Handy-Pfand?

@ schallundrauch
Du armer Unterdrückter... ;)

ApeHunter schrieb:
z.B. Gelbe Tonne Plus oder Wertstofftonne (so ziemlich alles außer Glas und Rest-/Biomüll) statt der vielerorts noch immer gängigen gelben Säcke, bei denen man nichtmal weiß, ob die es bis an die Straße schaffen, ohne zu reißen und die am Ende verbrannt werden, weil garantiert iein Bestandteil "falsch" war ... Dabei kann eine "moderne" (also technischer Stand von vor 20 Jahren) Müllsortieranlage das viel besser zerlegen als der Durchschnittsnutzer im Haushalt.

Sowas für mittlere und Kleingeräte fehlt, ist klar dass man nicht seine 70-KG-Waschmaschine zu den Mülltonnen stellt, aber ich denke es sammelt sich viel in der Richtung Uralt-Hifi-Anlagen/alte Telefone/CD/DVD-Player/eingetrocknete Drucker/kleinere Fernseher u. Ä. an. Bei mir ists ärgerlich das selber zum Werstoffhof zu bringen, da ich sonst in meiner Stadt aufgrund der guten und preiswerten Öffis absolut kein Auto brauche und mir dann nur dafür eines leihen muss.

benneq schrieb:
D.h. wenn ich mein "Groß"-Gerät nicht ersetzen, sondern einfach nur entsorgen, will, gibt's keine einfache Regelung. Sondern ich muss mich an irgendwelche stupiden Bedingungen halten bzw. das Zeug in den Kellerstellen, bis sich genug angesammelt hat, dass sich der Weg zum Wertstoffhof lohnt.

Ich glaube bei mir ists so, dass sowas als Sperrgut gilt und einmal im Jahr kostenlos abgeholt wird von den Stadtwerken. Man muss dann natürlich son Kram bis dahin horten.
 
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Taigabaer schrieb:
@ D0m1n4t0r

Ich nehme mal an, dass Du Garantie meinst, bei der jetzigen Gewährleistung gilt im Gegensatz zur Garantie (die meist 6 Monate lang ist) gilt die Beweislastumkehr. Wenn beispielsweise Dein Fernseher nach 1,5 Jahren die Hufe hoch macht ohne dass Du was dran gemacht hast, musst Du trotzdem dem Händler beweisen dass es ein Mangel war, der schon beim Verkauf vorlag, was in den meisten Fällen ohne teuren Gutachter unmöglich wäre.

Wie Ripcord schon sagte, es wäre eine lange "echte" Garantie nötig. D. h. Der Händler/Hersteller muss beweisen, dass das Teil vom Kunden kaputt gemacht wurde, wenn er sich drücken will.

Aber die Garantiezeitlänge an den Verkaufswert des Objektes zu binden ist auch eine sehr gute Idee.

Nö ich meine schon Gewährleistung. Garantie ist ja eine freiwillige Leistung seitens des Verkäufers, wohingegen Gewährleistung ein Recht ist das einem als Kunde zusteht. Ich meine schon echte Gewährleistung. Und von Beweislastumkehr hab ich nichts geschrieben, die kommt bei meinem Vorschlag gar nicht vor. Wenn der Hersteller die Gewährleistung verweigern will, dann soll der gefälligst beweisen dass er einen Grund dazu hat. Das ist dann kundenfreundlich.

Aber natürlich ist mir klar, dass sowas nie kommen wird. Das wäre viel zu kundenfreundlich und bestimmt gibts ganz viele Gründe die Wirtschaftslobbyisten einfallen warum man das auf keinen Fall so machen darf.
Ein Grund wäre z.b. "Also so wird das aber nichts mit dem Aufsichtsratsposten bei unserem Unternehmen, nachdem die Politikerkarriere vorbei ist".
 
Taigabaer schrieb:
@ D0m1n4t0r

Ich nehme mal an, dass Du Garantie meinst, bei der jetzigen Gewährleistung gilt im Gegensatz zur Garantie (die meist 6 Monate lang ist) gilt die Beweislastumkehr. Wenn beispielsweise Dein Fernseher nach 1,5 Jahren die Hufe hoch macht ohne dass Du was dran gemacht hast, musst Du trotzdem dem Händler beweisen dass es ein Mangel war, der schon beim Verkauf vorlag, was in den meisten Fällen ohne teuren Gutachter unmöglich wäre.

