News Intel Foundry IDM 2.0: 20 Milliarden US-Dollar für Mega-Fab in Columbus (Ohio)

Excel schrieb:
Ich bin gespannt, ob die Nachfrage dauerhaft so extrem hoch bleibt
Wird sie, die aktuelle "Digitalisierung" durch alle Branchen und Bereiche ist das disruptive Momentum hierfür, das Prof. Dr. Dueck vor einem Jahrzehnt bereits voraussagte, und auch da wieder richtig lag.
 
Wenn da mal nicht nationale Interessen miteingeflossen sind. Zumindest kein flascher Schritt.
 
Intel ist "too big to fail" und wird die Fabs von den Regierungen quasi geschenkt bekommen. Aber das dies die "largest silicon manufacturing location on the planet" wird wage ich doch stark zu bezweifeln. Samsung's Pyeongtaek Campus besteht aktuell aus zwei Fabs mit der dritten im Bau und Nummer vier bis sechs in der Planung/Vorbereitung. Jede einzelne davon kostet mehr als Intels zwei Fabs und war jeweils zur Eröffnung die weltweit größte Fab (ja, Logik+NAND).
 
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Jo, ich denke auch nicht das es das größte wird. Aber das wird man erst in zehn Jahren wissen - wenn überhaupt.
Gelsinger übertreibt gern ein wenig .. vor allem in den Medien.
 
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Kuestennebel79 schrieb:
Es rüsten alle auf wie verrückt. In vier Jahren bekommen wir Hardware hinterher geschmissen. Ich werde meinen PC erstmal nicht weiter aufrüsten
Genau das denke ich auch bei solchen Meldungen. 2025 herum...
 
Artikel-Update: Mittlerweile ging die Pressemitteilung von Intel online. Diese bestätigt alle Angaben, erklärt aber im Detail dann auch, dass erst nach einer möglichen Option für weitere Fab-Module und einer Investitionssumme von bis zu 100 Milliarden US-Dollar der Standort in die Reihe der weltgrößten aufgenommen werden könnte. Doch das dürfte Jahrzehnte dauern, der erste Schritt soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Gefertigt werden soll dort laut Intel in den besten Verfahrensweisen.

At full buildout, the total investment in the site could grow to as much as $100 billion over the next decade, making it one of the largest semiconductor manufacturing sites in the world.

Production is expected to come online in 2025, when the fab will deliver chips using the industry’s most advanced transistor technologies.

[Bilder: Zum Betrachten bitte den Artikel aufrufen.]

Vor dem eigenen Webcast wird US-Präsident Biden zusammen mit Intel-CEO Gelsinger die Bühne betreten, was gegen 17 Uhr deutscher Zeit geplant ist. Da es die erste große Intel-Fabrik in den USA an einem völlig neuen Standort seit 40 Jahren ist, wollen die Herren zeigen, wie sehr sie um die Chip-Produktion in den USA bemüht sind. Wie viel Geld dafür Intel vom Staat bekommt, wurde bisher nicht bekannt.

[Embed: Zum Betrachten bitte den Artikel aufrufen.]
 
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Intel musste kontern und das ist auch gut so. Für den Kunden kann es nur positiv sein, wenn möglichst schnell viel Kapazität aufgebaut wird. Auf schnelle Entspannung darf aber niemand hoffen, dass wird noch (mittel)lang anhalten.
Excel schrieb:
Ich bin gespannt, ob die Nachfrage dauerhaft so extrem hoch bleibt oder ob wir mittelfristig auf Überkapazitäten zulaufen.

Niemand kann die Zukunft sehen, im Moment sieht halt alles nach weiterem Wachstum aus, sodass alle Kapazitäten die derzeit geplannt sind auf Jahre ausgebucht sind. Überkapazitäten sind mMn sogar wünschenswert derzeit, da sie vermutlich der einzige Mechanismus sind die Preise wieder zu normalisieren. Ich hoffe niemand glaubt ernsthaft, dass ohne diese die irren Margen wieder abgegeben werden.
Klar ist aber auch, dass es zu allen Zeiten Überraschungen gab. MMn sind die größten Unsicherheiten am Markt ganz wo anders lokalisiert. Zeichen für einen Crash gibt es ja genug, überheizte Börsen und Immobilien, Energiepreise die Explodieren und die daraus entstehende Inflation (klar in den USA hat sie andere Ursachen) bis zu abwinken. Dazu die Blase China.... Daraus ergeben sich natürlich auch entsprechenden Risiken für die Techs, allerdings glaube ich nicht das diese selbst dann so massiv leiden werden bzw. so schnell werden die Bestellungen nicht nochmal gecancelt!
Die Tech- und Pharmabranche sind aber auch so ziemlich die einzigsten Gewinner der Krise, insbesondere abseits der großen Firmen rumpelt es ja so richtig.
 
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Excel schrieb:
Ich bin gespannt, ob die Nachfrage dauerhaft so extrem hoch bleibt oder ob wir mittelfristig auf Überkapazitäten zulaufen.
Überkapazitäten sind nicht unbedingt schlecht. Das drückt den Preis und ist für uns alle gut.
 
