Kommerzialisierung des Internets

Mirlo

Ensign
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Die Kommerzialisierung des Internets schreitet unaufhörlich voran. Es hat schon wieder einige Websites und Internetforen tötlich getroffen.

Da von meiner Seite aus seit rund 20 Jahren auch Websites betrieben werden, und auch Affiliate sowie anderweitig Einnahmen generiert werden, sind einige Informationen vorhanden. Es gibt allerdings auch ungeklärte Fragen.

Einige Internetforen fingen lapidar an und hatten keinen wirklichen Geschäftsplan. Dann lockte die Möglichkeit mit dem Content, den Forenuser generieren, Geld zu machen per Affiliate. Die User wurden mehr, der Content wurde mehr, der Aufwand wurde größer, die Einnahmen mussten steigen, also mehr Werbung. Andererseits die Inflation und der eigene Wunsch nach Steigerung des eigenen Wohlstands. Die Preisspirale dreht sich und geht sich nicht aus.

Beispiel: Es sind 3 Parteien beteiligt. Die letzte ist der Websitebetreiber als Publisher, der die Werbung auf seinen Websites anzeigen lässt. Die Inflation allein ist weniger das Problem.
Code:
100 %    1000 €    2000 €
50 %    500 €    1000 €
30 %    300 €    600 €
20 %    200 €    400 €
Das Interesse, den eigenen Wohlstand zu steigern, wird erreicht durch Steigerung der Einnahmen durch mehr Werbung. Irgendwann ist dabei die letzte Sprosse der Leiter erreicht und weder geht mehr Werbung noch kann diese noch mehr optimiert werden. Die Websitebetreiber greifen zu dem unbeliebten Mittel der PayWall. Hinter der PayWall sei alles werbefrei (zumindest für eine Weile). Irgendwann wird dann auch hinter der PayWall Werbung eingeschlichen. Nun will jede Beteiligte ihren eigenen Anteil erhöhen, um den eigenen Wohlstand zu mehren.
Code:
100 %    1000 €    2000 €
60 %    600 €    1200 €
40 %    400 €    800 €
0 %        0 €        0 €
Und schon gibt es ein Problem. Für die Letzte in der Reihe bleibt nichts mehr übrig. Aber für dieses Problem gibt es eine Lösung: Es wird damit geworben, dass es Publishern bei Affiliate nicht nur um die Einnahmen gehen solle, sondern die Werbung ihre Website verbessert. Unglaublich, aber wahr. Doch da kommt das Finanzamt und fragt nach der Gewinnerzielungsabsicht. Es droht der Verlust der Gewerbeanmeldung, die (zumindest bei Amazon) notwendig ist.

Das ist nur die eine Seite. Die andere Seite ist, dass Internetuser gerne alles sofort und umsonst haben wollen und das sofortige und umsonstige nicht wertschätzen, weil sofort und umsonst. Sie gehen dabei sogar den Deal ein, dass ihnen die Nutzung der von ihnen generierten Daten ebenso egal ist. Weiteres ist hier offen, bzw. eine offene Frage.

Eine Frage ist, was die Internetuser wollen. Die ist pauschal damit zu beantworten, dass sie eigentlich gar nichts wollen. Eine sich daraus ergebende Frage ist, ob Internetuser über ihr Internetverhalten nachdenken, bzw. dass dieses einen Einfluss hat. Die meisten wollen lieber nicht denken. Das kommt denen gelegen, die wissen zu manipulieren. Der Internetuser will konsumieren. Dafür werden stetig Kaufreize geschaffen. Der Konsum wird geleitet. Es wird nicht mehr Werbung für Produkte gemacht, sondern Werbung für Konsum: konsumiere! Die Websitebetreiber schalten also keine Werbung für Produkte, an deren Verkauf sie direkt oder indirekt mitverdienen, sondern machen Werbung für das Konsumieren. Die Kommerzialisierung des Internets benötigt Konsumenten.

