Kaufberatung NAS und Hilfestellung für Backup Strategie

RedPanda

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Hallo liebe Forengemeinde,

auf Grund diversär Umstände bin ich aktuell in den Genuss gekommen, das Büro eines Bekannten zu modernisieren.
Im Zuge dieser mordernisierung muss nun auch ein neuer NAS her. Da ich selber bisher leider nur sehr wenig Erfahrung im Umgang mit NAS-System (und den aktuellen Produktpaletten der Hersteller) habe, dachte ich, ich Frage löieber erst einmal hier nach, bevor unnötig Geld ausgegeben wird.

Soll-Szenario:
Mehrere Clients (2) befinden sich über WLAN im lokalen Netz. Der (neue) NAS wird direkt per Ethernet an den entsprechenden Router angeschlossen. Auf dem NAS sollen nun in regelmäßigen Abständen für Notfälle Bare-Metal Backups der Clients abgelegt werden.
Der NAS wiederum soll dabei die Daten sowohl an eine per USB angeschlossene externe Festplatte und einen (alter - Dlink DS320) Offsite-NAS übertragen.

Nähere Details:
Gesucht wird nun ein 2-bay NAS (wird in RAID 1 laufen) der diese Aufgaben nach Erstkonfiguration möglichst selbstständig erledigen soll. Optimalerweise soll dafür ein Agent auf den Clients installiert werden, welcher in regelmäßigen Abständen die Windows 10 Clients aus dem Sleep Modus aufweckt, ein Bare-Metal Backup (Full & Incremental) erzeugt, auf dem NAS ablegt und die Clients nach Abschluss herunterfährt. Da auf den Clients u. a. sensible Daten vorhanden sind, müssen sowohl die Festplatten im NAS als auch die Datenübertragung von Client zu NAS verschlüsselt sein. Falls auf Grund von alten Backups kein freier Platz mehr auf dem NAS vorhanden ist, soll er die ältesten Backups selbstständig löschen, bevor ein neues erstellt wird.
Der NAS soll nun die Daten komprimieren, sich per VPN mit dem Offsite-Netz verbinden, und die komprimierten Daten auf dem dort befindlichen Offsite-Nas ablegen. Außerdem soll er diese Daten auch, wenn zu einem vordefinierten Zeitpunkt eine externe Festplatte per USB mit diesem verbunden wird, dort ablegen.
Außerhalb dieses Prozesses soll der NAS keine weiteren Aufgaben übernehmen. Der NAS sollte also selbstständig in der Lage sein, sich außerhalb der Zeitfenster der Aufgaben in den Ruhemodus zu versetzen bzw. auch aus diesem wieder aufzuwachen.
Realistisch betrachtet wird der NAS nach Erstkonfiguration für eine sehr lange Zeit ohne manuelle Wartung vor Ort im Einsatz bleiben. Es soll also kein Gerät gewähl werden, dass innerhalb der nächsten 2 - 3 Jahre EoL erreicht und E-Mail Benachrichtigungen bei fehlgeschlagenen/erfolgreichen Vorgängen versenden kann (evtl. auch Auto-Update?).

Nach ein bisschen Recherche bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es genau für solch einen Anwendungsfall sowohl von Synology (Active Backup for Business) als auch QNAP (HBS3) Lösungen zu geben scheint. Dementsprechend liegt meine Auswahl aktuell auf folgenden Produkten:

  • Synology DS220+
  • QNAP TS-251D
  • Evtl. 2-bay equivalent von TerraMaster?

Zusätzlich:
  • 2x 4TB Seagate IronWolf

Nun würde mich interessieren ob die oben genannten Modelle geeignet (über-/unterdimensioniert) sind?
Gibt es eventuell auch noch andere Modelle (anderer Hersteller) die dafür besser geeignet wären?
Habt Ihr, und wenn ja gute/schlechte, bereits Erfahrungen mit den o. g. Softwarelösungen gemacht (Active Sync for Business/HBS3)?
Sind diese dafür überhaupt geeignet?
 
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verschlüsselte Daten lassen sich nicht mehr komprimieren, also muss die Backupsoftware das schon erledigen
 
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@Tiril
Stimmt, daran habe ich noch gar nicht gedacht.
Ist halt die Frage ob Active Backup for Business (Synology) bzw. NetBak Replicator (QNAP - in Kombination mit HBS3) das können. Habe mit beiden Tools bis jetzt leider keinerlei Erfahrung.

