News Linux: Fedora bittet um Hilfe beim Testen von Wayland

fethomm schrieb:
Das Workstation-Team von Fedora ruft Anwender zum Testen von Wayland unter Fedora 23 auf. Der Display-Server soll Standard unter Fedora 24 werden. Dazu sind explizite Tests nötig um herauszufinden, ob sich Apps unter Wayland und XWayland korrekt verhalten.

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Wayland ist momentan noch lange nicht bereit für den Desktop. Fast alle Programme laufen in einer X11 emulationsschicht. Weder Firefox noch open/libre/office laufen ohne X11 libs. Da kann man auch gleich bei xorg bleiben. Denn da habe ich 3D Beschleunigung und alle Steam Spiele laufen. Kann Wayland schon Multimonitor? Kann ich virtio nutzen um Windows zugriff auf meine Nvidia Karte zu geben?
Vielleicht in einem Jahr mal schauen...
 
@fethomm

Wäre evtl gut gewesen einen kleinen Abriss einzufügen was an Wayland so "toll" ist und wieso X endlich weg muss :)
 
CvH schrieb:
@fethomm

Wäre evtl gut gewesen einen kleinen Abriss einzufügen was an Wayland so "toll" ist und wieso X endlich weg muss :)

Das ist für die Feiertage im Rahmen der Reihe Linux-Wissen bereits geplant, es hätte hier den Rahmen einer News gesprengt.
Ergänzung ()

Miuwa schrieb:
Funktioniert das auch mit den Spins oder nur mit der gnome3 variante?

Vorerst nur mit GNOME, soweit ich weiß
 
nebulus schrieb:
Wayland ist momentan noch lange nicht bereit für den Desktop. Fast alle Programme laufen in einer X11 emulationsschicht. Weder Firefox noch open/libre/office laufen ohne X11 libs.

Hast du das getestet oder woher hast du diese Infos? Ich dachte sowohl Firefox als auch Libreoffice laufen inzwischen nativ unter Wayland?
3D-Beschleunigung soll wohl auch schon funktionieren, ich werde das die Tage mal bei mir testen.
Multimonitor sollte übrigens auch funktionieren.
 
Ich sag nur: https://www.reddit.com/r/linux/comments/3u2ln5/fedora_wants_your_help_testing_wayland/ dort der erste post.

Selbst solche Kleinigkeiten funktionieren noch nicht. Es gibt wohl schon seit einer Ewigkeit einen Patch dafür, offiziell scheint er aber noch nicht drin zu sein.

Zudem funktioniert Wayland noch nicht mit dem proprietären Nvidia Treiber. Mit dem nouveau Treiber hatte ich merkwürdige Fehler bei den Menüs in Gnome und außerdem gab es Fehler bei Anzeigen von Texten (Fehlende stellen in Texten, die sich Teilweise dann für ein Bruchteil einer Sekunden einblenden).

Getestet unter Debian Testing.
 
fethomm schrieb:
Nach dem Anmelden laufen die GNOME-Kernanwendungen mit Wayland, weitere, noch nicht an den neuen Display-Server angepassten Programme sollten nahtlos unter der Kompatibilitätsschicht XWayland laufen.
Wayland ist kein Display-Server. Es ist nur ein Protokoll. Der "Wayland-Compositor" ist in diesem Fall Gnome-Shell.

Von welcher 3D-Beschleunigung sprecht ihr eigentlich? Wayland-Compositoren laufen mit OpenGL ES oder Pixman - ersteres ist grundsätzlich 3D-beschleunigt. 3D-Beschleunigung im eigentlichen Sinne (z. B. bei Spielen) ist dank DRI vollkommen unabhängig vom X- oder Wayland-Server.

Und dass Wayland nicht mit dem proprietären Nvidia-Treiber funktioniert (ganz nebenbei auch nicht mit dem proprietären AMD-Treiber, aber hey, AMD gibt's ja nicht bei MediaMarkt) liegt nicht an Wayland, sondern an Nvidia. Soweit ich informiert bin (Phoronix ;) ) werden die das aber sehr bald nachliefern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sagt ja auch keiner dass es an Wayland liegt, aber es hindert dich dennoch am testen, also ist es am ende egal an wem es liegt.
 
X11 komplett zu beerdigen, wäre wirklich mal ein Meilenstein für die freien Betriebssysteme. Das ist noch ein langer Weg.

Neue Sachen erfinden und an bestehende Systeme dranfrickeln ist recht einfach. Eine alte, weit verbreitete, nicht mehr zeitgemäße Komponente eines OS endgültig ersetzen und entsorgen ist hart.
 
