News Linux 5.19: Linus Torvalds gibt neuen Systemkernel frei

Artikel-Update: Linux 5.19-RC8 ist erschienen
Nachdem sich Linux 5.19-RC7 den Retbleed-Sicherheitslücken angenommen hatte, machte Intels Alleingang bei der GuC-Firmware für die integrierte Grafikeinheit von Alder Lake-P einen 8. Release Candidate des Kernels 5.19 erforderlich, dieser wurde jetzt von Linus Torvalds freigegeben.

Linus Torvalds schrieb:
As already mentioned last week, this release is one of those "extra
week of rc" ones, and here we are, with release candidate #8.

There's nothing really surprising in here - a few smaller fixups for
the retbleed mess as expected, and the usual random one-liners
elsewhere.

The diffstat shows mainly some documentation updates and a couple of
drivers with bigger fixes (eg the i916 GuC firmware thing), and the
networking sysctl data-race annotations.

So it all just makes me go "yeah, I'm happy to have done another rc,
but there is nothing particularly interesting here". Which is all
fine. Shortlog appended for the curious among you.

We'll let this simmer for another week, and please do give it another
round of testing to make this last week count, ok?

Die notwendigen Korrekturen für die Firmware von Intel sowie kleinere Fixes, die weiterhin auf Retbleed abzielen, sind in den letzten Release Candidate des neuen Kernels eingeflossen.

Zen 4 und Microsoft Hyper-V

Die finale Version von Linux 5.19 erscheint am 31. Juli und soll neben einem weiter ausgebauten Support für Zen 4 auch Verbesserungen für das Intel-Power-Management und Microsoft Hyper-V mitbringen.

Insgesamt finden sich über eine halbe Million neue Zeilen im Kernel, wie die Website linuxnews.de berichtet.
 
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Da hätte ich jetzt aber noch ein wenig mehr gehate von Linus erwartet. Ist ja doch ganz sachlich geblieben. Dann kann der Release nächste Woche ja kommen.
 
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Für seine Verhältnisse hat er sich echt am Riemen gerissen. :D
 
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Torvalds hat sich vor Jahren vorgenommen zurückhaltender zu kommunizieren und hat in Rahmen dessen auch mal ein paar Monate Auszeit genommen. Die Triaden von Früher sollte es nicht mehr geben, schon allein weil es für jede Gemeinschaft nicht sonderlich förderlich ist, wenn sich ein solch mieser Kommunikationsstil etabliert.
Die Schimpfe von Linus sollte man also nicht zu sehr abfeiern und es auch nicht als witzig verstehen, wenn sie ausbleibt :/

Intel scheint es mit Treibern gerade zu vermasseln. Intel Xe/Arc ist nicht so der Hit und das Sheduling für Big/Little ist auch eher mäßig.
 
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Piktogramm schrieb:
Torvalds hat sich vor Jahren vorgenommen zurückhaltender zu kommunizieren und hat in Rahmen dessen auch mal ein paar Monate Auszeit genommen.
Das ist vorbildlich und ging z.B. an mir total vorbei. Daher hatte ich noch das andere Verhalten im Hinterkopf.
 
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"Ach Intel" :rolleyes:

Computer müssen zuverlässig funktionieren, dass ist die Hauptaufgabe. Linus Torvalds hat das wie viele andere verinnerlicht. Das mit der Firmware ist wirklich nicht hinzunehmen. Ich würde mir von Intel statt immer mehr Komplexität und Watt einfachere, effiziente Hardware wünschen. "Hybrid Kerne" und neue "extra Scheduler im Systemkernel" bringen vorwiegend Komplexität. Für mich wären Laptops nur mit effiziente E-Cores ohne SMT, attraktiv. Das würde den Weg zur passiven Kühlung, höhere Energieeffizenz, geringer Komplexität und weniger Fehler ebnen. SMP ist absolut notwendig für hohe parallele Leistung. SMT ist ein komplexes "lass uns doppelte Teile eines des Kernes für anderes nutzen" und so ist es auch problematisch - und meines Wissens haben die E-Cores auch kein SMT mehr. Da könnte darauf aufbauen?

