Krieg mit WORM/Conficker.AE

Benz0l

Lt. Junior Grade
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'N morgen Leute,
hoffe das Ihr mir helfen könnt. Ich beiße mir seit geraumer Zeit die Zähne daran aus, unser kleines Firmennetzwerk wieder Virenfrei zu bekommen.

Folgende Situation...
4 Bild-Annahmeterminals von Kodak welche mit einer Speziellen Form von Windows XP laufen. Genauere Informationen was an dieser Version anders ist, konnte mir keiner so richtig mitteilen, aber die sollen wohl abgespeckt sein.

1 Digitales MiniLAB - ebenfalls mit Windows XP.

Sowie diverse andere Computer, die meisten mit XP, einige mit Vista. Die normalen Computer kann ich auf dem neusten Stand halten. Servicepacks, Virenscanner, etc.
Alle befinden sich in einem Netzwerk und müssen untereinander Kommunizieren können.
Ein Gateway ist nur bei den Arbeitscomputern eingerichtet. Die Terminals und das MiniLAB können ergo nicht in's Internet rauswählen. Eine Firewall ist im Router eingebaut. Keine Ports frei gegeben. Keine DMZ. Handelt sich dabei um einen Vigor2200E-plus mit Firmwareversion v2.5.4.

Die Terminals und das MiniLAB zicken in der Richtung etwas mehr rum. Auf den Terminals ließ sich zwar das neue SP3 installieren, ein Virenscanner verweigert allerdings seinen Dienst.
Das MiniLAB hat's genau anders herum. Da lässt sich ein Virenscanner installieren aber nach der Installation von SP3 startet der Computer nicht mehr.
Auf dem MiniLAB konnte ich daher nur das Sicherheitsupdate von MS installieren, welche die Sicherheitslücke eigentlich schließen sollte.
Jeder Hersteller scheint der Meinung zu sein, das auf Ihren Geräten keine Sicherheitssoftware laufen müsse. Der Technische-Service von Kodak hat weniger Ahnung als ich selber und ich habe langsam wirklich keine Lust mehr auf diesen Mist.

Der Wurm nistet sich nur auf den Terminals und dem MiniLab ein. Ein Scantool findet den Wurm und beseitigt ihn. Das größte Problem ist, das die svchost.exe nach dem Scan defekt zu sein scheint. Der Server-Dienst, welcher für die Datei- und Druckerfreigabe zuständig ist, wird mit abgeschossen. Das ganze wird mit einer recht nichtssagenden Fehlermeldung quitiert. Danach muss der Dienst per Hand neu gestartet werden, um wieder Festplattenzugriffe über das Netzwerk zu gestatten. Dies wiederum hat aber zur Folge, das die Druckerfreigabe von den Terminals nicht mehr funktioniert. Da hilft nur ein sehr Zeitintensiver Neustart.

Gestern haben wir alle betroffenen Geräte neu Aufgesetzt. Dabei habe ich darauf geachtet, das keiner der Computer im Netzwerk war, bis alle Einstellungen gesetzt, alle SP's und Updates installiert waren und habe zur Sicherheit nochmal alle Computer im Laden überprüft. Alles sauber.

5min nach dem Einschalten heute morgen kommen auf allen 5 Geräten wieder svchost.exe-Fehler und der Virus ist wieder da! Das kann langsam echt nicht mehr möglich sein. Wo versteckt der sich? Schreiben sich Würmer neuerdings in das BIOS oder ähnliches?

