[IT] Umschlung / Brachenwechsel

Sty!a

Lt. Commander
Registriert
Mai 2004
Beiträge
1.644
Hallo liebe Community,

Zurzeit bin ich bei einem durchaus renomierten IT-Systemhaus als System Engineer.

In meiner jetzigen Gegenwart und in meiner Vergangenheit war ich der helpdesk typ Tier 1 und 2, Tier 1 Windows Admin, Tier 2 Windows Admin, Helpdesk Vorgesetzer, VMware admin, interne IT, Kundenorientierte IT, Security Audits durchgeführt, Projektplanung- und durchführung, habe Strippen gezogen und war zuständig für SANs, VMFarms, Firewalls, Backups, Disaster Recovery usw.

Ich habe somit wohlmöglich alle Facetten eines Integrators gesehen und gespührt. Doch seit längerer Zeit habe ich kaum den Elan etwas neues zu erlernen, da sobald Microsoft oder VMware usw. etwas neues veröffentlichen das voherige fundierte Wissen über die Technologie beinahe obsolet ist. Es hat ein "Scheißegal"-Gefühl eingesetzt.

Änderungen in Technologien nerven meistens nur noch, da alles in Richtung "Hyperconverged" geht. Alles per Skript aus der Kanone schießen. Die Online- und Hersteller Fanboys, die frustierten Enduser und das supporten von Entwicklern, welche gerade genug über ihren Mac wissen, um ihre Software zu schreiben aber nicht das große und ganze im Blick haben, nerven einfach nur noch.

Die Vertriebler, die einen für einen Dumping-Preis quer durch die Republik schicken, sind da beinahe noch das angenehmste. Ich könnte für Stunden fortfahren.

Ich bin einfach müde!

Das "Erlernen" hört einfach nie auf. Es ist ja Fakt, dass wir für jeden Mist Zertifikate ablegen müssen oder erneuern müssen, obwohl es kaum Änderungen in einer Technologie gibt. Das Lernen war auch nie das Problem, als ich noch über Passion für IT und Technologien hatte. Diese ist aber komplett verflogen aber all die Gründe, welche ich genannt habe, haben diese vollständig gekillt.


Die Zeit, welche ich ins lernen investiert habe, zu Herstellerkursen geschickt wurde und Zertifikatsprüfungen absolviert habe, sollten mir eigentlich einen "Dr." verleihen aber dem ist nicht so. Von einem Zertifikat kann ich mir leider nichts kaufen. Ich habe es - mehr kommt da nicht.

Nun sitze ich hier, auf halbem Arsch und habe keinen Elan mehr für die IT. Meine Zeit verplämpere ich beim Surfen, da die User es sowieso nicht interesiert. Mal schaue ich was neues gibt aber es interesiert mich einfach nicht. Neue technische Gadgets, neue Technologien, Storages, OS Upgrades, die ultra-nervigen Cloud Services oder ähnliches. Es ist mit egal.

Das was mich morgens aufstehen lässt, ist der Gedanke "grüner wird es nicht mehr". Mit all den gesammelten Erfahrungen, kennengelernten Unternehmen und Menschen, bemerke ich einfach: Du würdest bei einer neuen Stelle nur wieder die selbe oder mehr Scheiß Arbeit ausführen und auf die selben scheiß Menschen treffen.

Es muss ein Wandel her!

Mein Gedanke ist es, der IT komplett den Rücken zu kehren bzw. auf einen Pfad in der IT umsatteln, welcher weitaus stressfreier ist.

Hat jemand von euch selbiges durchlebt, auch branchenunabhängig, und hat wieder auf den Grünen Pfad gefunden?
Gibt es jemanden, der Tipps für einen Branchenwechsel hat oder gar von seinen Erfahrungen berichten kann?

Ich danke euch!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist Dein Ding, aber bei soviel Vorwissen einen Branchenwechsel ist imo echt Wissensverschwendung. Die IT Branche ist vielfältig genug, würde eher dabei bleiben und umorientieren und damit meine ich: etwas weg vom nackten Metall! Spontan fällt mir da Projektmanagement oder Sales ein. Bei beiden schadet es nicht, wenn man sich auch mit dem Blech auskennt und die Fachleute einen daher nicht (komplett) verschaukeln können. Andererseits kann es einem fachlich total egal sein ob man eine Citrix Farm aufbaut oder ein schnuckeliges EMC Projekt verkauft bzw. am laufen hat.

Und ja, ich hatte ein ähnliches Erlebnis und habe mich direkt umorientiert, bin aber in der IT geblieben da ich mich da schon ganz brauchbar auskenne. :)
 
Die IT ist aus meiner Sicht so schnell nicht totzukriegen.

Was ich mich nur frage ist, wie fit bist Du wirklich? Gemacht hast Du ja anscheinend fast alles an Infrastruktur Themen schon mal, da kommt immer die Frage auf in welcher jeweiligen Tiefe. Alles in voller Tiefe zu können nehme ich niemandem ab!

Je nach dem in welchem Bereich du dann so richtig tief drin bist kann dieses Know-How mehr oder minder gefragt sein; z.B. mit den Härtefällen Windows-Admin-Know-How vs. Security-Audit-Know-How. Ersteres interessiert keine Sau, mit letzterem kommst du immer unter.
Aus meiner Sicht könnte es, wenn es dir liegt, sinnvoll sein eine Architektenrolle anzustreben um konzeptionell arbeiten zu können; da überholt sich das Wissen auch nicht so schnell. Dafür braucht man aber jemanden der die Stelle bereitstellt und Vertriebler die das auch verkaufen können.
 
Ich habe ca. 10 Jahre IT Vertrieb hinter mir und habe genauso wie du gemerkt, dass es mich nur noch nervt. Preise kaputt, Akquise war auch nur noch die Hölle, da kam ein Angebot eines Kunden gerade recht. Ich bin nun im Vertrieb einer Druckerei, nebenbei baue ich auf Grund meiner IT Erfahrung noch den Online Marketing Vertrieb mit auf. Ich bereue es nicht. Klar muss ich viel fragen, aber ich genieße den Tapetenwechsel.
 
Zurück
Oben