzungswoche gefunden.
http://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-demokratie/39346/arbeitwoche-eines-mdb?p=all

Oder auch hier ein nicht repräsentativer Querschnitt über die Arbeitszeit.
https://www.mz-web.de/halle-saale/arbeitszeit-der-politiker-stress-nicht-nur-bei-platzeck-1640590

Und entgegen der Arbeit des Leiters der IT oder des Tiefbauingenieurs, deren Aufgaben ziemlich klar umrissen und der Erfolg klar messbar ist, geht es bei Parlamentariern meist um die Arbeit in Fachauschüssen bzw. in den eigenen Wahlkreisen. Da müssen Gesetzesvorlagen erarbeitet werden, Kompromisse geschlossen und die Fraktion mit Sachvorträgen unterstützt werden.
Ich verstehe daher auch überhaupt nicht, wieso deine einzige Argumentationsstrategie darin besteht, die Arbeit der Parlamentarier gegen die, der von dir genannten Berufe gegeneinander auszuspielen. Es geht unterm Strich nicht darum, wessen Arbeit im Sinne volkswirtschaftlich bzw. gesellschaftlicher Werthaltigkeit wertvoller ist, sondern dass wir jene, welche die Weichen und Voraussetzungen dafür stellen, dass der IT'ler und der Ingenieur gut und frei arbeiten können, entsprechend bezahlen.
Du führst hier nur die Neiddebatte der AfD weiter, ohne zu sagen, warum der Parlamentarier denn weniger verdienen sollte.

Wiggum schrieb:
Aber klar, die schaukeln sich sicher nur "die Eier" und können den ungeheuren Stress und die Verantwortung die ein 08/15 Politiker hat der im Bundestag herumsitzt nicht im geringsten nachempfinden.
Vielleichst legst du mal deine "Ich mag keine Politiker" Brille ab und versuchst nicht bereits in einem Satz, deine negative Grundeinstellung gegenüber unseren Parlamentariern Ausdruck zu verleihen. Bei Bezeichnungen wie 0815 Politikern und dem damit transportierten Hohn, glaube ich nicht, dass du an einer objektiven Debatte zu diesem Thema in der Lage bist.

Wiggum schrieb:
Nunja ich dachte bei Überdurchschnittlich auch eher an die oberen 25% was Einkommen angeht.
Kurruption ? Was kann denn ein 08/15 Abgeordneter schon groß machen ?
Der sitzt zum Beispiel im Fachausschuss "Wirtschaft" und fügt mit seinen Fraktionskollegen in der Novelle des "Emissionsschutzgesetzes" einige Passagen hinzu, die er vom Kohle Lobbyisten beim "privaten" Abendessen neben Lachs Carpaccio und einem gefüllten Briefumschlag als "Argumentationshilfe" mitbekommen hat. Und schon freut sich der Chef der "Schwarzrauch Kohle und Koks GmbH" mit einem Einsatz von nur 20.000 Euro pro 0815 Abgeordnetem, auf den Einbau von Filteranlagen im Wert von 250.000 Euro verzichten zu können.

Ist diese Szenario wirklich so abstrakt, dass du darauf nicht kommst?

Wiggum schrieb:
Und nicht jeder Abgeordnete (außer die der AFD) steht im medialen Fokus, deren Äußerungen interessieren in der Regel so gut wie keinen außer es wird bewusst provoziert....
Ruhiger Job für das Geld, ich würde dafür gerne aufstehen.
Dann hast du (vermutlich) wenig Ahnung von der Arbeit im Deutschen Bundestag, wenn du - und das implizierst du ja mit deiner Aussage - davon ausgehst, dass die Hauptaufgabe des gemeinen Parlamentariers darin besteht im Plenarsaal zu sitzen und "Äußerungen" von sich zu geben.
 
Noxiel schrieb:
Die Fraktion der Die Linke hat wohl bisher die Erhöhung jedes Mal gespendet. Da ist der Protest zumindest wahrhaftig, die AfD hingegen steckt die Erhöhung stillschweigend ein und das ist letztlich scheinheilig.

Darf ich um eine Quelle bitten ? Vielleicht auch mehr als eine Absichtserklärung ala "kündigten an xy zu spenden" ?
 
Eine Quelle wäre dieser Artikel
https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1605639/

Ansonsten hilft dir Google. "Die Linke", "Diätenerhöhung" "Spende" leitet dich zu vielen vielen Artikeln und dem Förderverein der Linken Bundestagsfraktion weiter. Auch aus den letzten Jahren findest du die gleichen Treffern. Immer zur Diätenerhöhung existiert recht zuverlässig ein Artikel darüber, wie ihn die Linken Parlamentarier spenden.
 
Zurück
Oben