Und obwohl das MiniLAB einen aktuellen Virenscanner mit Wächter am Laufen hat, ist der Virus trotzdem auf dem Computer drauf. Sollte ein Virenscanner, der sogar mitbekommt, das Conficker auf dem Rechner gekommen, den Virus nicht blocken?
In der Datei 'C:\Documents and Settings\Administrator\Local Settings\Temporary Internet Files\Content.IE5\OWFJFRBG\rslzc[1].jpg'
wurde ein Virus oder unerwnschtes Programm 'WORM/Conficker.AE' [worm] gefunden.
Ausgefhrte Aktion: Datei lschen

Hat jemand eine Idee? Worauf kann man noch achten? Haben wir etwas übersehen? Wo kommt die Mistkrücke her? Der Autostart bei allen PC's ist abgestellt. Der Virus muss im Weihnachtsgeschäft letztes Jahr erstmalig aufgetreten sein und wurde wahrscheinlich über einen USB-Stick o.Ä. eingeschleppt. Seit dem läuft nix mehr rund.

Würde mich über jede sinnvolle Hilfe freuen. Wenn noch Fragen offen sind - nur her damit.
 
1) Ja es soll mittlerweile Viren geben die sich im BIOS einnisten können
2) Die Datei "Temporary Internet Files\Content.IE5\" deutet ganz klar darauf hin, dass du diese mit dem Internet Explorer eingefangen hast. Du hast auch ganz sicher den IE8 mit alles updates drauf?
3) Es ist unausweislich das SP3 unter Windows XP zu verwenden, da das SP2 keinen Support bald mehr bietet seitens Microsoft: http://www.heise.de/newsticker/meld...Pack-2-fuer-Windows-XP-laufen-aus-902655.html
4) ein Virenscanner ist unter Windows auch Pflicht. Welcher Virenscanner kommt zum Einsatz?
5) die Firewall kannst du auf 2.5.7 updaten: http://www.draytek.com/user/SupportDownloadsDetail.php?action=Load&MID=6&ID=3
 
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Der Conficker ist doch schon älter, oder?

Infos hier https://www.computerbase.de/2009-03/neue-conficker-angriffswelle-am-1.-april/

Hier Conficker.A (AE ist damit vielleicht auch gemeint)
Ich habe einen Bericht gelesen, der passen könnte:
http://www.chip.de/downloads/Conficker.A-Sicherheitspatch_34631858.html

Außerdem helfen Firewall Einstellungen
http://www.netzwelt.de/news/79032-conficker-a-microsoft-warnt-windows-wurm.html

Auf jeden Fall patchen! Und wenn möglich einen alternativen Browser verwenden mit entsprechenden Security Addins.
 
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Weder auf den Annahmeterminals noch auf dem MiniLAB lässt sich der IE installieren. Die Installation kann nicht durchgeführt werden.

Ich frage mich nur, wie man sich einen Virus über den IE einfangen kann, wenn man diesen weder verwendet noch überhaupt ans Internet angeschlossen ist. Im Unternehmen selber setzten wir Firefox ein - und das immer mit der aktuellsten Version.

1) Ja es soll mittlerweile Viren geben die sich im BIOS einnisten können
Gehört Conficker dazu?
3) Es ist unausweislich das SP3 unter Windows XP zu verwenden, da das SP2 keinen Support bald mehr bietet seitens Microsoft:
Wie schon gesagt, nach der Installation startet das OS nicht mehr. Und das wundert mich ehrlich gesagt auch nicht. Das ist sehr spezielle Hard- und Software beim MiniLAB. Da sind mir die Hände gebunden und die Hersteller scheint's nicht zu interessieren.

Ich halte meine Rechner immer auf dem neusten Stand. Jeder Rechner hat nen Scanner, ne Firewall, eingeschränkte Rechte. Es dürfte garnicht vorkommen, das hier überhaupt mal was ankommt! Unsere Mitarbeiter sind sensibilisert und teilen mir jeden Alarm etc. mit.

Habe eben nocheinmal mit dem Techn. Support von Kodak gesprochen. Wie es scheint, hat Microsoft wohl ein speziellen Patch extra für die Terminals geschrieben, welcher das OS wohl immun gegen Conficker machen soll. Bekomme die ISO heute nachmittag, dann werde ich das nochmal teste. Nur - wo kommt der Virus immer wieder her?