Wie Ripcord schon sagte, es wäre eine lange "echte" Garantie nötig. D. h. Der Händler/Hersteller muss beweisen, dass das Teil vom Kunden kaputt gemacht wurde, wenn er sich drücken will.

Aber die Garantiezeitlänge an den Verkaufswert des Objektes zu binden ist auch eine sehr gute Idee.

Garantie ist freiwillige Leistung der Hersteller oder Händler. Was du meinst ist die Gewährleistung, die dem Händler gesetzlich vorgeschrieben wird, bei der die ersten 6 Monate der Händler beweisen muss, dass der Defekt NICHT schon bei Kauf vorhanden war, danach der Käufer, DASS er vorhanden war.
 
Hab nochmal nachgelesen, ja, Ihr habt beide Recht. ;)

Also müsste die Beweislastumkehr entfallen oder auf einen viel späteren Zeitpunkt verlegt werden.

2,5 - 3 Jahre würde ich als fair empfinden. Wenn es alle im Binnenmarkt machen müssten schadet es eigentlich keinem. Klar, dann müssten die Kondensatoren eben 15 Cent/Stück kosten anstelle 5 Cent und die Geräte generell etwas teurer werden. Aber gegenüber wirtschaftlichen Totalverlusten wäre das immer noch weniger ärgerlich/billiger.

Bei Smartphones wirds bei mir langsam eng mit Alternativen. Bisher hatte ich immer welche mit einfachst wechselbaren Akku. (Ältere Samsung-Geräte, jetzt ein Moto G5) Wenn ich diese ausrangiere habe ich dadurch immer dankbare Abnehmer in der Familie/im Freundeskreis.

Leider hab ich 2 linke Hände um selber so ein Teil mit den vielen Schräubchen und Heißluftföhn zu zerlegen. Und wenn ich das machen lasse wäre ich genauso teuer/billig als wenn ich bei ebay ein Gebrauchtes der Sorte mir zulege.

Aber zurück zum Topic: beim Handypfand ist es das praktische, dass man das notfalls in der Hose zu einem passenden Laden mitnehmen könnte, im Gegensatz zu vielen "mittleren" Geräten. Zur Not kann man es auch einfach einem Obdachlosen in die Hand drücken, dann hat er wenigstens mal 3 gute Tage. Besser als es in der Schublade liegen zu lassen, wo keiner mehr was davon hat.
 
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Klar, dann müssten die Kondensatoren eben 15 Cent/Stück kosten anstelle 5 Cent und die Geräte generell etwas teurer werden.
Nicht wirklich.
Klar hast Du dann weniger "Gewinn", aber die paar Cent machen es nicht aus.
Is ja nicht so dass an nem handy nur 5€ "Gewinn" drin sind.
Garantie/Gewährleistungsfälle verursachen ja so gesehen auch Kosten für den Hersteller.

Anders rum hast Du dafür ne positive "Werbung".
Ich kenn einige Leute, die zb bei Waschmaschinen und Küchenelektronik auf Miele setzen weil die in der Vergangenheit nen guten Ruf für Langlebigkeit hatten.

Handy-Pfand find ich sinnfrei.
Ich hab das Teil incl allem drum und drin gekauft - warum soll ich noch extra was zahlen für etwas, was mir bereits gehört?
Die Dinger werden ja auch recycelt - von dem was da erwirtschaftet wird bekomm ich ja auch nix zurück!
Sollte sich das recyceln (noch) nicht lohnen, kann man die auch einfach sammeln und lagern (alte Bunker, Bergwerke, Stollen...).
Dann haste noch das Problem der "Pfandumverteilung".
Du kaufst im Laden A, aber gibst es in Laden B zurück.
Für die Großen Läden/Ketten unterm Strich wohl kein Problem, für die kleinen ggf schon.

