kinder und religion

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Zornbringer

Captain
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nabend,

ich würde mit diesem thema gerne einige meinungen zum thema religion im zusammenhang mit kindern einholen.

ich bin ehrenamtlich in der jugendarbeit tätig und habe kürzlich bei der organisation einer veranstaltung für kinder und jugendliche im alter von 6-14 jahren geholfen. ein teil der veranstaltung war eine "andacht", bei der ein regionaler pastor den teilnehmer/innen etwas über die prinzipien der christlichen religion erzählt hat. es wurden auch ein paar "gruppenspiele" zur anlehnung an das christentum gespielt.

ich persönlich finde ja, zum teil auch aus eigener erfahrung, dass religion und kinder nicht miteinander konform sind. in so jungen jahren kann man einfach noch nichts mit der thematik anfangen. während der veranstaltung habe ich einzelne teilnehmer/innen grob gefragt, ob sie an gott glauben und habe nur ein achselzucken als antwort bekommen. ich denke das beschreibt ganz gut die allgemeine einstellung kindern gegebüber der religion.

kritisch finde ich auch, dass kinder in so einem jungen alter die religion und den glauben an einen gott als selbstverständlich und natürlich interpretieren und dass es sie vielleicht sogar nachhaltig prägt.

ich denke, dass kindern und jugendlichen generell eine alternative zur religion geboten werden muss. sowohl in der schule als auch, wie in meinem beispiel, auf jeglichen veranstaltungen, deren fokus eigentlich gar nicht auf religion liegt, sondern wo es nur ein teilaspekt einer größeren veranstaltung ist.

wie ist eure meinung dazu? sollten kinder religionen ausgesetzt werden? sollten eltern ihre religiösen ideologien auf ihre kinder übertragen?
 
ein teil der veranstaltung war eine "andacht"
ich denke, dass kindern und jugendlichen generell eine alternative zur religion geboten werden muss. sowohl in der schule als auch, wie in meinem beispiel,
Womit hast du jetzt ein Problem, wir doch gemacht wie du selber schreibst.

wie ist eure meinung dazu? sollten kinder religionen ausgesetzt werden? sollten eltern ihre religiösen ideologien auf ihre kinder übertragen?
Gegenfrage, sollten Kinder Konsum ausgesetzt werden? Sollten Eltern ihren Konsum auf Kinder Übertragen?
Sollten Kinder Fleisch essen. Sollten Eltern ihren Kinder Fleischessen ermöglichen?
"Kinder" müssen geführt, geleitet, erzogen werden um ein Individuum zu werden. Dazu gehört es viele Aspekte des Lebens zu vermitteln - Politische, Soziale und auch Religiöse.
Die wenigsten Kinder in Deutschland werden religiös erzogen, geschweige den entsprechende Werte beigebracht.
Sorry, aber die Threaderöffnung klingt nach Anprangern der Religion, suche nach Gründen dieses Thema mal wieder aufzugreifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
phil. schrieb:
Womit hast du jetzt ein Problem, wir doch gemacht wie du selber schreibst.

ich habe diesen teil offenbar etwas falsch dargestellt. konkret gab es einen fixen wochenplan für die veranstaltung. zu einem fixen zeitpunkt war die andacht geplant. zu diesem zeitpunkt gab es keine alternative aktivität für die kinder und jugendliche. es war also quasi eine pflichtveranstaltung für alle teilnehmer/innen.

der veranstalter selbst ist aber nicht direkt mit der kirche oder allgemein der religion verbunden. eigentlich ist es ein sportverein.

für deine anderen fragen bzgl. der modernen gesellschaft, konsumkritik usw. kannst du gerne andere themen erstellen.
 
phil. schrieb:
"Kinder" müssen geführt, geleitet, erzogen werden um ein Individuum zu werden. Dazu gehört es viele Aspekte des Lebens zu vermitteln - Politische, Soziale und auch Religiöse.

Den wenigsten Kindern wird die Wahl gelassen. Verblendete Menschen indoktrinieren wehrlose Kinderseelen, projizieren die eigenen Wunsch- und Moralvorstellungen auf diese erfahrungslosen und somit wehrlosen Opfer, die hineingeboren werden in diese Situation, denen Vielfalt vorenthalten wird und die gar nicht erst die Wahl eingeräumt bekommen.

