Hauptargument für ein Synology NAS vs. Homeserver

Bigeagle

Lt. Commander
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Laut NAS Selector wird mir ein DS420j empfohlen. Meinerseits sehe ich dass ich eher mindestens auf ein DS420+ upgraden müsste um glücklich zu werden. Dabei liegt das von den Kosten her schon im Bereich dessen was ein kleiner Homeserver kosten würde.

Daher wäre meine Frage was aus Sicht von Synology das Hauptargument pro NAS gegenüber einem Homeserver aus Standard-PC Hardware und einem Linux ist.

Zur Orientierung:
Ich stand vor einigen Jahren vor eben dieser Frage und habe mich aufgrund unklarer Anforderungen und Wunsch nach Erweiterbarkeit, leichter Verwendung vorhandener Festplatten und auch zwecks Bastelspaß für einen Homeserver entschieden da vergleichbare NAS um die 1000 € gekostet hätten. Dort läuft nun ein Debian mit insgesamt 6 Festplatten. Davon laufen 3 als 'RaidZ1' um einen gewissen Schutz vor Hardwaredefekt zu haben. Aus Sicherheitsgründen ist der ZFS Pool zum teil read-only aus dem Netzwerk (anti-ransomware).

Pro Homeserver war
  • 10x SATA3 ohne Zusatzhardware, noch mehr Slots im Gehäuse frei
  • Leistung im PC Rahmen frei wählbar (Xeon E3-1231v3, 32 GB DDR3 1600) und damit sogar als vollwertiger Backup-PC tauglich
  • volle Flexibilität beim OS und der Software
  • eigene Kontrolle beim Kühlkonzept und damit auch bei der Lautstärke
  • bei ähnlichem Preis wie für ein leistungsfähiges NAS mit 6+ Schächten
  • Netzwerk mit Standardhardware aufrüstbar falls gewünscht. Sonst 2x 1Gbit LAN

Kontra war klar
  • Energieverbrauch (ca. 50 W idle dank 'gaming' Board, großer CPU und RAM, ca. 100 W unter Last)
  • Größe (Deep silence 6 :evillol:)

Doch seitdem sind 7 Jahre vergangen und offenbar können alle größeren Synology NAS auch BTRFS was mir eine angemessene Alternative zu ZFS zu sein scheint. Außerdem weiß ich dass ein NAS heute keine VMs, Webserver oder gar reserve-PC-Betrieb mehr können muss.
Datenspeicher im Netzwerk bei guter Performance bei großen wie kleinen Dateien sowie Schutz der Daten (wenigstens einfache Redundanz und Prüfsummen) wäre gewünscht. Dazu müssten wenigstens 3 HDDs reinpassen, da eine abzüglich der Redunanz zu wenig wäre.
Doch was spricht heute am ehesten für ein NAS gegenüber einer kleinen Neuauflage meiner Lösung von damals?

Ich hoffe es ist nicht so schlimm dass es keine ganz so einfache, kurze Frage ist.
 
Wenn es nur darum geht, Dateien über das Netzwerk zur Verfügung zu stellen, dann reicht ein NAS. Aber rechne dir mal aus, wie lange es dauert, bis du die 300 bis 500 EUR Anschaffungskosten durch den niedrigeren Stromverbrauch wieder drin hast. Das lohnt sich imho nicht, weil es ausser der geringeren Größe und dem niedrigerem Stromverbrauch mMn. keine Pluspunkte gibt.
 
@HerrRossi Bei 300-500 € Differenz bei meinen Stromkosten ca. 148-246 Wattjahre. Je nachdem holt man die Differenz also durchaus während der Lebensdauer des Gerätes rein, oder auch nicht bei sparsamer Hardware.
Dürfte aber knapp werden.
Bei 23,13 Cent pro kWh.

Aber wie es scheint ist es in der Tat nicht so einfach ein klares pro NAS im computeraffinen Heimbereich zu finden. Wo die einfache Einrichtung nicht so viel zählt.
Ich dachte ja ich übersehe einfach was.
 
Hallo Bigeagle,

entschultige bitte, dass ich erst jetzt antworte, aber leider ist uns beim beantworten der Fragen deine Frage durchgerutscht.

Die wohl größten Vorteile einer Synology NAS im Vergleich zu einer Self-Made-NAS, ist der Aufwand den man damit hat und die Kenntnisse, die man mitbringen muss.
Du kannst dir bei einer NAS sicher sein, dass die Hardware mit einander harmoniert. Dem gegenüber steht natürlich, dass du in der Auswahl der Hardwarekomponenten auf eine bestimmte Auswahl festgelegt bist. Bei einer Self-Made-NAS hast du da eine wesentlich größere Auswahl.
Hardware, Betriebssystem und Software sind aufeinander abgestimmt und direkt so konzipiert, dass dir die Einrichtung und Wartung möglichst leicht von der Hand geht. Auch hier wieder: Damit hast du weniger Möglichkeiten als bei einem Self-Made-NAS.
Vielen unserer Kunden geht es auch darum, dass auf der NAS kritische und wichtige Daten liegen und Sie sich einfach sicher sein möchten, dass hier nichts schief geht, weil Sie aus unwissenheit etwas falsch konfiguriert haben oder ähnliches.

Wenn du dich natürlich mit der Thematik auskennst, beziehungsweise Freude daran hast dich selbst damit zu beschäftigen und dafür mehr Freiheiten zu haben, dann hat es eine "fertig"-NAS, egal ob von Synology oder einem anderen Hersteller, schwer hier zu punkten.

Im Prinzip würde ich dir empfehlen zu erörtern, was du von deiner zukünftigen NAS erwartest. Sollte eine Synology NAS diese Anforderungen erfüllen können, bekommst du also einige Punkte dazu, die eine Self-Made-NAS in der Regel nicht bieten kann. Möchtest du dir dagegen mehr Freiheiten offen halten und hast kein Problem damit ein solches System zu warten, dann würde ich dir fast wieder eine Self-Made-NAS empfehlen.
Der8auer hat vor kurzem ein Video gemacht und bringt es, finde ich, sehr gut auf den Punkt, warum eine "fertig"-NAS bei ihm die richtige Wahl war.
Natürlich kommt es hier aber immer auf die eigenen Vorlieben an.

Bleibe gesund und danke für die Teilnahme an unserem Q&A im Computerbase Forum!

Viele Grüße

David von Synology
 
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Reaktionen: Opoeler und Bigeagle
Raid F1! "...welche SSD zuerst ausfällt..."

ich bin wahrscheinlich der einzige User, welchem SSDs ausgefallen sind, welche weit weg von deren Lebenserwartung gestorben sind!? ich habe noch nie so etwas lächerliches gehört.

Ausserdem würde ich dir raten auch andere Hersteller als Synology in betracht zu ziehen, ich hatte viele Synologys und diese Fallen gerne OHNE Grund aus, aus heiterem Himmel ohne irgendwelche vorzeichen - mein 918 ist soeben so ein defekt fall, genau wenige Wochen nachdem die Garantie abgelaufen ist, ist das Gerät defekt respektive schaltet sich plötzlich grundlos aus.
vor allem die Updates haben es in sich, du kannst dein komplettes RAID verlieren durch diese DM updates.
Ich habe parallel zum Synology auch ein QNAP...
Meiner Meinung nach sind die QNAPs zuverlässiger.
 
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