Größere Elektrogeräte kann man auch einfach vom Entsorgungsbetrieb abholen lassen.
Dauert zwar ggf mit nem Termin aber kostet nix und macht auch nicht wirklich Arbeit.
Bei uns im Freundeskreis wird immer mal in Abständen gefragt und man macht dann ne Tour, holt bei den Kumpels das Zeugs ab und fährt zum Recyclinghof - kein Ding.

Wechselbare und vor allem einheitlichere Akkus wären da mMn die bessere und günstigere Lösung.
Mal abgesehen von mechanischen Teilen (Bedienknöpfe) dürften Displays und Akkus die Hauptverschleißteile sein. Wobei Display halt dann schon auf fehlerhafte Behandlung zurückzuführen ist.
Mein iPhone 4 und 5s sind noch top (für ihr Alter) bis auf den Akku :(
 
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Das Handy-Pfand hätte ja auch nur den Effekt, dass die nicht in Schubladen verstauben sondern wirklich zurückgebracht werden. Kleinere Läden hätten (im Gegensatz zum Flaschenpfand) bei den kleinen Teilen genug Platz in einem einfachen Karton, das Geld kriegen sie dann vom Entsorger wieder.

Ich glaub die Telekom hatte mal Briefkuverts ausgegeben, wo man seine Handys kostenlos zu einem Verwerter hinschicken konnte, ich hab es nicht gemacht, weil es mich Zeit gekostet hätte, bei einem Pfand von 25 Euro macht man dann doch ein bissel mehr dafür.

Das mit den Akkus nervt mich natürlich auch am meisten. Da hilft nur noch gnadenloser Zwang - auch bei Apple. Wenn sie was in Europa verkaufen wollen müssen sie sich eben auch an Regeln halten. Und dem Europamarkt mit den horrenden Preisen wird sich wohl kein Handyanbieter verschließen wollen.
 
Vielleicht wären es mit Pfandsystem ein paar Leute mehr die alte Mobiltelefone zu einem Verwerter bringen. Trotzdem glaube ich, daß die Verfechter sich stark verschätzen was den Effekt auf die Rücklaufquote angeht.

Auch bei der Geschichte mit den Akkus wird es wahrscheinlich anders kommen als von vielen gehofft. Ich gehe davon aus, daß die Sache am Ende so aussieht, daß man zwar per Gesetz festlegt, daß der Akku gewechselt werden kann, der Vorgang an sich aber bei einem autorisierten Fachhändler erfolgen muß. Die gleiche Situation wie vorher aber in einer anderen Geschmacksrichtung.
 
Das Handy-Pfand hätte ja auch nur den Effekt, dass die nicht in Schubladen verstauben sondern wirklich zurückgebracht werden.
Aber es is doch mein Eigentum :D
Deine gebrauchten Schuhe oder Socken gibste doch auch nich im Laden/beim Hersteller ab.
Dann müßten wir auch Pfand auf (IKEA) Möbel, Gartengeräte, Kugelschreiber.... erheben.

Wenn ich der Meinung bin mein Handy soll in der Schublade liegen - so gönns mir doch.

Auch bei der Geschichte mit den Akkus wird es wahrscheinlich anders kommen als von vielen gehofft. Ich gehe davon aus, daß die Sache am Ende so aussieht, daß man zwar per Gesetz festlegt, daß der Akku gewechselt werden kann, der Vorgang an sich aber bei einem autorisierten Fachhändler erfolgen muß.
Gut möglich aber der Gesetzgeber macht die Regeln und könnte dies einfach so festlegen.
Da hier kein dt Hersteller betroffen wäre auch völlig unproblematisch.
 
Ich bin der Meinung, dass wir ganz andere Baustellen haben, als ein Pfandsystem für Smartphones einzuführen, wenn ich mir so unser Recycling-System so anschaue.

XShocker22
 
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@benneq

Ich könnte das auch noch ein bisschen weiter ausführen, aber dann wäre das absolut nicht mehr Thema "Handy-Pfand?"

Genauso, wie es hier nicht um Großgeräte oder dergleichen geht, richtig?

