Hirnblutung

Sty!a

Lt. Commander
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Hi

Ich habe gerade erfahren das meine Oma im Krankenhaus Flensburg liegt mit einer Hirnblutung. Die Diagnose lautet halbseitig gelähmt, auf einem Auge blind und das Hirnwasser läuft nicht ab.

Hat einer von euch schon gleiche Erfahrung gemacht wie meint ihr verläuft der Scheiß noch?
 
Zuletzt bearbeitet:
öhm ... hört sich meiner Meinung nicht gut an, tut mir wirklich Leid. Ich glaube kaum das wir wirkliche Ärzte hier im Forum haben die sich damit gut auskennen um eine Prognose abzugeben.

Ich hatte als ich 8 war eine Hirnhautentzündung [kann tödlich enden]. Glücklicherweise hatte ich die Virusinfektion und nicht die Bakterielle die gefährlicher ist. Mir wurde damals Hirnwasser durch die Wirbelsäule abgezogen mit ner Spritze ... ich erinner mich noch zu gut an die Schmerzen. Bedeutet bei mir konnte das Hirnwasser ebenfalls nicht abfließen, was dadurch aufs Gehirn gedrückt hat. Ich konnte mich kaum noch bewegen, die Motorik war irgendwie gelähmt und ich hatte Kopfschmerzen ohne Ende ... war doch schon richtig benommen...
Jedoch hatte ich keine Gehirnblutung, die sowas verursacht hatte/könnte, daher kann ich dazu nichts sagen ... tut mir Leid, trotzdem gute Besserung für deine Oma :(
 
Ich weiß nur das ein Arbeitskollege letzt seine Frau mit Hirnblutungen ins Krankenhaus gebracht hat.
Letzte Infos waren das es ihr den Umständen entsprechend gut geht.

Bei Deiner Oma kommt aber leider das Alter der entscheidende Fakt.
Mein Großvater hatte einen Handteller großen Tumor hinter den Augen... da hat sich auch keiner ran getraut.
Okay... dies ist dann ein Ernstfall... aber bei alten Menschen und OP's am/im Kopf ist das sehr kritisch.

Ich drück Dir und Deiner Familie die Daumen!
 
Drachton schrieb:
öhm ... hört sich meiner Meinung nicht gut an, tut mir wirklich Leid. Ich glaube kaum das wir wirkliche Ärzte hier im Forum haben die sich damit gut auskennen um eine Prognose abzugeben.

Ich hatte als ich 8 war eine Hirnhautentzündung [kann tödlich enden]. Glücklicherweise hatte ich die Virusinfektion und nicht die Bakterielle die gefährlicher ist. Mir wurde damals Hirnwasser durch die Wirbelsäule abgezogen mit ner Spritze ... ich erinner mich noch zu gut an die Schmerzen. Bedeutet bei mir konnte das Hirnwasser ebenfalls nicht abfließen, was dadurch aufs Gehirn gedrückt hat. ...

Moin,

ich denke, auch im RL wird sich ein Arzt selten dazu hinreissen lassen, eine genaue Prognose abzugeben.

Und bist Du Dir sicher, dass man das Hirnwasser ( das im übrigen Liquor heisst ) via diese Spritze 'abgelassen' hat? War es nicht eher die Diagnostik der Meningitis, die Du damals hattest? Dafür nutzt man das Bisschen Liquor, dass bei einer solchen Punktion gewonnen wird.
Zur Druckentlastung im Bereich des Gehirns, welcher durch Blutungen u.a. verursacht wird, nutzt man imho Drainagen direkt am Kopf, die dann in den kleinen 'Kammern' ( Ventrikeln ) liegen, aus denen das Hirnwasser nicht abfliessen kann. ( Muss dazu sagen, dass ich im Bereich der internistischen/operativen Intensivpflege wenig mit dieser Art der Therapie zu tun habe )

@Sty!a

Ich wünsche Dir und Deiner Familie und v.a. Deiner Oma viel Kraft, diese Zeit durchzustehen!

Herzlichen Gruss Cys
 
also ne Drainage hab ich mit Sicherheit nich bekommen das weiß ich noch ... also mmh, weiß leider nich mehr genau wieviel die davon abgezogen haben, allerdings weiß ich noch das es aussah wie normales Wasser also farblos. Danach hab ich mich gefühlt wie im 7ten Himmel, da der Schmerz von der einen auf die andere Sekunde weg war... also es war ne Art Druckentlastung.
 
