Hausautomatisierung ohne Internetzwang / analog bedienbar

Anub1s

Lieutenant
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Aug. 2006
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Hallo zusammen,

ich würde gerne ins das Thema Hausautomatisierung einsteigen, da wir in Kürze in unser eigenes Haus ziehen werden. Zu Beginn hatte ich dabei an die Steuerung der Lampen sowie der Rolladen gedacht (elektrische Rolladen über kabelgebundene Wandschalter sind im ganzen Haus vorhanden). Bei meinen ersten Recherchen sind mir dabei die Komponenten von Homematic ins Auge gefallen.

Die für mich relevanten Punkte sind folgende:
- Das System muss auf jeden Fall ausfallsicher sein. Konkret bedeutet das für mich, dass wenn das Internet ausfällt, WLAN nicht funktioniert oder sonst irgend eine zentrale Stelle, mit der sich alle einzelnen Komponenten verbinden, ausfällt, trotzdem noch alles "analog" funktioniert. Selbst bei einem Totalausfall (natürlich nicht der Strom ^^) will ich also über den einzelnen Wandschalter noch die jeweilige Lampe bzw. elektrischen Rolladen ganz normal schalten können. Anders krieg ich das ganze System beim ersten Ausfall von meiner besseren Hälfte um die Ohren gepfeffert :D
- Ich will die diversen Komponenten zwar vom Smartphone aus steuern können, aber ausschließlich, wenn ich zu Hause im WLAN bin. Zugriff übers Internet muss deaktivierbar sein, ein System was also zwingend einen Cloud-Zugriff für den Betrieb erfordert scheidet für mich aus (sollte die Ersteinrichtung / Anbindung von neuen Schaltern nur mit Internetzugriff möglich sein, wäre das ok, für den täglichen Einsatz muss es aber ohne gehen, da ich gerne vermeiden möchte, dass irgendwann über Sicherheitslücken welcher Art auch immer munter meinen Lampen aus dem Internet heraus blinken gelassen werden).

Punkt 1 ist, soweit ich das herauslesen konnte, mit den Homematic-Unterputzschaltern gegeben, bei Punkt 2 bin ich mir nicht wirklich sicher.

Könnt ihr mir andere / bessere Systeme empfehlen, die meine Anforderungen abdecken? Es kommen prinzipiell auch Lösungen in Frage, die keine proprietäre zentrale Stelle haben (sondern softwareseitig mit einem Raspberry Pi o.ä. verwaltet werden).


MfG Anub1s
 
Ist es schon zu spät auf eine Kabelgebundene Lösung wie KNX zurückzugreifen oder warum eine Funk-Basierte Lösung?
Sonst setzte ich bei mir Homematic in Kombination mit Openhab 2 ein. Läuft zuverlässig ohne Cloud.
 
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Wenn Neubau würde ich mich mit sowas wie KNX beschäftigen, sicher etwas teurer, wird aber wie Stromkabel sehr lange vorhanden sein.
 
Moin,

Ich habe vor zwei Jahren mein Haus mit Free@Home von Busch Jäger ausgestattet. Du kannst sowohl wie bei KNX drahtgebundene Geräte, als auch Funk Geräte verwenden. Der Vorteil gegenüber KNX ist, du brauchst keine Programmierkenntnisse. Nachteil max 64 Geräte drahtgebunden und 64 Geräte per Funk.
APP und Visualisierung gibt's kostenlos dazu. Wenn Fernzugriff gewünscht dann 2,50€ im Monat. Ich kann Dir nur raten, wenn es noch möglich ist alle Schalter und die ein oder andere Steckdose zusätzlich mit der KNX Leitung verbinden zu lassen.
 
hier läuft ein RasPi mit FHEM
die Lösung wurde immer weiter erweitert.
angefangen hatte das mit den FHT/HMS "Thermostaten" ganz alleine "stand alone".
dann kam die Software von ELV und FS20 Komponenten dazu, die wurde durch den RasPi und FHEM ersetzt, dazu noch eine Homematic CUL usw. usf.

mit FHEM (oder meinetwegen auch OpenHAB, das kenne ich aber nur vom ganz kurz überfliegen) hat man halt den Vorteil, dass man erstens "offen zu allen Seiten" ist und nahezu beliebige Komponenten kombinieren kann.