Apple setzt schon auf hohe Effizenz, statt viel Watt. Das MacBook Air ist passiv gekühlt, die Leistung interessiert mich nicht so lange es schnell genug ist. AMD ist auch schon mehrere Jahre effizienter, was Watt/Leistung angeht. Besonders im mobilen Bereich hat sich die Situation gedreht. Ehrlich gesagt hoffe ich auf neue ThinkPads mit passiv gekühlten AMD-Prozessoren, mir doch egal dass die dann nur "genau so schnell sind" wie eine Generation davor. Hauptsache der Lüfter ist raus, macht nur Lärm und verbraucht noch Strom.
 
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Danke für die Kernel News @SVΞN, freut mich wenn es dazu hier mal etwas News gibt 👍

Ich hab RC1 bis nun RC8 getestet und alles läuft Top, freue mich wenn der Kernel endlich fertig ist 😊
Da bin ich mal froh das ich kein Alder Lake-P brauche, sonst läuft er aber ganz gut mit meinem Setup.

Der nächste Kernel soll ja Rust als Zweitsprache enthalten, man kann nur gespannt sein.
Und ja Linus ist wirklich viel gemässigter, wobei es schon lustig war als er sagte: "NVIDIA F**k you!"

 
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ich konnte 5.19 leider noch nicht testen, wegen einem Bug welcher beim starten sofort ein Korrumpiertes Bild zeigte und nicht mal mehr die Konsole zugänglich war. Betroffen sollen hauptsächlich RDNA2 User sein. Die neuerung, welche hierfür verantvorlich sein soll, soll ab RC7 deaktiviert sein (da war ich aber in Urlaub).
Sobald RC8 aber über Manjara verfügbar ist werde ich ihn testen.
 
LochinSocke schrieb:
Irgendwann fliegt uns das mit den spekulativen Prozessoren sowas von um die Ohren...
Tja Qualität statt Quantität.
Auch AMD fängt an zu pfuschen.
 
flaphoschi schrieb:
"Hybrid Kerne" und neue "extra Scheduler im Systemkernel" bringen vorwiegend Komplexität. Für mich wären Laptops nur mit effiziente E-Cores ohne SMT, attraktiv. Das würde den Weg zur passiven Kühlung, höhere Energieeffizenz, geringer Komplexität und weniger Fehler ebnen. SMP ist absolut notwendig für hohe parallele Leistung. SMT ist ein komplexes "lass uns doppelte Teile eines des Kernes für anderes nutzen" und so ist es auch problematisch - und meines Wissens haben die E-Cores auch kein SMT mehr. Da könnte darauf aufbauen?
Du kannst halt warten, bis die Atoms (Pentium?) mit Gracemont Kernen in Notebooks kommen, also die 7000er Serie. Wobei diese Systeme an vielen Stellen halt wirklich deutlich langsamer sein werden als Alder Lake.
Was du zu SMT schreibst, das ist vergleichsweise wenig komplex und eine recht gute Variante um die Energieeffizienz zu erhöhen.

LochinSocke schrieb:
Irgendwann fliegt uns das mit den spekulativen Prozessoren sowas von um die Ohren...
Und spekulative Ausführung würden wir alle auf irgendwas handwerkliches umschulen, da IT wirklich keinen Spaß mehr machen würde, da alles unertragbar langsam wäre.
 
Piktogramm schrieb:
Und spekulative Ausführung würden wir alle auf irgendwas handwerkliches umschulen, da IT wirklich keinen Spaß mehr machen würde, da alles unertragbar langsam wäre.

Ohne SMT können wir gut leben, es wäre auch etwas mehr Silizium für SMP übrig. Kann man im BIOS aus gutem Grund abschalten. Ist auch die Empfehlung von BSD, weil es zu viele Fehlerfälle gibt.

Ohne Out-Of-Order-Execution wäre es unangenehm! Und in der Idee ist Out-of-Order elegant. Da war der Leistungssprung des Pentium auf den 486er.
Umschulen? Anwender nicht. Alle Atom bis 2013 hatten das nicht. Würde man das plötzlich abschalten, wäre es beruflich eine Interessant Chance für gute Programmierer, gerade die mit Kenntnissen in nativen Sprachen. OoO kann man aber gar nicht abschalten.
 
