Internet via Richtfunk Fragen

Mörre1

Cadet 1st Year
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Aug. 2015
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Hallo,
da es bei meinem Wohnort nur DSl 2 MBit gibt hat sich ein Unternehmen vorgenommen unser Dorf via Richtfunk mit schnellem Internet zu versorgen.

Wir haben nun einen Tarif mit 25/25 (Down/Up) gebucht und das ganze wird in ca. einem Monat geschaltet.

Letzte Woche wurde dann ein Antennenmast aufgebaut welche ca. 150 m entfernt ist und somit optimaler Sichtkontakt möglich ist .
Laut dem Mitarbeiter hat die Firma Glasfaser bis zur Antenne gelegt und von dort aus soll es dann via Richtfunk in die einzelnen Häuser gehen .

Was mich jetzt gewundert hat ist , dass ich nichts von einer Verlegung der besagten Glasfaser mitbekommen habe.
Durch einen Nachbar habe ich dann erfahren , dass keine Kabel verlegt wurden und das Signal nur von einer anderen Antenne kommt oder evtl. durch LTE (?)

Nun frage ich mich , ob ich mich bei dem Mitarbeiter diesbezüglich nochmal beschweren soll denn er hat mich ja verarscht und ich befürchte das die ganze Sache jetzt weniger Stabil ist , da das Signal öfters umgeleitet wird.

Und allgemein nochmal: Hat hier jemand Erfahrung mit Internet via Richtfunk , also Stabilität , Geschwindigkeit , Ping etc?


Hoffe mir kann jemand helfen , vielen Dank schonmal.

MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn da schon (Leer-)Rohre im Boden waren, in die die Glasfaser noch rein passte, kann man die verlegen, auch ohne die ganze Straße aufzureisen.
 
Über die Seriosität einer Firma kann man außenstehend ja nichts sagen. Aber technisch funktioniert das bei uns schon einige Jahre recht gut. Das Primärsignal kommt von einem 25 km entfernten Ort per Richtfunk und wird hier über mehrere Standortsender verteilt. Da hat häufig Vodafone mit seinem UMTS/LTE eher Probleme. Seit kurzen kann ich auch 25 MBit/s Down bekommen, aber 25 UP ist nicht glaubhaft. Das bietet niemand an. Maximum ist meistens 2 MBit/s. Frag da nochmal beim Anbieter nach. Bei uns ist es die einzige vernünftige Alternative und ist auch mit 25 € / Mon. bezahlbar. Zum vergleichen: www.km3.de, Ort Johanngeorgenstadt auswählen und dann auf "weitere Angebote" klicken. Viel Freude
 
Hi,
bei meiner Schwiegermutter läuft Richtfunk sehr gut. Dort sind aber soweit ich weiß an den Windkrafträdern die Antennen
montiert. Diese bauen von Antenne zu Antenne das Netz auf, wo an der Hauptantenne die Glasfaserleitung anliegt.
Kann nur sagen das es sehr gut läuft und besser ist als dein 2mbit Anschluss!

MfG Noise
 
Erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten y
Nilson schrieb:
Wenn da schon (Leer-)Rohre im Boden waren, in die die Glasfaser noch rein passte, kann man die verlegen, auch ohne die ganze Straße aufzureisen.
Soweit ich weiß lagen dort Keine.
PeterleB schrieb:
Über die Seriosität einer Firma kann man außenstehend ja nichts sagen. Aber technisch funktioniert das bei uns schon einige Jahre recht gut. Das Primärsignal kommt von einem 25 km entfernten Ort per Richtfunk und wird hier über mehrere Standortsender verteilt. Da hat häufig Vodafone mit seinem UMTS/LTE eher Probleme. Seit kurzen kann ich auch 25 MBit/s Down bekommen, aber 25 UP ist nicht glaubhaft. Das bietet niemand an. Maximum ist meistens 2 MBit/s. Frag da nochmal beim Anbieter nach. Bei uns ist es die einzige vernünftige Alternative und ist auch mit 25 € / Mon. bezahlbar. Zum vergleichen: www.km3.de, Ort Johanngeorgenstadt auswählen und dann auf "weitere Angebote" klicken. Viel Freude
Habe bereits nachgefragt und angeblich ist es eine symetrische "Leitung" .
Das Ganze hat mit 50€ auch einen recht stolzen Preis .

NoiseShadow schrieb:
Hi,
bei meiner Schwiegermutter läuft Richtfunk sehr gut. Dort sind aber soweit ich weiß an den Windkrafträdern die Antennen
montiert. Diese bauen von Antenne zu Antenne das Netz auf, wo an der Hauptantenne die Glasfaserleitung anliegt.
Kann nur sagen das es sehr gut läuft und besser ist als dein 2mbit Anschluss!

MfG Noise

Ok , das hört sich doch gut an .
 