Excel schrieb:
Ich bin gespannt, ob die Nachfrage dauerhaft so extrem hoch bleibt oder ob wir mittelfristig auf Überkapazitäten zulaufen.
Die Pandemie war lediglich ein Brandbeschleuniger, der für eine deutlich erhöhte Nachfrage bei Halbleiterbauteilen durch Strategie- und Strukturänderungen gesorgt hat. Mittlerweile sollte auch der letzte Mensch verstanden haben, dass sich die Volldigitaliserung der Welt nicht aufhalten lässt. Hätte man schon 2010 die richtigen Weichen gestellt, hätte es uns in vielen davon abhängigen Bereichen nicht so stark getroffen. Aber dieses Verhalten (Nachsorge statt Vorsorge) war vorhersehbar und zieht sich wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte.
Ich erwarte bis 2030 eine Deckung der Nachfrage und bis 2035 freie Kapazitäten.
Eine generelle Überkapazität sehe ich bis 2040 nicht.
Im Consumer-Bereich werden meiner Meinung nach vor allem Apple und Intel von der Situation bis 2030 profitieren. Apple hat zwar (noch) keine eigenen Foundries für seine SoC, aber viel Spielraum in der Preisgestaltung bei B2C und B2B. Intel hat eigene Foundries und ist nur von den Rohmaterialien abhängig, um die Fertigungskapazitäten für die Nachfrage anzupassen.
AMD und Nvidia müssen ohne eigene Foundries am Ende über höhere Endverbraucherpreise gehen, was u.U. zum Boomerang werden könnte. Deshalb ist die Nvidia-Aktie meiner Meinung nach longterm aktuell auch völlig überbewertet.
 
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Looniversity schrieb:
Ich war mal in Columbus, OH und frage mich gerade, was die Stadt als Standort so attraktiv macht. Kann eigentlich nur über Subventionen gehen, da rechnet sich früher oder später alles.

Die Luftfahrtindustrie ist dort (und in Dayton, OH) stark vertreten. Ob das auf Halbleiter ausstrahlt...keine Ahnung.
Die von Dir genannten Gründen, plus die Steuerpolitik von Ohio (im Artikel erwähnt), und außerdem gibt's auch kein Problem an viel Wasser billig zu kommen, was in Arizona ein deutliches Problem ist. Intel profitiert auch von der "trusted foundry" Bedingung, die ICs erfüllen müssen um in Rechnern, aber auch Flugzeugen usw. von DoD, FBI, Homeland Security eingesetzt werden zu können. Deswegen fabbed wohl Intel in der Zukunft auch Chips für einige IBM Mainframes.
Allerdings ist das Wetter in OH nicht so schön sonnig wie AZ.
 
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Kann mich mal einer aufklären
Was kostet an den paar Hallen die man da hin stellt 20Mrd$?
Das ist ein Betrag den sich viele nicht vorstellen können. Viele Unternehmen haben nicht mal diesen Wert.
Wieso kostet eine Produktionsstätte so irrsinnig viel Geld? Das geht nicht in mein Kopf rein :hammer_alt:
 
Looniversity schrieb:
Ich war mal in Columbus, OH und frage mich gerade, was die Stadt als Standort so attraktiv macht.

Die Ohio State University bspw., denn Ohio gehört zum "amerikanischen Herzstück des Ingenieurwesens" mit viel Know-How (aus früheren Zeiten), insbesondere in meinem beruflichen/spezialisiertem Bereich gibt es keine bessere Uni als Ohio State in den USA (weltweit unter den Top5 würde ich denken), auch wenn die Uni nicht Ivy League Format/Tradition hat und nicht unter den Top20 der USA rangiert.
Natürlich ist The Ohio State University im IT-Bereich lange nicht so gut aufgestellt wie andere (das kann sich aber ändern, zudem Phoenix, Arizona dafür auch nicht bekannt war, jedoch unweit der südlichen Grenze zu Mexiko liegt)).

Zudem ist Columbus sehr zentral gelegen, viel Wasser gibt es dort drumherum, die Infrastruktur (besonders Straßen) in Columbus ist deutlich besser als etwa in Michigan, Chicago und Indianapolis sind nicht weit entfernt und auch Michigan/Detroit sowie die kanadische Grenze sind nicht allzu weit entfernt.

Ich finde die neue Standortwahl Intels in den USA durchaus clever.
 
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Die Investitionen im Halbleiterbereich sind im Moment enorm... Man bekommt quasi nichts mehr an Equipment unter 12 Monaten Lieferzeit, eher 18-24 Monate, in den letzten 2 Monaten sind die Lieferzeiten nochmal richtig hochgegangen. Der Equipmenthersteller vergeben jetzt schon Lieferslots für 2025. Irgendwie hab ich das Gefühl da braut sich eine riesen Blase zusammen
 
BiGfReAk schrieb:
Was kostet an den paar Hallen die man da hin stellt 20Mrd$?
Nur ein kleiner Beispiel.
ASML feuert aus allen Rohren: 15 EUV-Systeme ausgeliefert, dabei viel Umsatz gemacht und hohe Gewinne eingestrichen. Dass es erst einmal so weiter geht, zeigen die Auftragseingänge: Diese liegen einmal mehr über dem gerade erwirtschafteten Umsatz.