// Nachtrag: Habe nebenher noch etwas recherchiert und es scheint so als ob die ein oder andere Funktion der Backup Software, die ich benötige, aktuell auch nur im Beta Branch von Active Backup for Business unterstützt wird (beta 2.2.0). Als Einsatz in einem Produktivsystem fällt die Lösung von Synology damit eigentlich erstmal raus.
 
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Was ist da an der Synology im Beta Modus?

Soweit sollte da eigentlich fast alles gehen, womöglich über Umwege.

Das Anschließen einer USB Festplatte mit automatischem Backup geht nicht mehr oder nur über Hacks soweit ich weiß. Aber man kann prinzipiell versioniert oder Full Backup auf die USB Platte machen.

Active Backup for Business kann den PC nicht aus dem Sleep Mode aufwecken bzw. verhindert auch kein Sleep Mode. Man kann aber auch z.B. Acronis True Image verwenden um das zu verwirklichen und dann eben direkt auf das NAS speichern. Alternativ kann man vielleicht mit Windows noch Scripte machen für Active Backup, sowas wie ein User loggt sich aus und der Rechner bleibt dann noch für X Minuten/Stunden an und macht das Backup. Auch könnte man Wake on Lan Pings an die Rechner senden 5 Minuten vor dem Backup und dann das Backup eben automatisch starten lassen, lässt sich über den Aufgabenplaner einrichten, einfach MAC Adresse des Rechners aufwecken. Vorteil wäre hier, das z.B. nacheinander zu machen damit nicht alle Rechner gleichzeitig sichern. Zusammengefasst: Es gibt mehrere Wege, die funktionieren.

Auf ein anderes NAS über VPN speichern geht auch. Syno macht einen VPN Server und dein altes NAS loggt sich dort über VPN ein. Alternativ macht der Router einen VPN auf falls das geht. Dann kannst du beim Backup das alte NAS als Ziel auswählen. Ansonsten stehen noch mehrere Wege offen das über WebDav oder rsync zu machen, über Umwege auch noch mehr... Und natürlich in die Cloud. Weil deine 3-2-1 Backup Regel ist streng genommen keine, du verwendest ja nur einen Medientyp Festplatte und nicht Band, Cloud, SSD, DVD.

Kompression bei den Backups hat man nicht direkt, lediglich bei der Übertragung beim Backupen. Ich glaube man kann es aber einstellen wenn man als Backupziel eigene Ordner erstellt mit Kompression. Allerdings ist die Kompression halt eine Fehlerquelle, was man beim Backup verhindern möchte. Deduplikation spart aber einiges an Speicher schlussendlich. Mein Systemlaufwerk mit ca. 500GB benutzt mit 4 Versionen z.B. 660GB statt knapp 900GB gesicherter Daten. Allerdings sind die Versionen ca. 30 Tage auseinander und eigentlich ändern sich nur ein paar Spieleinstallationen, die Daten liegen alle auf dem NAS. Verschlüsselung der Übertragung beim Backup kann natürlich aktiviert werden.

Wake on Lan geht mit der Synology auch wenn die sich abschalten soll. Aber NAS Festplatten sind auf Dauerbetrieb ausgelegt, also wäre anlassen besser als täglich teils mehrfach zu starten. Zumindest kann amn die Festplatten in den Ruhemodus lassen. Läuft VPN Server auf der Synology, muss die natürlich an sein wenn das zweite NAS sich einloggen will. Kann man aber über die Uhrzeit steuern.

Benachrichtigungen und E-Mails geht problemlos. Auto Updates gehen natürlich auch, aber bei kritischer Infrastruktur sollte man sich das ja auch überlegen ob man das will. Es gibt selten mal Plugins, die tatsächlich eine Nutzerinteraktion verlangen wenn sich viel ändert oder z.B. ein altes abhängiges Plugin überflüssig ist und eigentlich gelöscht werden könnte, die Syno aber nicht wissen kann ob das gelöscht werden darf.
Support gibt es aktuell auf jeden Fall sehr lange. Selbst die DS113J, uraltes Einsteigergerät, hat gerade das Update auf die komplett neue Synology Diskstation Manager Version 7 erhalten.

