Exit666 schrieb:
Ich habe bei meinem 2.1 Setup echt selten Probleme, aber da habe ich mir echt einen "Dialogboost" gewünscht.
https://www.rnd.de/medien/deutsche-...ran-das-liegt-BQ5VZEIC75FERH5GAP3OVGEORU.html
Ich hab mir den Artikel mal durchgelesen.
Grundsätzlich scheint das ja kein rein deutsches Problem zu sein, aber ganz ehrlich: in dem Artikel wird zumindest seitens der zitierten Personen so getan, als sei es eine absolute Raketenwissenschaft, wie man wieder zu verständlichen Dialogen in Film- und Fernsehproduktionen zurückfindet.
Sorry, aber was für ein bodenloser Schwachsinn. Einfach die Filme und Serien so abmischen, wie das früher auch der Fall war und siehe da, schon gibt's keine Probleme mehr. Wieso ist z.B. ein Predator von 1987 sowohl im O-Ton als auch im deutschen Ton um Welten besser abgemischt, als jeder heutige Marvel-Massenwarefilm (oder die ganze Flut an Predator-Nachfolgern)? Beverly Hills Cop, kürzlich erst wieder gesehen, genau dasselbe.
Letztlich kann es ja nicht sein, dass nur Menschen mit einem ausgeklügelten Soundsystem in der Lage sind, einen Film bzw. eine Serie überhaupt irgendwie genießen zu können.
Aber auch hier haben wir wieder das ganz klassische FOMO, also die Angst, etwas zu vermissen. Wieso schaue ich mir dann solche Sachen überhaupt an? Wenn ich als Rentner vorm Tatort sitze und merke, dass die letzten drei Folgen einfach nur mies abgemischt und schwer verständlich waren, dann schaue ich den Kram nicht mehr. Was macht der geneigte Durchschnitts-Zuschauer? Er schreibt eine Beschwerde in Briefform als Einschreiben, nur um beim nächsten Tatort doch wieder vorm TV zu sitzen, weil: "Wir machen das immer so".
Wie bereits gesagt, ich habe diese Probleme in aller Regel nicht - nicht einmal bei meinem 52" LCD von 2009 (der hat aber auch noch halbwegs brauchbare Lautsprecher verbaut, ist ja ein Fat Panel und kein Flat Panel

). Ich werde mir aber gerne mal das Beispiel mit "Im Westen nichts neues" anschauen. Der Trailer ist jedenfalls "gemischt" und tatsächlich auch schon - selbst in manch stillen Passagen - nur mittelverständlich, obwohl ich ihn hier gerade in recht adäquatem Pegel im Heimkino habe laufen lassen. Um z.B. am Anfang den Namen des Rekruten, der sich einschreibt, zu verstehen, musste ich tatsächlich auch die Untertitel aktivieren: "Paul Bräuer?" klang nämlich eher wie: "Wohin woll'mer?!"
Aber wie gesagt... in aller Regel schaue ich solch einen Krempel nicht. Das Beispiel, das in dem verlinkten Artikel bezüglich Hintergrundmusik bzw. "Gedudel" genannt wird, bringt es dabei sehr treffend auf den Punkt. Gibt es dieses stete Gedudel etwa in Apocalypse Now? In Saving Private Ryan? Oder im bereits angesprochenen Predator?
Letztgenannter hat selbstverständlich den grandiosen OST von Alan Silvestri, sowieso einer meiner absoluten Lieblingskomponisten für Filmmusik, aber Regisseir John McTiernan und Produzent Joel Silver (ebenfalls zwei meiner Lieblingspersonen hinter der Kamera im Filmgeschäft) haben genau verstanden, wann im Film welches Stilmittel einzusetzen ist und welches nicht. Es gibt einige Momente, in denen ist der Film geradezu mucksmäuschenstill bzw. gezielt nur vom Dschungel-Ambiente durchzogen und er transportiert dennoch zu jeder Sekunde perfekt alle Emotionen der in diesem Moment vor der Kamera befindlichen Personen.
Das Problem scheint glaube ich eher zu sein, dass es heute viel, VIEL (!!!) mehr Produktionen als früher noch gibt.
Laut Internet (The Numbers, Gemini als AI-Abfrage, etc) kamen um 1985-1990 rum ca. 250 Filme pro Jahr in die Kinos. Zwischen 2015 und 2020 hingegen waren es über 700 im Schnitt.
Und nun, Achtung -> Serienproduktionen fürs TV bzw. Streaming in 2023:
Estimates for new adult scripted original series in the U.S. generally fall in the range of 481 to 516. This represents a significant drop of 14-24% compared to 2021 and 2022 (which saw around 633 scripted series), marking the first major decline in the "Peak TV" era.
Zum Vergleich: laut AI waren es ca. 150-200 US-Produktionen im Jahr 1990.
Anders ausgedrückt: Jeder Hinz und Kunz macht heute irgend welche Quatschserien und Filme und bekommt dafür von scheinbar jedem Studio unendliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt.
Ich denke, das sagt alles. Da bleibe ich bei meinen "alten Schinken"...