Das ist alles ziemlicher Unsinn.
1. Das was MS nun vorgestellt hat, gibt noch keinen Rückschluss auf das, was sie vorhaben. Sie haben lediglich gesagt, dass der Windows 7 Nachfolger SoC auch in der ARM Architektur unterstützt und eine Demo vom neu compilierten Word gezeigt. Daraus zu schließen, dass es nur um Tablets etc. geht, ist einfach falsch.
2. MS bietet seit etwa einem Jahrzehnt eine Version von Windows für ARM an: Windows CE / Pocket PC. Ich bezweifle einfach mal, dass es schwer sein sollte die aktuelle Version WP7 auf Tablets zu portieren. Was Microsoft hier aber offensichtlich eher vorhat ist ein full-fleged Desktop Derivat. Als Grundsatz ist das schonmal eine intelligente Sache, da der Markt in Zukunft auch für Desktop Geräte mit ausreichend leistungsstarken ARM Prozessoren bedient werden wird. Realistisch betrachtet ist es doch so, dass vor 2010 ARM leistungstechnisch nur für klein-Geräte interessant war. Erst jetzt in 2011 kommen ARM CPUs, die typische Desktop-Anwendungen mit akzeptabler Geschwindigkeit bedienen können. Daraus schließt sich der nächste Punkt.
3. Intel's Atom war keine Fehlentwicklung. Intel hat relativ kostengünstig ein Marktsegment bedient, das ARM noch nicht effektiv bedienen konnte. Auch wenn es keinen Windows Desktop Port gab, so gibt es genügend freie Alternativen, die seit längerem ARM Architektur unterstützen. Ob der Atom in Zukunft erfolgreich bleiben wird, wage ich aber zu bezweifeln, da ARM insbesondere im erweiterten Bereich (MIDs etc.) sich eher durchsetzen wird, während der Atom das seit Produktion versucht aber nicht geschafft hat.
Abschließend denke ich, dass MS gut fährt, wenn sie folgendes machen:
- Ein WP7 Derivat für Tablets.
- Ein ARM Desktop Betriebssystem, dass entweder Windows heißt und per zentraler Anwendungsverwaltung das Problem der Binaries umgeht oder besser noch ein komplett neues Produkt nur für ARM Desktops, das zwar Windows ähnelt, aber ernsthaft abgespalten ist.