IPS Panel oder LED ?

@ Skynet7

Bildschirme muss man kalibrieren und dass CCFL wohl noch immer "farbechter" sind, merkt man wohl deutlich bei den professionellen Schirmen für Grafik und Fotografie. Da gibts fast nur CCFL.
 
Fakt ist das CCFLs und da können sie noch so gut adaptiert sein, eine wargenommen tiefere farbtemperatur haben (geht einen hauch ins rötliche)
Die Farbtemperatur kannst du bei jedem vernünftigem Schirm anpassen. Was man im ambitionierten Einsatz im Rahmen der Kalibrierung sowieso macht, um eine Abstimmung auf die konkreten Abmusterungsbedingungen zu erreichen (das Auge kann sich gleichzeitig nicht mehrfach chromatisch adaptieren). Der native Weißpunkt eines Gerätes spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle (optional "nativen" Zugriff* hat man eh bei den wenigsten Geräten, es wird also schon elektronikseitig transformiert), das Spektrum, ich hatte es angeschnitten, ohnehin nicht (dergestalt, dass Auge und Meßgerät aufgrund eines Farbreizes keinen Rückschluß auf seine spektrale Zusammensetzung ziehen können). Das zwei Bildschirme sich out of the box in Bezug auf Weißpunkt und weitere Parameter nicht matchen, sofern sie nicht das gleiche Modell sind, ist normal.

Ich will damit nur darauf hinaus, dass es kein "besseres" Weiß gibt bzw. geben kann. Ein "gutes" Weiß wäre ein Weißpunkt, der deine Umgebungs-/ Abmusterungsbedingungen "matcht". Der vielbeschworene Normaluser wird aber ohnehin keine definierten Bedingungen haben (hier sollte "irgendwas" im Bereich von 5000K-6500K auf der Blackbodykurve meist halbwegs passen). Selbst verwende ich als Deckenbeleuchtung Normlicht mit ~5300K (hier kommt es wieder auf das Spektrum an, weil abgemustert wird). Die beste Übereinstimmung mit dem Weißpunkt meines Bildschirms ist bei einer Kalibration auf 5800K erreicht. Das Backlight, das meinen Bildschirm beleuchtet, spielt aus qualitativer Sicht dabei keine Rolle.

Unschöne Farbstiche im Weiß kommen, im Einzelbetrieb, dann eben aus dem Unterschied zwischen Beleuchtung und Bildschirmweißpunkt. Bei günstigen Bildschirmen ist es dann meist noch so, dass die Grauachse in Bezug auf den Weißpunkt des Gerätes absolut nicht neutral ist. Aber auch das hat nichts mit dem Backlight an sich zu tun, oder würde durch eine LED Beleuchtung zwangsläufig verbessert.

Gruß

Denis

*Hier mal der native (laut OSD) Weißpunkt für den NEC PA241W (WCG-CCFL):
X: 91.94, Y: 100.00, Z: 102.22 (normalisiert)
CCT: 6801K (wenig aussagekräftig, da der gemessene Farbwert nicht auf der Blackbodykurve liegen muß; DeltaE zur Blackbodykurve war, mit CCT Bezug, in diesem Fall nämlich deutliche 6,5)

=> Im Rahmen der Kalibrierung oder "freihändigen" Einstellungen im OSD kann man ihn wunschgemäß anpassen
 
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@ Sailor Moon

Meine Rede. Zusätzlich kanns noch sein, dass die Kamera den weißabgleich nicht richtig eingestellt hatte, davon geh ich sogar aus. Wobei es auch keinen "richtigen" Weißabgleich gibt, wenn man verschiedenfarbige Bildschirme als Lichtquelle hat. Kann genauso gut sein, dass der LED Schirm ganz schön blaustichig ist und dass sie beide auf die gleiche Temperatur gestellt werden ist ja auch nicht sicher.
 
@DvP

Ja, Aufnahmen mit einer Kamera sind diesbezüglich eigentlich zum Scheitern verurteilt. Viel zu viele Unwägbarkeiten und Fallstricke.

Vielleicht noch als Ergänzung: Es gibt durchaus den Effekt, dass zwei Bildschirme, die auf den gleichen Weißpunkt kalibriert wurden, sich beim Nebeneinanderstellen im Weiß etwas unterscheiden können - obwohl das Meßgerät natürlich die gleichen XYZ-Normfarbwerte erfasst hat. Die Problematik kann z.B. bei einem CCFL-Gerät auftreten, das neben ein WCG-CCFL Display gestellt wird. Ich will das jetzt nicht wieder ausufern lassen, aber festhalten, dass es natürlich problemlos möglich ist, ein visuelles Matching zu erreichen.