Ich stand sehr lange der Synology kritisch gegenüber, besitze aber seit einem halben Jahr oder so eine DS220+. Mittlerweile läuft da alles darüber.
Je nach Größe des Büros könnte man die Synology da auch noch weitaus tiefer integrieren.
Kalender, Kontakte, eigener E-Mail Server. Bitwarden als Passwortmanager auf der Synology. Notizen, Chat, Überwachungskameras (!). Backup für Google oder Microsoft 365. Mit der DS220+ natürlich noch alles andere mit Docker Images. Webseite, Pi-Hole um grob das Netz gegen Tracking und Malwareseite zu sichern... das Ding kann weitaus mehr als Backups speichern. Muss man halt überlegen ob es ans Internet soll oder nicht. Falls ja, dann ggf. gleich eine zweite extern aufstellen und die spiegeln sich dann falls an einem Standort was ausfällt.

Als reine Backuplösung muss man sich überlegen ob eine Festplatte am Router zusammen mit Acronis nicht schon reichen würde.
Aber als Unternehmensbackup würde ich hier noch Synology C2 oder Amazon Glacier nehmen, damit das Zeug irgendwo weit entfernt in einem Datencenter liegt falls alle Stricke reißen. Denn wenn du das verkackst, dann ist das Unternehmen erstmal weg vom Fenster... Amazon Glacier bietet sich da an, bekommt man die Daten leicht und billig rein, aber nur umständlich wieder raus :D
 
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@h3@d1355_h0r53 Erstmal vielen Dank an die schnelle und ausführliche Antwort :)

h3@d1355_h0r53 schrieb:
Was ist da an der Synology im Beta Modus?

Soweit sollte da eigentlich fast alles gehen, womöglich über Umwege.
Bin bei meiner Recherche auf das Changelog/Release Notes der Active Backup for Business beta 2.2.0 gestoßen: https://www.synology.com/de-de/beta/2020_ABB_2_2_0_Beta_DSM6/release_note#ActiveBackup
Habe leider kurzfristig keine Informationen dazu gefunden, ob dies noch der aktuelle Stand ist oder die Beta Features mitlerweile im release enthalten sind.
Dort gibt es u. a. die Punkte:
  • "Added support for compression and encryption settings for personal computers... at the backup destination."
  • "Added support for backup reports in PDF format to be attached in emails."
Beides Features welche ich gerne Nutzen würde, allerdings will ich keine Betaversion der Software in einem Produktivsystem einsetzen. Weiß aber auch nicht wie das aktuell bei NetBak Replicator von QNAP aussieht.

h3@d1355_h0r53 schrieb:
Das Anschließen einer USB Festplatte mit automatischem Backup geht nicht mehr oder nur über Hacks soweit ich weiß. Aber man kann prinzipiell versioniert oder Full Backup auf die USB Platte machen.
Auf dem Stand war ich eigentlich auch. Dachte ich frag trotzdem mal nach ob sich hierzu ggf. etwas geändert hat. Wie sieht es denn mit Full Backup auf externe Festplatte ausgelöst durch Ausführen von Script/Schedueled Task auf einem Client aus (trigger für Task auf NAS)? Wäre das ein möglicher Umweg?

h3@d1355_h0r53 schrieb:
Acronis True Image verwenden um das zu verwirklichen und dann eben direkt auf das NAS speichern. Alternativ kann man vielleicht mit Windows noch Scripte machen für Active Backup, sowas wie ein User loggt sich aus und der Rechner bleibt dann noch für X Minuten/Stunden an und macht das Backup. Auch könnte man Wake on Lan Pings an die Rechner senden 5 Minuten vor dem Backup und dann das Backup eben automatisch starten lassen, lässt sich über den Aufgabenplaner einrichten, einfach MAC Adresse des Rechners aufwecken. Vorteil wäre hier, das z.B. nacheinander zu machen damit nicht alle Rechner gleichzeitig sichern.
h3@d1355_h0r53 schrieb:
Wake on Lan geht mit der Synology auch wenn die sich abschalten soll.
So etwas in der Art hatte ich mir auch schon überlegt. Mit Macrium Reflect als Backup-Software habe ich auch schon in der Vergangenheit das ein oder andere lösen können. War dann bei dem oben beschriebenen Anwendungsfall aber recht schnell bei einer immer größer werdenden Liste an versch. Systemen (Drittanbieter-Backup-Software + Windows Task Scheduler + Bash/Powershell Scripte usw. usw.). Dachte mir, das muss doch auch iergendwie einfacher und vorallem zentraler verwaltet gehen. Gerade HBS3 von Synology schien da durch Kombination eigener Tools eine Recht ordentliche Gesamtlösung zu bieten.