nur mal so als Beispiel welche "Quellen" FHEM hier alle nutzen kann und was alles gesteuert wird (das ist bei weitem noch nicht alles, sondern nur eine Auswahl!):
- klar, die FHT Thermostate an den Heizkörpern
Temperatur in den Räumen lesen und steuern
- HMS Module (inkl. KS300 Wetterstation)
zusätzliche Informationen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Regen ja/nein, Wassermelder usw. usf.)
- FS20, Philips HUE, Homematic, Ikea Trådfri
nahezu alle Lampen im Haus werden darüber gesteuert, dazu kann z.B. mit den Homematic Fenster/Terrassentür Griff Modulen der Zustand zu/gekippt/offen gelesen werden (auch wenn die Tür zwar zu aber angelehnt ist und nur mit dem Schnapp-Magneten gehalten wird), usw.
- Fritzbox
man kann auf Anrufe reagieren (z.B. HiFi Anlage auf Mute wenn ein Anruf kommt oder im Garten eine Lampe aufleuchten lassen) aber auch z.B. alle Telefone als Alarm klingen lassen (Wassersensor unter Waschmaschine/Geschirrspüler).
weiterhin "weiß" die Fritzbox welche Geräte im lokalen WLAN angemeldet sind und man kann das mit als Info nutzen -> Anwesenheitsliste der Familie anhand der Handys.
- HiFi Anlage (Logitech Harmony, Yamaha/Marantz AVRs, Vu+ Sat-Receiver, Squeezeboxen, Kodi. Amazon Echos usw.)
die Display Helligkeit vom AVR wird abhängig vom Umgebungslicht gesteuert und z.B. komplett gedimmt wenn anhand des Harmony Status erkannt wird, dass der Beamer in Betrieb ist.

das kann man beliebig weiter führen, es führt aber zu einem Punkt auf den auch noch hinaus möchte:
man muss sich bei jedem Punkt überlegen, ob "der Schalter" den Aktor direkt steuert oder nur einen Impuls zur "Zentrale" sendet und die entscheidet dann mit den zig anderen Infos was daraufhin passiert.
im ersten Fall verliert man 90% des Komforts, im zweiten Fall macht man sich von der Zentrale (NICHT dem Internet!) mehr oder weniger abhängig.
 
Danke schon mal für die vielen Tipps. Fhem und Home Assistant werde ich mir auf jeden Fall mal anschauen, mit solchen Systemen würde ich ja auch für die Zukunft Herstellerunabhängig bleiben (beide unterstützen wenn ich das richtig sehe ja die Komponenten von Homematic).

Für eine kabelgebundene Lösung hätte ich wahrscheinlich schon früher anfangen müssen zu planen. Sind die Drahtlossysteme (bei Homematic ja glaube ich 866MHz) denn nicht so zuverlässig was die Verbindung angeht?
 
Hänge mich hier mal an, da ich vor einem fast identischen Projekt stehe.
Könnt ihr gute deutsche Anleitungen zu Home Assistant empfehlen? Peogrammierkenntnisse sind gegen Null...
 
Ich beschäftige mich schon länger mit diesem Thema, auch wenn es in meinem Fall um Alarmzwecke wie z.B. Überwachung von Wochenendhäusern geht. Im Alarmfall wird automatisch eine Handy-Nummer gewählt, man loggt sich dann über das Internet ein und kann aktuelle Bilder von verschiedenen Zimmern abrufen, die alle paar Sekunden aktualisieren. Das alles wird ganz ohne PC nur mit Handys realisiert, in denen sich kostenlose Netzclub-Karten befinden, die man nie aufladen muss.
Meine Erfahrung ist, dass diese ganzen "open source" Programme, egal ob - wie in meinem Fall - zur Überwachung aber auch zur Steuerung NICHT SICHER SIND (!!!). Da gibt es IMMER Hintertüren!
Im leeren Wochenendhaus interessiert es natürlich keinen, wenn noch jemand anderes sich die Bilder aus dem Schlafzimmer anschaut. Und ist man dort, kann man die Kameras (Handys) ja auschalten.
Anders sieht es bei Steuerungs-Software aus. Bekommen hier Fremde Zugriff, können die IMMENSE Schäden anrichten! Hat man hier also keine eigenen Lösungen, die niemand anderes kennt, sollte man auf jeden Fall eine VPN-Verbindung einrichten.
Auf jedem DD-WRT-fähigen Router (z.B. WRT54GL v1.1) kann man einen PPTP-VPN-Server einrichten. PPTP ist leicht einzurichten, und wird von allen Plattformen unterstützt. Eingeloggte Geräte befinden sich im selben Heimnetz und können untereinander kommunizeren. Niemand Fremdes hat mehr Zugriff. Dabei ist es egal, wo sich der VPN-Router befindet, solange er einen Internet-Zugang (z.B. Surfstick hat). Ist er im z.B. im Wochenendhaus können Kameras (müssen dann ja keine Handys sein) sich mit WLAN (WPA2) dort einloggen, und sind alle direkt ansprechbar.
Gleiches gilt natürlich auch für alle internetfähigen Geräte, die auf Kommando Steuerungen vornehmen. Mit einer zusätlichen Kamera kann man dann sogar gucken, ob die Rollos wirklich zu sind :-)
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Nachtrag:
Eine reine Handy-Lösung ist bietet sich immer dann an, wenn am "Wochenendhaus" kein Strom vorhanden ist. Selbst mehrere Geräte bleiben an einer Autobatterie dauerhaft in Betrieb - für Monate!
 