Drachton schrieb:
Ich glaube kaum das wir wirkliche Ärzte hier im Forum haben die sich damit gut auskennen um eine Prognose abzugeben.

Arzt bin ich keiner, aber ich studiere Medizintechnik, habe auch viele Anatomie-, Physiologie- und Humanbiologievorlesungen und war 2 Jahre im Labor und auf der Itensivstation eines Klinikums tätig.

Also meistens wird ein Hirnbluten durch eine starke physische Krafteinwirkung auf den Kopf oder durch Hypertonie (Bluthochdruck) verursacht. So schwer es auch sein mag, aber aus medizinischer Sicht ist eine Parese (halbseitige bzw. teilweise Lähmung) nahezu irreperabel. Da durch die freie Flüssigkeit die motorische Rinde im Gehirn beschädigt wird.

Es kommt auf die schwere des Schlaganfalls an. Aber bei älteren Patienten endet eine Hirnblutung, falls der Patient sie überlebt, zumeist im Pflegeheim.
 
bei meiner Oma fing auch alles mit einem Schlaganfall an (ohne Ausfälle), dann bekam sie innerhalb mehrerer Monate immer wieder einen leichten Schlaganfall. Sie konnte nicht mehr richtig laufen und reden und mußte Windeln tragen. Geistig hat sie aber kaum abgebaut. Es ging alles nur viel langsamer.
Deine Oma wird wohl ein Pflegefall bleiben. Je nach Stärke der Arterienverkalkung wird es langsam oder schneller gehen. Eine Mobilisierung oder Reha wird wohl nicht allzu viel bringen in dem Alter.
 
Ist die Hirnblutung denn Äußerlich oder Innerlich? Kam der Schlaganfall durch Verkalkung oder durch Thrombose?

Bei einer Äußerlichen Blutung kann man noch was retten, aber bei einer Innerlichen kannst es direkt vergessen. Was am Hirn am Gewebe schon abgestorben ist, wird auch nicht mehr reproduziert und wie WildOne schon sagte ist eine Parese nahezu Irreparabel. Es besteht schon die Möglichkeit, das einige Funktionen von der anderen Hirnhälfte übernommen werden, aber die Chancen sind relativ gering.
 
Hi!

Da kann man so sicherlich nichts definitives zu sagen! Haltet euch an die Ärzte im Krankenhaus, in dem sie liegt! Nur die können euch Infos geben, was nun wird! :( Ich drücke euch natürlich die Daumen!

@ Cystofix, wüsste jetzt nicht, wie man von außen so einfach an die Ventrikel rankommen würde?!

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
noway schrieb:
...
@ Cystofix, wüsste jetzt nicht, wie man von außen so einfach an die Ventrikel rankommen würde?!

lg

Über eine Bohrung von Aussen - über die Schädeldecke natürlich. Mit ner Dünnen Nadel wird der Ventrikel punktiert und bspw. nen Schläuchelchen eingelegt. Entweder im OP oder evtl. sogar auf der jeweiligen Intensivstation bettseitig.

Cys
 
Naja, wärs da nicht einfacher wie bei ner Lumbalpuntion den Liquor unterhalb von L3 abzulassen?! Naja, hilf jetzt hier auch nicht weiter!

lg
 
Meine Schwester hat mal auf ein Mädchen aufgepasst, das bei der Geburt eine Hirnblutung hatte. Das war auch einseitig gelähmt ( konnte deshalb nicht laufen und nur aus der Schnabeltasse trinken) und hatte so einen Schant oder Schandt, durch den das Hirnwasser abgeleitet wurde... muss nochmal genauer nachfragen, war aber auf jedenfall ziemlich scheiße das Ganze... =(
 
Hallo

Zunächst mein Beileid. Ein solcher Schicksalsschlag ist keinem Menschen zu wünschen - und dennoch trifft es immer genau die, die einfach besser sind als andere. Meinem Vater ist das 1986 ebenfalls geschehen. Er war 40 Jahre alt. Schwindelgefühl, und das war es dann auch schon. Die technische Entwicklung war seinerzeit noch nicht so weit fortgeschritten. Und so hatten die behandelnden Ärzte eine Fehldiagnose gestellt, wodurch viel Zeit ins Land schritt, die man hätte sinnvoll nutzen können (2 Tage sind hier sehr viel). Nach einer Rückenmarktpunktur stand die Diagnose dann fest....Und damit begann das eigentliche Drama. Mein Vater, halbseitig gelähmt, nicht fähig zu sprechen, zu gehen, selbstständig zu essen...eine ganz bittere Erfahrung für einen jungen Spund wie mich.