Zuletzt bearbeitet:
symetrisch... das heisst, beide richtungen gleiche geschwindigkeit.. schon mal gut.
teuer: relativ, da der unternehmer kein Wohltäter ist (investitionen wie antennen aufbau, strom, infrastruktur, leitungsbau usw.) und in ein paar jahren auch was verdienen will. dazu die monopolstellung da du keine alternative hast oder gesucht hast.
1. überprüfe, ob lte-anbieter in deiner region günstiger sind, mit gleicher leistung... du wirst wohl keine finden.
2. überprüfe alternativen wie tv-kabel-internet, über satellit (auch mit einschränkungen), usw..
3. wenn keine alternativen und du auf internet angewiesen bist aber der preis zu hoch ist, überprüfe ein standortwechsel (umzug)
 
chrigu schrieb:
Zitat entfernt - Bitte Regeln beachten!

Da hast du recht , es gibt keine Alternativen .
Bin auch bereit soviel zu bezahlen , insofern das Internet stabil läuft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Zitat entfernt)
Ich kann dir nur raten, sei bei Richtfunk bloß vorsichtig. Meistens wird als Zuleitung zu den Kunden WLAN eingesetzt. Zwar kein normales WLAN mit 2,4 GHz sondern mit 5,8 GHz. Jedoch ist das Prinzip ähnlich. Omnistrahler in den Gebieten und alle Antennen werden auf den Omnistrahler mit 150 MBit/s brutto ausgerichtet. Das heißt für alle Häuser in einem Umkreis von 360° stehen 150 MBit/s zur Verfügung. Da kannst du dir ausrechnen das 25 MBit/s für mehrere Haushalte mehr als fraglich sind. Es wird extrem schwanken.

Hier hat der Anbieter auch Richtfunk und der Ping springt wie bekloppt. Ein Mal sind es 20 ms dann 50 ms und häufig auch deutlich über 100 ms. Der Rundstrahler kann nicht alle Clienten gleichzeitig bedienen ohne das es starke Verzörungen bei einer entsprechenden Auslastung gibt. Vernünftiges RF stellt nur eine Punkt zu Punkt Verbindung da. Sprich du hast einen Empfänger und dein Gegenpart ist der Sender. Aber es gibt keine anderen Nutzer neben dir die auf den Sender zugreifen.

Feste IP-Adresse bei Nexiu ist wie bei dem Anbieter der hier unterwegs ist. Das ist der Fall weil er eine LWL Anbindung hat, aber nur die IP des Ursprungnetztes an die Kunden per WLAN weitergibt. Es ist also eine Festverbindung mit einer IP die per WLAN geshared wird. Somit hat jeder Kunde die gleiche IP. Einwahl ins WLAN erfolgt per PPPoE.

Guck bei Nexiu , wird auch auf ganz normales WLAN Hardware zurückgegriffen:

Die runde Antenne beherrscht maximal 150 MBit/s (brutto) je nach Bandbreite (20 o. 40 MHz) und Modulation (a/n). Diese Antenne stellt die Zuleitung für den Omnistrahler da. Glasfaser bis zum Omnistrahler habe ich auch für sehr unrealistisch gehalten. Bei 150 Meter bis zum Haus würde man dann direkt VDSL oder FTTH einsetzen und kein WLAN mehr nehmen.

Die flache Antenne ist der Omnistrahler für das Versorgungsgebiet. Sie bietet bei bei 802.11 n auch maximal 150 MBit/s (brutto).

25/25 MBit/s sind äußerst unrealistisch bei 150 MBit/s brutto. Da muss schon fast das ganze Dorf permanent offline sein oder es sind nur Opasurfer da. Das erinnert mich irgendwie an LTE. LTE mit 800 MHz hat auch bis zu 75 MBit/s pro Sektor also 3 x 75 MBit/s (netto) = 225 MBit/s netto auf 360°.

Als Telekom oder Vodafone schreiben wir in die Werbebroschüre bis zu 50 MBit/s Download und 10 MBit/s Upload, auch wenn die Download Bandbreite schon bei mehr als einem Kunden nicht mehr erreicht werden kann. Der Unterschied bei LTE ist hingegen, dass dort eine Drossel (Speedstep down) erfolgt und man nicht den Masten permanent belasten kann. Bei LTE ist nach ca. 2,5 Stunden/Monat Download nämlich spätestens Schluss für den Rest des Monats. Bei deinem WLAN Anbieter sieht das schon anders aus.
 
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Bist du dir sicher dass es so "runde / flache" Antenne ist ?
Das letzte was du geschrieben hast habe ich irgendwie nicht ganz verstanden.
lg
 
Da bin ich mir absolut sicher. Die flache Antenne hat hier nur noch eine Plastikkappe über den zwei Rundstrahlern. Es ist zwar nicht die gleiche Omni Antenne aber eine mit gleicher Funktionsweise.