Ich sehe ja ein, dass X alt ist. Aber ich verstehe den Hate nicht. ELI5 warum X so einen schlechten Ruf hat.

Nutze es täglich, ist mir in den letzten ... keine Ahnung in wie vielen Monaten um ehrlich zu sein, nicht gecrasht.
 
sc0repi0 schrieb:
Ich sehe ja ein, dass X alt ist. Aber ich verstehe den Hate nicht. ELI5 warum X so einen schlechten Ruf hat.

Nutze es täglich, ist mir in den letzten ... keine Ahnung in wie vielen Monaten um ehrlich zu sein, nicht gecrasht.

Es geht eher darum, dass es unsicher und ein Flickenteppich ist, der schwer zu warten und zu erweitern ist.
 
Der Mangel an Sicherheit kann aber durchaus ab und an auch Performance geben. :p

Iapetos schrieb:
Und dass Wayland nicht mit dem proprietären Nvidia-Treiber funktioniert (ganz nebenbei auch nicht mit dem proprietären AMD-Treiber, aber hey, AMD gibt's ja nicht bei MediaMarkt) liegt nicht an Wayland, sondern an Nvidia. Soweit ich informiert bin (Phoronix ;) ) werden die das aber sehr bald nachliefern.

Und wie immer 90% vom Linux Grafikstack (zum Beispiel besagtes DRI) einfach vollkommen ignorieren, genau. Die Lösung von AMD ist deutlich sympathischer und so simpel wie genial: Einfach Open Source Treiber haben.
 
sc0repi0 schrieb:
warum X so einen schlechten Ruf hat.
Das X Protocol ist das Problem. Aus heutiger Sicht will niemand auf diese Weise mehr mit einem Displayserver reden. Es steckt haufenweise Funktionalität im X-Server, den sowieso kein Client mehr benutzen will. Viel zu viel hin und her zwischen Client und Server, was Zeit kostet. Weite Teile des Core-APIs liegen deshalb heute brach. Heute reden X-Clients und -Server vor allem über X-Extensions miteinander. Diese Erweiterungsmöglichkeit ist die eigentliche Stärke des X protocols - sonst wäre es schon mindestens 15 Jahre tot.

Grafikclients wollen heute so arbeiten: "Server, gib mir einen Bereich, in dem ich rummalen kann! Was ich da treibe, geht dich nichts an. Zeig an was ich male und halt ansonsten die Klappe!" Solche Bedürfnisse befriedigt Wayland. X wurde ganz anders konstruiert. Da läuft es eher so: Client: "He Server, ich würde gern was mit Schrift X schreiben. Kennst du Schrift X?" Server: "*imKellerWühl* *SchriftLad* Jahah, hab ich." Client: "*freu* Nun schreibe mal in Schrift X Wort Y an Stelle Z" Server: "*rumrechne* *kritzelkritzel* *mal* Fertig." ... Ein X-Server kann haufenweise solchen grafischen Kleinkram(und die damals moderne Grafikhardware konnte sowas schnell darstellen) ... Linie, Rechtecke, Kreise, Pixmaps malen, Bereiche verschieben/kopieren usw. ... kompliziert, wenig leistungsfähig verglichen mit modernen Grafikbibliotheken ... breites, in Stein gemeißeltes Basis-API. Die Idee damals war, über lahme Netze Grafik machen zu können. Ging ja damals auch. Nur sind die Anforderungen heute ganz andere. Die Grafikhardware hat sich deshalb auch in eine ganz andere Richtung weiterentwickelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zehkul schrieb:
Und wie immer 90% vom Linux Grafikstack (zum Beispiel besagtes DRI) einfach vollkommen ignorieren, genau. Die Lösung von AMD ist deutlich sympathischer und so simpel wie genial: Einfach Open Source Treiber haben.
Keine Sorge, ich bin mir dessen bewusst und ignoriere nichts. Ich bin selbst zufriedener (und ausschließlicher) r600- und radeonsi-Nutzer. ;)
 
Solange NVIDIA und AMD keine Treiber rausbringen, bleibt für volle Wayland-Leistung eigentlich nur ein integrierter Intel-Chip übrig. Das ist sehr schade, ich hoffe da tut sich bald mal etwas. Die Open-Source-Treiber sind, mit Performanceverlusten, stärkerer Hitzeentwicklung und höherem Stromverbrauch, trotz aller Bemühungen nicht immer gleichwertig.
 

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