Lötkolben: Einfach oder mit regelbarer Temperatur?

Kurt Blahovec

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Hallo!

Ich bin auf der Suche nach einem Anfänger-Lötkolben, um hin und wieder "elektrisches/elekrtronisches Zeug" (z.B. Modelleisenbahn, Funkwecker, neue Schalter für Maustasten, etc.) zu reparieren und "Dinge" (LEDs, Widerstände, Potentiometer, Schalter, etc.) auf Lochrasterplatinen (Rastermaß: 1/10 Zoll) zu löten. Winzige SMDs werde ich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht löten

Mit einer nicht existenten Löterfahrung habe ich schon öfter mit einem völlig ungeeigneten Vorkriegs-Lötkolben aus Opas Werkzeugkiste und ebenso altem bleihältigen Lot so einiges kaputt repariert. :heul::D
Das soll sich nun ändern.

Ich war eigentlich kurz davor, eine Weller WE 1010 zu kaufen. Aber die ist mir eigentlich zu teuer und soll laut einigen Rezensionen stinkende, chemische Dämpfe verbreiten.

Hier wurden öfter Pinecil und Konsorten empfohlen. Wo sowas angeboten wird, kaufe ich ungern. Den 10€-Kolben (ebenfalls aus China) aus dem Baumarkt hole ich mir auch nicht.

Übriggeblieben bzw. womit ich mich anfreunden könnte, wären 2 hundsordinäre und 2 regelbare Kolben von Ersa:
https://www.conrad.at/de/p/ersa-30-s-loetkolben-230-v-40-w-meisselform-420-c-max-828220.html
https://www.conrad.at/de/p/ersa-multitip-loetkolben-230-v-25-w-bleistiftform-450-c-max-810665.html
https://www.conrad.at/de/p/ersa-ptc70-loetkolben-230-v-75-w-meisselform-250-450-c-588674.html
https://www.conrad.at/de/p/ersa-multi-tc-loetkolben-230-v-75-w-meisselform-250-450-c-812565.html

Mein Favorit wäre der PTC70, weil nicht ganz so teuer und universeller einsetzbar (regelbar und scheinbar mehrere Spitzenformen erhältlich).

Was meint ihr, braucht man in meinem Anwendungsfall überhaupt eine regelbare Temperatur? Was würdet ihr sonst noch empfehlen?

Ich hoffe, ihr könnt mir wieder mit ein paar Tipps behilflich sein.

thx, mfg. :schluck:
 
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Ich hab mir letztes Jahr einen einen Pinecil v2, direkt über pine64.com bestellt (AFAIK deren offizieller Store). Müsste das Referenzdesign für das IronOS sein (IMO crazy einen Lötkolben mit einer CPU und "richtigem" OS zu haben - aber auch leider geil 🤣 ).
Das (rote) USB-C Kabel ist SEHR hochwertig, kann ich empfehlen. Die Spitzen sind im Shop dort sind etwas auf der teuren Seite, hab mir daher bei Ali zwei andere bestellt.
 
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Weil er da mehr als das doppelte kostet. Import nach Wechselkurs inkl. 19 % Zoll sind rund 25 €. Im EU-Store sind es 66 €.
 
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Kauf dir so einen ERSA mit ca. 50W.
Damit kann man alles löten, vorausgesetzt man hat die passende Lötspitze für den Einsatz.
Auch das Lötzinn sollte eines sein, welches Flussmittel integriert hat.
Leider ist das alte klassische Lötzinn ungesund, bleihaltig und giftige Dämpfe sind leider vorhanden.
Aber ich habe es ganz gut überlebt ;-)

Eine regelbare Lötstation lohnt erst, wenn man wirklich viel Lötet.

Ein Lötkolben ersetzt nicht eine kleine Einführung in die Löttechnik, man kann mit jedem Lötkolben Unheil anrichten, also vielleicht vorher YTben.

