Mir geht der übertriebene Jugendschutz extrem auf den Senkel!
Internet- und Handyverträge lassen sich in Deutschland im Regelfall nur von volljährigen abschließen. Vertraglich kann schon einmal kein Jugendschutzverstoß vorliegen. Eine weitere Kontrolle ist für mich schon obsolet und unnötig.
Den aufgeblähten Zwang dann alles versuchen zu zensieren unter dem Deckmantel des Jugendschutzes ist falsch.
Für mich ist es eindeutig die Pflicht der Erziehungsberechtigten entsprechende Schutzmaßnahmen zu treffen.
Weil die Eltern/verantwortlichen Personen ihre Kinder nicht kontrollieren oder keine entsprechenden Schutzmaßnahmen treffen, ist es nun die Aufgabe von Inhalteanbietern und Providern - tolle Wurst.
Weil jedoch viele Eltern zu faul sind, sich zu informieren oder Schutzmaßnahmen zu treffen und über keine entsprechenden Fachkenntnisse verfügen soll das nun die Industrie per Gesetz tun. Die Spinnen doch!
Die Industrie tut es fast ausschließlich so günstig wie möglich(für den Anbieter), dazu ist es nicht immer im Alltag brauchbar.
Dabei sollten lieber die Eltern gezwungen werden, sich im Zweifelsfall Unterstützung von Fachleuten zu holen um Jugendschutz einzuhalten.
Aber gerade auch im Computerbereich schätzen sich ja leider viele Menschen als Fachmann/-frau ein und wissen angeblich vieles doch besser und richten, wenn dann schon, vielleicht noch stümperhaft, eine Drittsoftware nach Anleitung ein.
Danach wird sich gewundert, warum es die Kleinen nach ein paar Minuten knacken oder den Schutz aushebeln und es wird nach weiteren Schutzmaßnahmen geschrien. Meistens sogar nur, weil den Kindern der PIN / das Passwort der Eltern bereits bekannt ist.
Bei (gesetzlichen) Zwängen für die Industrie kommt doch nur so eine stümperhafte Umsetzung wie z.B. bei der Telekom mit Entertain und der ständigen Jugendschutzabfrage, die weder deaktiviert, noch individualisiert werden kann, heraus.
Schon mit zwei Kindern unterschiedlicher Altersgruppen läuft es im Alltag darauf hinaus, dass ein 16 Jähriger den Zugriff auf den PIN erhält, um Inhalte ab 16 Jahren freizuschalten -> Eltern geben den Kindern Eigenverantwortung und zeigen Vertrauen gegenüber dem Kind. (Grundsätzlich ist das auch wünschenswert.)
Da keine weiteren PINs vergeben werden können, und es nur eine gibt, der Inhalte ab 16/18 Jahren gemeinsam freischaltet, hat das Kind unfreiwillig Zugriff auf für seine Altersgruppe ungeeigneten Inhalten. Jugendschutz wird dann effektiv ausgehebelt.
Die Alternativen sind Verbote, ständige Anwesenheit und Kontrollfreigaben durch Eltern, selbst beim Zapping, da teilweise auch Sendungsweise der PIN neu eingegeben werden muss - eine ziemlich realitätsfremde und wenig praktikable Lösung.
Zu viel Kontrolle löst das Problem nicht, sondern schafft nur noch weitere.
Und die Jugendschutzbeauftragten hinterfragen da einfach nichts, Sie nehmen sowas einfach nur dankbar mit.
Mit den aktuellen Gesetzen wird schlichtweg versucht, inhaltliche Zensur und Kontrolle unter dem Deckmantel des Jugendschutzes durchzudrücken.
Wo führt das nur hin?