Was folgte? Es begannen unterschiedlichste Ärzte, verschiedene Operationsmethoden vorzuschlagen. 1986 bestanden da noch nicht soviele Möglichkeiten. Auf jeden Fall wurde seine Schädeldecke geöffnet und das betreffende Blutgefäß verschlossen. Die Bohrungen (3 Stück) beglitten ihn sein restliches Leben (sehr deutlich sichtbar). Nach der OP stellte sich heraus, dass das Hirnwasser nicht anständig zirkuliert. Der Schädel musste nochmal geöffnet werden und es wurde eine Art Abfluss (Fachbegriff war glaub ich Shunt) vom Gehirn in die Bauchhöhle(?) gelegt, sodaß sich der Druck innerhalb des Kopfes abbauen konnte. Diese OP-Methode hat irgendein Arzt glaube aus Amerika an uns herangetragen. War alles ziemlich neu seinerzeit.

Was folgte waren Wach/Koma-Zustaende die naechsten Tage. Wir Kinder durften "Vaddan" dann nach 5 Monaten das erste Mal wieder sehen und erschraken...abgemagert, bleich, und eben immer noch diesen riesigen Turban auf seinem Kopf. Sprache weg, halbseitig gelähmt lag er nun so da. Ich weiss nicht warum, aber es geschah doch das große Wunder, dass er ploetzlich und unerwartet damit begann, Sprachversuche zu unternehmen. Im Laufe der Zeit (etwa 6 weitere Monate) wurde es sogar immer und immer besser, was niemand so erwartet hatte. Nach einer Reha (Hessisch Oldendorf; vielen Dank auch heute noch an die behandelnden Ärzte und die dortigen Therapeuthen) dann der Hammer...Letzte Woche wurde er noch im Rollstuhl geschoben, und nun schob er andere Patienten, die noch nicht solche Fortschritte gemacht haben - es war sehr beeindruckend :)

Nunja, es folgte noch eine OP am Rückenmark und auch dort wurde nochmals eine Art Ventil eingebaut. Mein Vater lebte danach noch 11 hoffentlich glückliche Jahre, 90% schwerbehindert zwar, aber ich hoffe stark, trotzdem sehr glücklich.


Soviel etwa zu dem Ablauf, wie er sich bei uns abgespielt hat nach diesem Hammer.

Persönlich und 10 Jahre nach dem Tod meines Vaters denke ich, daß ein Defekt in der Schaltzentrale mit das Schlimmste sein kann, was einem Menschen passieren kann. Wie es von Fall zu Fall ablaufen könnte, kann man nicht sagen, da sich die Medizin ja immer mehr verbessert. Vlt wäre unter heutigen Umstaenden sogar 20 Jahre möglich gewesen, wer weiss das schon. Wie die gesundheitliche Entwicklung Deiner Oma ablaeuft, kann man auch nicht sagen. Es spielt aber immer das Alter und der koerperliche Zustand eine Rolle. Natürlich auch die Willenskraft, wieder gesund zu werden.

Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Kraft. Haltet zusammen und freut Euch über jeden Tag, den ihr noch zusammensein dürft. Eine Hirnblutung ist trotz aller medizinischer Fortschritte und Möglichkeiten ein sehr krasser Schicksalsschlag. Ich fühle mit Euch.

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Noch eine persönliche Anmerkung zum Sozialsystem Deutschland und zur Zeit nach dem Tode meines Vaters: Trotz 90% Schwerbehinderung bestand damals keine Möglichkeit Pflegedienste anzuzapfen. Ich habe dann etwa mit 16 Jahren meine Lebenszeit für Pflege usw. hergegeben. Hab dann mit 25 erst die Ausbildung beginnen können, mit 28 war ich dann fertig. Eine Arbeit habe ich nie gefunden. Danke also an die Wirtschaft. Vielleicht liest es ja mal ein Personalchef und erinnert sich an die letzte Absage.
 
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