Damit stetig neue Kaufreize geschaffen werden können, werden Bots eingesetzt, die die KIs füttern, die dann neue Vorschläge macht. Durch den erhöhten Traffic steigen die Kosten für die Websites, ohne dass diese Bots Einnahmen generieren. Mittlerweile beträgt der Anteil der Bots (je nach Website) bis zu 80 %. Das sind nicht nur KI-Bots, sondern auch die Angriffe auf Websites haben zugenommen.

Wie ist es möglich aus dieser Spirale auszubrechen?

Es gibt verschiedene Szenarien, die vermutlich nicht gefallen werden, da keine Veränderung erwünscht.
 
Mirlo schrieb:
Die Kommerzialisierung des Internets schreitet unaufhörlich voran.

Ich möchte so weit gehen und feststellen: Sie wurde bereits vor Jahren abgeschlossen. Jetzt und in Zukunft geht es einzig ind allein um die Maximierung des Profit.
 
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Ein Szenario wäre ... und als künstlerisch tätige Person ist das meine Art und Weise Lösungen für Probleme zu finden ... das Internet komplett neu zu regeln. Wobei ich weiterhin das Freie Internet befürworte.

Keine Wall mit (direktem) Pay, sondern eine Wall, die nur gewisse User durchlässt. Dies könnte realisiert werden durch Authentifizierung. Da gäbe es mehrere Methoden. Von IP bis Passwort. Bei IP müsste es nicht unbedingt eine feste sein, sondern die Provider könnten (gesetzlich) dazu veranlasst werden, dass sie IP-Ranges veröffentlichen müssen, die nur von Human und nicht von Bots verwendet werden. Somit könnten Kosten gesenkt werden, was den Bot-Traffic und Bot-Angriffe betrifft. Verstöße würden (gesetzlich) reglementiert werden.

Als nächstes würde das neue Telemediengesetz wortwörtlich genommen werden, dass das Internet gesetzlich zu einer Telemedie machte und diese Internet nennt. Websitebetreiber könnten an einem Projekt teilnehmen, bei dem ihre Websites nur von Human besuchbar sind, die wiederum an einer Authentifizierung teilnehmen. Somit würde gewährleistet werden, dass die Websites nur von Human besucht werden, mit Ausnahmen einiger streng reglementierter Searchengine-Bots, die nur Indexieren dürfen und sonst nichts. Wäre dies geregelt, also nur Human und Authentifizierung, könnten die daran beteiligten Websites an den Einnahmen des Rundfunkbeitrags beteiligt werden. Wie, das wäre zu klären.

Es ist kein fertig ausgearbeitetes Konzept, sondern nur Möglichkeiten.
 
Mirlo schrieb:
Es ist kein fertig ausgearbeitetes Konzept, sondern nur Möglichkeiten.
Dir ist schon klar, dass das deutsche Telemediengesetz im Internet nicht wirklich relevant ist?
 
Webseiten werden weniger, der Content verlagert sich immer mehr in Apps - siehe Instagram und dergleichen.
Ob die Lösung ein gefiltertes Internet ist für "Menschen" statt Bots? Das glaube ich eher nicht.
 
Ich hab eine viel bessere Lösung: Jegliche Online-Aktivität, die auf Gewinngenerierung ausgerichtet ist, unter Strafe stellen. Wäre voll gut. 🥳
 
TorenAltair schrieb:
Dir ist schon klar, dass das deutsche Telemediengesetz im Internet nicht wirklich relevant ist?
Und du weißt sicherlich, dass Live-Streaming-Kanäle bei YouTube eine Fernsehlizenz erwerben müssen. (lapidar gesagt). Soweit mir nicht bekannt, werden diese aber nicht am Rundfunkbeitrag beteiligt, außer was die Einzahlung betrifft, da sie einen Computer benutzen.
 
Mirlo schrieb:
Live-Streaming-Kanäle
Nein, weiß ich nicht, ich kenne ein paar Streamer als Kunden. Die haben sowas nicht. Aber Live-Streaming ist natürlich auch sehr schwammig.
Nebenbei bezog sich mein Kommentar v.a. darauf, dass Deutschland im Internet nicht relevant ist. Oder willst Du nun z.B. den USA (...) vermitteln, dass sie sich an das deutsche Telemediengesetz zu halten haben?
 