@flaphoschi
Wie bereits geschrieben SMT ist relativ wenig komplex, entsprechend gering ist auch das Budget an Transistoren/Fläche um einen erheblichen Sprung an Effizienz und Durchsatz zu erreichen. Wenn man den Spaß weglässt, bekommt man kaum das Budget für einen E-Core zusammen. Zudem lustigerweise die Verwaltung von Caches, Speicher, globaler Registerzugriff/Zugriff auf CoProzessoren mit jeder zusätzlichen CPU die Komplexität auch nicht gerade verringert.
Wobei gerade bei nicht OoO CPUs SMT recht sinnvoll ist, um die Pipelines auszulasten. Aufgrund der Grobheit mit der Scheduler aggieren ist das zwar nicht perfekt, aber besser als nichts. Deswegen hatten die Atoms mit Bonell und seinen Folgearchitekturen auch SMT und das waren Architekturen die gerademal 2fach skalar waren.
Und schaut man sich neuere nonOoO Designs an wie den ARM a510, dann hat man da auch wunderbar BranchPredictions, Prefetch im Zusammenspiel mit TLBs um auch nur daran denken zu können um ein 3fach skalares Design halbwegs sinnvoll auszulasten.

Und dieses elende "gute Programmierer". Die Programmierer, die dafür bezahlt werden Performance zu holen machen das auf allen CPUs recht erfolgreich. Wenn man denen all die spekulativen Features moderner CPUs wegnimmt, dann fehlt im Vergleich zu dicken OoO Designs einfach mehr als eine Größenordnung an Leistung und selbst bei non OoO Designs wäre da erschreckend wenig Leistung übrig.

Nachtrag:
Selbst wenn man die maximal ungünstigsten Mitigations nutzt, sind spekulativ aggierende OoO Designs es immer noch Wert, die Alternative wäre Performance auf Niveau der billigsten µComtroller.
 
Artikel-Update: Linux 5.19 ist offiziell erschienen
Die finale Version von Linux 5.19 ist wie zuvor angekündigt gestern am 31. Juli pünktlich erschienen. In der offiziellen Ankündigung geht Linux-Chefentwickler und -Herausgeber Linus Torvalds noch einmal auf die Neuerungen des Systemkernels ein.

Neuer Kernel mit vielen Neuerungen

Nach mehr als zwei Monaten Entwicklungszeit und schlussendlich acht Release Candidates ist der Linux-Kernel 5.19 endlich da und bietet Unterstützung für ZSTD-komprimierte Firmware-Dateien, Unterstützung für AMDs Secure Nested Paging, eine neue User-Space-API für die Verwaltung von MultiPath TCP (MPTCP) sowie die ARM Scalable Matrix Extension (SME).

Zudem liefert Linux 5.19 erstmals Unterstützung für das Ausführen von 32-Bit-Binärdateien auf 64-Bit-Systemen für RISC-V-Architekturen, Support für SMP-Coprozessoren sowie KCSAN und Hibernation auf der Xtensa-Architektur.

Hinzu kommen wie gewohnt die obligatorischen neuen Treiber für aktuelle Hardware.

Linux 6.0 taucht am Horizont auf

Mit der Veröffentlichung von Linux 5.19 gehen die Arbeiten an der kommenden Version des freien Betriebssystemkernel los, der voraussichtlich auf die Bezeichnung Linux 6.0 hören wird.

Linus Torvalds schrieb:
I’ll likely call it 6.0 since I’m starting to worry about getting confused by big numbers again.
 
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Ich bin mir sicher, dass es schlechtere Gründe für einen 'major' Versionensprung gibt :D
 
SVΞN schrieb:
Linux-Chefentwickler und -Herausgeber Linux Torvalds noch einmal auf die Neuerungen des Systemkernels ein.
Kann man schon mal verwechseln ;-)
 
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Gibt es eigentlich einen Plan, wie es mit Entscheidungen zum Linux Kernel weitergeht, sollte Linus versterben?
 
Wenn der Linus einmal sich in die Pension verabschiedet, dann bin ich gespannt wie es mit Linux weitergeht.
 
e_Lap schrieb:
Gibt es eigentlich einen Plan, wie es mit Entscheidungen zum Linux Kernel weitergeht, sollte Linus versterben?
Wahrscheinlich so, wie bei Kernel 4.19. Dort hatte Greg Kroah-Hartman die Aufgaben von Linus übernommen, als er sich eine kleine Auszeit gegönnt hat.
 
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e_Lap schrieb:
Gibt es eigentlich einen Plan, wie es mit Entscheidungen zum Linux Kernel weitergeht, sollte Linus versterben?
Dann wird wohl ein neuer "Kopf" gewählt.
Aktuell würde ich da auf Greg Kroah-Hartman tippen, der dürfte wohl auch kurzfristig die interrims-Vertretung übernehmen.
 
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