Sehe bei so einer Lösung einfach die Gefahr, dass das ganze nach Erstkonfiguration zwar läuft, aber dann iergendwann einmal bei einer weiteren "Modernisierung" etwas übersehen wird oder sich vordefinierte Zeitabläufe durch wachsende Backups soweit verschieben, dass das ganze kollabiert und nix mehr geht :D

Muss allerdings auch gestehen, dass ich (noch) nicht weiß wie man Synology/QNAP Tasks so mit dem Windows Task Scheduler/Software kombinieren kann, dass sich daraus sequentielle Task-Folgen bilden lassen.

h3@d1355_h0r53 schrieb:
Auf ein anderes NAS über VPN speichern geht auch. Syno macht einen VPN Server und dein altes NAS loggt sich dort über VPN ein. Alternativ macht der Router einen VPN auf falls das geht. Dann kannst du beim Backup das alte NAS als Ziel auswählen.
Hatte mir das so ähnlich vorgestellt:
Büro NAS verwendet VPN Client um sich mit VPN Server auf Router im Offsite-Netz zu verbinden und steuert von dort aus dann den Offsite-NAS an.

Anders werde ich es tatsächlich auch nicht umsetzen können, da der Büro-Router leider keine VPN Funktionalität besitzt. Selbst wenn, hätte ich dann auch immer noch das Problem, dass das Büro-Netz lediglich ein Subnetz in einem größeren Gebäudekomplex darstellt (ohne jegliche Zugriffsmöglichkeiten an übergeordneten Router -> Keine Port-Freigaben nach außen möglich!).

h3@d1355_h0r53 schrieb:
Ansonsten stehen noch mehrere Wege offen das über WebDav oder rsync zu machen, über Umwege auch noch mehr... Und natürlich in die Cloud. Weil deine 3-2-1 Backup Regel ist streng genommen keine, du verwendest ja nur einen Medientyp Festplatte und nicht Band, Cloud, SSD, DVD.
Dann habe ich das leider falsch verstanden. Werde die Überschrift dementsprechend editieren :)

// Edit: Wie ändert man hier denn den Thread-Titel?

h3@d1355_h0r53 schrieb:
Kompression bei den Backups hat man nicht direkt, lediglich bei der Übertragung beim Backupen. Ich glaube man kann es aber einstellen wenn man als Backupziel eigene Ordner erstellt mit Kompression. Allerdings ist die Kompression halt eine Fehlerquelle, was man beim Backup verhindern möchte. Deduplikation spart aber einiges an Speicher schlussendlich.
Auf Kompression bin ich auf Grund (aktuell unvermeidbarer) Engpässe im lokalen Netzwerk angewiesen. Um Deduplikation werde ich da nicht herumkommen. Da werde ich dann auch nur 1x Full Backup pro Monat fahren + 1x Version mit Deduplikation pro Woche.

h3@d1355_h0r53 schrieb:
Auto Updates gehen natürlich auch, aber bei kritischer Infrastruktur sollte man sich das ja auch überlegen ob man das will.
Setze auch ungern Auto-Updates in kritischen Systemen ein. Wollte mir nur mal den allgemeinen Konsens dazu aus dem Forum anschauen. Geht dabei auch weniger um automatische Versionupgrades der Firmware und mehr um das automatische Installieren von Sicherheitsupdates (falls diese überhaupt separat zur Verfügung gestellt werden).