Aber du ignorierst, dass wenn Websites von sich aus nur per Authentifizierung erreichbar sind, ganz andere Regeln gelten, nämlich die, die sie selbst aufstellen (wie bei Straßen, Wegen und Plätzen, oder Parks). Bin mir aber extrem unsicher, ob das schon bei allen angekommen ist: Das Internet hat sich stark verändert. Bis zu 80 % Besuche von Bots. Die verbleibenden Besuche sind nicht selten Bouncer, die nach wenigen Sekunden wieder abspringen. Es gibt sogar schon das Phänomen einer Linkklick-Paranoia, dass Websites nicht angeklickt werden, sondern nur auf etablierten Plattformen gesurft wird, und so viel wie möglich an Infos bereits in der Google-Suche gewonnen wird, oder bei Wikipedia, die immer mehr Informationen zentralisieren. Einige Websites, insbesondere Newspaper, veröffentlichen mittlerweile externe Links im Fließtext, jedoch nicht als Feature, sondern als Image im Bezug zu Informationsvielfalt und -freiheit, obwohl externe Links lange Zeit als Bounce-Gefahr galten und nicht verwendet wurden, doch diese Gefahr gibt es wegen der Linkklick-Paranoia oder auch nur Desinteresse nicht, bzw. es wurde irgendwie geschafft die Kundenbindung so aufrechtzuerhalten, dass Kunden von sich aus nicht mehr abspringen. Es können also ohne Bounce-Gefahr externe Links verwendet werden, weil die sowieso nicht angeklickt werden, bzw. nur von sehr wenigen. Ein interessantes Phänomen.

Andererseits haben viele gar nichts gegen eine Kommerzialisierung des Internets, da sie sich davon erhoffen immer die besten (Produkt-)Angebote zu bekommen. Es wird deswegen sogar unterstützt. Dazu zählt auch die personalisierte Werbung. Dass deswegen Websites und Internetforen offline gehen, ist für sie nur eine willkommene Auslese. Das Angebot wird reduziert, damit sie den Überblick behalten. Das Internet soll wie ein Supermarkt gestaltet werden. Dabei fliegen einige "Produkte" raus, oder kommen nicht ins Sortiment.

Ein freies Internet mit unendlicher Vielfalt wäre wünschenswerter, ist aber in Anbetracht der Lage sehr schwierig. Sicher, jeder kann (bisher noch) eine Website basteln, oder noch einfacher einen Blog, und auch für Onlineshops gibt es Vorlagen, die einfach nur genutzt werden können, aber ...
Es ist noch gar nicht so lange her, da hat Google Suche seine Suchergebnisse umgestellt. Davor stand oben, wie viele Suchtreffer es gab. Doch wer mal alle Ergebnisseiten durchklickte, hat erfahren, dass ab Seite 30 Ende war. Es wurden also nicht alle Suchergebnisse gelistet. Sozusagen Deadline ab Seite 30. Damit ist nicht gemeint:
Damit du nur die relevantesten Ergebnisse erhältst, wurden einige Einträge ausgelassen, die den 237 angezeigten Treffern sehr ähnlich sind.
Du kannst bei Bedarf die Suche unter Einbeziehung der übersprungenen Ergebnisse wiederholen.
Denn diese "übersprungenen Ergebnisse" sind meist nur sehr wenige. Stattdessen wurde die Suche so "optimiert", dass vieles erst gar nicht in die Ergebnisse aufgenommen wird. Das führt dazu, dass Websites gar nicht auffindbar sind. Da sind wir wieder am Anfang des Internets, als Websites noch Linklisten verwendeten, um auf andere Websites aufmerksam zu machen. Das wurde allerdings bereits in den 2000er Jahren gecancelt mit der Linkhaftung, weswegen diese Linklisten immer mehr verschwanden und heute so gut wie nicht mehr existieren. Wenn also deine Website gar nicht mehr in Google gelistet wird, dann spielt ein Zugriff nur per Authentifizierung auch keine große Rolle mehr.