Bemerkung eines ca. 10-jährigen vor einigen Tagen: Ich bin Moslem und esse kein Schweinefleisch.
Er hatte nie die Wahl und würde in einigen Ländern sein Todesurteil unterschreiben, wenn er mit 11 sich plötzlich von der ihm aufgezwungenen Religion emanzipieren würde.

Er wurde nicht als Moslem geboren - er wurde zum Moslem gemacht.
Mein Großvater war SPD-Wähler. Jedoch nicht vom Tag eins seiner Geburt an sondern er wählte im gereiften Alter, nach Abwägung und Information aller zur Verfügung stehenden Mittel und hätte die eigenverantwortlich getroffene Entscheidung jederzeit und sanktionslos revidieren können und ohne es sich mit weiteren Familienangehörigen zu verderben.
 
Ich habe den Verdacht, dass hier alle schon länger nicht mehr an einem Gottesdienst teilgenommen haben!
Worum gehts es denn in einem Gottesdienst? Normalerweise werden da aktuelle Themen behandelt die mit der Region, privaten Problemen aber auch Nachbarschaftshilfe, Freunde, Hilfe für Bedürftige und dann erst was mit dem vermeintlichen Schöpfer zu tun hat!
Das die Kinder den Teil mit einem übergeordneten Schöpfer nicht verstehen ist klar - weshalb es bei einem Kindergottesdienst auch hauptsächlich darum geht, dass die Kinder miteinander spielen, Lieder singen und den Umgang miteinander lernen.

Wenn das für den TE problematisch ist - ok, für mich nicht - obwohl ich kein genereller Kirchengänger bin, aber dennoch, aufgrund von Pastoren in der Bekanntschaft / Freundschaft gelegentlich daran teilnehme!

Sorry, aber die Threaderöffnung klingt nach Anprangern der Religion, suche nach Gründen dieses Thema mal wieder aufzugreifen.
So habe ich die Eröffnung auch verstanden......
 
hier geht es mir schlicht darum, meinungen einzuholen, ob kinder aktiv und alternativlos an religion teilnehmen sollten.

ich weiß nicht, ob dies schon geändert wurde oder ob es von bundesland zu bundesland andere regelungen gibt aber selbst in der schule ist religion ein wahlfach. alternativ dazu wurde zu meiner schulzeit das fach "werte und normen" unterrichtet. insofern finde ich, dass kindern prinzipiell eine alternative angeboten werden sollte.
 
Wie sähe denn, deiner Meinung nach, die Alternative aus?

Die Situation bei uns: meine Kinder, die beide die örtliche Grundschule besuchen, haben katholischen Religionsunterricht (kein Wahlfach!) und ein mal im Monat findet eine Messe statt. Was wäre die Alternative?

@Damien White: ich kann deine Aussage aus persönlicher Sicht teilen, aber so schnell wird der Religionsunterricht nicht, zumindest nicht aus der Grundschule, "entfernt".
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Alternative wäre einfach kein Religionsuntericht.

Ebenso wie Werbung hat Religion nix in Schulen verloren, da man hier nur eines im Sinn hat. Vorprägen leicht beeinflussbarer Kinder, das könnte man fast unter Gehirnwäsche zählen.

Das Alternativfach wäre Ethik, wo alle Hauptreligionen zu gleichen Anteilen durchgesprochen werden, der Fokus des Faches sich jedoch nicht auf Religionen beschränkt. Ich möchte gar nicht wissen, was für Zeug im normalen Religionsunterricht durchgesprochen wird um eine Wochenstunde über mehrere Jahre hinweg mit Stoff auszufüllen.


Wenn Ethik für dich keine Alternative darstellen sollte, dann gehört Religion halt alternativlos gestrichen.
 
Ethik wäre sicherlich eine Alternative, die ich auch gut heißen würde. Aber, wie gesagt, bis sich so eine Alternative Deutschlandweit durchsetzen würde, vergeht viel Zeit.
 
Ich glaube, zu meinen Realschulzeiten konnte man statt Religion auch Philosophie nehmen. Aus der Grundschule kenn ich das auch nur als Pflichtfach, es sei denn, die Eltern meldeten einen ab, was auch problemlos ging.