h3@d1355_h0r53 schrieb:
Je nach Größe des Büros könnte man die Synology da auch noch weitaus tiefer integrieren.
Kalender, Kontakte, eigener E-Mail Server. Bitwarden als Passwortmanager auf der Synology. Notizen, Chat, Überwachungskameras (!). Backup für Google oder Microsoft 365. Mit der DS220+ natürlich noch alles andere mit Docker Images. Webseite, Pi-Hole um grob das Netz gegen Tracking und Malwareseite zu sichern... das Ding kann weitaus mehr als Backups speichern. Muss man halt überlegen ob es ans Internet soll oder nicht. Falls ja, dann ggf. gleich eine zweite extern aufstellen und die spiegeln sich dann falls an einem Standort was ausfällt.
Das die Dinger mitlerweile weit aus mehr können als der Anwendungsfall benötigt ist mir durchaus bewusst. Daher ja auch meine Frage ob meine o. g. Modelle zu über-/uneterdimensioniert sind, da ich hier aktuell leider keine Vergleiche heran ziehen kann. Pi-Hole und Passwortmanager wäre davon noch das interessanteste, aber nicht zwingend notwendig. Von außen erreichbar muss nur der Offsite-NAS sein.

// Randnotiz: Habe selbst einen kleinen Raspi 4 daheim bei dem ich versch. Services als einzelne Docker Container nutze.

h3@d1355_h0r53 schrieb:
Als reine Backuplösung muss man sich überlegen ob eine Festplatte am Router zusammen mit Acronis nicht schon reichen würde.
Aber als Unternehmensbackup würde ich hier noch Synology C2 oder Amazon Glacier nehmen, damit das Zeug irgendwo weit entfernt in einem Datencenter liegt falls alle Stricke reißen. Denn wenn du das verkackst, dann ist das Unternehmen erstmal weg vom Fenster... Amazon Glacier bietet sich da an, bekommt man die Daten leicht und billig rein, aber nur umständlich wieder raus :D
Habe ich so oder so ähnlich leider auch schon miterleben dürfen. Würde ich persönlich bei mir zu Hause vermutlich auch so umsetzen. Problem: Leider gibt es immer noch Leute die sowohl "die Cloud" als auch monatliche Kosten scheuen. Daher mein Umweg auf Offsite-NAS.
 
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Okey, habe mir das ganze jetzt noch einmal durch den Kopf gehen lassen und weiter recherchiert.
Habe mich dabei jetzt mal auf Synology "eingeschossen":
  • VPN-Client scheint es zu geben (Verbindung zu Offsite-Netz)
  • Hyper Backup (zum übertragen und deduplizieren der Daten an Offsite-NAS)
Jetzt ist noch die Frage welche Backup Software ich verwende. Habe mir dazu jetzt mal Veeam Agent for Windows Free installiert und etwas mit herumgespielt. An sich macht das schon einmal einen guten Eindruck.

Jetzt stellen sich mir allerdings noch 3 Fragen die ich noch nicht ganz gelöst bekomme:
  • Backup von Büro-NAS auf externe USB-Festplatte
Muss dieses zwingend manuell vond er Synology-NAS Oberfläche angestoßen werden oder kann man dies auch ggf. über ein Tool/Software von einem Client aus anstoßen?

  • Zeitliches Management der Client-Backups
    • Backups jeden Mittwoch und Samstag
    • Full-Backups jeden ersten Samstag im Monat
    • Backup-Health-Checks jeden ersten Samstag im Monat
    • Client wird nach abgeschlossenem Backup heruntergefahren
Das kann man ja alles über den Veeam Agent einstellen und automatisieren. Jetzt ist nur die Frage wie ich den Anlauf des Backups des 2. Clients auf den NAS koordiniere ohne unnötig Leerlauf sämtlicher Geräte.
Beim 1. Client ist das ja kein Problem. Einfach einen Task im Synology NAS erstellen, welchen diesen kurz vor Beginn des Backups aufweckt. Wie bekomme ich das jetzt allerdings hin, dass kurz nach Ende des Backups des 1. Clients das Backup des 2. Clients beginnt? Einfach Pi mal Daumen 6h dafür einplanen und das ganze wiederholen scheint mir hier nicht sonderlich sinnvoll. Leider habe ich auch noch nicht herausfinden können, ob die betroffenen Clients (HP ProDesk 400 G6 Mini) WoWLan bzw. HP Wireless Wakeup unterstützen.

  • Synology DS220+ sinnvoll?
Ist die Frage ob hierfür nicht ein DS218 oder sogar DS220j ausreicht. Wird ja dann im Prinzip nur für Backup Share (Veeam), Hyper Backup, VPN Client + ggf. Pihole und Passwortmanager verwendet.
 
Also nicht dass es zu Missverständnissen kommt, ich kommentiere noch paar Aussagen.