Hier noch eine schöne Abbildung wie man sich das vorzustellen hat:


WiFi-Diagram23.jpg
 
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Woher weißt du denn wie die Antenne aussieht ?

Und diese 150 MBit beziehen Sie sich auf das ganze Gebiet ? , also die Antenne bei mir in die Straße erhält ja das Signal von einer anderen Antenne. Werden die 150 MBit dann zwischen beiden Antennen aufgegeilt ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein. Die runde Antenne ist die Zuleitung für die stabförmige Antenne. Die 150 MBit/s brutto der stabförmigen Antenne teilen sich alle angeschlossenen Nutzer.

Bei WLAN im n Standard erhält von 150 MBit/s netto maximal die Hälfte, also 75 MBit/s.

Was sind Brutto- und Nettobandbreite beim WLAN?

Ein WLAN ist ein größtenteils selbstorganisierendes Netzwerk. Auf der Funknetzebene melden sich Clients automatisch beim Mastergerät an, wählen die nötigen Frequenzen selbsttätig usw. Auch besitzt die Datenübertragung eine sehr umfangreiche Fehlerkorrektur sodaß Funkstörungen nicht zu Datenverlust bei der Übertragung führen. All das bedeutet einen enormen Aufwand an eigenständiger Komunikation der WLAN-Geräte untereinander. In der Praxis ist das Verhältnis in etwa 50% Nutzdaten und 50% Organisationsdaten. Darum kann man Angaben der Hersteller wie "54 MBit/s" oder "108 MBit's Turbo" schon mal über den Daumen durch Zwei teilen. Aus 54 MBit/s Bruttobandbreite werden so rund 25 MBit/s Nettobandbreite.
Hinzu kommt, daß ja hier von Megabit gesprochen wird. Dateigrößen u.Ä. werden aber in der Regel in Megabyte gemessen. Ein Byte besteht bekanntlich aus 8 Bit. Darum muss man dann die Nettobandbreite noch einmal durch acht teilen. So werden aus 25 MBit/s Nettobandbreite 3,1 MByte/s echte Bandbreite. Dieser Wert bedeutet, daß eine 3,1 Megabyte große Datei im Idealfall eine Sekunde braucht um durch das WLAN übertragen zu werden. Da die WLAN-Geräte aber je nach Qualität der Funkverbindung dynamisch auf niedrigere Bandbreiten umschalten können ist es durchaus möglich daß die Übertragung mehr Zeit benötigt.

Wieviel Bandbreite brauche ich auf einer Richtstrecke um DSL zu übertragen?

Über den Daumen immer doppelt so viel Bruttobandbreite wie die des DSL-Anschlusses. Für DSL-1000 reichen demzufolge 2 MBit/s auf der Richtstrecke. Für ein DSL-6000 dann entsprechend 12 MBit/s. Für ein aktuelles ADSL2-16000 dann logischerweise 36 Mbit/s auf dem WLAN (eine 32-MBit/s-Stufe gibt es beim WLAN nicht).


Wenn du Pech hast wird das Netzwerk vorher noch gebridgend und die Zuleitung teilt sich vorher noch auf andere Zuleitungen für andere Gebiete auf. Das gibt es auch häufig bei diesen WLAN Anbietern. Das heißt es kommen nicht mal 75 MBit/s netto bei deiner Rundstrahlantenne an.
 
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Ok , danke für deine Antwort .
Hoffe trotzdem dass es einigermaßen stabil läuft , denn ich glaube nicht , dass es viele Leute nutzen werden .
 
Sei dir da mal nicht so sicher. Am Anfang vor einigen Jahren waren es hier auch nicht viele. Jetzt sind es locker 20 - 25.

Besonders in Gebieten wo es null Alternativen gibt ist es sehr wahrscheinlich das viele Leute Interesse haben.
 
Naja hier gibt es nichtmal 20 Haushalte und die meisten davon sind ältere Leute welche eh kein Internet nutzen .
Bisher weiß ich nur , dass ein Hotel in meiner Straße interessiert ist.
 
Aber du weißt dann immer noch nicht ob die Zuleitung shared ist.
 
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Ja das hast du recht

Edit :
So hab jetzt noch Bilder von der Antenne
FullSizeRender.jpg
FullSizeRender (1).jpg

Handelt es sich dabei um einen Rundstrahler?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, es handelt sich nicht um einen Rundstrahler. Es sind zwei Richtantennen. In der Kiste ist der Router (Routerboard) der den Übergang zwischen den Beiden Antennen managed.

Irgendwo muss jedoch der Rundstrahler sein. Vielleicht ist es nur die letzte Brücke zum Kernnetz und der Rundstrahler ist wo anders installiert.
 
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