Ich stehe alle Religionen auch sehr kritisch gegenüber und bin selber nicht religiös. Eingie Werte, die es in unserer Gesellschaft gibt, kommen ja zumidnest aus dem Christentum, was ja bei uns verankert ist. Die Werte sind auch gut und wichtig, und diese sollten vermittelt werden. Jedoch denke ich, dass man das auch problemlos ohne eine Religion kann.

Somit bin ich auch der Meinung, dass man Kindern etwas über die Religionen(wertfrei!) beibringen sollte, sie aber nicht deswegen zum "glauben" erziehen sollte. Wenn sie dann selber(irgendwann) meinen, dies oder jenes an Religion ist toll, dann soll es eben so sein. Ist dann ja jedem seine eigene Entscheidung.

Immerhin leben wir in einem recht tolleranten Land, was das angeht. Es sei denn, man lebt im hinterletzten Dorf aufm Land ;)
 
Gibt es eigentlich Religionsunterricht für Muslime, Juden, Buddhisten etc.?

Die müssen doch meines Wissens nach dies außerschulich regeln, oder?
 
Ich bin auch der festen Überzeugung, dass man Kinder von Religion fern halten sollte und sie dann später, wenn sie es selber entscheiden können, sich doch bitte selber aussuchen mögen, ob sie überhaupt an einen oder mehrere Götter glauben wollen und auch an welche.

Zu meinen Schulzeiten konnte ich auch wählen, ob Religion oder Philosophie.
Allerdings war da für die meisten ja auch bereits das Kind in den Brunnen gefallen, da Konfirmation etc. ja eher passieren.

Mir blieb da nichts anderes übrig als mit Eintritt ins Berufsleben halt aus der Kirche wieder auszutreten.

Und es gibt auch einen schönen Spruch zu dem Thema:


"Religion ist wie ein Penis.
Es ist in Ordnung einen zu haben.
Es ist in Ordnung stolz darauf zu sein.
Aber hol ihn bitte nicht in der Öffentlichkeit raus und wedle damit umher,
Und BITTE versuch nicht ihn in den Hals meiner Kinder zu schieben."
 
Die Religionsstunde waren doch immer die letzte Chance noch schnell seine Hausaufgaben zu erledigen. Das kann man doch nicht einfach abschaffen. Oder um es weniger scherzhaft zu beschreiben: Den Religionsunterricht habe ich und viele andere schon damals nicht ernst genommen. Keine Ahnung wie das heute ist, aber ich nehme nicht an, dass sich das großartig geändert hat. Mich hat weder der katholische Unterricht noch der evangelische (Blasphemie, bin als Kind konvertiert) wirklich geprägt oder meinen Glauben gefestigt. Mein Kirchenbesuche beschränken sich auf Zwangsveranstaltungen an Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen. Ich gehe auch Weihnachten nciht in die Kirche und war es bewußt auch noch nie. Die Heuchlerei spare ich mir genauso wie die Kirchensteuer.

Gegen eine Vermittlung von moralischen Werten an Kinder ist überhaupt nichts einzuwenden, das begrüße ich ausdrücklich. Ob die christliche Kirche dafür das geeignete Medium ist, bezweifle ich aber.
 
ich habe diesen teil offenbar etwas falsch dargestellt. konkret gab es einen fixen wochenplan für die veranstaltung. zu einem fixen zeitpunkt war die andacht geplant. zu diesem zeitpunkt gab es keine alternative aktivität für die kinder und jugendliche. es war also quasi eine pflichtveranstaltung für alle teilnehmer/innen.
Pflichtveranstaltung! Wurden auch die Eltern zur Andacht geprügelt? Warum haben sich nicht Eltern / Erwachsene gefunden, die sich 45min mit den Kindern beschäftigen, wenn doch alles so schlimm ist?
Für mich einfach nur eine dumme Ausrede mal wieder Religion und / oder die Kirche anzuprangern. Es mag Mißstände geben, vor allem bei übereifrigen Kirchenanhänger.
Im Forum finden sich jedoch überwiegen (übereifrige) Religions- und Kirchengegner. Zumindest ist mir nicht bekannt, daß pauschale Abwertungen (Beleidigungen) gegen christliche Religionsangehörige gemeldet wurde.
Diese Diskussionen verlaufen einseitig und es gab es schon mehrfach Threads in ähnlicher Form. Deswegen geschlossen.
 
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