Welcher Virenscanner kommt zum Einsatz?
Avira Antivir Permium mit neuster Signatur-Datei.
Ergänzung ()

Das Bulletin habe ich bereits installieren können. Scheint nicht zu helfen, das MiniLAB hat den Virus dennoch bekommen.

Und wenn möglich einen alternativen Browser verwenden mit entsprechenden Security Addins.
Siehe oben.
 
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Benz0l schrieb:
Wie schon gesagt, nach der Installation startet das OS nicht mehr. Und das wundert mich ehrlich gesagt auch nicht. Das ist sehr spezielle Hard- und Software beim MiniLAB. Da sind mir die Hände gebunden und die Hersteller scheint's nicht zu interessieren.

Habt ihr einen Supportvertrag mit denen? Wenn ja müssen die reagieren. Das Servicepack 3 für XP ist ja nicht erst seit gestern draußen. Es kann ja nicht sein. Alternativen bleiben da nur zu einen anderen Hersteller zu wechseln oder es mal mit einem anderen Betriebssystem zu probieren (nicht leicht umzusetzen, klar).
 
Benz0l schrieb:
Weder auf den Annahmeterminals noch auf dem MiniLAB lässt sich der IE installieren. Die Installation kann nicht durchgeführt werden.

Ich frage mich nur, wie man sich einen Virus über den IE einfangen kann, wenn man diesen weder verwendet noch überhaupt ans Internet angeschlossen ist. Im Unternehmen selber setzten wir Firefox ein - und das immer mit der aktuellsten Version....

Allgemein per Mail vielleicht?

Ich kann den Bericht nicht finden, aber da stand das Outlook einen Teil von IE benutzt. Ich suche noch. Kannst Du das ausschließen?
 
Hast du die Moeglichkeit die Systeme mal ohne Windows, sprich von einer RescueCD, zu scannen? Ich koennte mir gut Vorstellen, dass da eventuell sogar ein Rootkit auf einen der Rechner drauf ist, der den Conficker wieder nachlaedt (auf eines der Systeme mit Internetzugriff) und dass der dann wieder die anderen Systeme im Netzwerk befaellt. Du koenntest dann mal die Avira RescueCD und die Kaspersky RescueCD probieren. Wobei du für die Kaspersky CD, da die Systeme ja kein Internetzugriff haben, per Kaspersky Update Tool die neuesten Virendatenbanken (ich habe da eine KIS 8.0.0.xxx ausgewaehlt) laden musst und diese dann auf den zu scannenden Rechner kopieren musst und dann erst von der CD booten musst, damit du dann den Ordner als Updatequelle angeben kannst (ich konnte bisher nicht vom USB-Stick updaten, da die CD den angeschlossenen Stick nicht erkannt hatte).

Sollte Kaspersky was finden => verschieb es erstmal in Quarantaene (und guck, wo die sich befindet). Dann kannst du im Bedarfsfall die Dateien wieder herstellen.
 
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@Benz0l: Würde gff. auch noch mal die anderen Rechner im Netz mit einer LiveCD (ich verwende immer die von Avira) auf Schädlinge hin untersuchen.
 
Live-CD-Test habe ich ebenfalls probiert. Hatte in meinem Fall eine Kaspersky. Hat den Virus gefunden, genau wie mein Such-tool - hat aber ebenfalls die svchost.exe korrumpiert.

Allgemein per Mail vielleicht?
Als E-Mail Programm verwenden wir Mozilla Thunderbird. Zudem arbeitet der Spamfilter im Vorraus auch sehr gut - meine mich nicht erinnern zu können, wann ich mal eine E-Mail mit einem Anhang von unbekannter Quelle im Posteingang hatte. Ergo sollte ich das ausschließen können...

Habt ihr einen Supportvertrag mit denen?
Nein, nicht mehr. Die Maschiene ist mitlerweile auch ~5 Jahre alt und kostet ca. 70000 EUR. Nächste Woche kommt die neue - wir haben bereits eine andere bestellt - und diese ist auf einem aktuellen Stand wie mir mitgeteilt wurde.