Installiert auf meiner DS220+ ist Active Backup for Business 2.2.0-12070 und da sind deine Punkte von oben u.a. auch im Changelog. Komprimiert wird die Übertragung auf jeden Fall, wie sie auch verschlüsselt ist. Deduplikation erfolgt auch. Das Backup selbst komprimieren sollte wohl auch gehen, allerdings ist bei mir der Ordner nicht für Komprimierung eingestellt, evtl. war das die Standardeinstellung vor diesem Update. Aber grundsätzlich kann ich wohl Ordner als Ziel anwählen, die komprimieren.

Beim Anschließen der USB Festplatten muss man ja überlegen was das bedeutet. Da kann theoretisch ja jeder was anstöpseln und sich die Daten ziehen ohne weitere Interaktion oder Authentifizierung. In DSM6 ging das irgendwie wenn man sich Zugriff über die Konsole beschafft und dann entsprechend konfiguriert glaube ich. In DSM7 scheint das aber so nicht mehr wirklich zu gehen meine ich gelesen zu haben. Da müsste man im Synology Forum nachfragen. Keine Ahnung mehr.
Wenn du aber umdenkst und es anders lösen willst, kannst du es eigentlich über Hyper Backup machen. Dort kann alles voll gesichert werden oder versioniert. Du lässt Hyper Backup nach Zeitplan auf die USB Platte sichern, z.B. jeden Freitag um 16 Uhr. Hängt die Platte um 16 Uhr dran, wird gesichert. Hängt die Platte nicht dran, wird nicht gesichert. Ist das Backup durch, wird die Platte danach automatisch ausgeworfen. Bei meiner Synology wollte ich das auch machen. Bei 3,5" Platten musst aber immer noch Strom einstecken, und man muss es halt wirklich machen. Ich bin dann übergegangen zur Sicherung auf eine zweite Synology, alles vollautomatisch. War mir einfach zu blöd immer daran zu denken und in den Keller zu gehen, anstöpseln, warten, abstöpseln, Festplatte wieder aufräumen...

Die Synology hat einen Task Scheduler. Also wenn man hier Wakeup an Windows Rechner sendet, sollten die angehen. Klar, die müssen das auch unterstützen... Ich würde hier z.B. um 0.05 Uhr Rechner 1 anpingen zum Aufwachen und um 0.10 Uhr startet dann das Backup seitens der Synology. Dann um 1.05 Uhr Rechner 2 anpingen, dann startet das Backup um 1.10 Uhr. Standby an den Rechner halt so einstellen, dass sie 1 Stunde anbleiben, dann sollte bei versionierten Backups die Zeit locker reichen wenn das Netzwerk nicht ganz lahm ist und da nicht hunderte Gigabytes übertragen werden müssen. Ausprobiert habe ich es noch nicht, aber sollte laut Anleitungen problemlos gehen.
Bezüglich der Versionierung lässt sich da recht viel einstellen wann wie oft, etc... Full Backups brauchst du ja nicht ständig. Man kann alle Wochentage, Wiederholungen nach Zeit (stündlich, täglich, wöchentlich) und/oder auch nach Ereignissen einstellen, also Bildschirm gesperrt, Start oder Abmeldung startet das Backup. Und das alles aber z.B. nur in bestimmten Zeitfenstern, also wöchentlich an 2 Tagen, wenn abgemeldet aber erst nach 15 Uhr,... Dann kannst du einstellen wie viele Versionen behalten werden sollen. Dazu aber auch, wie lange die letzte Sicherung eines Tages, Woche, Monats oder Jahres behalten werden soll (z.B. 12 Monate für monatliche Sicherungen und 3 Jahre für die letzte Sicherung eines Jahres). So kannst du z.B. 20 Sicherungen einstellen für 2x die Woche, kannst immer mehrere Wochen zurückgehen aber hast auch Backups für jeden Monat eines Jahres und aus den letzten 3 Jahren noch jährliche Backups....). Ich finde das Synology Active Backup schon sehr gelungen.

Bei den Updates gibt es jetzt 3 Modi, ich glaube Benachrichtigung, kritische oder wichtige Updates automatisch und alls automatisch. Hängt das Ding nicht im Internet, ist es aber evtl. auch nicht so kritisch zu warten. Wobei ich persönlich der Meinung bin, sofort alles zu patchen ist immer besser als wenn es einem doch alles zerhaut durch Angriffe/Malware.

