HDD mit 512 byte großen boot-Sektoren retten

Kroktopus

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Hallo zusammen,
seit einiger Zeit versuche ich eine 3,5 Zoll Festplatte (2TB) mit einer Windows-Partition wiederherzustellen, bzw. die Daten zu retten. Ein erneuter Betrieb der Festplatte wäre nicht notwendig, einzig und allein die Daten sind relevant.

Ich habe die Festplatte in ein externes Gehäuse eingebaut und per USB an meinem Rechner angeschlossen. Windows erkennt überhaupt kein Dateisystem mehr. Laut chkdsk ist das Dateiformat "raw". Also habe ich testdisk ausprobiert. Testsdisk zeigt folgende Geräte an:
1612807896576.png

Man sieht, dass die Größe falsch angegeben wird, möglicherweise eine Folge der Boot sector Größe (?)

Damit komme ich aber immerhin schon einmal zur H:-Partition. Mit der kann Testdisk dann allerdings überhaupt nichts mehr anfangen. Eine Analyse ergibt, dass die Boot sectoren 512 byte groß sind. (siehe nächstes Bild)
1612808109871.png

EaseUS kann die auf der Festplatte befindlichen Daten aufspüren. (Aber 70 € um eine einzige Festplatte wiederherzustellen...?) Ich habe mich aber gefragt, ob es nicht auch eine andere Möglichkeit gibt, vermutlich ist ja nur das Windows-System an sich defekt. Leider komme ich an den dazugehörigen Rechner nicht mehr dran, da dieser ja offenbar mit 512 byte großen Bootsektoren gearbeitet hat (oder?). Kann ich irgendwie an die Daten herankommen, bzw. an die Partition?

Ich habe bereits die Suche im Forum bemüht (und auch sonst sehr intensiv), jedoch habe ich nichts passendes dazu gefunden. Falls ich einen entsprechenden Beitrag übersehen habe, bitte ich um Verzeihung, vermutlich lag es dann an mangelnder Sachkenntnis :-)

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
Steven
 
Bevor du dir Daten weiter verschlimmbessern tust, erstelle eine Kopie der Festplatte und Versuch dann daraus die Daten zu retten. "Alles andere kann und wird schief gehen. Murphys law"
 
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Unter Linux kannst du mit losetup --sector-size eine andere Sektorgröße emulieren, würde also mit Linux Testdisk und einem entsprechenden Loop-Device mein Glück versuchen bzw. vielleicht brauchst du testdisk dann auch gar nicht mehr.

Code:
losetup --find --show --partscan --sector-size=512 /dev/sdxyz
file -s /dev/loop? /dev/loop?p?
 
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Fehlerhafter USB-SATA-Adapter der 4K Blöcke emuliert. Das hat man damals mal gemacht um Platten >2TB auch auf älteren Systemen nutzen zu können. Bei Datenrettungsaktionen immer direkt an einen ordentlichen SATA-Controller und erstmal ein vollständiges Image machen.
 
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Schliess die HDD alleinig direkt an einen SATA vom Brett an und boote ein Live-Linux vom Stick. Dann sehen ob Du die Dateien zur Seite kopieren kannst. @Kroktopus

Das Live-Linux ist voellig egal was Du nimmst.
 
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"seit einiger zeit" ist keine gute idee.

Wenn du daten retten willst: Ziehen sie ein image der Festplatte. Gehen sie nicht ueber los und ziehen Sie keine 2000 Euro ein.

Falls die Platte Schaeden hat: image mit dd-rescue ziehen
Falls sie keine Schaeden hat: dinfach mit testdisk das image ziehen.

Mit testdisk bekommst du auch alle rettbaren daten aus dem image.
 
Manometer, ihr seid aber das schnellste Forum, das ich je erlebt hab! Danke euch!!

niteaholic schrieb:
Bevor du dir Daten weiter verschlimmbessern tust, erstelle eine Kopie der Festplatte und Versuch dann daraus die Daten zu retten. "Alles andere kann und wird schief gehen. Murphys law"
Guter Tipp, ich muss das Image dann nur auslagern, hab intern nicht so viel Platz. Wie kann ich denn eine Kopie erstellen ohne, dass ich da Zugriff habe?
kieleich schrieb:
Unter Linux kannst du mit losetup --sector-size eine andere Sektorgröße emulieren, würde also mit Linux Testdisk und einem entsprechenden Loop-Device mein Glück versuchen bzw. vielleicht brauchst du testdisk dann auch gar nicht mehr.

Code:
losetup --find --show --partscan --sector-size=512 /dev/sdxyz
file -s /dev/loop? /dev/loop?p?
Sorry, ich oute mich mal als Hardware-DAU. Kannst du mir sagen, was ein Loop-Device ist? :-)
BFF schrieb:
Schliess die HDD alleinig direkt an einen SATA vom Brett an und boote ein Live-Linux vom Stick. Dann sehen ob Du die Dateien zur Seite kopieren kannst. @Kroktopus

Das Live-Linux ist voellig egal was Du nimmst.
Meinst du damit, dass ich die Platte direkt auf einem Mainboard anschließen soll? Also ohne externes Gehäuse?


Ich danke euch allen vielmals!
Gruß
Steven
 
Ja klar.
Mit dem Gehaeuse hast Du ja keinen SATA-Port zum anschliessen.

BFF
 
Zugreifen darauf schon aber keine Wiederherstellungsversuche tätigen, dafur ist ja das Image dann da. So war das gemeint. :)

Image erstellt du am besten mit ubackup/acronis etc. Bzw je nach OS was du verwendest.
 
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Auf einer Disk sind daten in Bloecken / sektoren abgelegt. nicht sehr praktisch.

in /dev findest du "dateien", welche deine "Devices" beschreiben. Ein loop device in dem kontext, macht beispielsweise ein Blockdevice in Dateiform verfuegbar
Ergänzung ()

Ok, die Wikipedia Erklaerung ist besser und genauer.: https://de.wikipedia.org/wiki/Loop_device

Ein image kansnt du direkt mit testdisk erstellen

grob so:
1. Menü:
Create -> enter
2. Menü:
fragt ggf nach Passwort -> eingeben -> enter
(falls nicht ignore)
3. Menü:
Festplatte mit den hoch/runter tasten anwaehlen -> enter
4. Menü:
Partitionstyp, vermutlich erkennt er direkt entweder Intel oder EFI_GPT -> enter
5. Menü:
advanced auswaehlen -> enter
6. Menü:
Mit rechts und links "image creation" auswahlen - > enter
7. Menü:
hier wahlst du aus wo das image gespeichert werden soll. Wenn du testdisk schon im richtiogen order geoeffnet hast einfach mit C bestaetigen und warten.
Ergänzung ()

da fragte neulich jemand per dm nach - wenn da ein fehler drin ist, sag ruhig. Dann kann ich die Anleitung mal kopierfaehig vorhalten
 
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