Jaja, wieder einmal werden sogenannte "Killerspiele" als der Grund allen Übels dargestellt. Nur ihretwegen verroht die Jugend... omg

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Zunächst einmal ist ohnehin zu fragen, was denn "Killerspiele" nun genau sind. Jedes Spiel, in welchem Menschen getötet werden? Dann sind zum einen 95% aller Spiele schon einmal futsch, die verbleibenden zum anderen - es tut mir Leid - uninteressant.
Desweiteren sehe ich die Gründe für eine Verrohung der Jugend auch nicht bei Killerspielen, sondern begründet in unserem eigenen Jugendstrafrecht: Wo bitte gibt es dort noch eine abschreckende Wirkung? An welcher Stelle wird derartigen Jugendlichen unmissverständlich klargemacht, dass die Gesellschaft ihr Verhalten nicht akzeptiert, und vor allem, dass sie nicht den Hauch einer Chance besitzen, sich gegen diese Regeln aufzulehnen?
Ein Beispiel: Einem 16-jährigen und seinen Freunden ist ein anderer ein Dorn im Auge. Das Opfer wird auf brutalste Weise zusammengeschlagen und zusammengetreten, es wird überhaupt keine Rücksicht genommen.
Was passiert nun vor Gericht - welches immerhin die einzige legale Weise für das Opfer bietet, sich zu wehren? Die Täter bekommen ein paar Sozialstunden in einer gemeinnützigen Einrichtung aufgebrummt. Niemand, wirklich niemand, der sich einmal den Ablauf der Ableistung solcher Sozialstunden genauer angeschaut hat, kann hier von einer Sanktionierung sprechen. Es handelt sich um eine reine Beschäftigungstherapie - vollkommen zwecklos.
Die einzige Einsicht, die ein solcher Täter mitnimmt, ist die, das ihm überhaupt nichts passiert, was auch immer er tut. Welchen Anreiz sollte ein solches Individuum haben, sein Verhalten zu ändern?
Mir sind Fälle von Personen bekannt, die
über 200 nachgewiesene Körperverletzungen begangen haben und noch immer frei herumlaufen. Ebenso Fälle, in welchen das Opfer
zu Tode gekommen ist und der Täter aufgrund Jugendstrafrechts drei oder vier Jahre erhalten hat.
Fälle, in denen das Opfer zum Krüppel geschlagen wurde, weil es "die Freundin des Täters angelabert" hat (wenn ich sowas schon höre...), ohne überhaupt wissen zu können, dass die besagte Dame bereits vergeben war.
Fälle, in denen der Täter das Gefühl hatte, mehr "Respekt" zu verdienen und deshalb jedem, der andere Meinungen vertritt, ohne jedes Unrechtsbewusstsein verletzen zu dürfen.
In unserer Gesellschaft ist - insbesondere durch die Einwirkung linksgerichteter Parteien - der Täterschutzgedanke vorrangig vor dem Opferschutzgedanken geworden. Das Opfer hingegen, dem die staatliche Sanktionierung nicht weit genug geht und das daher gezwungenermaßen zur Selbstjustiz greift, wird weitaus härter bestraft - schließlich kann Selbstjustiz nicht toleriert werden. Niemand kommt auf den Gedanken, dass solche Opfer durch diese Regelungen erst zu Tätern gemacht werden.
Stattdessen wird immer wieder auf sogenannten Killerspielen herumgehackt. Dass diese mitunter die Wirkung haben, Aggressionen abzubauen und damit auch Straftaten verhindern können, wird ignoriert, da es hierfür logischerweise keine belegbaren Zahlen gibt.
Es macht mich traurig, dass gerade Abgeordnete der CDU immer wieder in diese Bresche springen, denn diese Partei wäre am ehesten geeignet, etwas Sinnvolles an der Situation zu ändern (eine massive Verschärfung des Jugendstrafrechts herbeizuführen, die Strafmündigkeitsgrenze deutlich herabzusetzen, usw.).
Gerade von Grünen und Linken sind amS diesbezüglich die richtigen Entscheidungen keinesfalls zu erwarten, viel zu sehr ist man am Gedanken der milden, resozialisierenden Einwirkung auf die Täter bedacht, die in den allermeisten Fällen gründlich in die Hose geht.
Dass vom Opfer ein Ablassen von der Selbstjustiz nur dann erwartet und vorausgesetzt werden kann, wenn es durch den Staat ein ausreichendes Maß an Genugtuung widerfährt, bleibt völlig ausser Betracht: Das Opfer wird vom Staat gewissermaßen während der Gerichtsverhandlung ein zweites Mal zusammengeschlagen.
So lange sich an dieser Grundsituation nichts ändert, werden wir noch sehr lange überflüssige Diskussionen über Killerspiele und dergleichen führen. Wer die Ursache nicht anpackt und nur Symptome bekämpft, braucht sich über den Misserfolg seiner Aktionen nicht zu wundern... .
MfG,
Dominion1.