Meine Erfahrungen sind schon etwas überraschend. Um auf meine Kunst aufmerksam zu machen, werden immer mal wieder Leute persönlich angeschrieben, die durch ihre Tätigkeit irgendwie damit in Verbindung stehen. Emails werden nicht nur nicht beantwortet, sondern erst gar nicht gelesen. Es wird bereits am Betreff entschieden. Als Vorwand wird die Masse an Emails genannt, doch dieser Vorwand ist bei exakter Nachfrage nicht haltbar. Es ist eine Mischung aus Voreingenommenheit und Faulheit. Die Leute wollen nichts wissen, sie fühlen sich bereits satt. Wenn es dann doch irgendwie geschafft wird, dass eine Email intern zu einer Person weitergeleitet wird, die damit etwas anfangen könnte, kommt es zur Linkklick-Blockade. Es wird direkt geantwortet: Kenn ich nicht, klick ich nicht. Von daher könnte eine Authentifizierung diese (psychischen) Hürden sogar beseitigen.

Es sind nur Überlegungen. Eine Lösung hab ich auch nicht. Es ist zu beobachten, dass sogar schon das drüber nachdenken gecancelt wird. Veränderungen unerwünscht.
 
Mirlo schrieb:
werden diese aber nicht am Rundfunkbeitrag beteiligt
warum sollten die davon profitieren? Das ist vergleichbar mit den privaten Sendern die auch kein Stück von dem Rundfunkbeitragskuchen abbekommen ;)
 
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polizei schrieb:
Jegliche Online-Aktivität, die auf Gewinngenerierung ausgerichtet ist, unter Strafe stellen.
Ich glaube, dir ist nicht bewusst, was dann alles wegfallen würde.

Mirlo schrieb:
Es wird bereits am Betreff entschieden.
Die Zeit die man hat ist begrenzt. Man muss schon bisserl wählerisch sein. Du kannst nicht verlangen, dass sich jeder für dich und deine Kunst interessiert. So gut sie auch sein mag. Die Leute haben ihr eigenes Leben und ihre eigenen Dinge zu erledigen. Und dafür muss sich auch keiner rechtfertigen.

Mirlo schrieb:
Es wird direkt geantwortet: Kenn ich nicht, klick ich nicht.
Manch einer, der das anders macht, hat sich schon Viren eingefangen. :)
 
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Mirlo schrieb:
Und du weißt sicherlich, dass Live-Streaming-Kanäle bei YouTube eine Fernsehlizenz erwerben müssen. (lapidar gesagt).

Und hier lässt Du (aus Unwissenheit oder sogar bewusst um deine Meinung zu verstärken?) den größten Teil weg. Denn nicht jeder Live Streamer braucht eine Rundfunklizenz. Erst ab einer Average Zuschauergröße von 10.000 Zuschauern muss man sie beantragen. Bei der Größe sehen die Einnahmen aber auch anders aus.
 
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Kuristina schrieb:
Und dafür muss sich auch keiner rechtfertigen.
Es ist etwas anders als es dir und möglich anderen erscheint. Da muss niemand in Schutz genommen werden. Ich hatte mir die Mühe gemacht und versucht da jemanden telefonisch zu erreichen, um nachzufragen woran es hakt. Grob gesagt: Anhand des Betreffs wussten die Personen nicht an wen sie die Email weiterleiten sollen und haben sie einfach ignoriert. Es ist allerdings nicht so, dass da eine Überforderung bestehen würde, sondern eher eine Sättigung. Es kommen genügend Emails rein, die weitergeleitet werden können und das genügt. Alles andere wird ignoriert. Es wird sich keine Mühe gemacht. Mühe wird vermieden. Unter "Überlastung" wird verstanden, dass diese schon bestehe, wenn diese eintreten könnte. Eine Art Wohlstand mit Faulheit verbunden. Mühe gilt es zu vermeiden. Allein wenn schon Mühe in Aussicht ist, wird das als Mühe verstanden. Es ist wirklich unglaublich. Habe das ungefiltert am Telefon in Erfahrung bringen können. Die Leute kennen da keine Scham, da sie mit einem von oben herab reden.
Kuristina schrieb:
Manch einer, der das anders macht
Darum geht es hier nicht. Die Leute sagen sich eher: Warum sollte ich? Die Leute sind einerseits satt und andererseits irgendwie paranoid.