Welche Synology die richtige ist, ist schwer zu sagen. Tendenziell ist die DS220+ halt etwas leistungsstärker und dank Intel CPU kann auch Docker genutzt werden (Pi-Hole, Bitwarden Passwörter,...). Eventuell wäre hier aber eine Synology mit mehr als 2 Platten sinnvoller, um das Synology Raid zu vergrößern und problemloser die Platten zu tauschen. Man kann auch eine kleine ältere kaufen, meine DS113j 1Bay gab es für 50-60 Euro auf eBay Kleinanzeigen. Die kann eigentlich alles, natürlich kein Docker und die älteren können auch keine automatische Ein-Aus-Zeitschaltung für sich selbst. So könnte man alles testen und ggf. das Offsite Backup dadurch ersetzen wenn man dann doch eine größere holt. Vorteil wäre dann Hyper Backup Vault, also einfach ne einfache Lösung um es als Backupziel festzulegen.
Je nach Version der Synology sind auch noch Lizenzen dabei. Zum einen für z.B. die Surveillance Station, dass man da X Kameras dranhängen kann. Und auch für MailPlus Server oder so um hier mehrere Konten einzurichten... Auch nur als Info, dass es hier Unterschiede gibt.

Per VPN raus sollte über Synology problemlos gehen, der Client ist an Board und es können mehrere Profile erstellt werden. Wenn der eigene Router bzw. das eigene Netzwerk keine Portweiterleitungen anbietet fällt Synology als VPN Server hingegen mehr oder weniger flach. Man kann über den eigenen Synology QuickConnect Dienst allerdings die Synology von überall eigentlich immer erreichbar machen, egal wie das Netzwerk drum herum ausschaut und ohne Portweiterleitungen. Allerdings etwas langsam, alle Daten werden über Synology geroutet und man kann diese Adresse nicht als Backup Ziel bei einer anderen Synology angeben. Sowieso irrelevant, aber der Vollständigkeit halber erwähnt. Ansonsten gibt es aber eine einfach Synology DynDNS Funktion wie alle anderen auch, funktioniert bei meiner DS113j auch prima am DS Lite Anschluss mit IPv6. Wobei dann wieder wichtig ist, dass alle Netzwerkgeräte zwischen Router und Synology IPv6 unterstützen - hat mich mehrere Tage gekostet rauszufinden, dass manche Geräte noch kein IPv6 können...

Zur Info: Mein PC nutzt alle Daten wie Fotos, Musik, Videos und Dokumente von der Synology, beherbergt sonst nur Anwendungen und Spiele. PC wird manuell gesichert alle paar Wochen oder vor/nach größeren Änderungen mittels Active Backup. Meine DS220+ sichert 2x wöchentlich alles versioniert auf die DS113J, die einen Kilometer weit weg steht. Dazu täglich Kalender, Kontakte, E-Mails und Dokumente verschlüsselt auf kostenlosen Onlinespeicher. Und die Surveillance Station sichert Überwachungsvideos nach Bewegung sofort verschlüsselt online. Die Aufnahme geht weniger lang, als ein Einbrecher braucht um einzubrechen und die Synology zu finden oder Strom abzuschalten im Haus... Insofern wäre zumindest das Überwachungsvideo eigentlich immer online auch wenn die Synology zerstört ist. Somit sind die wichtigsten Daten täglich gesichert online und der Rest verteilt sich auf 3 Festplatten in den beiden Synologys an 2 Standorten. Irgendwo fährt glaube ich noch ne externe Platte rum, tatsächlich hab ich darauf aber seit der zweiten Synology kein Backup mehr darauf gemacht...
 
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Reaktionen: pumuck|
mein Tipp: Wenn Du auf die Mehrkosten von z.B. Synology schon eingehst, dann nutze auch derren Vorteile. Es gibt zig KMUs die damit seit Jahren produktiv sichern. Das ist die Kernkompetenz. Kostenlose Backuptools würde ich da nicht mehr verwenden wollen.
 
Was man vielleicht noch erwähnen sollte: Beim Backup des kompletten Rechners benötigt man noch ein Startmedium falls man den Rechner komplett widerherstellen möchte. Ist aber bei Acronis und Co dasselbe.
 
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