Hast du Beweise für diese "Hintertüren"? Denn meiner Erfahrung (und der generellen Meinung von Entwicklern) haben OpenSource Programme keine Hintertüren, im Gegensatz zu den proprietären und geschlossenen Programmen.

Du sagst auch das openSource immer Hintertüren hat benutzt aber selber DD-Wrt... meine Verwirrung kann ich nicht in Worte fassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
100%tige Sicherheit gibt es sowieso nicht.

Aber eine Router-Software hat da natürlich ein anderes Risiko als Programme, mit denen man heimlich Bilder aus dem privaten Bereich aufnehmen, oder zuhause den Elektroherd und die Mikrowelle einschalten kann.

Wenn man eine Lösung wählt, wo monatlich für bezahlt wird, hat man schon eine hohe Sicherheit, dass es nicht zu Missbräuchen kommt. Ansonsten wäre ich vorsichtig.

Zumal die meisten ihre heißgeliebte "Wanze" ja schon mit sich herumtragen:

https://www.imgbox.de/users/public/images/obrOfUKzeU.jpg

Wer das jetzt für Unsinn hält, der sollte sich mal Gedanken machen, wieso es immer die amerikanischen Gehimdienste sind, die Deutschland vor Terroranschlägen warnen können, wie zuletzt vor diesem verhinderten Biowaffen-Attentäter in Köln.

Die NSA gibt ja sogar offen zu, dass sie den "weltweiten Datenverkehr lückenlos kontrollieren" will. Bei Terrorismus gibt es dann eine Warnung, bei Wirtschaftsgeheimnissen natürlich nicht! (Da kann es sich die Entwicklungsabteilung, die iPads verwendet, mal wieder nicht erklären, wieso die Amis das auch schon haben :-)
 
Also keine Beweise für Hintertüren in OpenSource Programmen... dann propagiere das bitte nicht weiter.

"Aber eine Router-Software hat da natürlich ein anderes Risiko als Programme, mit denen man heimlich Bilder aus dem privaten Bereich aufnehmen, oder zuhause den Elektroherd und die Mikrowelle einschalten kann."
Stimmt der Router hat ein vielfach höheres Risiko! Denn damit kannst du natürlich im Endeffekt auch die Mikrowelle steuern, in dem du der SmartHome Software einfach Requests sendest oder den Videostream abgreifst... Bitte verbreite mit deinem Halbwissen nicht noch mehr Quatsch.

Warum sollte eine bezahlte Lösung sicherer sein? Dort liegen die Programme nur als binärblopp vor und da hast keinerlei Kontrolle was mit deinen Daten angestellt wird.
 
hier wird wieder ziemlicher Blödsinn erzählt...

gerade OpenSource ist "relativ sicher", weil eben JEDER den Source Code SELBER checken kann.
also so gesehen ist eine OpenSource Lösung auf jeden Fall wesentlich sicherer als eine kommerzielle, weil da außer dem Hersteller niemand eine Kontrolle hat.

mir fällt gerade kein besseres Beispiel ein, da war doch gerade was mit der App zur spanischen Fußball Liga.
wenn jemand sowas in eine OpenSource App einbauen würde, dann würde er geteert und gefedert werden!

jedem ist doch selbe rüberlassen, mit wie starken Passworten er den Zugriff auf seine Kammeras sichert oder ob er das zusätzlich noch über eine VPN Verbindung absichert.
 
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