Die Episode "Dot and Bubble" von Dr. Who persifliert die Situation ganz gut bis in die Seitenstränge. Man muss Dr. Who nicht mögen. Die Episode steht auch für sich allein ganz gut.
 
Mirlo schrieb:
Da muss niemand in Schutz genommen werden.
Die Leute sagen sich eher: Warum sollte ich?
Ich nehme da niemanden in Schutz. Aus meiner Sicht ist das einfach legitim. Ich verstehe ja, dass es für dich ein wichtiges Anliegen ist. Aber das macht es nicht automatisch für andere Menschen auch wichtig. Das wird dir mit anderen Dingen ja bestimmt auch mal so gehen, wo etwas dir die Mühe dann einfach nicht wert ist.

Und du bist ja sicher auch nicht der einzige da, der seine Kunst anpreist. Dass du in deren Reaktion eine Sättigung siehst und Faulheit durch Wohlstand ist deine persönliche Interpretation. Für die selber vielleicht einfach nur Erfahrungswerte, dass es sich zu 99% nicht lohnt sich damit zu beschäftigen. Die Mühe also nicht wert.
 
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Mirlo schrieb:
Wobei ich weiterhin das Freie Internet befürworte.

Keine Wall mit (direktem) Pay, sondern eine Wall, die nur gewisse User durchlässt. Dies könnte realisiert werden durch Authentifizierung.
Ich sehe da einen Widerspruch. Auch wenn es natürlich die Freiheit des Anbieters ist, sowas zu machen.
Mirlo schrieb:
Da gäbe es mehrere Methoden. Von IP bis Passwort. Bei IP müsste es nicht unbedingt eine feste sein, sondern die Provider könnten (gesetzlich) dazu veranlasst werden, dass sie IP-Ranges veröffentlichen müssen, die nur von Human und nicht von Bots verwendet werden.
Nochmal ein Widerspruch zur Freiheit, davon abgesehen, das ja heute schon genug Bots unwissend auf Geräten von Menschen laufen.
Mirlo schrieb:
Somit könnten Kosten gesenkt werden, was den Bot-Traffic und Bot-Angriffe betrifft. Verstöße würden (gesetzlich) reglementiert werden.
Klappt ja jetzt schon super :D
Mirlo schrieb:
könnten die daran beteiligten Websites an den Einnahmen des Rundfunkbeitrags beteiligt werden.
Sehe ich jetzt keinen Vorteil drin. Rundfunkbeitrag ist für die ÖR, nicht mehr.
 
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Kuristina schrieb:
Aus meiner Sicht ist das einfach legitim.
und von meiner Seite aus ist das nur eine Feststellung. Es wurde meinerseits auch nichts hineininterpretiert. Es sind meine Informationen, die ich durch Telefongespräche in Erfahrung bringen konnte und hier mitteile. Die Leute teilen das einem ungeniert mit. Sie fühlen sich über allen anderen stehend. Es geht hier nicht darum, dass es ihr Recht ist, sondern um die Situation, in der sie sich so verhalten können.

Es ist nur ähnlich dem (anderes Thema), dass (die verbliebenen) Kunsträume mittlerweile so viele Anfragen bekommen, dass sie sich die heraussuchen, die für sie am vielversprechensten sind was die Einnahmen betrifft. Das hat ebenso die Folge, dass eine Auslese stattfindet und vieles gar nicht "gefunden" wird, nicht "gefunden" werden will. Es wird sich im Kreis gedreht, und das macht den Leuten riesen Laune. Blos nichts neues. Zu hohes Risiko. Gefahr! Nicht anklicken! Die Bubble nicht verlassen!