Vielleicht noch der Hinweis, dass in der Industrie mit silberhaltigem Lot mit 400 °C Schmelztemperatur verwendet wird. Da kommen Standard Lötkolben nicht hin.
Hatte selbst schon so ein Fall mit einer Makiesensteuerung, da kommt man nicht weit mit einem Standard Lötkolben.
 
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Q990 schrieb:
Lacht bitte nicht [...]
Ist halt eine völlig falsche Empfehlung für primäre Arbeiten an Elektronikkomponenten.


Ich will mal ein bisschen sortieren, weil hier zwischen wirklich vernünftigen Empfehlungen wie dem Pinecil auch Gaskolben, Temu-Zeugs und Ramsch aus dem Jeff Bezos Store erwähnt worden sind.

1. Auf jeden Fall regelbar. Das ist einfach Stand der Technik und wenn man mit verschiedenen Arten Zinn und verschiedenen Bauteilgrößen arbeitet (große THT-Teile und PCBs mit großen Masseflächen fressen viel Wärme weg) dann ist das einfach sinnvoll. Die Kosten sind auch nicht weiter schlimm, denn:

2. Die richtigen China-Lötkolben gehen voll in Ordnung. Nicht der Temu-Ramsch, sondern Klone, die T12, TS101 oder aktuell C245/C210 Spitzen nutzen. Die ganzen Weller/Ersa Stationen für Einsteiger sind vollkommen überholt und -obgleich sie robust sein mögen- für das Gebotene viel zu teuer, da sie altertümliche Lötspitzen nutzen. Die oben genannten Spitzen haben das Heiz- und PTC-Element in der Lötspitze selbst, wodurch sie schnell aufheizen und die Temperatur präzise regulieren.

3. Das genannte Pinecil nutzt ebenfalls TS101 Spitzen oder Derivate und ist eine gute Standardempfehlung. Aktuell sind dennoch die C245 (für universell einsetzbare Arbeiten) oder die C210 (für feine SMD Teile) die modernere Empfehlung. Die Spitzen sind schlicht kürzer, was den gesamten Lötkolben handlicher werden lässt.


Ein paar konkrete Empfehlungen:

Stationär: YIHUA 982 (C245), Sugon A9 (C245)
Mit USB-PD, also portabel: Pinecil, Alientek T90, Fnirsi HS-02.
 
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Viel billiger war der letzte mit dhl+zoll direkt vom hersteller auch nicht. (nachtrag: rechnung dazu hat der liebe @n8mahr gerade geliefert :))
Kurt Blahovec schrieb:
Hier wurden öfter Pinecil und Konsorten empfohlen. Wo sowas angeboten wird, kaufe ich ungern.
Sorry, eben nicht gelesen.
Wasund wie meinst du dait?
Pine64 ist eine Open Hardware / Open Software Bude, denen Qualität, Langlebigkeit und Community wichtig sind.
 
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Nilson schrieb:
Weil er da mehr als das doppelte kostet. Import nach Wechselkurs inkl. 19 % Zoll sind rund 25 €. Im EU-Store sind es 66 €.
hm, ich glaube, da hast du dich verrechnet.
26$ der kolben, 12$ standardversand = 38$ + 19% märchensteuer sind 45$, bei schlechtem wechselkurs knapp 40€ + noch mal 15€ verzollungsgebühr bei DHL, biste bei 55€ endpreis. hast womöglich keine garantie und keinen kundendienst in der EU und wartest ~2 wochen auf das produkt.

kann man machen, ist aber nicht so extrem viel günstiger. von wegen 25€ zu 66€..