http://www.eizo.de/pool/files/de/EIZO-Farbabgleich-sRGB-WideGamut.pdf

Gruß

Denis
 
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Sailor Moon schrieb:
Das Spektrum wird bei RGB-LEDs schärfer abgegrenzt, es gibt also weniger spektrale "Verschmutzung". Dadurch erreiche ich eine höhere Sättigung der Primärfarben (durch entsprechende Wahl der LEDs kann ich natürlich auch den Farbton für die Primärfarben geeignet anpassen). Obacht ist in diesem Zusammenhang beim Einsatz von Meßsonden geboten, das gilt aber auch für den Einsatz einer WCG-CCFL und White-LED Hintegrundbeleuchtung (Link). Das Spektrum für White-LED (72% NTSC), CCFL (72% NTSC) und WCG-CCFL (92% NTSC) Hintergrundbeleuchtungen findet sich im ersten Link oben. Neben dem größeren Farbraum (sofern man ihn sinnvoll nutzen kann!), ist eine verlustfreie (Tonwertumfang + Kontrast) Anpassung des Weißpunktes ein Vorteil bei Geräten mit RGB-LED Backlight, wobei Geräte mit hinreichend "mächtiger" Elektronik auch ohne RGB-LED Backlight faktisch keine sichtbaren Tonwertverluste bei der Anpassung des Weißpunktes produzieren.

Wenn man es so ausdrücken will... Ja :D

DvP schrieb:
@ Skynet7
Bildschirme muss man kalibrieren und dass CCFL wohl noch immer "farbechter" sind, merkt man wohl deutlich bei den professionellen Schirmen für Grafik und Fotografie. Da gibts fast nur CCFL.

Ist mir klar, in meinen vorpostings hatte ich ja erwähnt das ich CCFLs immer noch vorziehe.

Sailor Moon schrieb:
Das zwei Bildschirme sich out of the box in Bezug auf Weißpunkt und weitere Parameter nicht matchen, sofern sie nicht das gleiche Modell sind, ist normal.

Stimmt nicht ganz, auch bei drei indentischen geräten aus gleicher charge ist mit bloßem Auge ein unterschied feststellbar, anscheinend ist jede Hintergrundbeleuchtung/Display anders und einer fertigungsschwankung unterworfen.

Sailor Moon schrieb:
Ich will damit nur darauf hinaus, dass es kein "besseres" Weiß gibt bzw. geben kann. Ein "gutes" Weiß wäre ein Weißpunkt, der deine Umgebungs-/ Abmusterungsbedingungen "matcht". Der vielbeschworene Normaluser wird aber ohnehin keine definierten Bedingungen haben (hier sollte "irgendwas" im Bereich von 5000K-6500K auf der Blackbodykurve meist halbwegs passen). Selbst verwende ich als Deckenbeleuchtung Normlicht mit ~5300K (hier kommt es wieder auf das Spektrum an, weil abgemustert wird). Die beste Übereinstimmung mit dem Weißpunkt meines Bildschirms ist bei einer Kalibration auf 5800K erreicht. Das Backlight, das meinen Bildschirm beleuchtet, spielt aus qualitativer Sicht dabei keine Rolle.

Soll heißen jeder Mensch empfindet das Farbspektrum anders weil sich hier die Rezeptoren in dem Menschlichen auge von Mensch zu Mensch unterscheiden? Ich meine, ist der unterschied hier so groß?
 
Stimmt nicht ganz, auch bei drei indentischen geräten aus gleicher charge ist mit bloßem Auge ein unterschied feststellbar, anscheinend ist jede Hintergrundbeleuchtung/Display anders und einer fertigungsschwankung unterworfen.
Ja, keine Frage, hängt hier auch davon ab, was für einen Bildschirm du kaufst. Spätestens die High-Ender werden sehr sorgfältig ab Werk kalibriert - das bezahlt man natürlich dann mit.

Soll heißen jeder Mensch empfindet das Farbspektrum anders weil sich hier die Rezeptoren in dem Menschlichen auge von Mensch zu Mensch unterscheiden?
Im großen und Ganzen ist es sehr ähnlich, sonst würde die ganze Farbmetrik nicht funktionieren (die Definition des Normbetrachters erfolgte ja über Versuche zur Farbnachstellung und Mittelung über eine Anzahl von Probanden). Echte Farbfehlsichtigkeiten mal ausgenommen. Wichtig ist, dass der Weißpunkt auf die Abmusterungsbedingungen abgestimmt ist. Wobei das nur Teil a) ist ;-). Ich kann mir hier statt meiner Normlicht-Leuchtstoffröhren auch eine billige Röhre aus dem Baumarkt hinhängen (so wahnsinnig teuer ist aber auch Normlicht nicht), die evtl. genau die gleiche Farbtemperatur und farbmetrischen Eigenschaften besitzt. Das Matching mit dem Bildschirm stimmt dann immer noch, aber durch die riesigen Löcher im Spektrum der Lampe sehen die ausgedruckten Bilder völlig verfälscht aus.

Gruß

Denis
 
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