Am beliebtesten sind die Bands, die ihr Publikum mitbringen. Das hört sich idiotisch an, aber das gibt es bereits.

Andererseits ... werden Kunsträume auch an die vergeben, die eine entsprechende Reputation haben, auch wenn keine Besucher und Einnahmen zu erwarten sind. Oder es werden Kunsträume für sehr lange Zeiträume an eine einzige künstlerisch tätige Person vergeben, weil das effizienter ist als stetig neue. Dabei geht es gar nicht mehr um die Kunst an sich, sondern um ... Häckchen in einer To-Do-List setzen. Die Stadt verpflichtet sich für ihr Image Kunst zu unterstützen, richtet dafür eine Abteilung und einen Fond ein, und erledigt das so, während sie gleichzeitig die Schließung andere/freie Kunsträume duldet oder sogar fördert. Das ist alles nur noch statisch. Diese Kunst wird dann so beworben, dass sie "die" Kunst sei, sowie als Produkt beworben, dass konsumiert werden soll für den monatlichen Kunstkonsum, Kunstfußabdruck, Kunstwellness, Kunstskill: Häckchen, erledigt. Terminkalender. Effizient. Rational.

So gesehen gibt es da eine Parallele zwischen Websites und Kunst. Supermarkt versus Vielfalt. Es genügt eine übersichtliche Auswahl. Es ist keine unendliche Vielfalt erwünscht, sondern eine übersichtliche. Diese wird beworben als "die" Vielfalt, aus der ausgewählt werden kann. Mittels Marketing wird die Nachfrage auf diese Angebote reduziert. Es wird gar nichts anderes mehr gewollt. Es genügt. Das Prinzip Genügend. Ähnlich dem Prinzip Ungefähr: ungefähr — was will man mehr!
 
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Mirlo schrieb:
Die Leute teilen das einem ungeniert mit.
Du meinst, sie sind dir gegenüber einfach ehrlich. :)

Kunsträume und die Menschen die da arbeiten müssen bezahlt werden. Also auch da ist es für mich keine Überraschung, dass man Künstler vorzieht, bei denen das gegeben ist. Und ob die sich jetzt wirklich über anderen stehend sehen oder du das nur schlussfolgerst; du darfst nicht vergessen, dass du es bist, der was von denen will. Nicht umgekehrt. Die schulden dir erstmal gar nichts.
 
@Kuristina , da wird es jetzt kurios. Denn ... sie bekommen von meiner Seite aus ein Angebot, mit dem sie machen können was sie wollen. Es käme also auf sie darauf an, was sie draus machen. Ich bin dabei vollkommen außen vor, nur, dass ich ihnen diesen Hinweis auf meine Kunst gebe. Sicher, das ist für diese Leute vollkommen ungewohnt und sie wissen vermutlich nichts damit anzufangen, weil sie zu sehr in die Maschinerie eingebunden sind. Kunst, die nicht nur Konsum ist, hat unendlich viel mehr Potential, und eben auch das, die gegebene Situation aufzudecken. Mit Kunst können diese Leute gar nichts anfangen, sondern nur mit Konsum. Von daher ist es eventuell so, dass Leute gar nichts mit Websites außerhalb ihrer Bubble anfangen können, was eventuell die Bounce-Rate erklärt. Sie sind vollkommen abhängig und unfähig autonom zu aggieren. Sie brauchen einen Guide. Sie bevorzugen Fertiggerichte, Pizzalieferservice.
 
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Hat der Thread hier noch einen eigentlichen Gehalt? oder geht es nur darum, das der TO nicht sehen will, dass Aufmerksamkeit ein kommerzielles Gut ist.
Während er sich gleichzeitig darüber beschwert, dass ihm nicht genug solcher Aufmerksamkeit zuteil wird und dabei alle die ihm diese verwehren als Dumm/Faul/Ignorant abwertet.
 
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