Ich bekomme heute nochmal aus der CT die Boot-CD zur Virensuche. Werde es dann mit dieser nochmal testen, ob auch Root-Kits gefunden werden.
 
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Super, das schaue ich mir morgen mal an - dank' dir!
 
Ihr solltet eure kleines "Firmennetzwerk" schleunigst einem fähigen IT-Fachmann anvertrauen.
Was ich hier vom TE für Aussagen lese, da wundert mich beim besten Willen nichts mehr.

mfg,
Markus
 
Recht sinnfreier Kommentar, da du scheinbar nicht richtig lesen kannst.
 
So, scheine jetzt vorwärts zu kommen. Die Annahmestationen sind Virenfrei und bleiben dies wohl auch. Das eine Sicherheitsupdate hat noch gefehlt, um den Server-Dienst zu patchen.

Ich habe jetzt nur das Problem, das dieser Patch min. SP2 benötigt, um installiert werden zu können. Da ich aber nur SP1 auf der Maschiene habe und sich andere Servicepacks nicht installieren lassen, da das Gerät dann nicht mehr startet, stehe ich nun vor einem kleinen Problem. Hat jemand eine Idee?
 
Das meine ich ja, der Patch KB958644 bentigt zwingend SP2 als Basis. Der lässt sich mit SP1 nicht installieren.
 
@15:

ja ! erstelle auf einem sauberen System eine bootfähige CD mit slipstreamed Windows XP SP3

nur ruhig Blut ! In der Ruhe liegt die Kraft :)

Du schaffst das schon !


@ Thema allgemein:


das Problem mit Conficker ist u.a. ja auch, dass er sich eine Verbindung mit den Hintermännern im Internet sucht (oder hab ich da was falsch verstanden)

evtl. hilft euch OpenDNS, bis das gesamte Netzwerk wieder sauber ist etwas:

Stats are back; and we're blocking Conficker

andernfalls könntest du, um die Verbindung ins Netz eine Art Whitelist erstellen, die nur noch Verbindungen zu bestimmten IPs zulässt


hast du schon in der hosts-Datei nachgeschaut, ob da etwas umgeleitet wird ?


in folgendem Blog-Eintrag gibt es einige gute Tipps, allerdings zum Conficker.DV (evtl. mit noscript, flashblock, etc. ansurfen, damit du dir nix anderes einfängst):
http://www.istanto.net/7-simple-step-to-remove-virus-conficker-w32confickerdv.html




bei der Installation von Windows XP (wenn nicht gleich mit slipstreamed SP3) würde ich die Rechner gleich von Anfang an vom Netz abklemmen und erst nachdem die wichtigsten Dinge inkl. SP3, Firewall, Antivirenprogramm lokal installiert bzw. eingerichtet sind wieder ans Netz lassen - dadurch kannst du dir ziemlich viel Ärger ersparen und auch verhindern, dass das System sich während des Updates etwas einfängt ...
 
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Okay, um nocheinmal etwas genauer zu werden. Das Minilab ist eine Foto-Entwicklungsmaschiene mit sehr spezieller Hard-und Software. Ich habe grade noch mit einem Techniker gesprochen, der darauf hingewiesen hat, das es sich bei dem installierten OS um ein Embedded (?) Windows handelt. Stark eingeschränkt und laut hersteller auch nicht dafür gedacht, das man Sicherheitsupdates installieren kann/soll.
 
hm, ok mein Fehler, wie wäre es dann das System soweit zu "härten", dass sich das Problem erübrigt:

ich glaub der NIST guide für Windows XP wär doch was:

in google eingeben: nist windows xp guide

evtl. hilft das ja



von der NSA gab's glaub ich auch was ähnliches, ich weiß nur nicht, ob das auch öffentlich verfügbar war ...
 
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