Lautstärke bei Audacity erhöhen

larska schrieb:
Das geht so in audacity nicht, oder ?

Nicht so ohne Weiteres. Hier solltest Du besser Ardour o.ä. verwenden, die eher auf sowas zugeschnitten sind.
 
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Das Normalisieren nutze ich um Aufnahmen eines mobilen Rekorders (Zoom H2N1) zu verstärken. Einpegeln funktioniert dabei nur bedingt...
Die Aufnahmen sind grundsätzlich zu leise...

@Twostone Beim "stationären" Recording mit Cubase werde ich mal deinen Tipp mit dem Einpegeln berücksichtigen!
Kannst du mir ein Tutorial empfehlen (für rudimentäre Recordinge-Dinge) ?
Anscheinend fehlen mir doch ein paar Basics...
 
larska schrieb:
Kannst du mir ein Tutorial empfehlen

Tutorial? Nein. Kein Tutorial der Welt kann Dir helfen, wenn Du Dein Equipment nicht verstehst.

Ich würde Dir empfehlen, Dich in die analoge Tontechnik einzulesen. Das ist der erste Schritt, denn Du wirst stets einen Teil analoger Geräte in Deiner Signalkette haben. Wenn Du deren Grenzen schonmal kennst und auch deren Funktionsprinzip, hast Du eine gute Anfangsbasis.

Denn merke: Ist die Quelle schon Mist, kannst Du auch nicht mehr viel retten.

Der nächste Punkt ist dann, zu verstehen, wie man Geräte miteinander verbindet. Was ist ein Referenzpotential? Was bedeutet eigentlich "Pegel"? Was sind Brummschleifen? Was ist eine galvanische Trennung und welche Faktoren beeinflussen den Frequenzgang bei einer passiven Trennung? Was ist das "Übertragungsverhältnis" und was für Auswirkungen hat es? Was bedeutet "Verstärkungsfaktor"?

Darauf folgend: Wie kann ich das Signal beeinflussen? Was sind Kompressoren, Limiter, De-Esser, Gates, Exciter, etc und wie setze ich sie ein?

Abschließend: Was kann mein Aufnahmegerät und wie funktioniert Schallwandlung bei Wiedergabegeräten? Insbesondere: Was für Aufnahmeverfahren gibt es? Und für Digitaltechnik: Was sind Abtastraten und Bittiefe und wie wirken die sich auf das Signal aus (z.B. Shannon-Nyquist-Theorem)?

Tontechnik ist kein point&klick oder plug'n'play, das kann man nicht innerhalb eines 2-stündigen Tutorials erlernen. Die elektrotechnischen und physikalischen Grundlagen hierzu sprengen alleine schon diesen Rahmen um ein vielfaches.

Klar muß man nicht alles bis ins kleinste Detail wissen, aber man sollte schon genug wissen, um a) vor der Aufnahme die richtigen Geräte auswählen zu können um ein gutes Ausgangsmaterial zu haben und b) in der Nachbearbeitung das Ausgangsmaterial so bearbeiten zu können, daß es dem Hörer wohlgefällig ist.

Einfachstes Beispiel: Hörer wünscht mehr Bass. Musikrichtung: Rock. Du könntest jetzt einfach einen GEQ (Grafischen Equalizer) nehmen und die tiefen Frequenzen anheben. Wenn Du genug Headroom in Deiner Aufnahme hast, wird das auch kaum Probleme verursachen. Nimmst Du ein handelsübliches Musikstück, was bereits bearbeitet wurde, hast Du allerdings ein Problem: Du bist schon am oberen Ende der Skala und kannst nicht mehr allzu viel verstärken, bevor Du übersteuerst.

In der Analogen Tontechnik verzerrst Du das Signal. Wenn Du mit TTL-Logik arbeitest, dissonant. Klingt nicht mehr ganz so gut. Arbeitest Du mit Röhren und Transformatoren, hast Du immerhin noch harmonische Verzerrungen, die nicht ganz so schlimm klingen, ja dem Stück gar noch ein wenig "Wärme" verleihen können, wenn man's nicht übertreibt.

Arbeitest Du digital, hast Du plötzlich Gleichstrom an den Ausgängen nach der Wandlung. Ganz schlecht.

Was macht man also?

Hast Du keinen Mehrband-Kompressor zur Hand, reicht auch ein PEQ (parametrischer Equalizer). Spielereien mit Filtergüte und Trennfrequenzen lasse ich mal aus, da das sehr vom Ausgangsmaterial abhängig ist. Da vieles im Handel erhältliche ziemlich mittenlastig abgemischt wird, empfiehlt es sich hier, die Mitten abzusenken, sagen wir, um -3dB. Die Höhen senken wir um -1dB, den unteren Bereich lassen wir, wie er ist oder geben maximal +1dB drauf.
Wir können auch die Mitten um -5dB absenken, Höhen um -2dB und ~15% Einganssignal mit untermischen. Absenkung des Gesamtsignals um -3dB.

Der Kunde hat mehr "Bass", die Aufnahme ist nicht übersteuert. Wenn DU geschickt mit Filtergüte und Trennfrequenz gearbeitet hast, kannst Du dem Stück auch deutlich mehr "Ausdruck" verleihen.

Mit einem Mehrband-Kompressor kannst Du ähnlich vorgehen, zusätzlich aber noch Höhen, Tiefen und Mitten entsprechend verdichten oder "auflockern". Nimmst Du weitere Geräte hinzu. kannst Du auch die "Bühne" nochmals ein wenig verbreitern oder mit Phasenumkehr spielen, und, und, und.

Wenn ich nicht befürchten müsste, wegen Copyright-Verletzungen verklagt zu werden, würde ich Dir hier ein paar Samples einstellen, wie man Klang und Ausdruckstärke verändern kann, aber leider...

Wenn's nicht so viel Geld kosten würde, würde ich Dir gar empfehlen, erst einmal mit Hardware loszulegen. Einfach mal "an ein paar Reglern drehen", andere Eisen in die Signalkette hängen, etc, damit Du ein Gefühl dafür kriegst.
Kann man zwar auch digital, hier würde ich eine Kombination aus jackd und calf-plugins empfehlen, macht aber imho nicht so viel Spaß und man hat auch deutlich weniger Spielmöglichkeiten (An Software kann man nicht "rumlöten" oder "Bauteile" austauschen, auch andere Anpassungen sind nicht ganz so einfach und ohne Sourcecode sowieso nicht zu bewerkstelligen).
 
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