PS: ich habe da evtl einen fehler gemacht. die verzollungsgebühr fällt glaube ich erst bei 45€ an ... das macht die preise kaputt. es hängt also stark davon ab, was die auf´s paket schreiben und wie der wechselkurs gerade ist; sofern du UNTER 45€ bleibst, köntte das tatsächlich attraktiver sein vom preis her. also eher 40€ statt 55€ (zu 66€).

psps: kann auch sein, dass die freigrenze nur bei paketen von privat an privat gilt. wäre ja hier NICHT der fall, da du das beim shop bestellst. uff.. ich weiß nur, dass ich nie unter 45€ bleibe und mich immer über die gebühr aufrege. fedEx nimmt noch mal 5€ mehr...
 
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Okokokokok. Den Pinecil behalte ich im Hinterkopf.
Im Grunde will ich aber nix mehr aus China kaufen. (Ja, es kommt im Prinzip "alles" aus China, bitte keine Diskussion dazu).

Über die Gaslötkolben bin ich gestolpert. Aber die sind viel zu heiß, um an Platinen zu löten?

joel schrieb:
Ein Lötkolben ersetzt nicht eine kleine Einführung in die Löttechnik, man kann mit jedem Lötkolben Unheil anrichten, also vielleicht vorher YTben.
YT-Videos habe ich binge gewatched. Ich weiß jetzt, dass die perfekte Lötstelle an Lochrasterplatinen ungefähr so wie ein halbes einschaliges Hyperboloid sein soll.

4nanai schrieb:
1. Auf jeden Fall regelbar.
Also würde der reichen: https://www.conrad.at/de/p/ersa-ptc70-loetkolben-230-v-75-w-meisselform-250-450-c-588674.html ? Der hat im Gegensatz zum https://www.conrad.at/de/p/ersa-multi-tc-loetkolben-230-v-75-w-meisselform-250-450-c-812565.html aber scheinbar keinen Temperatursensor/genaue Temperatureinstellung. Der regelt das Ganze wohl über einen Widerstand? Sprich, ich muss mit Versuch und Irrtum die Temperatur verstellen bis das Lot schmilzt?

Zu https://www.conrad.at/de/p/ersa-30-s-loetkolben-230-v-40-w-meisselform-420-c-max-828220.html und https://www.conrad.at/de/p/ersa-multitip-loetkolben-230-v-25-w-bleistiftform-450-c-max-810665.html :
Der 2. hat, so wie es aussieht, eine bessere Konstruktion zur Wäremeabgabe vom Heizelement an die Spitze. Dennoch gibts für die beiden von Ersa nur jeweils ~3 unterschiedliche Spitzen. Kann man da Spitzen von anderen Herstellern auch verwenden?
 
Hmm also eines finde ich immer wichtig - bekommt man Ersatzspitzen unsd evtl verschiedene Spitzen - je nachdem was man lötet. Das miot den Spitzen von anderen Herstellern klappt sicher superselten - das würde ich eher nicht einkalkulieren (ausser so OEM Stationen)

Auch wenn die günstigen China Lötkolben sicher fast alle ok sind - wenn man keine Ersatzspitzen bekommt ist das halt ein Einwegsystem.

Und halt Zubehör wie Flussmittel nutzen das echt super :D ich hol das immer in so "Stiften" löte nicht viel aber gerade dann sind so Hilfsmittel ganz praktisch.

Tempgesteuert finde ich fast ein Muss - weil die Mehrkosten eher unwichtig sind.

Ich selber nutze als Hauptstation xytronic finde die bauen auch solide Teile und haben eine ganz gute Ersatzteilversorgung und für superfeine Sachen eine YIHUA 982-III
 
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Kurt Blahovec schrieb:
Mit einer nicht existenten Löterfahrung habe ich schon öfter mit einem völlig ungeeigneten Vorkriegs-Lötkolben aus Opas Werkzeugkiste und ebenso altem bleihältigen Lot so einiges kaputt repariert. :heul::D

Vielleicht war es Lot für Rohre mit 60% Blei. Darauf bin ich auch reingefallen, als ich mit 8 Jahren angefangen habe :D

Das alte Elektroniklot mit 60% Zinn und 40% Blei ist immer noch gut.
 
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