Mehr als 5,2 Milliarden Euro hat ASML im dritten Quartal dieses Jahres umgesetzt, dabei einen Nettogewinn von über 1,7 Milliarden Euro eingestrichen. Wie hoch die Nachfrage ist, zeigt der im gleichen Zeitraum eingegangene Wert an Bestellungen, der bei insgesamt 6,2 Milliarden Euro liegt. Davon entfallen 2,9 Milliarden Euro nur auf EUV-Systeme, womit die klassischen und keine High-NA-Lösungen gemeint sind.
https://www.computerbase.de/2021-10...v-systeme-in-sehr-gutem-quartal-ausgeliefert/
Und das sind "nur" Belichtungsmaschinen, für eine Produktionsstraße braucht man davon mehrere und natürlich noch einiges dazu. Zumal Intel dort in ein paar Jahren mit der dann aktuellen Technik produzieren will und dafür werden dann noch teurere Maschinen benötigt.
1642781219358.png

AMSLs Zukunft sieht rosig aus, denn die Chip-Industrie wird weiter wachsen. Das gilt auch für ASMLs Umsatz: Je nach Modell könnte der sich bis 2025 mit bis zu 30 Milliarden Euro pro Jahr verdoppeln, selbst im schlechtesten Fall noch immer um mindestens 60 Prozent zulegen. Fest steht, ASML wird schnell weiter wachsen.

Wenn du es genauer sehen willst, gibt es dazu ein schönes Video von Intel.

Und hier noch ein Video von der aktuellen Baustelle in Irland.
 
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Ayo34 schrieb:
Mining = unendlich Grafikkarten werden gebraucht
Pandemie = deutlich mehr Hardware Nachfrage + logistische Probleme und Ausfälle

Das kann man nicht 5 Jahre im Voraus sehen...
Kommen noch andere Faktoren hinzu, wie gleichzeitiger Start von Konsolen mit Wechsel bei CPU+GPU-Gen.
und
Das erstmal die EntryGrakas so ziemlich gegen Null gefahren wurden, was die kleinen Leute ins MidRangeSegment hochtreibt.

btw.
Wie sich die Verschiebung von N3 auswirkt ist auch net unerheblich, schließlich kommt immer erstmal der Apfel und dann erst der Rest bei N5/4 zum Zug.
Da bin ich mal auf die Stückzahlen der neuen 5nm-Grakas für 22H2 gespannt.
 
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Danke @eastcoast_pete und @Chismon - da schaut man gleich ganz anders auf Columbus. :)

BiGfReAk schrieb:
Was kostet an den paar Hallen die man da hin stellt 20Mrd$?
Die Hallen sind das kleinere Problem. Das Zeug da drin kostet Milliarden (danke für das Video @xexex !)

Aber selbst die Gebäude sind nicht so einfach zu bauen wie eine typische Fabrikhalle. Manche der Maschinen mögen es zum Beispiel gar nicht, wenn sie Erschütterungen bekommen. So etwas wie schwingende Böden wenn man an der Belichtungsmaschine vorbeiläuft oder gar nebenan ein LKW vorfährt darf zumindest in Teilbereichen nicht passieren.

Je nach Standort kommt dann noch ein eigenes Kraftwerk dazu, Akkubänke und Generatoren um zumindest die Maschinen bei Stromausfall zu schützen, E-Technik um den Strom vom Netz zu filtern, Wasseraufbereitung (die Abwässer von Halbleiterfabriken sind eine richtig üble Suppe), und die ganze Gebäudeautomatisierung ist ohnehin für den gehobenen Anspruch.
 
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Looniversity schrieb:
danke für das Video @xexex
Intel hat schon ein paar kranke Videos.....

Testing

EUV. Vor allem wenn man bedenkt, dass diese Maschinen über drei Etagen gehen (Laser/Belichtung/Kühlung)
 
xexex schrieb:
Intel hat schon ein paar kranke Videos.....
Junge Junge Junge... Seitdem ich mal einen unbemerkt zerstört habe dachte ich die Pins in den Sockeln von Intels Mainboards wären der Wahnsinn. Und dann kommt 1:47 daher.
 
Artikel-Update: Wie lokale Medien aus Intels anderem großen US-Standort in Oregon berichten, wird allein der Bundesstaat Ohio mindestens 2 Milliarden US-Dollar zu dem Projekt beisteuern. Steuern zahlen Unternehmen in diesem Staat ohnehin sehr wenig, weshalb die Entscheidung am Ende für Ohio statt einem der anderen 39 zur Auswahl stehenden Möglichkeiten gefallen sei, heißt es weiter. Auch aus dem in dieser Woche auf den Weg gebrachten US Chips Act dürfte Geld für Intel fließen.
 
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