Wiki über Whataboutism schrieb:
Whataboutism ist nach der Definition des Oxford Living Dictionary „die Technik oder Praxis, auf eine Anschuldigung oder eine schwierige Frage mit einer Gegenfrage zu antworten oder ein anderes Thema aufzugreifen“.

Nicht der Fall - wenn überhaupt angedeutet.

Dann lies Dir mal Deinen Beitrag durch.

Wegen mir sollen sie das gerne für alle Elektrogeräte einführen.
Mir geht's da aber eher um die Erleichterung, dass man seine Altgeräte einfacher wieder loswerden kann. Das ist bisher zum Teil echt umständlich.

XShocker22
 
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XShocker22 schrieb:
Genauso, wie es hier nicht um Großgeräte oder dergleichen geht,richtig?
Es geht allgemein um "Pfand für Elektrogeräte". Insbesondere wurden von den Grünen Handys und Tablets genannt. Ganz grundsätzlich geht's aber um den Umgang mit Elektroschrott.
Die Ausweitung auf "Pfand auch auf andere Elektrogeräte" ist also nur eine Erweiterung des ursprünglichen Vorschlags, und kein "Halt! Stopp! Dieses Thema hier hat keinen zu interessieren, weil es auch noch ganz andere Probleme gibt!".

Also: Ja, es ist wahrscheinlich nicht das bedeutendste Problem in unserem Recycling System. Aber das heißt nicht, dass man sich nicht darum kümmern darf, solang es noch andere Baustellen gibt.
"Für alle Elektrogeräte" schließt zumindest "Handy und Tablet" mit ein, und bei "Altgeräte einfacher wieder loswerden" geht's wohl eindeutig um die Entsorgung von Elektroschrott (genau so wie es im verlinkten Artikel genannt wird: "Außerdem will die Partei die Rückgabe von Altgeräten erleichtern").
Dein "dass wir ganz andere Baustellen haben" hat nichts mit irgendetwas zu tun.
Diese Kette könnte man sonst beliebig weit hochschaukeln: "Wen interessiert Recycling, solang der Urwald abgefackelt wird?". "Wen interessiert der Urwald, solang es Länder ohne Meinungsfreiheit gibt?". "Wen interessiert Meinungsfreiheit, wenn in Afrika tausende Menschen verhungern, obwohl wir hier so viel Essen wegschmeißen?". "Und was ist mit Weltfrieden?"

Merkste was? Das würde sich einfach nur ewig im Kreis weiterdrehen. Also warum nicht einfach Vorschläge machen und was tun? Das wird sicherlich nicht die Wurzel allen Übels beseitigen, aber es wäre zumindest schon mal ein Schritt vorwärts. Ein Punkt weniger auf der Agenda zum besseren Recycling.

XShocker22 schrieb:
Nicht der Fall - wenn überhaupt angedeutet.
Du hast den einzigen Satz aus dem Wikipedia Artikel rausgezogen, der nicht vollkommen gegen dich spricht. Daumen hoch! :D
Wie wäre es stattdessen damit:
"Es bezeichnet heute allgemein die Ablenkung von unliebsamer Kritik durch Hinweise auf ähnliche oder andere wirkliche oder vermeintliche Missstände auf der Seite des Kritikers."
"Das Ziel des als rhetorisches Mittel eingesetzten Verfahrens ist oft, die Position des Gegners zu diskreditieren, ohne seine Argumente zu widerlegen. Als klassisches und zum Sprichwort gewordenes Beispiel des Whataboutism gilt der in der Sowjetunion als Erwiderung auf Kritik am Sozialismus häufig geäußerte Satz „Und in Amerika lynchen sie Schwarze“."


Btw. das hier:
XShocker22 schrieb:
Dann lies Dir mal Deinen Beitrag durch.
Geht auch in dieselbe Richtung: "Ablenkung von unliebsamer Kritik durch Hinweise auf ähnliche oder andere wirkliche oder vermeintliche Missstände"

Also um das noch mal klar auszudrücken:
Ich bin FÜR den Vorschlag der Grünen und äußere keinerlei Kritik daran. Sondern würde ihn gern noch auf den Rest der Elektrogeräte ausgeweitet sehen.

Und nun Back to Topic.
 
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